digitales Aufnahme-Signal zu leise (Kurzweil, Tascam, WaveLab)

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Sebastian W
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Liebe Forumsgemeinde,

ich möchte mein Kurzweil-PC3LE8-Synthesizer digital am PC aufnehmen. Dazu verwende ich ein Tascam-AI "US-122 MKII/US-144 MKII Control Panel", ein digitales Übertragungskabel "Cable 75 Ohm CDS 122" (5 Meter lang) und WaveLab 3.0 unter Windows XP. Ich gewinne auch ein digitales Aufnahme-Signal, allerdings ist es extrem leise und klingt dennoch übersteuert. Ich habe alle Einstellungen (Bitauflösung, Samplerate) nach bestem Gewissen vorgenommen (siehe Anhänge). Die Lautstärkeregler des Kurzweils und des Tascams sind (sowohl physisch als auch unter Windows) alle auf Maximum gestellt (vermutlich kommt daher die Übersteuerung).

Hat bitte jemand eine Idee, warum das Aufnahme-Signal dennoch so leise ist ?

Ich habe sogar das Gefühl, dass analoge Audio-Signale noch viel schwächer wahrgenommen werden.

Übrigens, wenn ich das Kurzweil analog an meine Onboard-Soundkarte anschließe, bekomme ich ein voll lautes Brummen. Eigentlich möchte ich ja eh über das Tascam aufnehmen. Dennoch würde mich aber mal interessieren, woher das kommt.. .

Ich bin sehr dankbar für jegliche Hilfe !

Grüße

Sebastian W
 
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Hallo, Sebastian W,

noch mal zur Sicherheit: Was ist wie womit wo angeschlossen? Interface via USB am Rechner, Keyboard per S/PDIF-Kabel am Interface? Interface im Wavelab auch als Quelle angewählt?
Wie verhält es sich denn, wenn Du analog aus dem Keyboard in das Interface gehst und aufnimmst? Genau dieselben Probleme oder geht das normal?

Viele Grüße
Klaus
 
Danke für deine Antwort! Ich habe alles genau so angeschlossen, wie du es beschrieben hast. Das Interface habe ich in WaveLab auch (nach bestem Gewissen) als Quelle ausgewählt (siehe Screenshots). Analog kann ich das Synthesizer (noch) nicht an das AI anschließen, aber demnächst sollte ich ein entsprechendes Kabel bekommen. Aber wie gesagt werden z.B. ganz normale analoge Audio-Signale aus dem Winamp noch viel schwächer wahrgenommen.
 
Letzter Treiber fürs 122MKII-Interface war Version 2.03, dann bitte auch die Firmware updaten, falls noch nicht geschehen.

Nachtrag: WaveLab 3.0 - ist die Version schon nach dem Krieg oder noch vor dem Krieg??
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Treiber hat Version 2.2.4.0. Hab das AI erst vor ein paar Tagen bekommen. Sollte aktuell genug sein denk ich, oder?
 
Stell mal die Clock Source beim Tascam auf SPDIF, kann sein das die automatische Erkennung da nicht funktioniert.
 
Die Clock Source lässt sich nur zwischen "automatic" und "internal" umschalten. Bisher steht sie auf "automatic". Wenn ich sie auf "internal" schalte, wird gar nichts mehr aufgenommen. "S/PDIF" ist bei "Digital Output Format" eingestellt.

Ich bin im Moment übrigens mehr auf Cubase LE 5 fixiert, habe dort aber das gleiche Problem.. . Alles nach Handbuch eingerichtet. Ich überlege aber, ob das bei digitalen Aufnahme-Signalen vielleicht einfach so ist oder sein kann. Vielleicht muss man sie nach der Aufnahme ggf. selber noch verstärken. Wenn ich am Synthesizer ein sehr lautes Instrument einstelle, wird's durchaus auch lauter bis in den "gelben Bereich". Normalerweise bin ich es aber gewohnt, alles eher ziemlich runterdrehen zu müssen, damit's nicht gleich übersteuert. Bei der digitalen Aufnahme sind die ganzen Lautstärke-Einstellungen übrigens unbedeutend (am Tascam und die Systemlautstärke), wie mir mal aufgefallen ist, außer am Synthesizer.
 
Digitale Signale haben maximale Pegellautstärke bei 0 dBfs. Bei 16 Bit sind damit alle 16 Bits ausgeschöpft, bei 24 Bit entsprechend alle 24 Bit. Über 0 dBfs darfst du nicht gehen, sonst gibt es eine digitale Übersteuerung. Je weiter du unter die 0 dBfs gehst, um so leiser wird das Signal. Zur Sicherheit lässt man bei der Aufnahme etwas Headroom. Wie viel kommt darauf an, wie vorhersehbar das Signal ist. Wenn ich die volle Bit-Auflösung bei der Aufnahme ausschöpfen möchte, stelle ich die Lautstärke an der Signalquelle so ein, dass ich bei der Aufnahme knapp unter 0 dBfs bleibe. Ich kenne den Kurzweil zwar nicht, aber i.d.R. kann die Gesamtlautstärke, die aus dem digitalen Ausgang rauskommt, entweder irgendwo in den globalen Einstellungen eingestellt werden, oder notfalls zur Feinabstimmung am Ausgang des letzten aktiven Mastereffekts in der Summe. Wie laut das Summensignal ist, hängt davon ab, in welchem Modus, welcher Klang, wie viele Klänge gleichzeitig usw. Somit muss die Gesamtlautstärke vor der Aufnahme je nachdem evtl. öfter neu eingestellt werden - insb. wenn man bloß keinen einzigen Bit verlieren möchte. ;-) Bei 24 Bit wäre es nicht so kritisch z.B. mit -12 dBfs aufzunehmen. Dann hätte man immer noch 22 Bit zur Verfügung. Allerdings wird die Aufnahme auch 12 dB unter 0 dBfs liegen. Wenn es eine Instrumentenspur ist, kann sie so bleiben. Wenn es der Gesamtmix ist, wird man ihn hochziehen wollen bis knapp unter 0 dBfs. Für massentaugliches Abspielformat reduziert man die Bittiefe auf 16 bit. Überlegenswert wäre auch in 44,1 kHz umzurechnen. Insb. mobile Player könnten mit 48 kHz nämlich Probleme bekommen. 48 kHz sind eher bei Audiospuren im Videobereich üblich. Bei Musik hat sich das CD-Format 44,1 kHz / 16 bit durchgesetzt. Es tauchen zwar auch 96 kHz / 24 Bit Aufnahmen auf, aber nur ganz wenige Standalone-Geräte können das abspielen.

Wegen dem Brummen: Versuche herauszufinden, durch welche Audiokabelverbindung das Brummen ausgelöst wird. Oft liegt das Problem darin, dass durch Verbinden der Massenleitungen mehrerer Geräte Brummschleifen entstehen. Vor einem Audiointerface mit unsymmetrischen Audioanschlüssen habe ich dich zwar gewarnt, aber sei es drum: Nachdem du die problematische Audiokabelverbindung lokalisiert hast, schaltest du dazwischen einen Behringer HD400. Er leitet das Audiosignal weiter, trennt allerdings die elektrische Verbindung und somit auch die Massenleitungen. Das Audiosignal wird im Inneren des HD400 elektromagnetisch übertragen. Mit dem Behringer HD400 können außerdem unsymmetrische Anschlüsse symmetriert werden, sofern an der anderen Seite symmetrische Kabel benutzt werden und das andere Gerät symmetrische Anschlüsse aufweist (Mischpult, Monitorcontroller, aktive Audiomonitore usw.)
 
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort !

Zum Teil besteht sie zwar ehrlich gesagt aus böhmischen Dörfern für mich, aber ich kriege so meinen Eindruck. Ich will mal davon ausgehen, dass im Prinzip mit dem digitalen Signal alles in Ordnung ist. Die ganzen Lautstärke-Regler spielen ja wie gesagt eh keine Rolle, und muss mich ja nicht wundern, dass man keine übersteuerten Sounds aus dem Kurzweil rauskriegt. Ggf. verstärke ich das aufgenommene Signal noch im Nachhinein.

Das Brummen tritt übrigens (wie beschrieben) bisher nur bei der Onboard-Soundkarte (also beim Line-In des PCs) auf. Mit der hab ich mal rumprobiert, möchte sie aber natürlich nicht nutzen. Von daher untragisch, hat mich nur mal interessiert. Um es bei dem Tascam ausprobieren zu können, warte ich noch auf geeignete Kabel. Wenn es dann ein Problem gibt geht es vermutlich zurück. ^^ Hab nicht damit gerechnet, dass es so anders sein kann, mit einem digitalen Signal zu arbeiten.
 
Zum Thema digitales Audio kannst du viel bei Wiki nachlesen. Was dBfs ist usw.

Brummen auf Grund von analogen Verbindungen solltest du, wie gesagt, z.B. mit dem Behringer HD400 wegbekommen. Technik mit symmetrischen Anschlüssen (wie z.B. Audiointerface) + Verwendung von symmetrischen Audiokabeln kann auch helfen.

S/PDIF kann man übrigens auch elektrisch entkoppeln, und zwar durch optische Übertragung. Am besten ein Audiointerface wählen, das sowohl elektrische als auch optische S/PDIF-Anschlüsse bietet. Bessere Interfaces haben beides. Hat der Kurzweil nur elektrisch S/PDIF, so gibt es Konverter von elektrisch zu optisch (und optisch zu elektrisch ;-)). Wäre aber erst dann erforderlich, wenn S/PDIF elektrisch der Brumm-Verursacher wäre. Nur so für alle Fälle erwähnt, damit du auch diese Möglichkeit kennst. :)

Digitale Überspielung hat den Vorteil, dass das Signal verlustfrei und unverändert 1:1 übertragen wird. Wenn der Kurzweil per S/PDIF raussendet, ist er der Master, und das Audiointerface Slave. Findet keine Übertragung statt, kannst du das Interface wieder zurück auf intern stellen - dann kann man am Interface auch jede andere unterstütze Sampling-Frequenz einstellen. Wenn man sich für Multimedia-Geschichten wie Internet-Radio, Youtube-Videos usw. nicht zwischen 44,1 kHz und 48 kHz entscheiden kann (wenn die Frequenz nicht stimmt, wird in Echtzeit mit einem geringen Klangverlust automatisch umgerechnet) bzw. nicht jedes Mal (um Klangverluste zu vermeiden) umschalten will, dann kann man als "gemeinsamen Nenner" 96 kHz wählen. :) Es kommt aber auch auf das Betriebssystem und verwendete Treiber an.

Im DAW-Betrieb muss man sich meist auf eine Sampling-Frequenz festlegen. Meist werden dann genau mit dieser Frequenz die Audiospuren aufgenommen. Hier wäre für dich die große Frage: 44,1 kHz, 48 kHz oder 96 kHz. ;-) Hierzu könntest du im DAW-Unterforum eine Umfrage starten, sprich deine Situation schildern und um Meinungen bitten. ;-) 96 kHz wäre vielleicht übertrieben, aber 44,1 kHz vs. 48 kHz wäre schon mal überlegenswert. Fixierst du dich zu sehr auf den Kurzweil, kannst du alles mit 48 kHz machen. Viele machen mit 44,1 kHz, weil es der CD-Standard ist. ^^;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz einfach: Es gibt Geräte, die haben entweder nur einen elektrischen oder einen optischen S/PDIF Anschluss. Wenn der elektrische fehlt, ist es eben optisch. Optische Verbindungen sind unempfindlicher gegen elektromagnetische Felder bzw. Einstreuungen.
 
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