Die Waldzither: Gibt es eigentlich neue Instrumente von der Stange?

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Die Waldzither verfolgt mich ja eigentlich schon seit Mitte der 70er Jahre, als mir das Instrument bei Liederjan mit Jochen Wiegand, das erste mal zu Ohren kam. Irgendwie kamen aber immer andere Instrumente dazwischen.
Vor kurzem war ich an einer gut erhaltenen Hamburger Waldzither bei Ebay dran, bin aber überboten worden.
Da ich bei so alten Instrumenten schon ein wenig vorsichtig bin, stellt sich mir die Frage, ob es diese Instrumente (Thüringer oder Hamburger Bauweise) noch neu von der Stange zu kaufen gibt.
 
Eigenschaft
 
Tobias Kaul aus Markneukirchen ist der Waldzitherbauer, den ich unbedingt empfehlen kann.
Von der "Stange" gibt es die Thüringer Waldzither von der Gewa, die am ehesten als sog. Einsteigermodell gesehen werden kann.

Gruss Sobby
 
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Auch wenn's haarscharf an der Frage vorbei ist: Hier werden immer mal wieder aufgearbeitete Waldzithern angeboten; auch viele Teile sind erhältlich.

Disclaimer: Bin mit dem Anbieter weder verwandt noch verschwägert (noch sonstwas).

Da schon Bauer ins Spiel gebracht wurden: Bei Pendennis dürftest Du auch fündig werden.

EDIT: Neue gibt's hier.
 
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Klar Tobias Kaul ist schon ein bekannter Name, aber da muss ich noch was sparen Habe mir gerade eine Irish Bouzouki von Jimmy Moon aus Schottland gegönnt.

@Saitensauber: Danke für die Links. Da findet man schon eine Menge.
 
Moon - muss gut sein, wenn jemand wie Dougie MacLean seine Instrumente (Gitarren) spielt. Viel Spaß mit dem Teil!
 
Ja, die taugen schon, übrigens auch die Gitarren. Ich habe sie aber auch auf der Insel in den Fingern gehabt.
 
Von der "Stange" gibt es die Thüringer Waldzither von der Gewa, die am ehesten als sog. Einsteigermodell gesehen werden kann.

Gruss Sobby

Von GEWA habe ich eigentlich nur ein neues Modell gefunden mit Preisen zwischen ca. 600 - 800 Euro. Das ist für ein Einsteigermodell schon ziemlich sportlich.

Ich habe mir jetzt eine alte WZ aus Ebay-Kleinanzeigen geangelt. Insgesamt ist sie nach einigen Arbeiten an Sattel, Steg und Mechaniken recht gut bespielbar und der Klang ist auch ganz ok. Allerdings habe ich jetzt Blut geleckt ...
 
Ich habe mir jetzt eine alte WZ aus Ebay-Kleinanzeigen geangelt. Insgesamt ist sie nach einigen Arbeiten an Sattel, Steg und Mechaniken recht gut bespielbar und der Klang ist auch ganz ok. Allerdings habe ich jetzt Blut geleckt ...

Gratuliere! Da hast du dir ein faszinierendes Instrument zugelegt, das die Vorzüge der Gitarre mit denen der Mandoline vereint und in gewisssem Sinne dem Banjo ähnelt.
Außerdem ist es heute wieder ein Identifikationsobjekt der Neuen Bundesländer, wobei sich seine einstige Popularität insbesondere auf Hamburg und das Ruhrgebiet erstreckte. Mein Exemplar trägt das Etikett einer Musikalienhandlung in Freudenstadt/Schwarzwald - die Waldzither war früher überall in Deutschland anzutreffen. Das änderte sich schlagartig in den 1930er Jahren, als die Nazis den Wandervogel verboten bzw. in die HJ zwangsintegrierten. Denn die Waldzither war eng mit dem Wandervogel verknüpft. Kein Wunder, denn nach meiner Erfahrung eignet sie sich ganz besonders für die Begleitung deutscher Volkslieder - aber nicht nur dafür!
Und so deutsch die Waldzither sein mag - sie hat verwandtschaftliche Beziehungen überall in Europa: zur English Guittar, zur Guitarra Portugues, zur italienischen cetra und zur schweizer Halszither.

Wenn du dir einen Einblick in die aktuelle Waldzither-Szene verschaffen willst, schau mal beim Verein vorbei! Da gibt's Fotos, Geschichte, Spieltechnik, Infos, ein Forum ...
Außerdem gibt's alle 2 Jahre in Suhl/Thüringen ein Cister-Symposium mit Workshops, Sessions, Konzerte und viele Gespräche mit netten Gleichgesinnten. Das nächste Symposium müsste im Herbst 2019 stattfinden - vielleicht sehen wir uns dort?

Cheers,
Jed
 
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llerdings habe ich jetzt Blut geleckt ...
... und möchte mir nach Bouzouki und Waldoline gern noch diesen Monat ein weiteres Instrument zulegen? :evil:


Wird knapp. Aber viel Spaß mit den Neuen!
 
Danke für die guten Wünsche. Meine hat übrigens einen Stempel eines Musikalienhandels aus Osnabrück. Ich habe jetzt festgestellt, dass der Nullbund doch noch nicht richtig sitzt und der Steg auch noch etwas nachgearbeitet werden muss. Die Töne sind im ersten Bund einen Viertelton höher als sie sollten. Erst im 5. Bund passt alles wieder.
Ein weiteres Instrument kommt wohl vorerst nicht ins Haus - in bin jetzt pleite- muss erstmal wieder sparen. Ich hätte perspektivisch aber schon Interesse an einem guten, neueren Mittelklasseinstrument in der Qualitätslage meiner Mandolinen (Levin und Lofthouse) und Bouzouki.
Auf der Seites der "Vereins" war ich natürlich auch schon und zum Symposium würde ich gerne mal vorbeischauen, nur liegt Suhl doch 'ne ziemliche Ecke weg.
 
Auch die Lavta gibt es in neu und scheint sehr nahe verwandt sein.
Die gibt es mit und ohne Bünde.
Die Waldzither ist eine Cister.
Das Wort kommt vom griechischen Kithara.
Die Lavta soll vornehmlich von griechischen Musikern verwendet worden sein und war zwischenzeitlich vergessen.
Die Stimmung ist zB Quinte Quarte Quinte Quarte.
Das trifft für die Waldzither zu mit Ausnahme einer zusätzlichen Doppelsaite (zweite von unten traditinell ee) zwischen Quinte und Quarte von unten.
 
Auch die Lavta gibt es in neu und scheint sehr nahe verwandt sein.
Hallo, @120 ,
ich gebe zu, ich musste "Lavta" googeln! Was ich dann bei Wikipedia fand, deutet aber gar nicht auf eine Verwandtschaft hin.

Die Lavta ist eindeutig eine Laute, und zwar eine kleinere Form der türkischen variante der Ud. Sie teilt mehrere Merkmale mit der europäischen Laute der Renaissance: Darmsaiten, die unten direkt am Steg befestigt sind; Darm-/Nylonsaiten; Bünde aus Saitenmaterial; und natürlich der halbrunde Korpus aus schmalen Spänen.

Die Waldzither ist, wie du richtig bemerkst, eine Cister bzw. Cittern bzw. eine Zither in dem Sinne, wie Goethe und Heine das Wort verwenden. Sie hat alle Merkmale der Cister: Drahtsaiten, die am unteren Ende des Korpus an einem Saitenhalter befestigt sind; einen frei beweglichen Steg, der nur von Saitendruck festgehalten wird; einen Korpus mit Zargen und einem flachen oder nur leicht gewölbten Rücken.

Außer dem Umstand, dass beide Zupfinstrumente sind, besteht also kaum eine ähnlichkeit zwischen Lavta und Waldzither.

Zu der Stimmung: Bei der Waldzither denkt man nicht an Quinten und Quarten, sondern an eine offene C-Stimmung, bei der lediglich ein Saitenpaar fehlt: C GG cc ee gg. Die wirklich sehr nahe verwandte English Guitar hat diese Lücke nicht: C E G cc ee gg.

Cheers,
Jed
 
Das klingt plausibel und ist sicher richtig.Ich dachte in diesem Fall weniger bei der Waldzither an Quinten und Quarten als bei der Lavta an die offene Stimmung ohne E Saite. Dem Waldzitherspieler fehlte bei der Lavta vermutlich gewohnt die E Saite. Umgekehrt käme der Lavtaspieler leicht zu Recht wenn er sie aus, ob aus Stahl oder Messing, ignoriert.Aus der Sicht der Waldzither ist da weniger daß fehlt. Aus der Sicht der Lavta mehr daß man weglassen kann. Das ist natürlich was die Stimmung betrifft in der Betrachtung ein sehr unterschiedlicher Unterschied.
 
Grund: Erwiterung
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