Eines vorweg: Ich bin prinzipiell kein großer Freund dieser passiven Pickups, die nach aktiv klingen sollen. Wenn man den typischen Klang aktiver Pickups haben will, sollte man meiner Meinung nach zu den "richtigen" EMGs oder Blackouts greifen.
Ich habe den D-Activator kürzlich in ner Ibanez VBT-700 gehört. Generell hinterließ das Teil einen zwiespältigen Eindruck: Wie versprochen ist er tatsächlich recht transparent. Auch bei viel Gain bekommt man - entsprechende Spieltechnik wie immer vorausgesetzt - noch einen differenzierten, ziemlich matschfreien Sound hin. Clean wirkt er etwas farblos, aber okay. Die Ansprache auf Änderungen im Anschlag war sowohl vezerrrt als auch clean gut.
Obertöne bringt der D-Activator gut rüber - den pinch harmonics steht also nichts im Wege.
Was mir nicht so gefiel war der Grundklang vor allem in Halsposition. Ich mag am Neck halt ganz gerne so einen etwas "singenden" Ton. Und den brachte der D-Activator zumindest in dieser Gitarre irgendwie nicht so dolle.
Da ich nicht soo häufig crunchy spiele, habe ich diese Settings nicht so intensiv getestet. Ich habe mal versucht, was in Richtung AC/DC hinzukriegen und hatte damit nur mäßig Erfolg. Da fehlte irgendwie die Wärme, aber auch ein wenig der "Dreck". Schwer zu beschreiben, aber mir klang das zu glatt. Amp war übrigens ein Spider Valve. Nicht gerade prädestiniert für Crunch, ich weiß. Aber eigentlich kann der Verstärker sowas.
Um auf die Ausgansgfrage zurückzukommen: Das Teil ist klar für die härtere Fraktion gedacht. Ist auch kein Wunder, der D-Activator ist Dimarzios Antwort auf die EMG HZs... Für Classic Rock würde ich dann doch was anderes (zum Beispiel nen Seymour Duncan SH-4 oder eventuell auch SH-5 oder nen Dimarzio ToneZone) vorziehen.
Wenn eine Gitarre nicht nur für Metal verwendet werden soll, würde ich generell eher zu weniger "heißen" Pickups raten. Mit heutigen Amps kriegst du auch mit einem Allround-Pickup wie dem SH-4 ein zumindest akzeptables Metal-Brett hin. Umgekehrt sind Tonabnehmer, die gezielt für high gain gebaut wurden, meist zu nicht viel anderem zu gebrauchen.