Nach dem Stress der vergangenen Wochen tun sie mir richtig gut. Sie bringen mich zur Ruhe. Man hört zu und konzentriert sich.
Sehr schöner Kommentar. Freut mich!
Schön finde ich, dass sie überschaubar sind, so dass man sich schnell dran machen kann, sich seine Darbietung zu überlegen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man mit diesen Stücken den Einsatz des Melodiebass-Manuals gut lernen und verbessern kann.
Genauso sind sie gedacht.
Welche Erfahrungen machst Du mit diesen Stücken im Unterricht von Kindern?
Leider wenig. Meine Schüler bekommen meist erst recht spät M3. Das ist ja immer so eine Spekulation. Vor 2 Jahren ging einer meiner Jungs (10 Jahre) ab wie eine Rakete, mit kleinem Standardbass Tastenakkordeon. In so einem Fall voersuche ich natürlich gleich mal Knopf und M3 anzupreisen, stelle ihm ein passendes Akkordeon (kostenlos) zur Verfügung und orientiere ihn auf einen Wettbewerb. Anfangs sah es auch noch gut aus. Nach den Ferien ging allerdings das Gymnasium los, er wollte in der BigBand mitspielen (mit den Großen auch aus 11. und 12. Klasse) und da brach so viel über ihn herein, dass er mit dem Knopf so nichts mehr anfangen konnte. Mit M3 schon gleich überhaupt nicht.
Aber vorher entpuppen sich die meisten nicht wirklich als tauglich. Wartet man noch, bis der Gymnasiumstress vorbei ist, wartet man entweder ewig oder es ist eben recht spät.
Jugendliche mögen dann aber wieder nicht Sätze von 25 Sekunden Länge spielen - und dann auch noch viel üben. Denn leicht sind die Sachen nicht, wenn man sie ordentlich spielen will.
Insofern ist das alles ein pädagogischer Konzeptionsfehler. Wahrscheinlich ging Ganzer wirklich von 7-8 jährigen Genies aus, die direkt mit M3 anfangen.
Das ist für mich praxisfern, obwohl es solche Lehrer und Schüler durchaus gibt.
@Minze Danke auch für Deinen Kommentar. Deine Unterscheidungen sind sehr interessant. Es freut mich irgendwie, dass es auch in meinen Konzerten nie einen allgemeinen Konsens für einen Hit gibt. Jeder fand irgendetwas anderes super oder doof.
Ob ich die Stücke auch im Vorspiel als Zuhörer gut finden würde? Vermutlich nein. Das Video gibt wichtige visuelle Hilfe zum Verständnis und erleichtert mir den Zugang sehr;
Danke, das war der Plan. Ich glaube mich trotzdem der Gefahr ausgesetzt zu haben, die Sachen zu sehr 1:1 illustriert zu haben. In Künstlerkreisen muss immer alles gebrochen oder doppelt gedeutet werden. Sonst ist es platt. Aber ich finde eben auch, dass die Bilder den Leuten zur Musik hoffentlich Zugang verschaffen.
Auch wenn Klangbutter und Ihr enttäuscht sein könnten, den Zugang habe ich zu keinem Stück gefunden (weder akustisch noch optisch).
Ja das enttäuscht mich etwas, gerade weil ich bei Ganzer schon fast nicht mehr merke, dass es irgendwie schräg oder unverständlich sein könnte.
Es gibt durchaus moderne Musik, die sich auch mir nicht erschließt, man gibt den Sachen immer erst eine Chance, wenn man sich damit beschäftigt. (Z.b. spielt oder wenigstens eine Erläuterung bekommt) Aber selbst dann muss ich nicht zwangsweise berührt sein.
In meiner Ausbildung musste ich Stücke aus dem "Microscope" von Torbjörn Lundquist lernen, von der Länge und der Schwierigkeit her sind sie ähnlich. Ich habe sie gerne gespielt, nach all diesen Märschen/Walzern/Polkas etc. war das etwas ganz anderes und deshalb eine Bereicherung.
Kann ich mir vorstellen. Mag ich auch sehr gern.
Das "4321" war mir zu theoretisch, den didaktischen Hintergedanken habe ich sofort verstanden, doch vorspielen würde ich das nie, genausowenig wie die beiden Ostinatos.
Geht mir genauso, womit wir wieder bei dem Format und den Jugendlichen wären. Als Konzertstücke sind sie nur für selbstlose Künstler geeignet, denen auch das Publikum erst einmal egal ist. Man würde nur Ganzers Ideen in den Vordergrund stellen, ohne Rücksicht.
Also erst mal ohne Bild, nur zugehört.
Brav!
Als nächstes die Titel der Stücke. Da gibt es die ersten Aha-Erlebnisse. So also hat er sich das vorgestellt.
Die Titel geben schon eine gewisse Stimmung vor, sind aber von der Vorstellung noch relativ offen.
Ja. Obwohl ... einige innere Bilder hätte der ein oder andere wahrscheinlich schon ziemlich ähnlich gehabt, oder?
Am schwierigsten fand ich die ganz formalen Titel wie Ostinato, Fughette, Präludium, Kanon ... Da weiß man einfach nicht, wie es aussehen könnte.
Dann hören und sehen. Da wird es für die Musik schwierig. Die wirklich kongeniale grafische Verarbeitung drängt die Musik in die Rolle eines Soundtracks. Die Fantasie hat keinen großen Spielraum mehr. Und, um ein Beispiel zu geben: wer eine Spinnenphobie hat, wird bei diesem Stück mit BIld Abscheu empfinden, danach evtl. auch ohne. Die Musik abstrakt gibt dies mMn nicht her.
Das mag schon sein, aber es heißt "Spinnweben", was soll man sich sonst darunter vorstellen?
Ehrlich gesagt, ich brauche die Bilder auch überhaupt nicht.
Nur --- stelle ich so ein 14 Minuten Werk in Soundcloud ein, würde das kein Mensch hören.
In Youtube läuft es etwas besser. Die Durchschnittliche View-Dauer liegt im Moment bei 2 Minuten.
Ich kann es nicht leiden und will es deshalb auch nicht selbst so machen, dass in einer Videoplattform Musik nur mit einem schnöden Standbild präsentiert wird. Das empfinde ich als Frechheit, als Missbrauch des Mediums. Also mussten Bilder gefunden werden, ohne Jahre daran zu feilen.
Ich hoffe doch, dass man zuschauen kann und dass es der Musik irgendwie nützt, auch wenn sie dabei irgendwie zum Soundtrack verkommt.