Hi,
zunächst mal eins: das Rausdrehen der Polschrauben ist bei einem Humbucker kein Problem. Die sitzen in den Spulenkörpern und kommen nirgends auch nur in die Nähe des Spulendrahts.
Im Gegensatz zu Vintage-Singlecoils, da ist der Draht tatsächlich direkt um die Polepieces gewickelt. Hier kommen wohl auch die Bedenken her - so mancher wollte die für heutige Saitensätze unpassende Höhe der Magneten ändern und insbesondere den Magneten für die g-Saite tiefer reindrücken. Nicht zu empfehlen, da kann in der Tat sehr schnell der Draht der innersten Wicklung reißen.
Eine Gefahr sehe ich bei Deiner Idee trotzdem, nämlich im Lackieren. Lack enthält nunmal Lösungsmittel, und der feine Spulendraht ist meist auch durch Lack isoliert. Schon die Lackdämpfe (von reinlaufenden Lacktropfen ganz zu schweigen) könnten uU ausreichen, diese Isolierung anzulösen und einen ungewollten Kontakt der einzelnen Lagen der Wicklung herzustellen. Das wäre dann keine vollständige Unterbrechung wie bei einem Riss, aber es würden bestimmte Bereiche der Wicklung nicht mehr richtig arbeiten, was den Widerstand und die PU-Charakteristik ändern würde.
Ein weiterer Aspekt ist, dass die blauen Dimarzio-Spulen durchgefärbt sind. Kommen mit den Jahren die unvermeidlichen Kratzer vom Plektrum rein, sieht man das kaum im Gegensatz zu einer Lackierung, bei der in jedem etwas tieferen Kratzer der weiße Untergrund durchscheinen wird.
Von daher würde ich auch zum Erwerb der blauen PUs raten. Die goldenen Polschrauben kannst Du aus den weißen HB rausdrehen und in die blauen setzen. Als Fan von Goldhardware hab ich das selber schon oft gemacht, wenn PUs ab Werk nur mit Nickelschrauben oder schwarzem Inbus zu bekommen waren.
Eine andere Möglichkeit wären Sticker, die es schon in genau passendem Format für Dimarzios gibt. Oder Du wechselst zu Seymour Duncan
, da gibts auch HB in Blau, aber mit schön polierter Oberfläche und in dunklerem Farbton.
Gruß, bagotrix