Die Eingrenzung auf den für den Normalbundesbürger fernen US-Markt macht die Angelegenheit vielleicht eher begreifbar. Ist doch die Menge an bewegter Ware größer als es z.B. in Deutschland möglich wäre. Den Weltmarkt zu untersuchen wäre dann wohl doch zu unübersichtlich.
Wenn es auch die Künstler trifft und im Corona-Pandemie-Jahr noch härter, als die Wirtschaftsexperten, die mit diesen Zahlen handeln,.dass Jahr hat noch 3 Monate. . mmh...Hallo, die analogen Anzeigen der Plattenpresse im Bild lassen eher vermuten, dass die Presse ein Update-Investition erfordert, als dass dies eine ewige Statistik wäre. Darüberhinaus interessant wäre unter Umständen ein Vergleich der von den Zuliefer-/Produktionsfirmen verkauften Ware und der beim Endkonsumenten tatsächlichen eingegangenen Menge.
une petite revue pour les riches...
Was viele plattenproduzierenden Bands als Knebelverträge bemängelten, war u.a. das in einem 5 Jahresvertrag zwischen einer Musikband und einer Plattenfirma damals vorgeschrieben wurde, dass in diesen 5 Jahren eine Mindestanzahl an Alben produziert werden musste von denen es immer eine Mindestauflage gab. Nicht selten wurden von mit Platten zugestellten Büroräumen berichtet. Die Nachfrage wurde vertraglich festgelegt. Gewiss hatten die Manager Erfahrungswerte, wieviele Platten im Markt einbringbar waren, aber der Verkauf selber fand distanziert zu den Pressungen statt. Und das 1-2 tapeziertischlange Merchandising zu Konzertzeiten rechtfertigt nicht die produzierten Stückzahlen. Wenn vom Verkauf der einmillionsten Schallplatte die Rede war, dann war damit nicht gemeint, das 1 Millionen Kundenaufträge abgewickelt wurden, sondern es wurden eben 1Mio Platten produziert, die durchaus in Lagerhäusern, Geschäftsregalen, Insolvenzmassen ... verstauben konnten. Dieses Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot hat sich inzwischen eingestellt. Die Zwischenhändler haben nicht mehr den Einfluss, den sie noch 1980 hatten. Möglicherweise gab es genau deshalb lange keine Verkaufszahlen begleitende Statistik mehr.
Die fotografisch festgehaltenen Warteschlangen vor den Plattenläden waren immer ein Beweis, das es immer noch mehr sein konnte. Damit waren dann aber auch immer die Läden stellvertretend, die eine sichere Kundschaft hatten. Abseits der Großstädte sahen es dann wieder famileerer aus. Es war damals irgendwann Zeit, die Ladengestaltung vom kaufenden Hörer, auf den hörenden Hörer umzustellen. Das Platten im Laden von jedem einzelnen Käufer vor Einkauf angehört wurden, musste sich erst im Laufe der Zeit entwickeln, bis es die DJ´s waren, die sich zu Stammkunden etablierten. Also an den in den Plattengeschäft zum Vorabhören bereitgestellte Plattenspuler festgemacht, war die Entwicklung Null-Zehn-Zwo. Oh , eine Parallele...und die DJ haben eben an der Platte einen größeren Hebelarm beim Scratchen. Rein haptisch ist die Platte nicht zu gross und nicht zu klein. Also wen sollte es erstaunen ...
Zu physikalischen Produkten zählen gewiss auch Kassetten. Für Bandspulgeräte gab es diese in größeren Kaufhäusern ebenso. Selbst im Jahr 2003, als die CD die Platte längst als das Verkaufsmedium überholt hatte, wurden immer noch vereinzelt Kassettenbänder als Promotion vertrieben. Die CD´s selber wurden aber gefühlt, also tatsächlich palpatiert erlebt, relativ schnell von DVD und BlueRays eingeholt. Vom CD- zum DVD-Player waren dass bei mir gute 12 Jahre; vom CD- zum DVD-Brenner etwa 4 Jahre. Als Nebenprodukt wurden CD-Ständer mit verkauft, die der Sammelleidenschaft einiger Hörer einen Rahmen bot. Im Endeffekt waren eben diese 4sechsachtelINCH großen CDs gegenüber den 12Inch großen Platten einfach effektiver. Dabei sind noch nicht einmal die 3Inch grossen digital Discs erfasst, die zwar im amerikanischen Markt einen Abnehmer fanden, die sich aber nicht auf dem europäischen Markt durchsetzen konnten. Was die von
@topo erwähnte Wahrscheinlichkeit etwas anders gestaltet.
Und nun werden Downloadzahlen und Streamingzähler verwendet, um eine Nachfrage zu beziffern, obwohl unlängst Zeiten erreicht sind, in denen Likes in Korea, Thailand, Indonesionen im 1000Stk./1Euro Paket verkauft werden. Im Endeffekt hat die harmlose LikeEinkauf-Marktmanipulation zu einem nichtnachweissbaren Effekt geführt, nämlich, dass wenn man die Klick-Zahlen als Stellvertretung für die tatsächlich gehörte Aktionen nimmt und diese Zahlen mit den Musikstückzeiten multipliziert, wir uns längst im Jahr 3000 befänden. Das mit Musik umgesetzte Geld kann gezählt werden, dass bedeutet aber nicht, dass es das Geld ausschliesslich von und für die Musik ist. Der Finanzmarkt profitiert und bedient sich eher vom Musikmarkt, als der Musikmarkt vom Finanzmarkt .
hoolaa di i oooh