Pop, Rock & Co. Distortion / Rasp im Gesang

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Weiß hier vielleicht jemand, wie man dem gesang Distortion hinzufügt?
ich spreche hier nicht von diesen metal screams, sonder eher von "klassischen geschrei" ^^
also eher so in die richtung von kurt cobain, dave grohl (ich weiß dass ihr diese jungs nicht als klassische gute rock sänger anseht, aber tut mir nen gefallen und seht drüber hinweg ;)) etc. ... hab auch schon oft gehört, dass diese art zu singen ziemlich ungesund ist, wenn man was falsch macht.
von allem von kurt cobain sagen alle in ihren youtube vids, dass er kein guter "vocalist" war und nur geschrien hat, wenn ich mir aber alte nirvana live auftritte anschaue, wirkt er auf mich beim schreien ziemlich relaxt...
naja ob er nun singen konnte oder nicht: gibt es einen gesunden weg so zu singen?
ich kriegs bei tiefen noten eigentlich auch hin, aber sobald ich in die register komme, in denen ich dann mit der Mix voice singen müsste, kann ich in meinem hals einfang nicht mehr genug druck aufbauen.
und dann schmerzt es, ich muss husten etc.
ich hab neulich auch gemerkt, dass ich kraftvoller "schreien" kann, wenn ich nicht nur in den bauch, sondern auch ein wenig in die lunge atme. macht das sinn?
ich sollte vielleicht noch anmerken, dass ich bei tiefen noten mittlerweile halbwegs in der lage bin die distortion eher im gaumen bereich, statt direkt im hals zu erzeugen(ich glaube das ist schon mal was).
auch cool wäre es zu wissen, ob man mit dieser schrei technik noten in der bruststimme singen könnte, die man sonst nur im mix treffen würde... kann man im mix überhaupt distortion hinzufügen? oder gar in der kopfstimme?
vielleicht habt ihr ja nen ultimativen tip, n gutes yt video oder ähnliches, wenn nicht schreibt mir einfach eure erfahrungen mit dieser technik unten rein ;)
danke sehr !!
 
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ich weiß dass ihr diese jungs nicht als klassische gute rock sänger anseht, a

Das ist nicht das Problem. Aber wenn man so singen will, dann tut man das einfach und fragt nicht, ob das auch "in gesund" geht. Dieser Art zu singen macht man nicht im Bewusstsein, auch mit 65 noch gut bei Stimme zu sein.
 
ok dann nehmen wir halt jemanden wie dio, der konnte auch noch in seinen späten jahren reden ;)
 
Das wären dann aber wieder eher die klassischen Metalscreams, die du ja nicht wolltest.

Aber egal: gäbe es dazu einen ultimativen Tipp oder ein YT-Video, würdest du es in den FAQ finden. Aber warte noch ein bisschen. Ich gehe davon aus, dass Kollege broeschies irgendwas in seinem Archiv für dich hat, was zumindest die Hoffnung aufrecht erhält. ;)
 
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Ich glaube, es wurde in diesem Forum schon oft genug erwähnt: Es gibt keine gesunde Zerre! Aber wenn man mit einer robusten Stimme gesegnet ist und die dazugehörige Attitüde mitbringt, kann es klappen trotz Zerre nicht innerhalb kürzester Zeit wie ausm letzten Loch zu pusten.
Hier hatten wir vor einiger Zeit einen passenden Thread: https://www.musiker-board.de/threads/wie-singe-ich-verzerrt-distortion-kein-screaming.611725/
Und sicher noch weitere, aber ich bin gerade mit dem Ipad unterwegs und da ist es ein Krampf Links aus der Suchfunktion hier reinzukopieren.
 
von allem von kurt cobain sagen alle in ihren youtube vids, dass er kein guter "vocalist" war und nur geschrien hat,

Ich höre Kurt Cobain bis heute ganz gerne. Ich bin sicher, dass es ihm vollkommen schnurz war, ob er nun die Kriterien für einen guten Sänger erfülte oder nicht. Er war so eine Art "angry young man", der seine Ängste, Depressionen, Drogenprobleme und seine Wut durch seine Musik ausgedrückt hat. Weil er es so wollte bzw. weil er gar nicht anders konnte. Wenn er noch am Leben wäre, hätte er vielleicht keine Stimme mehr - vielelicht. Wir werden das nie wissen.

naja ob er nun singen konnte oder nicht: gibt es einen gesunden weg so zu singen?

Nein, gibt es nicht. Nur den ungesunden ;) Es gibt natürlich Veranlagungen, aber wenn man die nicht hat, lässt man besser die Finger davon. Ich kann´s auch nicht, weil ich von Natur aus eine klare Stimme habe - hier und da anzerren als Effekt ist ok, alles andere wäre tödlich. Ich bin aber auch nie so verzweifelt gewesen, wie er gewesen sein muss. Dann würde ich vielleicht auch anders klingen.


ich kriegs bei tiefen noten eigentlich auch hin, aber sobald ich in die register komme, in denen ich dann mit der Mix voice singen müsste, kann ich in meinem hals einfang nicht mehr genug druck aufbauen.
und dann schmerzt es, ich muss husten etc.

"Im Hals Druck aufbauen" - das klingt ganz schlecht. Womöglich schwellen noch die Adern im Hals an? Laß es bleiben. Auf die Weise kannst du deine Gesangsstimme dauerhaft schädigen. Es sei denn, das wäre dir egal, weil du jetzt und sofort etwas zu sagen hast, das unbedingt raus muß. Aber wenn es dir nur darum geht, Cobain, Grohl & Co. zu imitieren ... also mir wäre der Preis zu hoch.

ich hab neulich auch gemerkt, dass ich kraftvoller "schreien" kann, wenn ich nicht nur in den bauch, sondern auch ein wenig in die lunge atme. macht das sinn?

In den Bauch oder in die Lunge atmen ? Was meinst du damit ?
 
danke für die tipps leute ;)
naja beim singen sollte man ja eigentluich nicht in die lunge atmen, oder?
also klar atmen man in die lunge, aber beim einatmen sollte sich ja der bauch rauswölben und nicht die lunge. hoffe ich zumindest^^
 
Ich hoffe, dass Du immer in die Lunge atmest. Alles andere könnte tödlich enden. ;)

Du kannst aber eher in den unteren Teil der Lunge ("Bauchatmung") oder den oberen Teil ("Brustatmung") atmen. Rein physiologisch ist es allerdngs eh das Beste, die Lunge gleichmäßig zu belüften. Dass im Zuge von Gesang oft davon die Rede ist, "in den Bauch" zu atmen, hat mehr damit zu tun, dass man auf diese Weise eine Zwerchfellaktivität fördern und muskuläre Verspannungen durch Hochatmung (das Heben des Schultergürtels beim Einatmen) vermeiden will.


Ansonsten schließe ich mich antipasti an: Wenn Du fragen musst, wie Du zerrst, dann ist Zerre vielleicht einfach nichts für Dich. ;) Zerre als Ausdrucksform muss jeder für sich selbst finden und die eigenen Grenzen ausloten lernen.

Das klingt erst einmal blöd, ich weiß. Aber es gibt eben tatsächlich keine "gesunde" Zerre, nur mehr oder weniger schädliche Wege. Die weniger schädlichen sind üblicherweise die, die im Metal Einsatz finden. Das richtig klassische "Anrauhen" oder "Röhren" aber geht aufs Material. Und die, die es zum Markenzeichen gemacht haben - denen war bzw. ist das völlig egal. Zu schreien und zu brüllen ist da Teil des Ausdrucks, das kommt von Innen. Kurt Cobain oder Janis Joplin haben vermutlich nie darüber nachgedacht, ob das, was sie machen, "richtig" ist - es war einfach ihre Art, alles rauszuhauen. Hätten sie sich über kurz oder lang die Stimme ruiniert? Vermutlich. Aber darum ging es nicht.

In dem Moment, in dem ich planen will, in einem Song an einer bestimmten Stelle zu "röhren" und das ja dann auch möglichst "gesund", in diesem Moment verrate ich ja, worum es geht, nämlich eine urtümliche, instinktive Ausdrucksform für Frust, Wut, Verzweiflung, Ärger und Passion.
 
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Ja, genau das wollte ich auch sagen, aber Foxx hat es besser ausgedrückt.
 
danke foxx! leider habe ich schon mit so einer antwort gerechnet^^
ich war halt einmal richtig sauer, als ich an nem song geschrieben habe und hab den refrain dann so richtig rausgepresst! hat richtig gut getan und dem song einfach unendlich viel energie verliehen... hattee im vorfeld jedoch schon oft gehört, dass es der stimme schadet und mich dann nach gesunden techniken umgeschaut (leider keine gefunden^^)
aber nochmal zu der atmung: ich habe stets versucht (weil es mir so erklärt wurde) "in den bauch" zu atmen. habe mir über den rest nicht viel gedanken gemacht, mir ging aber nie die luft aus ;)
ich versuche halt dass der bauch beim einatmen schnell "rauskommt" um spannung im zwerchfell aufzubauen. anschließend lasse ich den bauch beim singen der phrase oder was auch immer langsam wieder "einsinken" vor allem die untere bauchpartie zuerst, dann auch oben, wobei ich versuche im zwerchfell so viel spannung wie möglich zu halten die ganze zeit über.
ist das so richtig?
jedenfalls hat es mir sehr geholfen meine von natur aus bereits eher luftige, rauchige stimme ein wenig zu festigen
 
Das klingt von der Beschreibung her schonmal korrekt. Hast Du Dir mal unsere FAQ zum Thema Atmung und Stütze durchgelesen? Link findest Du in meiner Signatur.

Ob Du es wirklich korrekt machst, kann man immer nur sagen, wenn man eine Hörprobe. Aber wenn eine Stimme weniger luftig geworden ist, klingt das, als seist Du auf dem richtigen Weg.
 
Rockgesang (rauher/rauchiger/etc. ) ist immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Und wenn du deine Stimme stark beaspruchst, kann es auch zu unangenehmen Folgen kommen. Es gibt einige, wenige Sänger die ihre Stimme erhalten konnten (Dio/Steven Tyler) abgesehen vom altersbedingten Tiefer werden.

Die meißten Rocksänger haben durch den Gesangsstil ihr Fett weggekriegt.
Robert Plant-->Knötchen, zeitweiser Verlust der Stimme
Axl Rose--> das in meinen Augen drastischste Beispiel von allen.
Freddie Mercury--> hatte meines Wissens auch Knötchen
James Hetfield--> hat das Raue mit der Zeit auch immer mehr aufgegeben
Brian Johnson-> auch große Veränderungen im Laufe der Zeit

Jetzt kommt meine persönliche und vllt auch nicht ganz unstrittige Meinung: Hätten diese Herren "gesund" gesungen, wäre uns etwas entgangen.
Wenn ich mir vorstelle das Mr. Rose nur technisch korrekt gesungen hätte, wäre uns eines der geilsten Alben aller Zeiten entgangen. Hätte Cobain technisch korrekt gesungen, wäre die Energie von Smells Like Teen Spirit nicht vorhanden. Und da bin ich mal ganz pragmatisch: In ihrer Jugend haben die Herren allesamt Gas gegeben, sich eine goldene Nase verdient, sich Legendenstatus erarbeitet, jedoch ihre Stimme dabei beschädigt. Können jedoch (bis auf Kurt und Freddie natürlich) alle noch sprechen und singen.

Auf der anderen Seite gibt es dann Lemmy der einen Schei**dreck auf alles gibt, ne Flasche Jackie jeden Tag trinkt und trotzdem so klingt wie vor 30 Jahren. Erwarte jedoch nicht das du so eine Ausnahme bist.

Und jetzt pauschal zu sagen, wenn du Musik komponierst die deiner Meinung nach einen ungesunderen Gesangsstil benötigt dann mach das.
Aber wie mit allem im Leben:Alles in Maßen. Wenn du ordentlich schmetterst, wärme dich vorher auf, versuch die Belastungen im günstigsten Verhältnis zwischen Klang/Belastung zu halten, gönne deiner Stimme eine ausreichende Pause zum regenerieren, und vor allem singe ohne das du Schmerzen hast. Unser Körper zeigt uns relativ deutlich wenn es ihm reicht.
Es existiert deswegen natürlich trotzdem ein beträchtliches Risiko, was jeder für sich selbst abwegen muss.
 
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sehr sehr hilfreich ;)
 
Hallo Shreadhead93, werte Mitdiskutant/innen,

da ich spaßeshalber kürzlich selbst mit verzerrtem Gesang angefangen habe, möchte ich etwas beitragen. Meine Einlassung ist unter dem Vorbehalt zu sehen, dass ich blutiger Gesangsanfänger bin und selbstverständlich die Aussage der Expert/innen hier, verzerrter Gesang sei zumindest tendenziell belastend und u.U. nachhaltig schädigend für die Stimme, nicht entkräften kann oder möchte. Trotzdem glaube ich, dass es beim Verzerren durchaus bessere oder schlechtere Techniken gibt. Ich hatte in dem oben bereits genannten Thread https://www.musiker-board.de/threads/wie-singe-ich-verzerrt-distortion-kein-screaming.611725/ (ziemlich am Ende) beschrieben, wie ich über die Anleitung in Sadolins "Complete Vocal Technique" zu Distortion (Taschenfalten-Technik) überhaupt erst einen Ansatz gefunden habe, kontrolliert an die Verzerrung zu kommen (nämlich über isoliertes Erzeugen des Verzerrungsgeräusches ohne Stimmbandbeteiligung und weshalb ich alle mir bekannten youtube-Tutorials dazu ungeeignet fand). Ich könnte mir natürlich auch einfach nur die Seele aus dem Leib brüllen, dann würde ich aber nicht über mehrere Probenstunden ohne spürbare Folgen (Heiserkeit, Schmerzen) die Technik einsetzen können. Ich habe mal ein aktuelles Hörbeispiel angehängt, das Ganze ist lediglich eine Songskizze meinerseits für meine beiden Proberaum-Mitstreiter/innen (ja, ich weiß: mit schlampig gespielten Gitarren, verspäteten Einsätzen und grottiger Gesangsaufnahme über Audiorekorder im Probenraum), ich nutze verschiedenene Grade von Verzerrung, auf die ich nie von selbst gekommen wäre, und ich habe es vorher durchaus versucht.
https://soundcloud.com/user100250114/ce-2015-10-27-02b
https://soundcloud.com/user100250114/ce-2015-10-27-02b

(Aus Eigeninteresse bin ich natürlich über kritisch-konstruktive Rückmeldungen dankbar!!)

Das ist nicht das Problem. Aber wenn man so singen will, dann tut man das einfach und fragt nicht, ob das auch "in gesund" geht. Dieser Art zu singen macht man nicht im Bewusstsein, auch mit 65 noch gut bei Stimme zu sein.

Diesen Einwand, den ich so verstehe, dass aufgrund einer spezifischen Emotionalität/Lebenshaltung in der Grungemusik sich ,schulmäßiges´ Erlernen einer entsprechenden Schrei-/Brülltechnik verbiete, finde ich falsch.
Denn es ist doch so, dass künstlerische Innovationen häufig durch bloßes Machen aus einer bestimmten persönlichen Situation bzw. psychosozialen Konstellation heraus entstanden sind (die niemals allgemeingültig sind und insbesondere nicht für nachfolgende Generationen), und die Tatsache, dass etwa der Blues Ausdruck eines bestimmten kulturell-historischen Hintergrunds ist, heißt doch nicht, dass man im heutigen Gitarrenunterricht nicht gezeigt bekommen können sollte, was es mit der Blue Note auf sich hat. (Ich hoffe meine Analogie trägt, wenn nicht, dann her mit den besseren Argumenten.) Dass das bloße Erlernen einer Technik zunächst einmal eine rein äußerliche Sache ist und nichts mit auszudrückender Subjektivität/Authentizität zu tun hat, ist natürlich klar, spricht aber doch noch nicht gegen eine technische Annäherung an irgendeine Sache zum Zwecke der Anverwandlung.
Außerdem: Wenn etwas begehrt wird, aber tendenziell schädlich ist, kann es nur eine individuelle Kosten-/Nutzung-Abwägung sein, ob man etwas weiter betreibt oder nicht (das fängt bekanntlich ja auch schon beim Konsum relativ kleiner Mengen Alkohols an).

Noch eine konkrete Frage zu potentiellen Stimmschäden:
Ich kann, wie oben bereits angedeutet, natürlich nicht ausschließen, dass ich mittel- oder langfristig Stimmschäden davon trage. Könnten die sich auch einstellen, wenn ich nach meinen Brüll-Sessionen weder Halsschmerzen noch Heiserkeit verspüre? Gäbe es andere Anzeichen?

Soweit,
viele herzliche Grüße
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Nachtrag: Sorry an Paulabuddy, ich sehe gerade, dass Du den Abwägungs-Aspekt breit, konstruktiv und damit erschöpfend abgehandelt hattest ....

Viele Grüße
 
Diesen Einwand, den ich so verstehe, dass aufgrund einer spezifischen Emotionalität/Lebenshaltung in der Grungemusik sich ,schulmäßiges´ Erlernen einer entsprechenden Schrei-/Brülltechnik verbiete, finde ich falsch

Ich meinte etwas anderes. Aber dazu gleich mehr.

Es ist aber nun einmal so, dass eine relative Einigkeit herrscht, dass es eine allgemeingültige "gesunde Zerre" nicht gibt. Es gibt vielleicht höchstens "weniger belastend". Und das kommt dann auch auf die Konstitution des Sängers und der gewünschten Zerre an.

wie ich über die Anleitung in Sadolins "Complete Vocal Technique" zu Distortion (Taschenfalten-Technik) überhaupt erst einen Ansatz gefunden habe, kontrolliert an die Verzerrung zu kommen

Du wirst hier auch Berichte über CVT-Schüler finden, die sich die Stimme geschreddert haben. Womit wir wieder beim ersten Punkt wären.

Mein Einwand hat auch nichts mit "Emotionalität und Lebenshaltung in der Grungemusik" zu tun, sondern damit, dass die Schule versucht, etwas zu akademisieren, was "Naturschreihälse" erfunden und vorgemacht haben. Wie soll ich solch einen Natur-Klang "schonend" rekonstruieren und vermitteln können? Der Stimmapparat ist zwar durchaus komplex, aber auch nicht so komplex, dass es x Methoden gäbe, ein und dieselbe Zerre zu erzeugen.

Und wie kann der Lehrer genau wissen, ob die Zerre, die sein Schüler produziert, wirklich unschädlich für ihn ist, wenn doch der Klang derselbe sein soll wie das "schädliche Vorbild". Er kann ihm ja nicht in den Hals gucken.

Denn:

Dass das bloße Erlernen einer Technik zunächst einmal eine rein äußerliche Sache ist

Das eben trifft auf das Singen nur in gewissen Grenzen wie Haltung und Mimik zu. Das "Werkzeug" des Sängers befindet sich im Gegensatz zu den Gitarristenfingern im Inneren des Körpers. ;)

Daher bin ich der Ansicht: Zerre, wem die Zerre gegeben. Wer drunter leidet, solte es besser lassen.

Könnten die sich auch einstellen, wenn ich nach meinen Brüll-Sessionen weder Halsschmerzen noch Heiserkeit verspüre? Gäbe es andere Anzeichen?

Ich denke, nach neun Jahren beschwerdefreiem Zerren bist du fürs erste Safe. ;)
 
Noch eine konkrete Frage zu potentiellen Stimmschäden:
Ich kann, wie oben bereits angedeutet, natürlich nicht ausschließen, dass ich mittel- oder langfristig Stimmschäden davon trage. Könnten die sich auch einstellen, wenn ich nach meinen Brüll-Sessionen weder Halsschmerzen noch Heiserkeit verspüre? Gäbe es andere Anzeichen?
Das kannst du auch bei "normalem" Singen nicht ausschliessen. Beim Verzerren sehe ich es so: Du musst es schaffen ohne grossen Druck irgendwelche Bereiche zum Mitschwingen anzuregen die bei bei normalem singen nicht beteiligt sind, eben zum Beispiel die Taschenfalten. Wenn Verzerrung nur durch viel Druck und danach Heiserkeit erreicht werden kann, bist du bestimmt auf dem falschen Dampfer.
 
Hallo zusammen,

antipasti und dann: Vielen Dank für Eure Antworten!

Wie ich danns Antwort entnehme, ist Heiserkeit als spürbares Anzeichen von (Über-)Belastung zu vermeiden. Deswegen hatte ich ja gefragt, weil ich nach sorgfältigem Einsingen recht lange brüllen kann, ohne dass ich heiser werde und nun nicht weiß, ob nicht trotzdem irgendwelche Schäden eintreten können.

Und wie kann der Lehrer genau wissen, ob die Zerre, die sein Schüler produziert, wirklich unschädlich für ihn ist, wenn doch der Klang derselbe sein soll wie das "schädliche Vorbild". Er kann ihm ja nicht in den Hals gucken.

Ich glaube, das Missverständnis ist beidseitig. Ich hatte mich ja auf Deine durch mich falsch verstandene Einlassung bezogen (die für mich dann aber zumindest missverständlich formuliert ist), und ich bezog mich bei meiner Rede vom "bloßen Erlernen" einer Technik darauf, dass das dann noch nichts mit künstlerlischer Authentizität zu tun hat (und wovon ich dachte, dass Du das abträglich findest, wenn man Grunge-mäßig schreien möchte) und das in meinem Zitat mit dem zweiten Satzteil leider abgeschnitten wurde. Mit "äußerlich" war insofern natürlich kein räumliches Verhältnis (innen oder außerhalb des Halses) gemeint.
dann hat darauf hingewiesen, dass auch beim normalen Singen etwas schief laufen kann, auch hier ist etwa ein/e Gesangslehrer/in auf seine/ihre phänomenale Wahrnehmung (hier jetzt "äußerlich" in Deiner Interpretation) des/der singenden Schüler/in angewiesen und muss diese mit Erfahrung, Kenntnis des/der Schüler/in und Fachwissen einordnen.

Ich wollte auch keine Werbung für CVT machen, es ging mir nur darum, dass in dem Buch die Taschenfalten-Technik so erklärt ist, dass ich einen Zugang dazu gefunden habe. Dass durch den "enzyklopädischen" Ansatz von CVT möglicherweise suggeriert wird, dass alle alles singen, brüllen und sonstwas mit der Stimme anstellen können (und dabei viele die ihre schreddern, wie antipasti hervorhebt), ist dann eine andere Sache und ist selbstverständlich kritisch zu sehen. Das spricht aber aus meiner Sicht wiederum noch nicht dagegen, die Mechanik der Taschenfalten-Technik als solche
überhaupttvorzustellen und Tipps für die Praxis zu geben. Es wird in dem Buch übrigens ständig auf potenzielle Gefahren hingewiesen, wenn eigene stimmliche Grenzen überschritten werden.

Nochmal an Shreadhead93, wenn Du noch mitliest:
Bei mir ist es so, dass ich die Verzerrung am besten im höheren (aber nicht höchsten) Bereich der Vollstimme hinbekomme, ich kann ganz gut (gut gemessen an meinen Ansprüchen) vom kleinen f bis eingestrichenen c verzerren, also durchaus in dem Register, wo ich als jemand mit recht bassiger Stimme normalerweise "kopfig" singe (das meint der Begriff "mixed voice", wenn ich richtig informiert bin). Darunter wird es bei mir deutlich schwieriger, also ist das ein bisschen umgekehrt wie bei Dir. Das heißt nun alles nichts, wirft bei mir aber die Frage auf, ob Du vielleicht versuchst mit der Randstimme (Falsett) zu verzerren. Das habe ich auch mal ausprobiert, das funktionierte nur in einem kleinen Tonbereich um das eingestrichene a herum und fühlt sich aber komisch und belastend an. Ich habe auf meinen Körper gehört und das nicht mehr weiterverfolgt.

Soweit,
viele Grüße
 
klar lese ich noch mit^^
ne also im falsett geht bei mir mit zerre garnichts... bzw. es hört sich an wie eine sterbende Katze oder ähnliches xD
vielleicht erreichst du durch die distortion ja höhere töne, weil es sozusagen eine art Belting ist?
 
Hallo Shredhead93,

ich habe keine Ahnung, ob das, was ich mache Belting ist. Vielleicht könnte sich jemand von den Expert/innen hier ja doch mal meines Hörbeispiels annehmen. In der zweiten Hälfte der ersten Strophe singe ich mich leichter Zerre, vielleicht ist das sowas, was in Richtung dessen geht, das Du, Shreadhead93, suchst (?).

soundcloud.com/user100250114/ce-2015-10-27-02b

viele Grüße
 
ja das geht definitiv in die richtung! nicer scream danach...
 

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