tach,
bis vor ca. zwei jahren hab' ich einen "dimavery"-bass besessen. die modellbezeichnung habe ich vergessen; es war eine simple konstruktion: lindenkorpus, ahorn-schraubhals, palisandergriffbrett, ein humbucker im "MM"-stil, simple winkelblech-brücke in "prezi"-bauweise sowie jeweils ein ton- und volumenregler.
ich hatte ihn mir unbesehen für 129 EUR als "backup"-instrument zugelegt und fand lediglich einen wichtigen grund zur beanstandung: der humbucker war sehr schwach auf der brust, was ich auch durch höhenverstellung von pickup und saitenlage kaum verbessern konnte. da wäre früher oder später ein austausch fällig gewesen.
aber: die verarbeitung und bespielbarkeit waren für ein instrument in dieser preisklasse mehr als akzeptabel, und das ding hatte "trocken", also unverstärkt gespielt, einen klaren, drahtigen, und vor allem lauten klang, den ich nur sehr viel teureren instrumenten zugetraut hätte. am beeindruckendsten war für mich das außergewöhnlich gute sustainverhalten.
und das ist nichteinmal meine einzige positive erfahrung mit billiginstrumenten.
aus erzählungen von basskollegen weiß ich jedoch, daß die erfahrung mit einem instrument aus dieser preisklasse genausogut hätte anders ausgehen können. daran soll angeblich nichteinmal "nur" die billige poduktion beteiligt sein sondern auch mangelnde qualitätskontrollen im werk. vermutlich war das instrument darum auch ein glücksfall.
mein fazit: ich denke, die pauschale behauptung "billigintrumente von dieser oder jener marke sind prinzipiell mist" ist so unzutreffend. nicht abzustreiten ist m.e. jedoch ein gewisses risko, per versandhandel ein instrument zu erwerben, das tatsächlich eine miese gurke ist.
daher der tip, einen bass wenn irgendlich möglich im laden zu kaufen und vor dem kauf selber anzuspielen oder, falls erforderlich, von erfahrener begleitung (z.b. vom basslehrer) testen zu lassen. die wahrscheinlichkeit, dabei ein gutes instrument ohne verarbeitungsmängel für einen sensationell niedrigen preis zu finden, halte ich für gar nicht mal so gering.
(meinen "dimavery" habe ich damals übrigens guten gewissens an einen freund und kompletten bass-anfänger verschenkt, der damit heute noch glücklich ist. den tonabnehmer hat er allerdings mittlerweile gegen einen besseren austauschen lassen.)
sooo viele worte über solch ein billiges instrument. ;^)
dir gutes gelingen beim basskauf!
frank