Disput zum Thema Feedback und Dämmung

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Juli2711
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Hallo erstmal :)

Also, mein Bandkollege(Drummer) und ich hatten gerade eine kleine(größere) Diskussion. Erstmal um den Kontext zu verstehen:
Unsere Band und eine weitere, die aber zur Hälfte die selbe Besetzung wie unsere hat, wollen uns einen Proberaum mieten. Den, den wir uns angeschaut haben ist allerdings nicht gedämmt, sodass unser Drummer entschieden hat, nicht dahin zu ziehen, da wir ja direkt bei ihm im Keller bleiben könnten(wo allerdings der Sound gar nicht optimal sind und wir in unseren Gestaltungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind).
Diese zweite Band probt nämlich immer in dem Proberaum des Vaters eines Bandkollegen, die allerdings schon seeehr lange zusammenspielen und sich doch schon ein nettes Equipment zusammengesucht haben ;). Der Drummer meint nun, dass es gar nichts bringen würde in einen neuen Raum zu ziehen, weil wir dort nur Feedback haben werden, wegen der fehlenden Dämmung.
Also hab ich mal gegooglet und bin in diesem Thread gelandet: https://www.musiker-board.de/pa-knowhow-pa/120578-problem-mit-rueckkopplung.html#post1373175
Dort wird erklärt, dass eine Dämmung nur einen vergleichsweise geringen Anteil an der Verhinderung des Feedback hat, im Gegensatz zu PA, Mikro, Aufstellung usw. Der Drummer beruft sich jedoch auf siene "Erfahrung", dass diese Dämmung den Unterschied macht. Allerdings besteht diese Erfahrung aus den beiden Proberaum, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: einerseits unserer im Keller des Drummers mit Halbwissen und mittelguten Equipment zusammengestellt; andererseits der Proberaum von diesem Vater, die schon seit Jahrzehnten zusammenspielen und sich wahrscheinlich mehr Gedanken zur Aufstellung der Boxen usw. gemacht haben. Dazu kommend die besseren Modelle dieses Proberaums. Allerdings ist er der Felsenfesten Überzeugung, dass die Aufstellung der Boxen ähnlich ist...
Das kann ja eigentlich nicht als vergleichswert gelten, da er ja nicht weiß, wie zum Beispiel ihre PA in unserem Proberaum funktioniert(im hinblick auf Feedback), oder?
Deshalb jetzt ein paar Fragen:

1. Einen wie großen Bezug hat die Dämmung auf das Feedback?
2. Wie groß auf den Sound generell(Schlagzeug, Gitarre,...)?
3. Könnte eine bessere Aufstellung in dem neuen Proberaum unsere Feedback(bzw. Sound-)probleme lösen?

Falls mir später noch mehr Fragen einfallen, editier ich, oder schreib sie in einen neuen Post! :)

Danke fürs Lesen und ich hoffe, dass ich das hier richtig plaziert hab in dem Unterforum, wenn nicht könnte das bestimmt jemand verschieben :)
Anm. d. Mod.: Verschoben aus PA-KnowHow in die Abteilung Raumakustik - Wil Riker

lg
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
1. Einen wie großen Bezug hat die Dämmung auf das Feedback?

Im worst case sogar negativen. Dass kann ich aus dem Proberaum meiner Zweitband berichten wo der Gitarrist eingemächtig gedämmt hat. Nun gut, man muss auch mal einen Noppenschaum-Proberaum zum Vergleich und Warnung kennen ...

Durch Dämmung entsteht ein subjektiv leiserer Sound des Gesangs, der sonst durch den natürlichen Hall verstärkt wurde.
Folge: man dreht die Verstärkung höher, es koppelt eher. [1]

2. Wie groß auf den Sound generell(Schlagzeug, Gitarre,...)?

Dämmung? Nun ja. Es scheppert halt vorallem mehr. Wieder im worst case, ist es wirklich laut, aber jeder macht sein Instrument noch lauter, weil er nichts hört. Unser alter Proberaum war auch praktisch nicht gedämmt. Der neue ist komplett eingemessen und optimiert (naja ist ja auch der Aufnahmeraum vom Studio...). Wir konnten jedenfalls leiser machen. [1]

3. Könnte eine bessere Aufstellung in dem neuen Proberaum unsere Feedback(bzw. Sound-)probleme lösen?

Ja. Gesänge mit Nierencharakteristikmikros gegenüber den Boxen. Nicht seitlich oder gar dahinter.


[1] Woran man übrigens schön sieht, dass eine gute Raumakustik im Proberaum dazu führt, dass man leiser machen kann.
 
Ersteinmal Dankeschön für die Antwort :)

Und wie siehts aus mit Dämpfung? Wir als Halbwissende, könnten die beiden Begriffe gerne mal verwechseln. ;)

Der Drummer sieht nämlich vorallem den guten Sound des Schlagzeugs als Inbegriff einer guten Dämmung(oder meint er doch Dämpfung? ;)). Eine Dämmung hat aber keinen Einfluss auf den Sound?
 
Also gerade im Deutschen werden die Begriffe gerne gemischt.
Man unterscheide daher zwischen raumakustischen Maßnahmen (mittels Absorber) und Schallisolation, d.h. dass der Krach nicht raus (oder rein) geht.

"(Schall-)Dämmung" ist daher etwas missverständlich. Und von Leuten wird das gerne durcheinander gebracht und raumakustische Maßnahmen mit Schaumstoff z.B. mit Schallisolation verwechselt. Und so versuchen halt viele, den Raum (nach aussen) zu "dämmen", indem Schaumstoff oder Molton aufgehangen werden ...

Und ja, der Drummer hat recht: eine gute Raumakustik lässt auch ein Schlagzeug besser klingen. Jedoch ist es gerade das Schlagzeug, was durch einen zu halligen Raumsound am wenigsten betroffen ist. Eher sollten sich Rhythmusgitarristen, Sänger und Bassist Gedanken machen. Und umgekehrt ist ein zu trockender Raumsound auch nicht gerade toll für Schlagzeug, aber gut für Bassisten und Rhythmusgitarristen. Ist der Raum zu trocken/dumpf, tendieren Drummer dazu, zu sehr draufzuwammsen, vorallem auf die Becken und HiHat.
 
Ich danke dir!

Was wäre denn dann eine möglichst gute und günstige Möglichkeit für eine verbesserung der Raumakustik?

lg :)
 
Such mal hier im Subforum. Stichworte: Superchunk, Breitbandabsorber. Bzw. einfache Möglichkeiten mit dicken Vorhängen. Je nach Anspruch und Budget halt.
 
Hallo,

wenn's Dir nützt, hier ein kleiner Erfahrungsbericht aus meinem früheren Probenraum. Das ist ein Kellerraum mit 2,15 m Höhe, im Rohzustand hatte er damals Teppichboden und glattgeputzte Wände, Grundfläche ca. 8 x 4 m. Unser Drummer hatte das Leisespielen und Stimmen des Sets wirklich nicht gepachtet, dann noch zwei Gitarren, zwei Keyboards und ein Baß sowie Gesang dazu, da waren die Proben was für Männer ohne Nerven ;).
Mit keiner Erfahrung in Sachen Raumakustik sind wir immerhin zielsicher an den üblichen, nutzlosen Eierpappen vorbeigelaufen und haben zunächst alte Matratzen an die Wände bzw. als Raumteiler, z. b. vor den Drums, aufgestellt, das hat die Sache schon wesentlich erleichtert.
Einige Jahre später, mit einem Keyboard weniger und einem neuen Gitarristen, der auch mal leisedrehen konnte :D , sind wir die Sache mal weiter angegangen. Die Aufstellung war immer schon kreisförmig, die Saitenzupfer gegenüber ihren Amps, und das Gesangsmic war auch ordentlich von den Boxen weggedreht. Da es aber immer noch nicht so ganz ordentlich klang, haben wir den Raum akustisch "getötet" - Dachlattenkonstruktion auf die Wände und daran getackertes mehrlagig gefälteltes Molton. Zusätzlich wellenförmig aufgehängtes Molton über dem Drumkit und dem Vocal-Mic.
Das ist zwar sicherlich nicht die akustische Ideallösung, aber so ziemlich das einzige, was in dem Raum bei schmalem Etat übrigblieb. Und der Gesamtsound verbesserte sich trotzdem. Übrigens nutze ich den Raum heute immer noch als Aufnahmeraum für mein kleines Heimstudio. Über die sehr trockene Akustik hat sich noch niemand beschwert...

Viele Grüße
Klaus
 

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