Diskantakkordeon

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Hallo,

in dem uralten Akkordeon-Lexikon von Löbel las ich von einem "Diskantakkordeon", ein Akkordeon ohne Bassteil. Nicht zu verwechseln mit der "Basso", deie ja heute als Fundament für ein Orchester verwendet wird.

Hat jemand so ein Instrument schon mal gesehen? Gibt es das heute noch, oder war das so eine Eintagsfliege wie einige andere Musikinstrumente?

Selbst bei Google gibt es keinen einzigen Eintrag zu diesem Instrument...

Schönen Gruss

Peter
 
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Hallo Enthusiast

Diese gibt es immer noch, wenn auch nur sehr selten. Verwendet werden diese von Bands, wo der Alkkordeonist keine Bässe verwendet. Daducht wird das Instrument leichter.

Gruss Akko
 
Hallo Peter,

das Basso ist recht verbreitet und wird auch aktuell noch von Hohner gebaut.
Ein relativ exotisches Nur-Diskant-Akkordeon, das im Bassteil ein Tonabnehmer-System verbaut hatte, war das "Rockordeon" - siehe Hohner-Produktkatalog von 1989/90 (so etwas ist mir allerdings auch noch nie in der "freien Wildbahn" begegnet...):

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Danke für Eure Infos... Was es alles gibt... Löbel bezeichnete damals (1937!) das "Diskantakkordeon" als das "einzige Akk. mit künstlerischen Ansprüchen" (Seite 24 des Lexikons).

Schönen Abend

Peter
 
Hallo, hier muß mal etwas in mich hineinlächeln. Das KAWAI ist von Weltmeister hergestellt worden. Und zwar schon zu DDR - Zeiten. Werden immernoch ab und zu gebaut und nach Taiwan und Korea geliefert.
Und zwar in 4 Ausführungen ( Bass, Alt , Tenor, Sopran ). Man hat da Orchester die wie ein Chor aufgebaut sind und so spielen. Sind 2-Chörig und gleichton Gestimmt.

Gruß vogt :D
 
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Danke, Andreas;

das ist ja witzig... Diese Instrumente müssten doch auch viel leichter als normale Akkordeons sein, geradezu Fliegengewichte... Hehe...

Gruss

Peter
 
das ist nur aus unsere Sicht witzig.
Im Grunde ist es GENIAL für einen Akkordeonchor, das bringt viele Vorteile:
- viel leichter
- preiswerter in der Anschaffung
- preiswerter zu Stimmen
(dadurch können die Instrumente erschwinglich ZUSAMMEN zum Stimmen gegeben werden, also dann aufeinander abgestimmt sein!)
- der Klang der Stimmlagen kann aufeinander abgestimmt sein
- leichtere, bessere Balgdynamik, die Trägheit der Bassteile fehlt.

Eigentlich überraschend das es in den Akkordeonorchestern üblich ist normale Akkordeons zu spielen. Die Instrumentenhersteller freut's.
Würd mich mal interessieren ob Hohner eine 5er Morino ohne Bassteil liefern würde und was das weniger kosten würde.

Gruß Balgseele
 
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Hallo, Balgseele,

so sehe ich das auch, mein "witzig" war durchaus sympathisierend gemeint... :) Ich suche ja LEICHTE Instrumente, da ich aus gesundheitlichen Gründen nichts Schweres mehr ziehen/tragen/drücken kann, und da finde ich das durchaus interessant... Wenn ich mal ein Ensemble suche, werde ich sicherlich auch darauf achten.

Lieben Gruss

Peter
 
in dem uralten Akkordeon-Lexikon von Löbel las ich von einem "Diskantakkordeon", ein Akkordeon ohne Bassteil. Nicht zu verwechseln mit der "Basso", deie ja heute als Fundament für ein Orchester verwendet wird.
Also wir haben in der Asservatenkammer zwei sog. Tenor-Akkordeons von Hohner. Mal sehen ob ich die mal rauskrame und genauer ansehe.

Die hat früher mal unser voriger Dirigent angeschafft - fragt mich nicht wozu. Wenn ich mich recht erinnere ist das Teil auch noch einchörig gewesen. Aber ich schau nach...
 
Da fällt mir ein, ich kenne jemand der hat ein Bariton-Akkordeon von Hohner.
Es hat keine Bässe und sieht aus wie ein Basso ist aber eine Oktave höher als dieses, zweichörig ohne Register.
Gruß Balgseele
 
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Würd mich mal interessieren ob Hohner eine 5er Morino ohne Bassteil liefern würde und was das weniger kosten würde.

Ich vermute mal, dass das Teil gar nicht so viel weniger kösten würde. Von den Stimmplatten her wären das grade mal 60 Stück, während der Diskant ein vielfaches davon hat - und die Bassmechanik. Abzüglich eine Sondergehäuse für die linke Seite, das man ja dann extra fertigen müsste, was bei den vermutlich wesentlich kleineren Stückzahlen als bei der normalen Ausführung deutlich teurer sein wird.

So dass ich mal schätzen würde, dass diese Orchestermorino in etwa 1000 Euro günstiger sein dürfte, als die ganz normale. Somit rechnet es sich für viele Spieler vermutlich nicht, in der Klasse zwei Instrumente anzuschaffen, weil ja praktisch jeder auch außerhalb des Orchesters spielt und da dann in aller Regel auch den Bass benützt.

Gruß,
maxito
 
Also wir haben in der Asservatenkammer zwei sog. Tenor-Akkordeons von Hohner. Mal sehen ob ich die mal rauskrame und genauer ansehe. Die hat früher mal unser voriger Dirigent angeschafft - fragt mich nicht wozu. Wenn ich mich recht erinnere ist das Teil auch noch einchörig gewesen. Aber ich schau nach ...
Leonhard, würdest Du bitte Fotos und Angabe der Chöre/Schwebung noch ergänzen, DANKE.

Als ich noch im HCA (Handharmonika Club Affoltern am Albis) spielte, wurde die 3. Stimme (manchmal auch speziell für dieses Gerät gesetzte Noten) von einem Bariton-Instrument gespielt (lG an Anna Schneebeli). Soweit ich den satten Ton noch im Ohr habe, besass es eine minime Schwebung. Weil sie allein gegen ca. 30 andere Instrumente war, wurde es über das eingebaute Mikrofon verstärkt. Das Bild ist aus dem Ehrenexemplar vom «Der Harmonikafreund» der Edition Helbling (Vertrieb für D durch Hohner) von 1939.

Hallihallo, ... alle die, die noch Kataloge, Prospekte etc. haben, hier schreiben. Allerdings sind mir auch alle anderen Kataloge und Infos recht.
Obengenanntes Heft und weitere Instrumentenbroschüren werde ich gelegentlich in diesem Ippenstein-Thema anhängen. Bis dann Gruss vom Frager
 

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  • Bariton-Orchestra I.pdf
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Hallo,

das im Beitrag von Frager abgebildete Instrument taucht schon im Katalog von 1934 auf. Es wurde als "Hohner Orchestra I (Bariton-Orgel) Vierchörig" bezeichnet. Interessant ist die Disposition: Man hatte in der "Normaloktave" Einchörig oder Tremolo und in der "Tiefen Oktave" ebenfalls Einchörig oder Tremolo.

Man konnte es in Diatonisch C -F oder B - Es haben.

Es gab fünf Diskantregister und ein Bassregister. Der Preis war für die Zeit ganz schön saftig, nämlich 391 Reichsmark. Wie die zwei "Tremolos" miteinander geklungen haben, kann ich mir jetzt auch nicht so richtig vorstellen. Im Katalogtext steht übrigens, dass die zwei Stimmen der tiefen Oktave in einem "Resonanzkasten" waren, ein frühes Cassotto!

Im gleichen Katalog gibt es auch eine diatonische Bass-Orgel (Hohner Orchestra II) zum Preis von 445 Reichsmark.

Nun ist diese Bariton-Orgel ja eben nicht ein "Diskant-Akkordeon", da es ja 8 Basstasten besaß. Die Idee mit den "basslosen" Akkordeons ist aber auch schon uralt; solche Instrumente wurden schon lange vor dem Krieg und auch danach noch angeboten. Auch die Italiener haben versucht, damit in den deutschen Markt zu kommen. Ich kann mich noch an einen sehr bekannten süddeutschen Akkordeonlehrer erinnern, der solche Kisten von Victoria bezog und versucht hat, sie in der Orchester-Szene einzuführen.

Die Idee ist ja an sich bestechend, nur gab es ein Problem: So gut wie keiner hat diese Instrumente gekauft, und so verschwanden sie halt wieder in der Versenkung. Auch Orchesterspieler wollen vielleicht mal daheim "La Paloma" spielen, und das geht dann halt nicht. Und zwei Instrumente kaufen, eins für das Orchester und eins für daheim ist halt teuer. Da hat man lieber das meist nutzlose Bassteil herumgeschleppt.

Gruß Claus
 
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Ich habe bei den Höhnern das Rockordeon am WE im Einsatz gesehen.
Wo kann man ein solches noch kaufen?
 
Hallo Playboy,

höchstens noch mit viel viel Glück auf dem Gebrauchtmarkt, wenn überhaupt.
Eine wirkliche Daseinsberechtigung sehe ich für diesen Exoten heutzutage nicht mehr. Schließlich hat sich in den letzten 25 Jahren hinsichtlich der Mikrofonierungsmöglichkeiten einiges getan (siehe Subforum "Akkordeon-Zubehör"). Oder warum bist Du auf dieses spezielle Teil aus?
 
Hallo,
ich hatte bei Brandoni ein Orchesterinstrument ohne Bässe gesehen, bei dem der Balg zweigeteilt war (Sah aus wie in der Mitte zusammengerafft). Er hob nur oben und unten am Instrument ab und wurde mit einem Griff in der Blagmitte bedient. Das Instrument hatte nur Zungen, die in eine Richtung schwingen und brauchte natürlich auch keine Ventile auf den Stimmplatten, da die beiden Bälge (Balge??) über Ventile kontinuierlich Wind in eine Richtung erzeugen konnten. War wohl so aus den 60er Jahren.
Habe leider kein Foto davon.

Beste Grüße
Sebastian
 
Hallo Playboy,

höchstens noch mit viel viel Glück auf dem Gebrauchtmarkt, wenn überhaupt.
Eine wirkliche Daseinsberechtigung sehe ich für diesen Exoten heutzutage nicht mehr. Schließlich hat sich in den letzten 25 Jahren hinsichtlich der Mikrofonierungsmöglichkeiten einiges getan (siehe Subforum "Akkordeon-Zubehör"). Oder warum bist Du auf dieses spezielle Teil aus?

Ein Spielzeug für den richtigen Moment. ;)
 

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