Digitalpiano unter 1000€

[herrdings]

Hi,

ich würde gerne ein gebrauchtes, digitales Klavier kaufen, am Besten unter 1000€. Die Qualität der Tastenmechanik und der Klang sind mir am wichtigsten, alles andere ist mir relativ egal.

Habe mich nun schon etwas eingelesen und wollte mal fragen, ob jemand noch 1-2 Tipps für konkrete Modelle (gerne auch ältere) hat, die man gebraucht bekommt.
U.a. habe ich mir zB. das Roland F-140R CB angeschaut.

Wir hatten früher ein Klavier zuhause rumstehen, auf dem ich teilweise, eher zum Spaß, rumgeklimpert und die ersten paar Takte von Liedern "geübt" habe. D.h. ich weiß wie sich ein echtes Klavier anfühlt, kann aber nicht wirklich spielen.

Falls das relevant sein sollte: Unser Klavier hatte damals recht "schwergängige" Tasten, habe Klaviere mit leichter zu drückenden Tasten immer als angenehmer empfunden.


Tausend Dank im Voraus und liebe Grüße!

 

[Claus]

Hallo und willkommen im Musiker-Board!

Das Roland wird deiner Vorliebe vermutlich mehr entgegenkommen als das Yamaha YDP 164 oder Yamaha 54 mit der der schweren GH3-Tastatur. Das YDP-144 hat dagegen die GHS Tastatur. Das ist die leichteste Tastatur der bekannten Hersteller, sie ist allerdings wesentlich schlichter gebaut als die üblichen Digitalpiano-Hammermechaniken.

In meinem Roland FP 30 habe ich übrigens die gleiche PHA4-Tastatur, die auch im F140 verbaut wird und finde sie auch nach geraumer Zeit Üben darauf immer noch gut, bezogen auf die Auswahl.
Als Alternativen bleiben ansonsten noch das Kawai CN-17, und das Casio PX-870.

Alle Digitalpianos iiegen im gleichen Preisbereich unter bis zu rund 1.000 Euro.

Gruß Claus

 

[herrdings]

Hi Claus,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort, das hilft mir schon mal weiter!

Das mit dem Roland F140R klingt doch ziemlich gut! Ich bin wie gesagt sehr unbedarft, aber habe neulich bei einem Musiker-Kollegen auf einer "schwereren" digitalen Tastatur (einer recht guten glaube ich) gespielt, was mich irgendwie ein bisschen abgeschreckt hat. Das F140R wäre somit mein Favorit. Kann man einen groben Richtwert sagen, was es sich lohnt dafür auszugeben..? Neu kostet es um die 1000€.

PS: Gibt es grundsätzlich in der Spielbarkeit/Qualität einen Unterschied zu Geräten die das doppelte oder mehr kosten..? Sowas zB... https://www.thomann.de/de/yamaha_cvp_701_b.htm

Wie gesagt: Dinge wie hunderte von Sounds, Recording, oder andere special Features sind mir völlig egal. Die einzige Überlegung wäre, meine Monitor-Boxen ranzuhängen, aber auch das ist erstmal nicht so wichtig...

 

[erloeser]

Hallo,

es ist ja so, dass Du dich in Corona-Zeiten mehr oder weniger nach der "Aktenlage" für ein Piano entscheiden musst. Ich finde das ehrlich gesagt auch gar nicht schlimm.

Du sagst selbst, dass Du Anfänger bist. Ich glaube, Du begehst einen Denkfehler, wenn Du aufgrund Deines letztlich noch gar nicht vorhandenen Spielempfindens meinst, schwerer gewichtete Tastaturen würden dich behindern. Das glaube ich nicht, Du wirst Dich anpassen.

Ich kenne das F140R nicht, aber wenn Du noch kein konkretes Angebot hast, jagst Du m. E. nach einem Phantom hinterher. Ich habe auf den einschlägigen Gebrauchtmärkten jedenfalls keins gefunden.

Hinsichtlich der Anschlagstärke bei Digitalpianos möchte ich Dich auf diesen Artikel verweisen: https://bit.ly/3oXXeMc

Ich habe mir mein erstes Digitalpiano von einer Klavierschülerin aussuchen lassen. Das war ein teurer Spaß, aber ich habe es nicht bereut.

Wenn ich mich mit dem inzwischen rudimentär erlangten Wissen heute nach Aktenlage noch einmal entscheiden müsste, dann würde es - unter Berücksichtigung Deiner Preisvorstellung - wenn es denn ein Homepiano sein sollte, wohl das Yamaha Arius 164 werden.

Ich würde auf eine Ivory-Feel Tastatur und die Möglichkeit der Bedienung mittels App nicht mehr verzichten wollen.

Gruß

Ronald

 

[Claus]

PS: Gibt es grundsätzlich in der Spielbarkeit/Qualität einen Unterschied zu Geräten die das doppelte oder mehr kosten..? So etwas z.B. https://www.thomann.de/de/yamaha_cvp_701_b.htm

Das CVP 701 ist ein Spezialfall. Es hat eine aufwendige Begleitautomatik sowie weitere Funktionen für "Keyboarder", außerdem mit der GH3X eine Version der relativ "schweren" Tastaturen.

Da Du Unterricht nehmen willst: mit dem Roland F140 kannst Du den Anfang ganz gut bewältigen.
Je nach Begeisterung und Fortschritten stellt sich nach spätestens 3-4 Jahren Unterricht vermutlich die Frage, ob nicht doch ein akustisches Klavier oder - noch besser - ein akustischer Flügel ansteht.
Sollte das gar nicht infrage kommen, kann man sich unter "Digitalpianos ohne Arranger" ab ca. 3.000 Euro umsehen.
https://www.thomann.de/de/kawai_ca_99_b.htm

Den Unterschied im Preis bewirken alle möglichen Elemente, die aufwendiger gestaltet werden: Tasten werden länger, was das Spielgefühl verbessert, in der Oberklasse werden teilweise auch andere Arten von Mechanik verbaut.
In diesem parallelen Thema wurde das gestern etwas detaillierter angesprochen:
https://www.musiker-board.de/threads/empfehlung-e-piano.715416/#post-9096062
Außerdem wird auch die Klangerzeugung verbessert, ebenso die Verstärkung, das Lautsprechersystem, die Anschlussmöglichkeiten und natürlich das Gehäuse.
https://www.thomann.de/de/digitalpianos.html?oa=prd

Gruß Claus

 

[cyaneo]

Wenn ich mich mit dem inzwischen rudimentär erlangten Wissen heute nach Aktenlage noch einmal entscheiden müsste, dann würde es - unter Berücksichtigung Deiner Preisvorstellung - wenn es denn ein Homepiano sein sollte, wohl das Yamaha Arius 164 werden.

oder auch das Yamaha YDP-S54. Da bist unter 1000,-

 

[herrdings]

Vielen Dank an alle für die tolle Hilfestellung und die Infos! Ich habe mich am Ende für das Roland F-140R CB entschieden.

Bin sehr zufrieden damit! Ist sehr schlicht und kompakt, Tastatur fühlt sich gut an und es klingt auch schön. Da ich keinen direkten Vergleich habe, kann ich ansonsten nicht sonderlich viel sagen. Einzig die Tatsache, dass die Lautsprecher nach unten abstrahlen ist für mich recht ungewohnt, da ich ansonsten Nahfeldmonitore gewohnt bin. Und manche Noten resonieren irgendwie etwas seltsam wenn man drauf achtet, zB wenn man sie öfters hintereinander "anhämmert". Besonders mit Kopfhörern fällt mir das auf und wenn sie einzeln zu hören sind.

Naja, vielen Dank auf jeden Fall! Jetzt heißt es üben...