lucjesuistonpere schrieb:
Ich bleibe nach wie vor bei meinem Rat mit dem Klavier.
Macht ja nichts, bei den E-Gitarristen gibt's ja auch immer Leute, die einem Anfänger, der nach einer billigen Anfängergitarre sucht, empfehlen, er soll noch sparen und eine Gibson kaufen, alles andere wäre Unfug.
Na ja, Thema mit der Empfehlung verfehlt, macht ja aber nix.
Hauptsache, der Stagepianospieler fühlt sich als das, was er ist: Minderbemittelt und schlecht.
lucjesuistonpere schrieb:
Dünne Wände... was soll's - vor 30 Jahren gab es noch keine Digitalpianos und da haben's die Nachbarn auch brav ausgehalten, wenn jemand sein Klavier traktierte.
Stimmt, und wenn der Nachbar axtschwingend vor der Wohnungstür steht, halte ich ihm entgegen, dass er sich nicht so haben soll, vor 30 Jahren hätte es sowas auch nicht gegeben. Falls er sich nicht überzeugen lässt, schicke ich ihn zu Dir, OK?!
Wenn ich das nächste Mal im Auto unangeschnallt von der Polizei angehalten werde, rede ich mich damit heraus, dass es vor 30 Jahren auch noch keine Gurte gegeben hätte, er möge sich mal nicht so aufregen!
Fortschritt... Pffft!
lucjesuistonpere schrieb:
Leider werden heutzutage sehr viele Pianisten zu einem Digitalpiano genötigt, da es mittlerweile diese Ausweichmöglichkeit gibt.
Manche Pianisten
wollen einfach auch schlichtweg ein DP. Es macht nämlich Spaß (Klavierspielen und Spaß? Wo kommen wir denn da hin?! Klavierspielen ist eine ernste, kulturell wertvolle Angelegenheit!), zwischendurch einfach mal schnell auf "Orgel" oder "Cembalo" umzuschalten. Das kannn aber kein Klavier...
Und zum Glück gibt es diese billige Alternative. Meine 60 Jahre alte Mutter wollte schon als Kind Klavierspielen, aber das kam für Arbeiterkinder einfach geldlich und platzlich nicht in Frage. Heutzutage, dank DP und Keyboard, lernen viele Kinder in Musikschulen Klavier, ach nein, nicht Klavier, sie lernen Digitalpiano und Keyboard, die es sich sonst nieeee hätten leisten können.
Und meine Mutter fängt demnächst auch noch damit an.
lucjesuistonpere schrieb:
Ich bin der begründeten Ansicht, daß man Klavier nur auf einem Klavier spielen kann.
Macht ja nix, so hat jeder seine Ansichten.
lucjesuistonpere schrieb:
Ich würde diese typisch deutsche Kleingeisterei bezüglich Lärmschutz nicht wirklich als Hinderungsgrund für ein Klavier durchgehen lassen.
Lärm kann krank machen. Und Klavierüben kann dem Nachbarn furchtbar auf die Nerven gehen. Wie sagt schon Wilheln Busch vor über 30 Jahren?!
Musik wird störend oft empfunden,
dieweil sie mit Geräusch verbunden.
Den gleichen Anspruch, den Du Dir auf Klaviererei herausnimmst, haben die Nachbarn auf Ruhe. Welcher Anspruch zählt höher?
lucjesuistonpere schrieb:
Stagepianos sind für die Bühne geschaffen und da gehören sie auch hin.
Digitalpianos sind für die Wohnzimmer von Mietwohnungen geschaffen, und da gehören sie auch hin. Wenn man nicht genug Geld oder Platz für ein Klavier hat, oder schlichtweg einfach kein Klavier will.
Sei doch einfach mal ein bißchen geschmeidiger und werde etwas flexibler und versteife Dich doch nicht so reflexartig auf ein echtes Saiteninstrument. Digitalpianos/Keyboards haben durchaus eine Daseinsberechtigung, und mancher freundliche Bürger in dieser Republik möchte einfach mit seinen Nachbarn nicht in Feindschaft leben.