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Broadwoaschd
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Mal wieder ein Beitrag von mir über die Ausbildung als Veranstaltungstechniker.
Am 6. Oktober hatte ich meine vorgezogene Zwischenprüfung für Verkürzer - in die ich unvorbereitet
mit 1 Wochen Lernzeit reingestolpert bin.
Alles halb so wild dachte ich mir, sagt die Ausbildungsordnung doch detailliert was dran kommt - NICHT.
Wäre es auch nicht gewesen, hätte ich zuvor gewusst was genau gefordert wird.
Um anderen eine bessere Vorbereitung zu ermöglichen, hab ich das ganze mal etwas genauer zusammengefasst:
Die Zwischenprüfung
Die Prüfung läuft in 4 Stationen ab, Beleuchtung, Tontechnik, Stromtechnik und Traversen.
Für jede Station hat man eine mehr oder minder komplexe Aufgabenstellung, und 15 Minuten Zeit.
Die Prüfungsaufgaben weichen wohl über die Jahre nur minimal voneinader ab, also sollte das noch länger Bestand haben - zumindest für die IHK München.
Los ging es bei mir mit der
Beschallung:
Standardverfahren, ein Mikrofon und ein CD Player an eine PA und einem Monitorweg anschließen.
Das Pult selber war mir nicht so geläufig, ein Midas Venice. Wichtig zu beachten ist, dass am Solo Buss erst von afl auf PFL umgeschaltet werden muss! Auch wichtig ist, dass das Pult kein Pad hat - Der CD Player ist also mit Klinkenkabeln oder mit Adaptern XLR-Klinke am Line In anzuschließen. Die Ausgänge am Pult sind alle in XLR ausgeführt, also braucht man weiter keine Adapter.
Die CD Player am einfachsten an 2 normalen Kanälen anschließen und die Kanäle entsprechend links/rechts PANen - das erspart die Suche nach den Stereokanälen.
Als Mikrofon nimmt man das SM57 oder 58, je nach Lust und Laune. Vorteilhaft ist, wenn man den Unterschied der beiden erklären kann, und vielleicht noch sagt was es sonst für Mikrofontypen gibt. Bonuspunkt gab es offensichtlich für die Erklärung, dass Kondensatormikrofone hohe Töne besser auflösen können als Standard-Dynamische, weil man den magnetischen Widerstand nicht überwinden muss.
Als kleine Falle war bei mir noch der Amp leise gedreht, da drauf sollte man eventuell achten.
Zum Schluss soll man noch symmetrische Verkabelung erklären, und warum man damit Störungen auf der Leitung beseitigen kann. Und kurz sagen, dass man mit DI Boxen unsymmetrische Signale symmetrisch machen kann, sowie Brummschleifen über deren Groundlift beseitigen kann.
Das wars dann auch. Man merkt glaub ich - das war mein Spezialgebiet
Station 2 war der
Strom
Nicht mein Lieblingsthema, aber wenns ums rechnen geht unproblematisch, und auch sonst weiß ich da recht viel zu.
Trotzdem war der Anfang holprig. Zuerst auf der Liste stand eine Sichtprüfung eines Baustromverteilers.
Wichtig ist auf die FIs zu achten, ob jene ausreichend dimensioniert sind. Und ob die Sicherungen passend sind.
Nicht dass ne Schukodose mit 63A abgesichert ist Zu wissen ist, wie die FI Bemessung bei Abgängen über 32A auszusehen hat.
Der Verteiler war soweit einwandfrei - wie zu erwarten war.
Als nächsten Punkt sollte man 2 verschiedene Sachen an dem Verteiler messen. Da hatte ich mein Blackout.
Im Nachhinein: Man nehme den Duspol und messe die Spannung zwischen den Phasen eines Abgangs. Und zwischen Phase und N. Zweite Messung: ich schaue ob der FI auslöst, indem ich die Spannung zwischen Phase und PE mit dem Duspol messe.
Im Weiteren soll man noch ein paar Adapter erklären, ob sie zulässig sind oder nicht. Hierbei immer dran denken, wie der Anschluss abgesichert ist. Schuko auf CEE ist nicht zulässig (war mir neu - ist aber logisch) weil er nicht verpolungssicher ist.
Am Ende noch erklären was Potentialausgleich ist und wofür er verwendet wird, und wie er aussieht. Das hatten wir jetzt in Berufsschule so garnicht behandelt...
2 unterschiedliche statische Ladungen zwischen Traverse und Leitung z.B., die über eine Erdleitung ausgeglichen werden können, die am Stromverteiler außen aufgeklemmt wird - war eine gültige Erklärung.
Dann Station 3
Traversen
Das ist nun garnicht mein Thema, damit hab ich zu wenig Kontakt. Wichtig ist an den Helm zu denken - ich hab ihn in der Aufregung natürlich vergessen. Aufgabe ist, eine Traverse an einem Motor anzuschlagen.
Ich hab Steelflex dafür genommen. Wichtig ist zuvor in die Steelflex zu schauen, ob sie ne C1 Zulassung haben und wie die Belastung bei Einschnürung ist.
War kein Problem soweit, 500kg C1 Motoren mit Steelflex die ne Tonne aushalten nach C1.
Nur hab ich damit wie zu wenig zu tun, sonst hätte ich gewusst dass man die Flex nochmal ums Gurtrohr wickeln sollte. Sonst besteht die Gefahr, dass die Traverse bei Belastung kippt. Und runde Schäkel verwenden, nicht die Geraden! Die Runden halten seitliche Lasten wesentlich besser aus.
Drauf achten dass der Winkel beim Hängen nicht über 120° an der Schlaufe/Steelflex beträgt.
Zu wissen ist noch, Ratschengurte sind weder Trage-, noch Anschlagemittel, noch für die Veranstaltungstechnik zugelassen, nur für den Transport zur Ladungssicherung. Und wenn man in normale Lastschlaufen hängt, immer mit Stahl sichern - oder gleich Steelflex nehmen.
Last and almost least, Station 4
Beleuchtung
Thema ist eigentlich einfach: ein Plakat an der Wand mit Profiler ausleuchten und den Hintergrund farbig machen.
Also 2 Stative aufbauen, auf eines ne Parkanne, oder nen Fluter oder sonstwas, Farbfolie davor, Stromkabel dran, fertig.
Auf das andere Stativ nen Profiler, die Blenden öffnen, dann anschalten und erstmal scharf stellen.
Danach die Blenden einstellen. Dran denken dass das spiegelverkehrt geschehen muss.
Jetz noch mit dem Dimmer spielen, dass es schön aussieht und fertig.
Worauf man noch achten muss: die Stative ordentlich aufstellen! Hab bei einem nicht ganz drauf geachtet, das wurde negativ angerechnet.
Bei mir war leider die Parkanne defekt, und am Profiler sind die Klappen andauernd rausgefallen. Das war unschön, dafür konnte ich aber prinzipiell erstmal nicht so viel.
So, das war alles, viel anderes sollte auch bei niemanden dran kommen.
Mal schauen was bei mir als Ergebnis raus kommt.
Viel Erfolg allen anderen die die Zwischenprüfung vielleicht mal machen müssen
Am 6. Oktober hatte ich meine vorgezogene Zwischenprüfung für Verkürzer - in die ich unvorbereitet
mit 1 Wochen Lernzeit reingestolpert bin.
Alles halb so wild dachte ich mir, sagt die Ausbildungsordnung doch detailliert was dran kommt - NICHT.
Nun, ich war im 1. Lehrjahr immer in der Berufsschule, und hab im Betrieb auch nicht geschlafen, also kein Problem - dachte ich mir.§7 Zwischenprüfung
(1) Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes ist eine Zwischenprüfung durchzuführen. Sie soll vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.
(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage für das erste Ausbildungsjahr und für das dritte Ausbildungshalbjahr aufgeführten Fertigkeiten und Kenntnisse sowie auf den im Berufsschulunterricht entsprechend dem Rahmenlehrplan zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.
(3) Der Prüfling soll in höchstens 60 Minuten eine ganzheitliche Aufgabe bearbeiten. Hierfür kommen insbesondere in Betracht:
1. Planen, Aufbauen und Inbetriebnehmen einer Energieversorgung, einschließlich Planen der Arbeitsschritte, der benötigten Geräte und Materialien sowie Prüfen der Schutzmaßnahmen;
2. Planen, Aufbauen und Inbetriebnehmen einer Beleuchtungseinrichtung, einschließlich Planen der Arbeitsschritte, der benötigten Geräte und Materialien;
3. Planen, Aufbauen und Inbetriebnehmen einer Beschallungseinrichtung, einschließlich Planen der Arbeitsschritte, der benötigten Geräte und Materialien oder
4. Planen, Aufbauen und Montieren eines Tragwerkes, einschließlich Planen der Arbeitsschritte, der benötigten Geräte und Materialien.
Wäre es auch nicht gewesen, hätte ich zuvor gewusst was genau gefordert wird.
Um anderen eine bessere Vorbereitung zu ermöglichen, hab ich das ganze mal etwas genauer zusammengefasst:
Die Zwischenprüfung
Die Prüfung läuft in 4 Stationen ab, Beleuchtung, Tontechnik, Stromtechnik und Traversen.
Für jede Station hat man eine mehr oder minder komplexe Aufgabenstellung, und 15 Minuten Zeit.
Die Prüfungsaufgaben weichen wohl über die Jahre nur minimal voneinader ab, also sollte das noch länger Bestand haben - zumindest für die IHK München.
Los ging es bei mir mit der
Beschallung:
Standardverfahren, ein Mikrofon und ein CD Player an eine PA und einem Monitorweg anschließen.
Das Pult selber war mir nicht so geläufig, ein Midas Venice. Wichtig zu beachten ist, dass am Solo Buss erst von afl auf PFL umgeschaltet werden muss! Auch wichtig ist, dass das Pult kein Pad hat - Der CD Player ist also mit Klinkenkabeln oder mit Adaptern XLR-Klinke am Line In anzuschließen. Die Ausgänge am Pult sind alle in XLR ausgeführt, also braucht man weiter keine Adapter.
Die CD Player am einfachsten an 2 normalen Kanälen anschließen und die Kanäle entsprechend links/rechts PANen - das erspart die Suche nach den Stereokanälen.
Als Mikrofon nimmt man das SM57 oder 58, je nach Lust und Laune. Vorteilhaft ist, wenn man den Unterschied der beiden erklären kann, und vielleicht noch sagt was es sonst für Mikrofontypen gibt. Bonuspunkt gab es offensichtlich für die Erklärung, dass Kondensatormikrofone hohe Töne besser auflösen können als Standard-Dynamische, weil man den magnetischen Widerstand nicht überwinden muss.
Als kleine Falle war bei mir noch der Amp leise gedreht, da drauf sollte man eventuell achten.
Zum Schluss soll man noch symmetrische Verkabelung erklären, und warum man damit Störungen auf der Leitung beseitigen kann. Und kurz sagen, dass man mit DI Boxen unsymmetrische Signale symmetrisch machen kann, sowie Brummschleifen über deren Groundlift beseitigen kann.
Das wars dann auch. Man merkt glaub ich - das war mein Spezialgebiet
Station 2 war der
Strom
Nicht mein Lieblingsthema, aber wenns ums rechnen geht unproblematisch, und auch sonst weiß ich da recht viel zu.
Trotzdem war der Anfang holprig. Zuerst auf der Liste stand eine Sichtprüfung eines Baustromverteilers.
Wichtig ist auf die FIs zu achten, ob jene ausreichend dimensioniert sind. Und ob die Sicherungen passend sind.
Nicht dass ne Schukodose mit 63A abgesichert ist Zu wissen ist, wie die FI Bemessung bei Abgängen über 32A auszusehen hat.
Der Verteiler war soweit einwandfrei - wie zu erwarten war.
Als nächsten Punkt sollte man 2 verschiedene Sachen an dem Verteiler messen. Da hatte ich mein Blackout.
Im Nachhinein: Man nehme den Duspol und messe die Spannung zwischen den Phasen eines Abgangs. Und zwischen Phase und N. Zweite Messung: ich schaue ob der FI auslöst, indem ich die Spannung zwischen Phase und PE mit dem Duspol messe.
Im Weiteren soll man noch ein paar Adapter erklären, ob sie zulässig sind oder nicht. Hierbei immer dran denken, wie der Anschluss abgesichert ist. Schuko auf CEE ist nicht zulässig (war mir neu - ist aber logisch) weil er nicht verpolungssicher ist.
Am Ende noch erklären was Potentialausgleich ist und wofür er verwendet wird, und wie er aussieht. Das hatten wir jetzt in Berufsschule so garnicht behandelt...
2 unterschiedliche statische Ladungen zwischen Traverse und Leitung z.B., die über eine Erdleitung ausgeglichen werden können, die am Stromverteiler außen aufgeklemmt wird - war eine gültige Erklärung.
Dann Station 3
Traversen
Das ist nun garnicht mein Thema, damit hab ich zu wenig Kontakt. Wichtig ist an den Helm zu denken - ich hab ihn in der Aufregung natürlich vergessen. Aufgabe ist, eine Traverse an einem Motor anzuschlagen.
Ich hab Steelflex dafür genommen. Wichtig ist zuvor in die Steelflex zu schauen, ob sie ne C1 Zulassung haben und wie die Belastung bei Einschnürung ist.
War kein Problem soweit, 500kg C1 Motoren mit Steelflex die ne Tonne aushalten nach C1.
Nur hab ich damit wie zu wenig zu tun, sonst hätte ich gewusst dass man die Flex nochmal ums Gurtrohr wickeln sollte. Sonst besteht die Gefahr, dass die Traverse bei Belastung kippt. Und runde Schäkel verwenden, nicht die Geraden! Die Runden halten seitliche Lasten wesentlich besser aus.
Drauf achten dass der Winkel beim Hängen nicht über 120° an der Schlaufe/Steelflex beträgt.
Zu wissen ist noch, Ratschengurte sind weder Trage-, noch Anschlagemittel, noch für die Veranstaltungstechnik zugelassen, nur für den Transport zur Ladungssicherung. Und wenn man in normale Lastschlaufen hängt, immer mit Stahl sichern - oder gleich Steelflex nehmen.
Last and almost least, Station 4
Beleuchtung
Thema ist eigentlich einfach: ein Plakat an der Wand mit Profiler ausleuchten und den Hintergrund farbig machen.
Also 2 Stative aufbauen, auf eines ne Parkanne, oder nen Fluter oder sonstwas, Farbfolie davor, Stromkabel dran, fertig.
Auf das andere Stativ nen Profiler, die Blenden öffnen, dann anschalten und erstmal scharf stellen.
Danach die Blenden einstellen. Dran denken dass das spiegelverkehrt geschehen muss.
Jetz noch mit dem Dimmer spielen, dass es schön aussieht und fertig.
Worauf man noch achten muss: die Stative ordentlich aufstellen! Hab bei einem nicht ganz drauf geachtet, das wurde negativ angerechnet.
Bei mir war leider die Parkanne defekt, und am Profiler sind die Klappen andauernd rausgefallen. Das war unschön, dafür konnte ich aber prinzipiell erstmal nicht so viel.
So, das war alles, viel anderes sollte auch bei niemanden dran kommen.
Mal schauen was bei mir als Ergebnis raus kommt.
Viel Erfolg allen anderen die die Zwischenprüfung vielleicht mal machen müssen
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