Dieselben Textpassagen, Melodien, Akkordfolgen in mehreren songs benutzen, ja - nein?

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Hephaistos
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Wie findet ihr das, wenn ein Künstler beispielsweise ein und diesselbe Textzeile in mehreren verschiedenen Lieder benutzt? Oder eine gezupfte Akkordfolge mit Wiedererkennungswert in unterschiedlichen songs einbaut?

Ich selbst stelle öfters fest, dass ich einen song geschrieben hab, der mir so wie er ist gefällt, aber dann denke ich, dass ich aus meinetwegen einem bestimmten Gitarrenpart auch etwas völlig anderes machen könnte, was mir genauso gut gefällt. Ich hab mittlerweile auch ein paar songs, in denen ich Akkordfolgen und Textzeilen wiederverwende.

Ist mir bisher nur einmal aufgefallen bei der Band ASP. Die haben ein Lied mit einem bestimmten Gitarren-Zupfmuster, das haargenauso im outro-song vorkommt, nur mit abgewandelter Begleitung.
 
Eigenschaft
 
Kommt ganz auf den Wiedererkennungswert der Passagen an. Desto höher dieser, desto größer ist die Gefahr, langweilig zu klingen.
Ein Künstler der immer nur die gleichen Schemen benutzt, klingt auf Dauer immer gleich und besitzt daher (für mich) keinen Reiz. Aber das gleiche Zupfmuster mit anderer Melodie, warum nicht? Dann liegt der Fokus auf der Melodie und nicht auf dem Gezupfe.
Immer neue Akkordfolgen zu finden ist sowieso schwierig, daher muss man auf dauer auf Altbewährtes zurückgreifen.

Im Grunde ist Musik ja schon ein Recycling-Zyklus: Man hört Musik, spielt Musik nach und aus diesen Einflüssen macht man dann selber eigene Musik. Dabei kommt selten was komplett Neues raus. Ist auch nicht Sinn der Sache, sondern das Alte neu zu verpacken und damit Leute anzusprechen. Wenn man sich dabei zu oft wiederholt geht der Witz verloren, aber dezent Sachen wiederverwenden kann durchaus der Musik und dem Hörer gerecht werden.
 
120350.jpg

(Selbstzitate sind doch okay. Der Hörer kommt an die Stelle, denkt sich "aha!" und freut sich dann. Doof isses nur, denselben Song immer wieder zu schreiben, weil das Rezept so erfolgreich ist.)
 
Kommt doch in Konzept Alben häufig vor- zB Dark Side of The Moon von Pink Floyd usw
 
Äh, genau auf die Weise funktionierte jeder*Song von Modern Talking bis zu ihrer Auflösung. Und weil das so gut funktionierte, hat Didä im selben Sound auch Sachen für andere Künstler gemacht, allerdings nicht immer mit der Modern-Talking-Refrainkadenz (Tonika-Mollparallele, Subdominante, Dominante, Tonika-Mollparallele).


Martman
 
Zu diesem Thema fällt mir eine Textpassage aus "Hungry Daze" von Deep Purple ein:

We all came out to Montreux
but that's another song
You've heard it all before
In hungry daze

Sagt alles.;)
 
Ich bin einer klaren Meinung: Hängt davon ab. :)

Wurden ja schon viele gute Sachen gesagt - kann also gehen, muss aber nicht... man sollte halt zwischen "wiedererkennbarem Hook" und "denen fällt wohl nix Neues ein" sein. Aktuelles Negativ-Beispiel: Lana Del Rey verwendet die Textzeile "take that body downtown" in ihrem Hit "Video Games" sowie auf einem weiteren Stück desselben Albums - ist mir aufgefallen und nervt mich seitdem.

Also: ist ein schmaler Grat, auf dem man gescheit wandeln muss...
 
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exakt übernehmen find ich langweilig, ich finds geiler wenn man deutliche anspielungen reinbringt. ne markante textzeile nochmla in einen völlig neuen kontext setzen, oder ein wort abändern und es entsteht ne völlig neu bedeutung und so
 

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