Die Suche nach DEM Pickup - Die Kurzgeschichte eines naiven Anfängers

Trestor
Trestor
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
20.08.17
Registriert
21.09.16
Beiträge
314
Kekse
719
Ort
Aachen
Die Suche nach DEM Pickup oder "Wie ich mein Geld am effektivsten verbrenne"

Hallo,
Hier nun eine kleine Geschichte aus dem Leben eines dummen Jungen.
Wer kennt es nicht. Man kauft sich eine Gitarre, weil sie schön aussieht und gut klingt.
Irgendwann fängt man an zu merken, dass das Instrument an sich zwar toll ist, doch der Sound dem Spielgefühl nicht ebenbürtig ist.

So war es auch bei mir.
In meinem Instrument hatte ich Stock Gibson `61 Humbucker verbaut. Diese waren sehr dünn und bauartbedingt sehr "singlecoilish".
Ich suchte nach etwas rockigerem.
Das Ergebnis SD Pearly Gates, gebraucht je 60€ Stk, gekauft bei verschiedenen Leuten.
Zusätzlich noch den Voodo Priestern getraut die mir (als blutigem Anfänger) versprochen haben ein 50s Wiring würde mir die Erlösung bringen.
Die Gitarre gefiel mir nun auch halbwegs gut.
Die Pus rockten extrem gut, waren aber immer sehr Vintage und Old School.
Lag auch an meinem schwachen Amp.

Mit stehtem Übungserfolg veränderte sich die Musik die ich spielte.
Anfangs noch Blues und Rock gierte ich nun nach den härteren Tönen.
Doch für Stimmungen jenseits Drop D sind PGs einfach nicht gemacht.

Ich kannte die Musik der Band Periphery und Misha Mansoor durch Freunde, auch wenn sie mir nie zugeagt haben, wollte ich in einem Anflug von Naivität
genauso hart und low klingen wie er (heute würde ich für diesen Gedankengang gerne zurückreisen um mich selbst zu verkloppen).

So kam der Juggernaut (Misha Mansoor Signature PU) ins Spiel.

Ergo:
Bare Knuckle Juggernauts viel zu teuer bei Musik-Produktiv bestellt und inkl komplett neuer Verkabelung einbauen lassen.
In der Werkstatt sagte der Gitarrenbauer mir bei ihm wären sie über 50€ billiger gewesen :(



Nun fand ich auch eine Band in der ich eher einen gediegeneren Metal und Rock Sound brauchte.
Die habe ich nach wenigen Wochen wieder verlassen, da ihnen mein Sound nicht gefiel.

Das hat wieder kurze Zeit gehalten, denn irgendwann wurde mir das Djent geballere auch zu öde.
Und für alles weitere kann man den Juggernaut nicht brauchen.

Nun wachte ich endlich aus diesem Drop "A"-lptraum auf besinnte ich mich auf den Grund warum ich überhaupt Gitarre gelernt habe.

Hendrix, Young, O'Keefe, Moore, Bonamassa. Meine Helden.


Ein Freund riet mir zum Seymour Duncan JB.

Also Juggernauts raus, und nach 1.000.000 Youtube Reviews und Soundbeispielen (um ganz sicher zu sein) ein JB Hot Rodded Set bestellt und einbauen lassen.
Direkt meine Strat Kopie auf Ebay verkauft, damit ich mir die PUs überhaupt leisten kann.

Fazit:
Sie haben mir absolut nicht gefallen. Wieder raus. Alles auf Anfang Pearly Gates wieder rein.
Sie sind noch immer nicht 100% das was ich will, aber besser nichts.

Die anderen PUs habe ich übrigens wieder zurückgeschickt und mir wurden immerhin freundlicher Weise 200€ der 260€ Kaufpreis der Juggernauts erstattet und bei den JB ganze 100 der 130€ -.-
Gleichzeitig zu diesen Ereignissen ging auch noch mein GForce und vor kurzem auch mein Amp kaputt. Meine Geldbörse weinte bittere Tränen.


Nun sind wir in der Gegenwart angelangt.

So sitze ich hier. Kein Verstärker, keine Band. Und eine Gitarre deren Sound mir nicht wirklich gefällt.
Um Erfahrung reicher und und 240€ ärmer, für nix.
Und bis jetzt noch immer keinerlei Ahnung welcher Pickup für mich der richtige sein könnte.
Die SG gehört immer noch zu den für mich besten Instrumenten die ich bisher gespielt habe, doch was brinbgt das Felling wenn es nicht aus den Lautsprechern dröhnen kann.

Die Moral der Geschichte:
Man kann sich hunderte Beispiele anhören, andere Leute fragen oder fremde Instrumente probieren.
Ob der Tonabnehmer einem zusagt weiß man erst wenn er in der eigenen Klampfe mit dem eigenen Verstärker dran steckt.
Das ist leider gar nicht mal so einfach und auch gar nicht mal so billig, wie ich in zu spüren bekommen habe.
Aber bereits beim Kauf meines ersten Instruments im Music Store beglückwünschte man mich dazu nun zur edlen Riege der Geldverbrenner zu gehören.

Soviel zu meinem Exkurs über meine Gitarrenerfahrungen der letzten Monate.
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja dieses Hobby kann manchmal schlimm sein und einen ganz böse in den Wahnsinn treiben. Kommt wohl auch auf die innere Einstellung an, manche sind mit weniger zufrieden und anderer ständig auf der Suche. "Die eine Gitarre ist toll, aber die neue Beliebig ist auch schick..., aber passt der Amp dann aber überhaupt noch, hatte ich nicht noch Pedale in der Wühlkiste, lass mal alles neu verkabeln, nö das klingt aber gar nicht, vorher war es besser... aber wie hatte ich es vorher nochmal eingestellt...?!?!" Endlos fortführbar, jedenfalls bei mir... naja momentan geht es etwas!
 
"Die eine Gitarre ist toll, aber die neue Beliebig ist auch schick...
Habe mich gestern erst in eine Epiphone Les Paul Es Semi-Hollow verliebt. Das Gibson Modell ist zwar auch schön, kostet aber mehr als mein Auto :D
Wenn ich aber keinen finde der meine SG haben will bleibt die schön weiter im Laden hängen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
, hatte ich nicht noch Pedale in der Wühlkiste
Das nicht, denn ich nutze nur einen Booster, ein Wah und einen Tuner :rolleyes:
 
Menschlicher Gehirn hat eine dumme Angewohnheit, die Sounds sehr schnell zu vergessen.
Wenn man keine Möglichkeit hat A/B Vergleich zu machen, ist das utopisch irgend was zu vergleichen.

YT Videos kann man echt in die Tonne kloppen.
1. ist die Qualität sehr bescheiden.
2. Man weißt nicht wie die Akustik im Raum
3. und wie wurde abgenommen.
10 cm weiter aufgestellter Mikro produziert einen anderen Sound.
Es sind so viele Faktoren, die den Sound beeinflussen....

In der selben Klasse hören sich Pickups relativ gleich an. Ich rede jetzt nicht vom Vintage Output Pickup zum Highgain.
Pickup hat meiner Meinung nach einen geringen Einfluss. Die Box/Speaker ist 1000 mal wichtiger.
 
Wenn ich mit dem Sound meiner Tonabnehmer nicht zufrieden bin probiere ich verschiedene Höheneinstellungen bei den Pickups durch. Das bringt überraschend viel Veränderung und würde ich jedem empfehlen, der mit dem Pickupsound unzufrieden ist.
Und kosten tut das auch nichts :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Mit Pickups ist es bei mir nicht so schlimm, die hab ich in meinen Strats genau einmal getauscht - auch weil mir das ewige Löten auf die Nerven geht und man den alten Sound tatsächlich schnell vergessen hat.
Ich hab das eher mit Pedalen, da ist schon einiges gekommen und auch wieder gegangen. Nur das Wah wird immer bleiben und witzigerweise das erste Overdrive. Wollte ich schon mehrfach durch ein “besseres“ ersetzen, es ist aber noch immer da.
 
YT Videos kann man echt in die Tonne kloppen.
1. ist die Qualität sehr bescheiden.

Oder zu gut, dass man nicht mehr recht viel Unterschied zwischen den verschiedenen Gitarren/Amps/Pickups/usw. hört:

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die meisten Pedale lassen sich aber auch recht gut am Flohmarkt weiter verkaufen.
 
Ich würde vorschlagen erst mal an dir zu arbeiten.
Der Ton kommt aus den Fingern !

Mein Gitarrenlehrer hat über 35 Jahre gespielt und konnte sogar eine 99 Euro Gitarre zum klingen bringen.

Nicht verzagen ! Nicht aufgeben ! Üben, üben und nochmals üben.
Wie das Zähneputzen, jeden Tag :great:


Viel Erfolg
Gruß
Meik
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Wenn die 99€ Gitarre halbwegs gut verarbeitet ist, ist es auch kein Problem, ihr den eigenen Sound zu entlocken.
 
Danke fürs Teilen! Ich finde es spannend, dass Du die Pickups als wesentlichen Teil der Soundformung betrachtest (Zumindest kommt es hier pr mich so rüber). Natürlich sind sie am Sound beteiligt, nur finde ich macht ein Amp/Pedal/Lautsprecher-Tausch einen deutlicheren Unterschied als der von Pickups. Vielleicht hilft neben dem Experimentieren mit der Pickup-Höhe (Klasse Tipp!) ein Equalizer/EQ-Pedal (z.B. von Boss, gebraucht ca. 60 Euro). Da kann man viel aus "schlechten" Pickups rausholen :)
 
EQ Pedal wäre auch mein Tipp. Ich habe schon an die 15 E Gitarren besessen aber nur ein einziges Mal Pickups getauscht. Das war bei einer Squier Bullet Strat und ich bin mir nicht mal sicher ob die neuen PU's "besser" klingen. Sie klingen halt etwas anders!
Allerdings habe ich auch schon die Magnete in Humbuckern getauscht. Ist wesentlich billiger und in 30 Min. erledigt.
Weiterhin viel Spaß beim ausprobieren.

Gruß Jörg
 
Der Ton kommt aus den Fingern !
Sehe ich genauso.
Mein Spiel klingt immer sehr smooth und bluesig. Weshalb sich Rammstein Riffs bei mir immer scheiße anhören.


Der Amp macht sehr viel aus, das stimmt. Daher habe ich mich auch nun entschieden die PGs zu behalten und einen ordentlichen Verstärker zu besorgen.
Einen Laney IRT Studio.

Ich habe ihn mal mit einer Billy Gibsons Signature LP mit den PGs drin in einem Shop getestet und da kam echt ein toller und auch bei Bedarf härterer Sound bei rum.

Leider haben die beschriebenen PU Wechsel das Geld, dass ich für einen Verstärker zurückgelegt hatte ziemlich dezimiert.

Dann hast du hier noch viel Potential, noch viel mehr Geld zu verbrennen
Ich stehe nicht so auf Effekte, also eher nicht.
 
D
  • Gelöscht von antipasti
Mein Gitarrenlehrer hat über 35 Jahre gespielt und konnte sogar eine 99 Euro Gitarre zum klingen bringen.

Hehe, letztens hat mir auch ein Kumpel seine geerbte No Name Les Paul in die Hand gedrückt, mit angerosteten Mechaniken und er meinte, bei ihm kommt da nur noch Geqietsche raus. Ich soll doch mal schauen, ob man die Gitarre noch retten kann.

Ich schließ die ihm Proberaum an, spiel ein paar Akkorde und Melodien, eigentlich ganz guter Zustand unter der Oberfläche. Mein Kumpel ist hin- und weg von seiner alten Gitarre, aber nun schiebt er es auf seine fehlenden Spielfertigkeiten ^^. Andererseits ... ich finde auch, dass man andere Spieler beim Zuhören leicht überschätzt und sich selber unetrschätzt (seine eigenen Makel kennt man halt sehr gut, die der anderen lernt man erst nach und nach kennen).

Pickups haben mich am Anfang meines Hobbys nicht groß interessiert, weil ich nicht verstanden habe, welchen Unterschied das machen kann ... außerdem lernt man auch erst mit der Zeit, diesen Unterschied zu hören. Da kann man sich noch so viel hier im Forum anlesen, aber ein Ohr für den Sound bekommt man nur durch handfeste Praxiserfahrung. Allerdings hab ich dann nach ein paar Jahren auch mal Pickups getauscht, nachdem ich exakt wusste, was ich brauche und sich mein Wunsch auch nach Monaten nicht geändert hat :). Hat sich gelohnt!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben