[DISSKUSSION] Entertainer Keys - Erfahrung und Meinung

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Adrianello
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Heyey!


Mir ist neulich die Idee gekommen, einfach mal einen Diskussionsthread über Arranger Keys zu eröffnen. Der darf sich gerne über alle Marken und Bereiche spannen.

Ich selbst bin nun schon seit sechs Jahren Keyboarder. Ich spiele auch in einer Band und produziere für die Musikschule (Akkordeon) in der ich bin öfters mal Midis. Zu Hause habe ich ein Yamaha PSR S910. Spiele manchmal auf einem Roland E-80, habe also mit beiden Erfahrung. Ich finde, dass beide Konzepte sehr ausgereift sind und hier eigentlich (wenn man mal E 86 und Tyros 5 vergleicht) meistens nur der Preis eine Rolle spielt. Auch bezogen auf die E-Drums siedle ich Yamaha in der oberen mittleren und Roland ganz klar (und oft auch verdient) in der hohen Preisklasse an. Beide Key Systeme haben Stärken und Schwächen, eigene Voices, Styles und ein eigenes Recording System. Beide sind sehr bewährt und verkaufen sich gut, sind intuitiv in der Bedienung und auch bei allen anderen Komponenten schlagen sie sich immer ein Kopf an Kopf Rennen.

Nochmal zu den Modellen: Ich überlege in letzter Zeit mir ein Roland BK-... anzulegen für die Band. Was meint ihr? Habt ihr eine andere Empfehlung?


Freue mich über rege Beteiligung und natürliche angemessenen Ton und konstruktive Kritik untereinander! :)

Lg
Adrian
 
Eigenschaft
 
Hallo Adrian !

Zuerst: Gute Idee solch einen thread zu starten.
Ich selbst bin jetzt allerdings schon lange von Arrangers zu Workstations umgestiegen und somit kein Experte bei Eintertainer-Keyboards.

Damit kämen wir zu deiner Frage: Roland BK-? in einer Band !?

Hier kommt es natürlich auf die Band an. Wenn unbedingt ein Arranger in dieser Band gebraucht wird (weil z.B. kein Drummer/Basser oder sonstiges vorhanden), ist ein BK sicherlich eine Möglichkeit.
Bei den meisten Bandkeyboardern die ich kenne, spielen Arranger-Keys keine große Rolle. Die Kollegen setzen zum Großteil auf Workstation evtl. kombiniert mit Spezialisten wie z.B. Stagepianos, Orgeln (auch Nord Electro), oder reinen Synths.
Warum ? Meist sind die Sounds in diesen Geräten besser für den Band-Einsatz geeignet. Was nicht heißt, dass man mit einem Arranger NICHT in einer Band spielen kann. Lediglich sind die Arranger-Sound IN SICH aufeinander abgestimmt,
während die anderen Geräte meist mehr Bearbeitungsmöglichkeiten bieten und dadurch auch besser in den Bandsound integriert werden können.
Trotzdem verläuft die Grenze hier fließend. Wenn für dich das BK-? für die Band besser passt als z.B. Motif oder Kronos nimm es. Aber vielleicht hast du dich mit dieser Thematik auch noch gar noch intensiv beschäftigt ?

ciao

bluebox
 
Hey Bluebox!

Ja, wie du richtig erkannt hast, bin ich bei dieser Thematik noch ziemlich uninformiert. Mir wurde es halt als Bandkey vom Händler empfohlen. Ich nehme ja wie gesagt auch hauptsächlich in der linken Hand die Rolle unseres fehlenden Bassisten ein, deshalb ist mir ein Split auch wichtig und nicht dass ich mir dann zwei Keys zulegen muss.

Was ist eigentlich das besondere an einem Stage Key? Ich habe das als Kategorie schon öfters bemerkt auch bei Läden, auffallend sind solche Sachen wie Hammermechanik usw. Aber wie sind sie aufgebaut? Was unterscheidet sie zu Keys wie ich sie kenne (Enter, Arr, Workstations)?
 
Ein Stage-Keyboard ist oftmals ein erweitertes Digital-Piano, dem man auch noch eine Orgel- und Synthsektion spendiert hat (und das sowohl Layer als auch Splits zwischen den genannten Klang-Gruppen ermöglicht). Andere Exemplare haben auch nur eine normal gewichtete 76er Tastatur anstelle einer kompletten Hammermechanik, darauf lassen sich dann gerade Orgel-Klänge besser spielen. Der vielleicht bekannteste Vertreter ist der Nord Stage, den man in jeweils verschiedenen Tastatur-Varianten kaufen kann.

Im Gegensatz zu Workstations und Arrangern verfügen Stage-Keyboards weder über integrierten Sequenzer noch eine Begleitautomatik; im Fall des Nords ist immerhin noch ein Arpeggiator vorhanden, den man auf den Klang der Synth-Sektion routen kann.
 
Hallo !

Ein Split ist bei min 90 % aller auf dem Markt befindlichen Keys kein Problem.
Um es zu verdeutlichen hole ich etwas weiter aus: (ist trotzdem eine rudimentäre Erklärung)

in einem Arranger sind ja Styles und Sounds vorhanden. Das Konzept dieser Geräte ist es zu Styles bzw. MIDI-Files die vorhandenen Sounds zu spielen. Die Grundsounds dieser Geräte sind so programmiert, dass es "in sich" sehr gut klingt, d.h.
z.B. Drums, Bass-Sounds + Pad + Solos funktionieren hervorragend miteinander, dafür sind die Bearbeitungsmöglichkeiten relativ einfach bzw. je nach Ausstattung gar nicht vorhanden.

In einer Band hast du als Keyboarder andere "Partner" z.B. ein nicht zu leises Schlagzeug, z.B. 1 - 2 Gitarren die mit irgendwelchen "Bratsounds" den Bandsound füllen usw. und trotzdem musst du dich ja irgendwie gegen diese Kollegen hörbar machen,
hier kommen dann /Synth's/Workstations usw. (genaue Begriffsdefinitionen davon findest du überall) ins Spiel. Hier gibt es oft schon sehe bandtaugliche Sounds on Board, wenn dir was nicht passt, kannst du bis ins Detail die Sounds editieren.

Des weiteren findest du in Workstations nicht so umfassende "Begleitautomatiken" wie in Arrangern - warum ? weil es in Bands eher nicht so gebraucht wird. Dieses Budget dass der Hersteller an dieser Stelle spart kann er entsprechend in Sounds, Spielhilfen usw. fließen lassen.

So weit mal eine kurze Erklärung. Natürlich gibt es mittlerweile viele Schnittmengen zwischen den Gerätekategorien und man muss das alles von Fall zu Fall für sich selbst entscheiden.

ciao

blueboc
 
Okay, also erstmal vielen Dank, in der Richtung habt ihr mir sehr weiter geholfen. Ich werde mich da auf jeden Fall nochmal mit einem fachmann in Verbindung setzen.

Für die die hier lesen: Schreibt auch was, aber vergesst dabei nicht das Thema des Threads :)
 
Arranger könnten in einem Band-Kontext durchaus auch zu gebrauchen sein; man deaktiviert einfach alle Spuren der Begleitautomatik, die man nicht braucht und behält diejenigen bei, die man spielen möchte. Das heißt, wenn man den Bassisten ersetzen möchte, deaktiviert man alle Spuren außer dem Bass. Allerdings sollte man dann auch dem Schlagzeuger ein Metronom-Signal auf den Kopfhörer geben, damit er zum Tempo synchron spielen kann. Workstations haben in der Regel einen separaten Metronom-Ausgang, bei Arrangern weiß ich nicht, ob und bei welchen Modellen dies der Fall ist (je teurer, umso wahrscheinlicher).

Andererseits wäre ein Arranger im Bandkontext tatsächlich eher überdimensioniert. Ein vorprogrammierter oder per Arpeggiator gesteuerter Bass - wenn man ihn nicht manuell spielen kann - geht in dem Fall auch mit jeder Workstation, Splits und Layer bis zum Abwinken auf der rechten Tastaturhälfte ebenso.
 
Hallo zusammen,
ich stehe momentan vor einer ähnlichen Fragestellung wie Adrianello.

Ich spiele seit einiger Zeit in einer Hobby-"Rentner"-Tanzband; soll heißen, alles altgediente Tanzmukker (Preisklasse um die 50) die es halt doch noch nicht sein lassen können und ab und zu einen Gig brauchen. Dabei ist das verfügbare Budget für Keyboard-Einkäufe eben etwas "übersichtlicher". Gestartet bin ich mit meiner etablierten Korg-M3 Workstation und einem Kurzweil PC361. Ich finde, theoretisch eine sich gut ergänzende Kombination.

Was mir dabei aber immer gefehlt hat ist die Möglichkeit mal eben ganz schnell ein paar neue Sounds ad hoc auszuwählen. Daher habe ich meinen uralt Tyros 1 mit in die Probe geschleppt. Hier nutze ich aber lediglich die Sounds und die Registrations - Styles und Midis brauche ich natürlich nicht, da wir komplett live spielen.

Die Vorgehensweis ist so generell erfolgreich, einzig die Möglichkeiten der Sounds in der linken Hand könnten etwas umfangreicher sein. Auch die Soundqualität an sich dürfte noch etwas besser sein. Nun überlege ich, ob ich das Tyros1 gegen ein Tyros2,3,... austausche oder eventuell einen ganz anderen Arranger.

Hat jemand eine Idee, was ich mir hier alternativ noch anschauen könnte?

Gruß, Jo
 
Hallo Jo ! Ich glaube ich verstehe was du meinst. Bei einer Workstation ist es oft nicht so ganz leicht aus gefühlten 5000 Sounds den richtigen zu finden. Ich denke die Qualität ist dann aber schon ÓK ?!
Ich habe für solche "Schnellschüsse" während der Probe ein paar "Standard-Programme" aus allen Sound-Kategorien gebaut die ich auf Favorite-Liste (je nachdem wie es bei den einzelnen Herstellern heisst) abgespeichert habe.
D.h. wenn ich schnell mal einen PAD-Sound brauche nehme ich meinen "Standard-Pad-Sound" aus meinen Favorites - die genaue Soundauswahl und evtl. Editierung mache ich dann zu Hause.
Dies reicht in der Probe bzw. auch bei Sessions zu 90 % aus um spielen zu können.
Wäre das evtl auch eine Arbeitsweise für dich ? Somit bräuchtest du nichts Neues kaufen.

ciao

bluebox
 
Hallo an alle,

bei einer Band sind Workstations und Sampler zunächst einmal eine gute Wahl, wenn man Zeit und Lust hat, für jeden Titel neu zu programmieren. Ich hielt das jahrelang im Bandgeschäft für alternativlos, das Schleppen war mir egal, da ja die Roadcrew die ganzen schweren Gerätschaften auf- und abbaute. Nachdem ich vor ein paar Jahren zum Wohle der Familie beschloss, musikalisch etwas kürzer zu treten und "kleinere Brötchen zu backen", also kleinere Besetzungen oder gar alleine, stand ich vor dem gleichen Problem. Für Gigs alleine brauche ich Begleitautomatik, für Band-Geschäfte benötige ich verschiedene Splitfunktionen und möglichst viele Soundoptionen. Für konzertante Darbietungen genügt ein Sound über eine ganze Tastatur. Texte und Noten sollten auf einem externen Bildschirm zu sehen sein, ich wollte mit nur einem Schaltvorgang alles umgestellt wissen: Noten und Keyboards. Und zuguterletzt sollten es Keyboards sein, mit denen auch ein Backup leicht möglich ist, damit man im Falle eines Defektes oder Verlustes innerhalb weniger Momente mit einem Neugerät wieder weiterspielen kann und nicht nächtelang wieder sitzen muss, um alles noch einmal zu programmieren. Wer das schon einmal musste, weiß, was ich meine. ;-)

Ich spielte bis vor etwa einem halben Jahr 2 Arranger, mit denen das geht: PA 600 und BK5 (BK9 gab es leider noch nicht, als die Entscheidung getroffen wurde). Sie schienen beide ein guter Kompromiss für fast alle Gelegenheiten mit ein paar Abstrichen: Keine große Tastatur (ich hatte bis dahin nur 76 und 88 Tasten), keine Gewichtung, fehlendes Aftertouch, dafür aber schön leicht, da der Rücken noch ein paar Jahre halten muss, aber schon leicht angeschlagen ist. Und als Notendarstellung nutzte ich eine Software, die meine Noten und Texte darstellen konnte und bei Aufruf der Datei via MIDI durch Control Changes und Program Changes mir gleich die Keyboards umschaltete.

Damit spielte ich alleine und in einer Band, bei der ich mit rechter linker Hand den fehlenden Bass ersetzen kann. Dazu schaltete ich dann die Begleitautomatik aus, splittete die Tastatur und legte mit je nach Bedarf ein oder zwei Solosounds in die rechte Hand. Flächensounds und weitere Solosounds holte ich zumeist aus dem BK, mit Sustainpedal kann die Fläche liegen und Solosounds gespielt werden. Aber die Möglichkeiten im Arrangerteil waren mir eigentlich zu eingeschränkt, zu wenig nutzbare Styleauswahl bei zu viel Aufwand, für die BK-Serie bekommt man kaum mehr Styles zu kaufen, man muss sie immer aus anderen Formaten wandeln oder selbst erstellen. Und selbst bei kurzen oder kleinen Gigs musste man immer beide Keys aufbauen, selbst wenn eines fast gereicht hätte.

Kurzum, trotzdem alles so funktionierte, wie ich es gedacht hatte, (incl. einem externen Vocalisten für das Soloprogramm, das über die Keyboards gesteuert wurde) war ich doch immer leicht unzufrieden und auf der Suche nach einer Alternative, die für meine Bedürfnisse variabeler schien. Seit gut einem halben Jahr nutze ich eine Arranger-Software, die auf einem Windows-Tablet mit Tastatur vom USB-Stick läuft, daran angeschlossen ist ein 88-Tasten-Masterkeyboard mit leicht gewichteten Tasten, das nur rund 10 Kilo wiegt und sehr kompakte Ausmaße hat. Zur Steuerung der Fills, Variationen, Part-Volumes usw. dient ein NanoKontrol2 von Korg. Die Sounds hole ich aus einem externen Soundmodul von Ketron. Das Soundmodul, Tablet und USB-Peripherie sind in einem kleinen Koffer fest vorverkabelt, Deckel ab und fertig. Zu jedem Titel können Noten und Texte hinterlegt werden, die auf einen zweiten Monitor übertragen werden. Styleauswahl ist quasi endlos (die Software kann Styles von Ketron-, Yamaha-, Roland- und Korg-Geräten spielen), ich habe bereits jetzt mehrere Tausend zur Auswahl. Auch in punkto Besetzung bin ich sehr variabel, die Sounds der rechten Hand (natürlich bei Bedarf auch links) lassen sich mehrfach frei splitten, Sustain ist wahlweise zu- oder abschaltbar. Alles lässt sich schnell aufbauen und ist fix verkabelt. Regelmäßiges Backup garantiert problemlose Wiederherstellung im Ernstfall.

Ich habe für meine Bedürfnisse die ideale Variante gefunden: Ein Arranger und doch kein Arranger. Insofern ist die Frage, welches Keyboard es werden soll, eine sehr schwere und kaum beantwortbar. Es geht vieles, es entscheiden eigentlich zwei Dinge, welchen Weg man wählt: Welche Funktionen sind einem wirklich wichtig, wievel Geld bin ich bereit, dafür in die Hand zu nehmen. Meine Variante war im Vergleich zu namhaften Arrangern vergleichsweise günstig. Um noch einmal auf den Anfangsthread zu kommen: Als alleiniges Bandkeyboard wäre das BK5 nicht meine engere Wahl, wenn überhaupt, dann das BK9, da sind die Performances auch mit einem iPad einfach steuerbar. Dieses Key allerdings gibt es aber leider nicht mehr neu zu kaufen.

Gruß
Matthias
 
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Was die Sache mit dem Bass angeht, da könnte eine Workstation durchaus hilfreich sein. Dazu muss man sich allerdings ein wenig mit der Arbeitsweise eines solchen Geräts auseinander setzen. In dem Beispielvideo Clavi Jam (Yamaha Motif) zeigt Phil Clendennin, wie so etwas geht.



Die Workstation bietet hier wesentlich mehr Freiheitsgrade, als das Entertainer-Keyboard. Das Entertainer-Keyboard spielt in der Regel einen Style, ein MP3 oder ein MIDI-File - mehr Möglichkeiten in den Eingriff gibt es nicht. Die Workstation hingegen hat ein recht großes Repository aus kleinen Pattern, die man individuell einsetzen und/oder kombinieren kann - und im Live-Einsatz ggf. variieren kann. Das ist ein wesentlicher Unterschied, der sowohl beim Komponieren, als auch im Band-Einsatz Vorteilhaft sein kann. Die Frage bleibt natürlich, ob man es nutzt und ob man gewillt ist, sich damit auseinander zu setzen. Das mag auch von der Band abhängen.

Die Workstation ist auch meistens besser erweiterbar in Sachen Sounds. Es gibt hier mehr Auswahl auf dem Markt. Zwar kann man in einem Entertainer-Keyboard mittlerweile auch Sounds erweitern dank Flash Memory, aber hier ist man oft auf den Hersteller angewiesen in Sachen Formate und Angebot. Auch in dieser Beziehung dürfte die Workstation die bessere Wahl sein. Dazu sollte man vorher in den Sound-Libraries ein wenig stöbern (Online Shops auch anderer Hersteller, die Erweiterungen anbieten). Will man beispielsweise einen bestimmten Sound, ist es ja hilfreich, je mehr es auf dem Markt gibt.

Der Nachteil bei der Workstation ist, dass Funktionen die im Enterteiner-Key sind - hier fehlen. Entertainer Keys bieten oftmals ausgefeilte Arranger (Begleitung) und Vocalist- und Vocoder könnte auch ein Thema sein. Da Entertainer Keys oft für Alleinunterhalter konzipiert sind (also die komplette Band ergänzen müssen), haben sie auch so etwas mit an Board. Auch hier bleibt natürlich die Frage, ob man es nutzen kann oder nicht - sonst ist der Aufpreis im Vergleich zu einem herkömmlichen Key ohne Vocalist einfach zu hoch.

Die Frage ist. Geht es nur um gute Sounds- oder auch Funktionalität (Das Bass-Beispiel) - soll das Key beim Bass vielleicht besser unterstützen, aber nicht so wie beim Entertainer-Keyboard. Dann wäre die Workstation eine gute Ergänzung, ansonsten einfach etwas, was transportabel ist und gute Sounds mitbringt. Roland ist bekannt für gute Natural-Sounds, die stammen soviel ich weiß auch von deren Top Synth in dem kleinen BK Key - von daher sicher keine schlechte Wahl. Unabhängig davon, würde ich mir trotzdem andere Instrumente auch noch ansehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich komme im Prinzip vom Arranger, weil ich neben meinem Gitarre-Job in einer 4-Kopf-Combo irgendwann mal auf Tasten umgestigen bin, um nebenbei mit Duo zusätzliche Jobs zu bestreiten. Mein letzter Arranger, den ich auch heute noch zu Hause herumstehen habe, war ein Roland G1000. Im Grunde ist das G1000 (wie vermutlich auch diverse andere Arranger) auch für einen Bandkeyboarder geeignet.

Einschränkungen gegenüber einer Workstation (zumindest wie ich es noch kenne):
  • weniger Sound Editor Optionen
  • weniger Splits/Layer (das G1000 hat zumindest einen variablen Splitpunkt für lower und upper, kann dann den upper nochmal splitten, hat dann lower1/2, upper1/2 jeweils übereinanderliegend oder auch per Taste umschaltbar, sowie Upper3
  • weniger Effekt-Editierungs-Möglichkeiten
  • meistens keine zusätzlichen Sounderweiterungen
  • weniger Anschlussmöglichkeiten für Pedale
Der Vorteil beim Einsatz in der Tanzband war, dass ich z.B. bei längeren Veranstaltungen als Duo starten konnte, weil ich autark bin, und später konnte der Rest der Band nachkommen. Ich brauchte dann kein Keyboard umbauen. Als Ergänzung zum Arranger hatte ich allerdings auch immer eine Workstation, mit der ich fehlende Sounds und Optionen kompensiert habe.
Seitdem ich keinen Arranger mehr auf der Bühne brauche, ist er dann einem Spezialisten, in meinem Fall einem Nord Stage gewichen.

Meine Meinung: wer nicht wirklich einen Arranger, also den Einsatz von Styles benötigt, fährt als Bandkeyboarder mit einer Workstation definitiv besser als mit einem Arranger. Möglicherweise kann man mit einem Tyros alle oben erwähnten Einschränkungen außer Kraft setzen, dafür kenne ich das Teil zu wenig. Soundtechnisch kann ein Tyros mit einer Workstation sicherlich mithalten, aber für das Geld kann ich mir zwei Workstations kaufen.
 
Das ist ja ein ganz interessanter Thread. An den Beiträgen sieht man schon die Vielschichtigkeit des Problems.
Ich fahre in meiner (Hobby-)Band mit Kronos61 und PC3 (76). Das ist gewichtsmäßig für mich gerade noch tragbar, lässt soundmäßig eigentlich für mich keine Wünsche offen und würde mir im Notfall (so, wie ich das programmiert habe) erlauben, auch nur mit einem Key weiterzuspielen.
Nun ist gerade ein BK9, das ich zufällig entdeckt habe, auf dem Weg und ich hoffe, dass es die 1000km gut übersteht. Ich kann also dazu noch nichts sagen. Aber zum Grund für diese (Luxus-)Entscheidung kann ich sagen, dass es doch immer mal Situationen gab und gibt, in denen ich selbst ganz schnell mal eine Begleitung haben möchte oder in der bei gerade abwesendem Schlagzeuger einer in der Band sagt, kannste nicht mal eben... Das kann man zwar alles auch mit einer Workstation hinkriegen, aber ist viel Arbeit für diese Situationen.
Wie gesagt, demnächst mal mehr. Die 76 Tasten waren für mich ein MUSS und mal sehen, wie es auch mal mit den anderen Keys harmoniert.

Früher hatte ich auch in der Band neben anderen Keys ein PSR 740 im Rig. Da waren so manche Sounds drin, bei denen sich die Workstations warm anziehen mussten. Wenn man im Hardware-Bereich bleibt, ist es doch immer noch so, dass im (für 98% der Zuhörer wahrscheinlich nicht hörbaren Bereich) doch der eine Sound in dem einen Key einem (und den Bandkollegen) doch einen Tick passender vorkommt als der in dem anderen Key...
 
Ich überlege in letzter Zeit mir ein Roland BK-... anzulegen für die Band.

Mein BK9 ist heute eingetroffen und ich habe nach zwei Stunden Jammen schon mal viel Spaß gehabt und einen ersten Eindruck.
Die Tastatur ist gut spielbar. Allerdings musste ich mich an die ca. 1 cm kürzeren Tasten im Vergleich zu Kronos und Kurzweil PC3 gewöhnen.
Für zuHause finde ich die Begleitautomatik, die auch beim Spiel auf dem gesammten Manual gut funktioniert, sehr geeignet. Falls es bei Proben mal einen Engpass gibt, werde ich das Teil sicher auch mitnehmen.
Allerdings für den grundsätzlichen Einsatz in der Band werde ich (wie oben schon andere differeziert begründet haben) bei Kronos61 und PC3 bleiben. Die Sounds mit ihren Editiermöglichkeiten, die Split- und Layerfunktionen sind einfach wesentlich vielfältiger und im Klangergebnis doch für mich überzeugender, wenn man bereit und in der Lage ist, sich da einzuarbeiten. Sonst sieht es nämlich schon wieder anders aus. Außerdem hängt es natürlich auch von der Art der Musik ab, die die Band spielen möchte.

Das dürfte auch bei Jo eine Rolle spielen, denn an sich ist die Kombi aus M3 und PC3 nicht die schlechteste.
Gestartet bin ich mit meiner etablierten Korg-M3 Workstation und einem Kurzweil PC361. Ich finde, theoretisch eine sich gut ergänzende Kombination.

Was mir dabei aber immer gefehlt hat ist die Möglichkeit mal eben ganz schnell ein paar neue Sounds ad hoc auszuwählen. Daher habe ich meinen uralt Tyros 1 mit in die Probe geschleppt. Hier nutze ich aber lediglich die Sounds und die Registrations - Styles und Midis brauche ich natürlich nicht, da wir komplett live spielen.

Hilft es da nicht, wie oben empfohlen, für den schnellen Gebrauch ein paar gute Favoriten der verschiedenen Soundgenres auf schnell erreichbare Speicherplätze zu legen? und zu Hause dann in Ruhe das Passende zusammenbasteln.

Gruß
Tastenmike
 
Hi
ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, denke aber mein Bericht könnte ganz Interessant sein.
Seit knapp 2 Jahren benutze ich meinen Laptop (Macbook Pro) für meine Sounds. Dazu nutze ich zwei Midi-Keys die per USB verbunden sind. Lange hab ich überlegt auf ein Stage Piano á la Nord oder Korg umzusteigen, aber dort ist die Auswahl dann doch beschränkt und auch nicht sehr veränderbar.
Ich arbeite mit Omnisphere 2 und Kontakt Player. Wenn man alles hochrechnet dann kommt man natürlich insgesamt mit dem Setup auch auf 2000 Euro, jedoch kann ich immer wieder aufrüsten etc.

Wer Angst davor hat, dass der Laptop ja mittem im Gig abstürzen könne, der sei beruhigt. Mir ist dies noch nie passiert. Mainstage 3, das Live Keyboard Programm von Apple läuft sehr stabil und auch mal gerne über 8 Stunden durch.

Keine Ahnung ob euch meine Meinung weitergeholfen hat :D

Bis Dann
Alex
 
Hallo Alex, du hast anscheinend nicht nur die Beiträge, sondern nicht einmal den Threadtitel gelesen. Hier geht es um Arranger bzw. Entertainer-Keyboards, womit Dein Setup nichts zu tun hat.
 
Hier wird immer wieder über Sounds gesprochen und bei einigen Einträgen habe ich den Eindruck, man weiß nicht, dass Yamaha auch eine Workstation im Programm hatte - denn oftmals wird PSR mit einer Workstation verglichen.

Um eine Sache einmal vielleicht klar zu stellen. Das Tyros 5 ist ein Entertainer-Key, es enthält eine Teilmenge der Top-Sounds der Workstation (Motif). Yahama hat das Workstation Konzept seit 2016 aufgegeben bzw. verändert. Der Montage kann zwar vieles, aus der Motif-Reihe, die Arbeitsweise ändert sich jedoch.

Ich habe leider immer den Eindruck, dass die Leute nicht wirklich verstehen, was der Unterschied zwischen einem Arranger und einer Workstation ist. Genau dass ist aber der Punkt, über den man sich im klaren sein muss, wenn es um einen Band Einsatz geht.

Bei der Frage Band-Einsatz stellt sich mir zusätzlich die Frage, wie denn die Band strukturiert ist und was vom Keyboarder erwartet wird.

In einer Big-Band spielt der Keyboarder den Piano-Part - das war´s - nicht mehr - nicht weniger. In anders strukturierten Bands, dürfte die Verteilung durchaus ein wenig variieren. Deswegen kann man an dieser Stelle auch keine klare Empfehlung für das Eine oder für das Andere geben, wenn man nicht weiß, wie die Arbeitsweise strukturiert sein soll.

Den Begriff "Workstation" gibt es auch im Zusammenhang mit der Tyros-Reihe. Ich vermute mal, dass hier die ganzen Missverständnisse herrühren.

Wenn wir über das Thema diskutieren wollen, müssen wir erst einmal festlegen, wer unter welchem Begriff was genau versteht bzw. welche Erwartungshaltung er persönlich daran knüpft. Daraus könnten sich dann durchaus unterschiedliche Instrumente unterschiedlicher Hersteller ergeben.

Ein guter Arranger zeichnet sich durch gute Begleitmöglichkeiten ab (Arrangeur). Das Instrument übernimmt also die Aufgabe, die eigentlich eine Band hat. Daneben kann man sagen, dass mittlerweile Technik aus einem Tonstudio Einzug gehalten hat (Vocoder, Mischpult, verschiedene Ein- und Ausgänge usw.).

Ein Arranger wurde für einen Alleinunterhalter konzipiert d.h. möglichst viele Funktionen, für die man früher viele Geräte brauchte, sind in einem Gerät integriert. Das sagt noch nichts, über die Qualität der Integration. Für den Alleinunterhalter es es eben weniger zu transportieren - Punkt.

Eine Workstation ist eher für kreative Leute, die auch komponieren möchten oder ggf. mehr Freiheitsgrade brauchen in ihren Konzepten. Dazwischen reihen sich mittlerweile PCs, Tablets- und Co. ein, mit denen man heute auch eine Reihe von Steueraufgaben erledigen kann und die sich ins Band-Umfeld einfügen.

Vielleicht schreibt Ihr mal etwas darüber, wie Eure Arbeitsweise strukturiert ist. Dann kann man eher eine Empfehlung geben oder sagen, mit welchen Möglichkeiten man aus heutiger Sicht die Aufgabe lösen kann. Danke.

Gruss
Thorsten
 
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Ich muss Thorsten zustimmen. Es scheint, als ob vielen einfach der Unterschied zwischen Workstation und Arranger-Keyboard nicht klar ist, und um hier eine vernünftige Beratung durchzuführen, zumindest sinnvolle Tipps zu geben, muss man mehr Einzelheiten über die individuellen Einsatz-Optionen haben.
Wenn ein Händler einem Bandkeyboarder einen Arranger empfiehlt, halte ich das zuerst einmal für bedenklich. In einer 'Band' gibt es üblicherweise Drummer und Bassisten, also wird man als Keyboarder kaum Styles einsetzen. Sicherlich kann man als Keyboarder auch einen Arranger in der Band nutzen, aber da hätte eine Workstation deutlich mehr Vorteile. Nur das Argument, dass ein Arranger in seinen Presets besser strukturiert ist, und man eher einen spezifischen Sound findet, würde ich so nicht gelten lassen. Das behaupten höchstens Leute, die a. eh nur Presets fahren würden und/oder b. zu faul, sich mit ihrem Keyboard auseinanderzusetzen. Klar, kann man bei einer Workstation sich einen Wolf suchen, wenn man einen Sound braucht, dafür ist die Qualität i.d.R. um Klassen besser, und es klingt am Ende nicht jeder Song gleich, weil immer derselbe Sound verwendet wird.

Vielleicht mal für eine weitere Diskussion ein paar Gedanken zu Vor- und Nachteilen für den Einsatz:
  • Ein Arranger-Keyboard in der Band spart mir ein weiteres Keyboard, wenn ich parallel noch allein ein oder als Duo/Trio unterwegs bin, wo ich eine Begleitautomatik brauche.
  • Wenn ich in der Band auch Standard Midifiles einsetze, mag ein Arranger von Vorteil sein, da eine Workstation wenn überhaupt oft nur eine Standard GM Soundbank hat.
  • Arranger haben häufig ein paar Features, wie Metronom, Audioplayer etc. die man in der Band gut einsetzen kann, die einige Workstations nicht haben.
  • Die Soundbearbeitungsmöglichkeiten bei einem Arranger sind gegenüber einer Workstation deutlich eingeschränkt, das betrifft nicht nur die Einzelsounds, sondern auch die Anzahl Splitpunkte und Layer
  • Eine Workstation hat i.d.R. mehr Anschlussoptionen für Pedale und Controller
  • ...tbc
 
Dann diskutiere ich doch auch mal mit. ;)

Ich benutze einen Arranger in der Band und wenn ich die Beiträge hier so lese, haben ja wohl doch noch mehr Leute so angefangen. Auch wenn sie inzwischen ihr Set gewechselt haben.

Im Proberaum steht ein DGX 650 (OK, nicht der Klassiker, aber durchaus ein Keyboard). Warum benutze ich das?
- ich muss nichts schleppen, das steht da schon. Fertig verkabelt.
- ich habe jede Menge Sounds. Gerade bei spontanen Ideen habe ich Zugriff auf jede Menge verschiedener, leicht und schnell zu findender Sounds zum ausprobieren.
- das Teil hat sogar eine Hammermechanik mit der ich gut leben kann

Was mir fehlt:
- ein Vocoder
- die Menge der Synthesizer Sounds ist etwas mau

Für Zuhause hatte ich zusätzlich zu meinem Klavier etwas tragbares für Unterwegs gesucht. Möglichst leicht, viele Sounds. Ein Gerät, womit ich auf alles, was ich vor Ort dann antreffe, schnell reagieren kann.
Und genau dafür sind meines Erachtens Arranger eben auch gut. Quasi Blind zu einem Treffen fahren und dann vor Ort direkt reagieren können.

Inzwischen habe ich mein Heimisches Set etwas ausgebaut. Unten habe ich jetzt das Yamaha CP40 dazu genommen und das PSR 2100 ist nach oben gerutscht. Dummerweise hat der Vocoder vom PSR den Geist auf gegeben. Der fehlt mit jetzt.

Eine Workstation fällt dagegen so gar nicht in mein Beuteschema und ich glaube das hat einen ganz einfachen Grund: So weit bin ich einfach noch gar nicht. Ich habe noch genug damit zu tun, die Spieltechnik zu lernen und mich durch den alltäglichen Technikkram des Bandalltags zu kämpfen. Irgendwelche Soundschraubereien würden mich da noch überfordern.
Die Split, Layer und Anschlussmöglichkeiten beim Arranger reichen mir bislang völlig. Mehr brauche ich da noch gar nicht. Was ich allerdings brauche ist ein Vocoder und den finde ich nicht, integriert bei einer Workstation.

Was ich allerdings beim Arranger noch nie gebraucht habe ist die Begleitautomatik. Man kann die Teile also durchaus auch ganz gut Zweckentfremden. :D

Lg, TaTu
 
Hallo zusammen,

die Thematik ist für mich brandaktuell. Ich benutze einen Roland VR-700 als Orgel und einen Roland E-60 für den Rest. In einer Rockband, die ein sehr breit aufgestelltes Programm hat.

Die E-Serie von Roland ist ja ohne Nachfolger eingestellt worden und so langsam beginne ich mir über einen Nachfolger Gedanken zu machen. Ich benötige zum Teil reine Piano-Sounds über die gesamte Tastatur. Manchmal brauche ich aber auch Split-Kombinationen meist mit Bläsern. Ich kann rechts Klavier spielen und dank der "Melody Intelligence" mehrstimmige Bläser rechts dazugeben ("Sweet Home Chicago"), ein Feature dass ich nicht missen möchte. Andererseits kann ich sogar den Synthiesound von "Lucky Man" spielen mitsamt dem Portamento.

Gestern im Musikladen verschiedene Geräte angetestet und festgestellt: Ein Digitalpiano hat ja heute auch schon eine Menge Sounds, ist preiswert und teilweise leicht. Aber die Features reichen bei weitem nicht aus. Arrangerkeybords gibt es heute nur noch von Yamaha und Korg, wobei mir der Korg Pa600 zwar mit guten Sounds bestückt zu sein scheint, aber es sind mir in den jeweils wichtigen Sektionen zu wenige davon brauchbar. Die Begleitautomatik hingegen brauche ich in der Band nicht.
Schwierige Entscheidung. Es soll auch nicht zu schwer sein und nicht zu teuer (um 1.000,-)
 

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