Dirty Fingers oder einen anderen High Output Pickup in meine ES335

Shedua
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Moin Moin Kollegen,

ich hatte vor langer Zeit eine Thinline von Höfner mit einem High Output Humbucker am Steg.

Musste leider wegen Überfluss an Geldmangel gehen. Habe mir jetzt eine Epi 335 geholt. Pickups sind ganz net - aber mir fehlt ein passender Pickup an der Bridge.

Zu allem Überfluß hat meine ES335 goldene Pickup Kappen. Das soll eigentlich so bleiben ...

Welchen Pickup würdet ihr mir raten ?

Ich will ja nicht wild rumprobieren, dazu ist der Pickup Tausch bei dem Teil zu aufwendig.

Gibson ? Kent Armstrong ? Duncan ???

Wie umbauen auf goldene Pickup Covers ???
 
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Hi,

ein bisschen genauer darfs schon sein, damit man Dir helfen kann. Welche Musikrichtung soll denn bedient werden? Gibt es Gitarristen/Bands, deren Sound in die gewünschte Richtung geht? Ein paar YT-Links sind da auch oft hilfreich, damit man sich ein Bild machen kann. Und wie sieht denn die Verstärkung aus? Es stellt sich heutzutage ja immer die Frage, warum man so einen PU nehmen will, denn viele Amps haben heute genug Gain, um auch mit einem PAF voll zu verzerren. Und nicht zuletzt ist die Abstimmung mit dem HalsPU zu überlegen. Die Epi hat ja eher rund und fett klingende HB, da sollte man sich drüber klar sein, dass es nach dem Wechsel schwer werden kann, einen Sound mit beiden PUs gut nutzbar zu machen.

Die goldenen Kappen sind grundsätzlich kein Problem, da gibt es ja schon auch sehr viele Modelle, die ab Werk so bestellbar sind. Das findet sich schon. Der Dirty Fingers allerdings nicht, schon weil er zwei Reihen mit Schrauben hat.

Gruß, bagotrix
 
Ich bin so richtig Old School. Also so ala Zeppelin, Purple, ACDC.

Amps : vorzugsweise Bassman 40/50/100 Watt mit 4*12
Hab aber auch nen Roland Bolt30 und einen 100 Hiwatt ( alt - mit Partridge Trafo )

Also nix mit High Gain Amps ...
 
Hmmm...

in den genannten Bands haben die Gitarristen aber nun sämtlich SCs oder PAFs gespielt, sprich alles andere als High Output-PUs. Das Gegenbeispiel wären zB Fast Eddie/Motörhead, Dave Murray/Iron Maiden, Ace Frehley/Kiss oder John Sykes/Thin Lizzy, die mit Dimarzio Super Distortion bzw. Gibson Dirty Fingers aber auch einen deutlich anderen Sound hatten.

Wenn es Dir darum geht, möglichst viel Zerre aus älteren Amps zu holen, ohne Zusatzgeräte zu benutzen, bist Du schon richtig - genau dafür wurden diese PUs ursprünglich entworfen. Der Ton wird dabei aber sehr mittig und komprimiert, was eben nicht so recht passt für Zep oder DP.

Wenn der PU in der Höfner ein werkseigener "High Output Humbucker" war, so ist diese Angabe eher mit Vorsicht zu genießen. Das ist dann eher im Vergleich zu älteren eigenen Designs zu sehen, im Gesamtmarkt gesehen liegen die dann auch eher im PAF-Bereich.

Letztlich sind für die Sounds, die Du nennst, Booster eh fast schon Pflicht. Selbst bei AC/DC weiß man ja inzwischen, dass zumndest Angus mit seinem Sender (einer der ersten überhaupt) auch einen gewissen Boost hatte, bei Jimmy Page waren es wohl gerne Treble Booster und Ritchie B. verwendete entweder auch Treble Booster oder die Eingangsstufe einer Akai-Bandmaschine, um mejr Output rauszuholen. Ich persönlich würde die tatsächlich etwas fad klingenden Epi-HB also eher durch sowas ersetzen wie Gibson '57 Classics oder - etwas bissiger im Ton - Burstbucker Pro. Von Duncan gibts mit dem Whole Lotta Humbucker sogar sowas wie ein Jimmy Page-Set, dass sich aber nicht so nennen darf. PAF-Sound mit etwas mehr Output und Mitten, aber eben nicht so extrem heiß und mittig wie die genannten Keramik-Lötbrenner. Von Diumarzio böte sich die 36th Anniversary PAFs an, auch die haben mehr Druck (vor allem das Bridge-Modell), ohne das Höhen und Offenheit im Sound verloren gehen.

Als Booster finde ich ja den Seymour Duncan Pickup Booster klasse, der über einen Schiebeschalter auch noch den Sound etwas verbiegen kann. Mit klassischen Treble Boostern unzugehen, ist schon etwas komplizierter, da muss man meist noch viel mit dem Tonpoti arbeiten, damits nicht zu schrill wird. Inzwischen gibts aber auch eine Menge Booster oder Lo-Gain-Overdrives mit 3-Band-Klangregelung, das böte sich doch auch an und wäre deutlich flexibler als heiße PUs, die den Grundsound stark verändern.

Gruß, bagotrix
 
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Na ja - Flexibel muss nicht. Dazu hab ich ja noch andere Gitten.

Also Dirty Finger am Steg und PAF am Neck ?

Ich will passiv bleiben und auch keine Effekte reinschleifen ...
 
Na ja - Flexibel muss nicht. Dazu hab ich ja noch andere Gitten.

Also Dirty Finger am Steg und PAF am Neck ?

Ich will passiv bleiben und auch keine Effekte reinschleifen ...


Genau so :great:
 
Beim Dirty Fingers lohnt sich auf jeden Fall ein Split bzw. eine Parallelschaltung (Humbucking-Effekt bleibt erhalten, beim Split nicht, da nur eine Spule aktiv ist). Der Klang erinnert dann etwas an einen Tele-Steg-Singlecoil.
Der Dirty Fingers hat einen Output von ca. 16-17kOhm. Das ist schon sehr heiß, passt aber wiederum auch sehr gut zu Amps, die noch einen Tritt vertragen können, weil sie nicht so viel Gain liefert. Bei solch heißen PUs klingen die Split- und Parallelsounds auch nicht so dünn, wie z.B. bei einem PAF, da immer noch genug Output vorhanden ist.

Der Dirty Fingers komprimiert schon ziemlich stark, ein PAF mit wenig Output ist da definitiv dynamischer. Dafür klart er sehr gut auf, wenn man das Volume-Poti benutzt. Ein klein wenig "Schmutz" bleibt allerdings immer im Sound.
Das ist auch so eine Eigenart des Dirty Fingers. Er hat immer dieses gewisse dreckige im Sound, gleichzeitig klingt er aber auch sehr transparent und klar. Schwer zu beschreiben, muss man gehört haben. Man muss sich das in etwa so vorstellen, dass der Sound eines Humbuckers mit dem eines Singlecoils gemischt wird. Die Power und der Punch des Humbuckers mit dem breiten Höhenspektrum eines Singlecoils. Höhen hat der Dirty Fingers eine Menge, aber dafür gibt es Potis am Amp und der Gitarre, falls es mal etwas zu viel sein sollte.

Ich würde davon abraten dem PU eine Kappe zu verpassen, die die Schrauben abdeckt. Der Dirty Fingers hat zwei Reihen an verstellbaren Schrauben, was ihm eine große Flexibilität verleiht, was die Feineinstellung angeht.
Wenn alle Schrauben plan mit dem Bobbin sind, klingt er etwas undefiniert und verwaschen. Mit den Schrauben, die zum Steg zeigen, kann man, wie man es von anderen Humbuckern auch kennt die Höhen etwas pushen, die andere Reihe hebt die Hochmitten etwas an.
Schraubt man beide Reihen raus, wird die Saitentrennung verbessert. Der Klang bekommt auf den tiefen Saiten etwas Twang, ähnlich wie bei einem Steg-SC einer Tele oder Strat.

Trotz des hohen Outputs klingt der Dirty Fingers nie übermäßig "fett", Bässe liefert er zwar nicht unbedingt wenig, straff sind sie auch, aber den Tiefmitten-Growl für die Wall-Of-Sound mit dem Vorschlaghammer :D liefert er nicht. Bei meinem Jet City kann ich den Depth-Regler weiter aufdrehen, als mit anderen Pickups.
Er ist eher bissig, dabei gleichzeitig transparent und etwas "dreckig". Er klingt daher trotz Klarheit nie analytisch, was ihn vielleicht nicht zur ersten Wahl für Prog-Metal mit komplexen Akkorden macht, obwohl man auch eine gute Saitentrennung einstellen kann. Mittlerweile verstehe ich, warum er auch gerne in Semis eingebaut wird.
Es gibt Humbucker mit ähnliche Output die klingen bei gleichen Settings "verzerrter". Der Dirty Fingers verträgt erstaunlich viel Verzerrung, wichtig ist die richtige Einstellung der Schrauben und des Abstands des Humbuckers von den Saiten.

Led Zeppelin, Deep Purple und AC/DC kann er auch gut, allerdings mit einer etwas eigenen Note. Es ist halt kein PAF. Er eignet sich auch sehr gut für punkige Sachen.

Für den Hals würde ich einen klar klingen PAF wählen. Der Classic '57 mit Alnico 2 klang mir im Verbund mit dem Dirty Fingers etwas zu verwaschen und dumpf. Jetzt habe ich ihn mit einem Tonerider Alnico IV Classic gepaart. Ein sehr ausgewogener und klarer PAF. Die Mittelstellung klingt auch gut.

Der Dirty Fingers polarisiert sehr stark. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn.
 
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Als günstige Alternative zum DF schlage ich den Entwistle Dark Star ND vor. Leider kann ich nicht wie Stratz so blumige Beschreibungen liefern... als Ingenieur fehlt mir leider das Talent dazu.
Egal, der Dark Star ist sehr ähnlich wie der DF aufgebaut, bloß halt mit Neodym statt Keramik. Den besten Sound hat er mE mit den Pole-Pieces voll versenkt (was sehr gut geht, wenn man das Wachs vorher entfernt) und dafür insgesamt sehr nah an die Saiten schraubt. Dann hat er heftig output, aber einen extrem klaren definierten Ton, und dann moderaten string-pull.
'Kompresssion' hat ein PU sowieso niemals nie weil kein Mechanismus dafür da ist (dieses Wort gehört also auf die Indexliste), aber evtl. recht hohe, peakige Verzerrung wenn die Poles zu nahe an den Saiten sind....
Gleiches gilt für die 'Saitentrennung' (das ist nämlich eine reine EQ-Sache und keine innere Eigenschaft des Pickups).
 
Für einen PAF braucht man nicht unbedingt einen Split. Das könnte vielleicht etwas dünn klingen, ist halt Geschmackssache. Was gut klingt ist z.B. die Mittelstellung, wenn ein HB gesplittet und der andere seriell verschaltet ist.
Parallel klingt noch etwas schwächer und ist daher nur für heißere Humbucker interessant.

Bei Out-Of-Phase scheiden sich die Geister. Diesen sehr dünnen, nasalen Sound mögen nicht viele. Ich würde solch eine Schaltung weglassen. Es ist vielleicht anfangs interessant so viele Möglichkeiten zu haben, im Endeffekt nutzt man aber nur ein paar davon.
 
Ich will nur für alle Fälle gewappnet sein. An ner 335 Elektronik rumzumachen ist ziemlich spassfrei.
Vor allem mit meinen Wurstfingern.

Die Entwhistle Pickups hab ich auch auf dem Radar.

Was ist mit den Kent Armstrong Pickups. Der Dealer meines Vertrauens hatt mir den 213 und den 215 angeraten ...
 
Zur Verhinderung unnötiger F-Loch-Massaker empfiehlt sich unbedingt ausgiebiges Testen (am Amp / mit Band) mit heraushängenden Eingeweiden, erst wenn man sich sicher ist dass a) alles richtig verdrahtet ist und b) auch so klingt bzw anwendbar ist wie man sich das dachte, sollte man das Gedöns wieder einbauen. Andererseits ist die Fummelei auch mit guter Lernkurve versehen, nach dem 4..5.ten Mal geht es schon leichter und man hat seine Kniffe raus ;-]

Bzgl. flexibler Schaltung siehe auch mein Hollowbody-Projekt (Link in Signatur), wo zwei DarkStarND mit zwei Push/Push-Potis und zwei normalen Potis zu einer sehr flexiblen und mE in der Praxis sehr gut anwendbaren Elektronik verschaltet werden, wobei das natürlich sehr subjektiv ist.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
[OT1]Was machen die 8x18er (*ggg*) ?
[OT2]Für G&L L2x00 gibt es demnächst auch einen umfangreichen Schaltungs-Mod, der praktisch alle(!) erdenklichen Verschaltungen der vier Spulen zulässt, ohne Änderungen am Bedienfeld (andere Schalter und wieder Push/Push-Potis, allerdings).
 
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Dein Hollowbody Projekt habe ich verfolgt ...

Hab auch ne AF125 ...
und ne ES339

Aber die 335 soll nun "Aufgemotzt" werden. Ist eine richtige "Altherrengitarre", BB King hat mich da inspiriert. Die Fingur

Die 8*18 werden auf 16*18 aufgerüstet. Die Mitteltonaufsätze ( 12L mit Limmerhorn, 2445J mit Biradialhorn und HH400 Hochtöner ) waren einfach zu laut. Wirkungsgrad der 18 ist als Compund einfach schlecht. Selbst mit 6KW kommen die nicht gegen 1 KW Mittel/Hochton an.

Also verdoppeln wird das ganze ...

Ich werde unter dem Schlagbrett die Anschlüsse der Pickups zugänglich machen um bei Bedarf mit einem Kondensator öder LC Glied die Pickups zu entschärfen. Der KA215 ist schon ein ziemlich bösartiges Teil ... Hat nochmal fast den doppelten Output eines Dirty Fingers. Und der 213 Huricane ist ein PAF mit Output eines Dirty Finger...

Die Schalter will ich gleich richtig reinbauen. Mir ist klar dass ich nur einen ganz kleinen Teil der Möglichkeiten nutzen werde. Aber 2 Mikroschalter zusätzlich sind doch (noch) Ok . Plus der Pull Potis für Out of phase - ich will die Gitte ja nicht zum Schweizer Käse machen.

Warum gibt es keine Gitten von WAL ? das wäre die "endgültige" Lösung ...




Probenecke meiner Tochter - also sind die Tipps zum G&L2500 very welcome ...



Im Wohnzimmer wird die Breadwinner der ES 335 weichen müssen ...


 
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Ich mutmaße der KA 215 wird recht wenig Höhen haben bzw einen sehr tief liegenden Resonanzpeak (uU auch relativ wenig Peak wenn der Wickeldraht seht dünn ist), und der Output wird durch eine eher ungünstige Methode erreicht : Die Spule höher machen. Denn ca 75% des Outputs eines PU kommen von den obersten 25% Wickelhöhe, sprich nur die Windungen in Saitennähe bzw direkt am Ende des Polestücks tragen nennenswert zum Output bei.

Deshalb ist der Dark Star ND ja so geil, man kann die Poles weit versenken und dafür nah ran mit der Spule und erreicht damit maximalen Wirkungsgrad der Spule, weil die Stellen mit dem stärksten magnetischen Wechselfeld (nämlich direkt am oberen Pole-Piece-Ende) vollständig von Kupfer umgeben sind. Mit dem DF geht das (mutmaßlich) auch weil 12 Schraub-Poles, mit einem PU mit festen Poles aber nicht. Mal von der generellen Flexibilität mit 12 verstellbaren Poles abgesehen.

Durch die hohe Magnetstärke gibt es ein schmales Anbtastfenster (== viel Höhen) und mit dickeren Saiten kann man auch noch so nah ran dass keine Intonationsprobleme entstehen aber schon genug Peak-Verzerrung (== Attackbetonung bzw auch 'Saitentrennung') möglich ist, wenn man das möchte.
 
Der 215 hat Höhen ohne Ende ... die Spule ist relativ flach ...auf keinen Fall dicker als die vom Original Abnehmer

deshalb werde ich dem wohl ein C zum Dämpfen mitgeben müssen
 
OK, dann verwechle ich da was... ich meinte einen HB mit Spulenhöhe in Strat-Ausmaßen oder noch höher gesehen zu haben, und mit ebener Plastik-Baseplate... war wohl was anderes.
 

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