Limbo
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Genre: Black/Death
Label: Nuclear Blast (1995/2002)
Tracks: 8 (Re-Release: 13)
Dieses Album beginnt mit einem relativ monotonen Intro, welches auf nur wenig Tönen basiert. Allerdings ist dieser Einstieg in Zusammenhang mit dem darauffolgenden Kracher "Night's Blood" geradezu perfekt, denn aus der scheinbar belanglosen Einleitung entwickelt sich das, wofür Dissection schon immer standen: eine eiskalte Mischung aus Black und melodischem Death Metal mit einmaligem Keif-Gesang.
Nach besagtem Stück, das mit klirrender Raserei sowie einer gediegenen Akustikpassage aufwarten kann, führt "Unhallowed" den eingeschlagenen Weg konsequent fort: Doublebass, melodische Riffs plus Jons charakteristisches Organ. "Where dead angels lie" gilt bei vielen Leuten als DER Dissection-Hit, was ich nur zum Teil nachvollziehen kann. Positiv hervorzuheben ist auf jeden Fall das Midtempo, welches auf dieser Scheibe erstmals für echte Abwechslung sorgt, aber ich betrachte dieses Stück (dem ein gewisser Ohrwurmcharakter definitiv nicht abzusprechen ist) nur als Intermezzo für die weiteren schnellen Songs.
Denn nach dieser Verschnaufpause geht es knallhart mit dem Titelstück weiter, welches nahtlos an Track 2 und 3 anknüpft. Wer bisher noch nicht Blut geleckt hat, wird es auch weiterhin nicht tun. Doch wer von Anfang an in den Bann dieses Albums gezogen wurde, kann hier weiterschwelgen bis sich die "Thorns of crimson death" endgültig in das Bewusstsein des Zuhörers stechen. Um spätestens hier noch mal Klarheit zu schaffen: Dissection sind einerseits Black Metal, klingen aber eher wie Dark Funeral statt Dimmu Borgir (dieselbe Härteliga), also typisch schwedisch. Andererseits sind sie Melodic Death Metal, aber nicht im allseits gefeierten Göteburg-Stil.
Unnötig zu erwähnen, dass der eingefahrene und erfolgsversprechende Kurs mit dem heimlichen Favorit "Soulreaper" zielführend fortgesetzt wird. Jon und seine Mitstreiter bearbeiten ihre Instrumente bis die Geschwindigkeit und Melodie zu einer bewusstseinserweiternden Melange aus Hass, Kälte und Melancholie verschmelzen, die aber auch positive Gefühle wie Hoffnung und Sehnsucht zulässt. Dieses Bestreben wird durch das Outro "No dreams breed in deathless sleep" unterstrichen, und hier endet die ursprüngliche CD (auf dem Re-Release gibt es noch Bonustracks, aber die tun hier nichts zur Sache). Alles in allem liegt hier ein geniales Black/Death-Album vor, welches jeder Liebhaber dieser 2 Richtungen im Regal haben sollte.
9/10
- Eigenschaft