Hi,
ich bin jetzt erst mal von der Lösung ausgegangen, die am wenigsten Aufwand und Kosten bedeutet - und dabei den stratigen Charakter der Zwischenpositionen noch am ehesten erhält.
Dass HB im SC-Format grundsätzlich "wesentlich mehr Output" hätten, ist so auch nicht richtig. Auf dem Gebiet gibt es ein sehr breites Spektrum. Brummfreie Stacked HB sind in der Regel in Aussehen, Sound und Output an Standard-SCs angelehnt, manche Modelle (wie Malmsteens alter HS-3) sind sogar leiser als diese. Ein Exemplar aus dieser Gruppe mit ordentlich Saft ist der Dimarzio Heavy Blues 2, noch lauter (und mittenbetonter) ist der Virtual Solo.
Gebraucht könntest Du außerdem auf den früheren Heavy Blues stoßen, der dank AlNiCo 5 -Magneten in den Hochmitten aggressiver als der aktuelle Heavy Blues 2 mit seinen AlNiCo 2 - Magneten klingt. Vielen war er zu scharf, für Deine Zwecke könnte er aber gut funktionieren, weil die Zwischenposition dadurch an Durchsetzungskraft gewinnen. Auch der Virtual Solo hatte Vorgänger, den Virtual Vintage Solo und den Solo Pro. Beide waren ihm recht ähnlich, mir persönlich waren das aber selbst am Steg zu viele Mitten. Die Zwischenpositionen wären damit wie beim Heavy Blues lauter, würden aber auch einiges an Höhen verlieren. Die hohen Mitten werden ja in der Parallelschaltung eh ausgedünnt, das könnte also etwas stumpf klingen. Die Solos sind halt primär als Lead-PU für die Bridgeposition entwickelt worden.
Der lauteste PU dieser Klasse, der noch einen gewissen Biss in den Höhen hat, dürfte der Injector Bridge sein, Paul Gilberts Signature-Modell. Der wäre einen Versuch wert.
Ich hab jetzt lauter Dimarzios genannt - natürlich bauen Seymour Duncan und andere Hersteller sowas auch, aber da muss man dann wieer mit der Verdrahtung fummeln, um die Phase zu drehen, deshalb bin ich mal bei Dimarzio geblieben. Auf dem Gebiet sind sie mMn aber auch führend, jedenfalls in dieser Preisklasse.
Es gibt konstruktiv auch noch Exoten, die lasse ich mal außen vor, aber die andere verbreitete Sorte von HB im SC-Format sind solche mit zwei sehr schmalen Spulen nebeneinander. Sie versuchen in aller Regel gar nicht erst, nach Strat zu klingen, sondern eher wie ein großer HB. Nach meiner bisherigen Erfahrung gelingt dies nie zu 100%, was aber auch nicht unbedingt das wichtigste für Deine Anwendung sein dürfte. Zumeist sind die Bässe nicht so tief, das Klangbild ist eher komprimiert und mittig. Auch hier dürfte der Höhenbereich besonders wichtig sein, damit die Zwischenpositionen gut funktionieren. Hier würde ich zum Satch Track Neck (schöner Zungenbrecher übrigens...) raten, der speziell dafür entwickelt wurde, in der Halsposition genug Durchsetzungskraft zu bieten, ohne zu matschen, und das bei sehr hohem Output für diese Position. Noch eine kleine Schippe Mitten und Power setzt der Chopper drauf, aber ich würde es jetzt auch nicht übertreiben.
Achtung: Was die ganzen genannten Konstrukte natürlich nicht bieten, ist die Brummauslöschung in den Zwischenpositionen, jedenfalls bei der gegenwärtigen Schaltung. Die kommt ja daher, dass der jeweilige HB gesplittet wird. Hat diese Spule jetzt keine Einzelspule als Partner mehr, brummts bei HiGain. Du müsstest also den Autosplit ablöten, wenn es nicht brummen soll, denn dann sind zwei HB zusammengeschaltet und nichts brummt. Mit dem Teil-Split per Kondensator bliebe ein Teil der Brummauslöschung aber erhalten, damit kann man ganz gut leben, wie ich finde.
Die Alternative wäre ein ganz normaler, aber ordentlich lauter SC - brummt alleine, aber eben nicht in der Zwschenposition mit dem Autosplit. Falls das in Frage kommt, poste einfach nochmal. ODER Du baust einen 5-Way-Superswitch ein, dann kannst Du in der Zwischenposition zugleich mit den HB auch einen brummfreien SC splitten. Die Stacked-Modelle werden dabei sogar eher lauter als leiser, weil die untere Spule nur ein Dummy zur Brummunterdrückung ist.
Gruß, bagotrix