Digital- vs. Analogmischpulte

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Michael Burman
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Hi Leute, mich würde mal Eure Meinung aus folgender Perspektive interessieren:

Es gibt digitale und analoge Mischpulte. Digitale Pulte haben sicherlich ihre Vorteile, vor allem ist es aber wohl der Preis, wenn es z.B. darum geht voll-parametrische EQ's in allen Kanalzügen zu haben.

Auf der anderen Seite gibt es aber den Trend zum analogen Summieren. Die Grundaussage dabei scheint zu sein, dass bereits reines analoges neutrales Summieren ohne weitere Bearbeitung bessere klangliche Ergebnisse liefert als rein digitales Summieren, zumindest bei 44,1 oder 48 kHz.

Nun, wie passt das zusammen? Nimmt man bei Digitalmixern klangliche Abstriche in Kauf, nur um preiswert an viele voll-parametrische EQ's zu kommen? Wenn es allein um die Speicherbarkeit ginge, so könnte man sicherlich analoge Mixer mit digitaler Steuerung bauen. Wäre halt bedeutend teurer.
Oder gibt es vielleicht als Mittelweg Digitalmixer, die für jeden Kanalzug und sonstigen Audiobus einen D/A-Wandler haben, so dass am Ende alles doch noch analog aufsummiert wird, wobei die EQ's aus preislichen Gründen digital berechnet werden?
 
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Oha das klingt wie nach einer Diskussion ob man mit 24 oder 32 bit aufnehmen soll, das sollte jeder selbst entscheiden ich persönlich höre kein Unterschied ob Analog oder Digital summiert wurde wobei es heute sehr gut klingende Digital EQ's gibt.Als Cubase User kann man sich die EQ's ja aussuchen!!
und moderne Digitalpulte ala soundcraft si3 entbehren ja auch nicht einer gewissen Estetik.
 
Ich sehe hier verschiedene Anwendungsbereiche für verschiedene Geräte.
Einen Trend zum Digi Pult gibt es vielleicht eher, wenn live Anwendungen (mit) abgedeckt werden sollen.
Da spielt ein digitales Pult auch stärken aus, selbst wenn es ein günstiger Vertreter ist.
Darüber summieren will sicher keiner und wegen den EQs kauft man das auch nicht zum mischen, da kann man auch in der DAW bleiben.
Für diesen Zweck kommen eher Summierer zum Einsatz, die gar keinen EQ besitzen.
 
Einen Trend zum Digi Pult gibt es vielleicht eher, wenn live Anwendungen (mit) abgedeckt werden sollen.
Da spielt ein digitales Pult auch stärken aus, selbst wenn es ein günstiger Vertreter ist.
Darüber summieren will sicher keiner und wegen den EQs kauft man das auch nicht zum mischen, da kann man auch in der DAW bleiben.
Für diesen Zweck kommen eher Summierer zum Einsatz, die gar keinen EQ besitzen.
Es stimmt, dass eine DAW-Software i.d.R. auch einen Digitalmixer integriert hat, und man darüber mixen kann. Einen Hardware-Mixer mit EQ's usw. wird man in einem Studio wahrscheinlich eher nehmen, wenn man Hardware-Klangerzeuger einsetzt und diese auch mit Hardware mixen möchte. Und da greifen manche Leute eben gerne zu einem Digitalmixer wie z.B. die X32-Serie von Behringer, während andere im analogen Summieren klangliche Vorteile sehen und deshalb wohl zu keinem Digitalmixer greifen würden.
 
wenn man Hardware-Klangerzeuger einsetzt und diese auch mit Hardware mixen möchte
Ok, das ist natürlich interessant. Im Bereich Hardware Klangerzeuger kenne ich mich zugegeben auch nicht aus.
Was mich dann aber interessiert ist, wenn man ein Pult zum mischen verwendet, speichert man seinen Mix dann aber schlussendlich schon auf einem Computer?
Ich würde mir in so einem Fall dann schon eher zum Ziel setzten, dann auch alles Analog zu machen, sprich auch ein analoges Pult zu verwenden und dann vielleicht notgedrungen auf einen PC als Speichermedium zurückgreifen.
Oder sind solche Hardware Klangerzeuger eher digital? In dem Fall wäre halt MIDI und dessen Vorteile wieder ein wichtiges Thema.
Ich würde gern mehr erfahren, wo kommen die Idee hinter der Fragestellung her?
 
Nimmt man bei Digitalmixern klangliche Abstriche in Kauf, nur um preiswert an viele voll-parametrische EQ's zu kommen?


...kommt drauf an, ob du es in der analogen Welt mit einem Rack voller Omnitronic DJ- Equalizer, oder einem Rack voller Manley Massive Passives vergleichst! ;)




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MPMaster-large.jpg






Solltest du wider erwarten doch eher zu einem der elusiven Kreise gehören, welche sich keine Racks voller Massive Passives leisten können, würde ich dann doch eher auf der digitalen Schiene bleiben! ;)



...über analoges Summing kann man später immer noch nachdenken... (wenn die Kasse gut gefüllt ist...)






...und für das passende 'Hands-on'-Feeling gibt's schöne Hardware-Controller!


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:cool: :hat:
 
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Ich würde gern mehr erfahren, wo kommen die Idee hinter der Fragestellung her?
Ich habe lange Jahre alles in einer DAW gemacht und das Thema "analoge Summierung" oder "analoges Mixing" hat mich wenig interessiert. Dann habe ich wieder zu Hardware gewechselt. Die Klangerzeugung aktuell hauptsächlich MPC5000. Solange man nur die Stereosumme abgreift, bleibt auch hier erst mal alles digital. Dann war es aber so, dass interne Reverbs der MPC5000 sich als klanglich uninteressant erwiesen haben (zwar allgemein bekannt, ich wollte aber zunächst selbst probieren). Und dann war die Überlegung: per ADAT in eine DSP-Umgebung (ich wollte ja in Echtzeit mit minimalsten Latenzen) oder...

Aufgrund des niedrigen Preises habe ich zwei Stück Lexicon MX400 angeschafft und direkt über die analogen Einzelausgänge der MPC5000 angeschlossen. Um das alles zusammen zu mixen nutze ich mein Mackie 1202-VLZ. Bevor ich aus der MPC5000 über 4-5 Stereo-Ausgänge rausgehe, kann ich dort noch pro Ausgang EQ und Compressor anwenden, dann kann ich mir was Externes dafür erst mal sparen. Compressor geht zwar auch am Lexicon MX400, dann stünden mir aber weniger Hall-Instanzen pro Gerät zur Verfügung.

Und dann war es so, dass ich zunächst nur einen MX400 hatte (erst mal das Gerät erkunden, testen usw.) und die Instrumente zunächst einzeln aufgenommen und im Computer gemixt habe. Es kann sein, dass ich da noch mit verschiedenen Sample-Raten experimentiert habe und zwischendurch konvertiert habe und was weiß ich, aber nachdem ich zwei MX400 hier hatte und den Mix analog auf dem Mackie gemacht habe, da klang im Mix jedes Instrument so wie es auch solo geklungen hat und der Mix war transparenter und frischer als der digitale Mix. Das war jetzt aber kein A-B-Vergleich. Würde so direkt mit der MPC5000 auch nicht gehen, außer vielleicht mit internem Harddisk-Recorder. Deshalb wollte ich erst mal so generell Meinungen von Leuten hören, die am besten schon mal selbst richtig verglichen haben: Digital Mixing vs. Analog Mixing. Klar können sich auch reine Theoretiker an der Diskussion beteiligen. ;)
 
Was mich dann aber interessiert ist, wenn man ein Pult zum mischen verwendet, speichert man seinen Mix dann aber schlussendlich schon auf einem Computer?


Wenn du mit einem Pult mischt, routest du die Signale von der DAW via Audio-Interface ins Pult (Stichwort: Digitale Bandmaschine!).

Nun mal angenommen, du mischt mit einem digitalen Pult, würde ich den Mix dann ebenso im Pult speichern (Stichwort: Total Recall!) ...und ggf. Backups/MIDI-Bulk-Dumps über den PC machen!



Ich würde mir in so einem Fall dann schon eher zum Ziel setzten, dann auch alles Analog zu machen, sprich auch ein analoges Pult zu verwenden und dann vielleicht notgedrungen auf einen PC als Speichermedium zurückgreifen.


Das geht IMO mit einer analogen Konsole nur mit einer Mute/Solo- oder VCA-Automation. - Damit befinden wir uns gefühlt wieder auf dem aktuellen Stand der Technik anno 1992...

Soundcraft Spirit Auto,
Soundtracs Solo,
A&H GS-3V
Mackie Ultramix....



...das war nicht gerade billig, und EQ's und andere Schmankerl konnte man damit auch nicht fernsteuern...

Auftritt: Yamaha! ...mit ihrer (dritten) digitalen Offenbarung, genannt 'Promix 01' - dem direkten Vorgänger der 'Wunderkiste' 02R!

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...der Rest ist - wie man so schön sagt - Geschichte! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das geht IMO mit einer analogen Konsole nur mit einer Mute/Solo- oder VCA-Automation. - Damit befinden wir uns gefühlt wieder auf dem aktuellen Stand der Technik anno 1992...

Soundcraft Spirit Auto,
Soundtracs Solo,
A&H GS-3V
Mackie Ultramix....

Nicht ganz 1992 :).

z.b A&H GS-R24M http://www.allen-heath.com/ahproducts/gs-r24/

Aber ausser Faderautomation ( Motorfader ) und Mute ist da nix automatisierbar, da hast du schon recht.

Aber klingen tut sie :)
 

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