Die Lust an der Musik verloren :(?

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Wurstwasserrueth
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Jo Leude,

wie der Titel schon sagt habe ich absolut die Lust an meinem Lieblingshobby Musik verloren! Ich habe gut 3 Jahre mal Gitarrenunterricht gehabt und auch Gesangsunterricht. Schon seit Monaten geht meine Motivation sowas von in den Keller, bis ich dann über Wochen nix mehr gemacht habe und einfach nur deprimiert bin. Fing alles schon damit an, als uns Anfang des Jahres in der Band der Gitarrist gehen musste und der war echt ein klasse Ideengeber und hat die Band auch so nen bisschen getragen. Der Schlagzeuger und Bassist kommen aus ner anderen Stadt und sind beruflich sehr eingebunden und können daher nur in der Probe mitspielen, ohne Zuhause zu üben. Der andere Gitarrist ist von den Fähigkeiten, naja, nicht wirklich in Topform (Takt, Technik etc.) gg. So ist es halt, dass seit Monaten, wenn nicht schon seit nen halben Jahr, man nicht voran kommt und die alten Lieder nicht mal ansatzweise perfekt gespielt werden! Wir formatieren und derzeit neu, aber ich habe echt kein Bock mehr auf Probe. Es gibt auch immer und immer wieder unterschiedliche Zielvorstellungen bei den Musikern, mit denen ich es bis jetzt zutun gehabt habe. Die meisten wollen immer nur ´´Musik aus Spaß und Hobby machen´´. Üben nicht konsequent und statt mal Musikunterricht zu nehmen, schleudern sie ihr ganzes Geld beim Feiern aus dem Fenster und sagen´´Ich habe kein Geld für Musikunterricht´´. Mein Traum ist es einfach richtig motivierte und engagierte Leute zu haben, die so ne Band auch als richtig cooles Projekt sehen, in denen sie sich verwirklichen können und was aufbauen können.

Jo und ich denke mir dann immer: Jut, dann lern Zuhause für dich! Gesang 30 Minuten und dann Gitarre nochmal 30 Minuten. Und da brech ich dann immer mittendrin ab, weil dann hör ich wie meine Stimme wieder nicht sitzt und sich scheiße anhört, mach wieder den und den Fehler beim spielen usw. Und mich graust es mittlerweile richtig nur an das üben Zuhause zu denken! Das ist wie ne Spirale, die sich immer und immer weiter drehte bis es jetzt einfach dazu gekommen ist, dass ich fast schon ne Phobie gegen das Musikmachen entwickelt habe. Jo, klar einfachste Lösung ist: Such dir ne neue Band. Ja und dann? Wie komme ich aus diesem Teufelskreis mit dem üben und lernen heraus´?
 
Eigenschaft
 
Mit der Musik selbst hat wohl nichts zu tun. Du brauchst einfach eine neue Band - wie du ja erkannt hast.

Damit wäre doch der "Teufelskreis" durchbrochen. Und darf zwischendurch mal aufhören mit dem Üben und Lernen und einfach nur MACHEN.
 
Ich hatte sowas ähnliches in der Art auch mal.

Das kam bei meiner ersten großen coverband in der ich gespielt habe. Ich war damals noch recht neu an der Gitarre, hab aber gute Fortschritte gemacht und war Top motiviert. Gesungen habe ich damals noch garnicht so richtig.
Die coverband war recht erfolgreich und überregional bekannt und unterwegs. Haben damals sogar die Radio 21 endausscheidung gespielt was eine relativ große Nummer war. Also für uns jetzt :)
jedenfalls war da dieser eine Typ, so eine Art selbsternannter Bandleader. Guter Gitarrist und Sänger, mir natürlich meilenweit voraus. Und der Typ hat mich am laufenden Band kritisiert. Wenn ich etwas nicht Sommerspiele habe wie er wollte, wenn ich etwas gespielt habe was vom Original abwich, wenn ich was verpatzt habe. Das hat er nicht nur im Proberaum gemacht sondern auch live. Nach jedem Gig musste ich mir anhören was ich falsch gemacht habe. Und das schlimmste, teilweise wurde ich schon im laufenden song auf der Bühne zurecht gestutzt und von der Seite angebrüllt wen ich mich verspielt habe. Und das kam häufig vor. Ich war 20 und hab gerade drei Jahre lang Gitarre gespielt. Da stehen die wenigsten da oben und reißen van halen Soli ab ohne mal was zu vermurksen. Ich hab mich irgendwann angefangen terrorisiert zu fühlen. Und irgendwann hat es mir dann auch keinen Spaß mehr gemacht, noch dafür zu üben. Also hab ich es gelassen. Ich hab immer nur noch denselben Schuh gespielt, mal mehr und mal weniger erfolgreich und bald neben der Band garkeine Musik gemacht. Als die Band sich ein paar Jahre später aufgelöst hat hab ich zu Hause über Jahr hinweg meine Gitarren nicht mehr angefasst. und ich dachte das wärs gewesen. Ich hab dann zwar noch ab und an mal irgendwo gesungen, aber nicht wirklich oft und auch nicht gut. alles was mir vorher Spaß gemacht hat war völlig verschwunden.

vor ein paar Jahren hat mich dann der Bassist aus der Truppe angesprochen ob man nicht mal etwas machen wolle und widerwillig hab ich zugesagt, mal ein paar Proben mitzumachen. Weil es dann da keinen Sänger gab müsste ich ran und hab sehr viel Spaß dran gehabt. Wenig später war ich der feste frontmann und hab darüber auch meine Liebe zur Gitarre wiederentdeckt. Neue Instrumente gekauft, wieder Unterricht genommen, auch noch mit Gesangsunterricht angefangen...
jetzt ist es wieder ein großer Teil meines Lebens. Und ich kann alles besser machen was der Typ damals verhunzt hat.

hast du mal überlegt, nebenbei was alleine zu machen? Ein kleines eigenes Projekt nur für dich. Ein paar Songs schreiben und mit akustikgitarre auftreten?
dass du aus der Band musst ist ziemlich klar. Das wirkt festgefahren und hält dich nur auf. Da solltest du die Reissleine ziehen bevor es zu spät ist.
 
Ihr beschreibt zwei verschiedene Probleme, die aber auf's selbe Ergebnis hinauslaufen und die auch beide sehr weit verbreitet sind. Oben ziehen nicht alle am selben Strang, ein Teil will's professionell betreiben und der Rest sieht's als Feierabendhobby - das kann auf Dauer nicht gutgehen, man will halt zu unterschiedlichen Zielen. Wenn mehrere Leute in einem Auto hocken, die einen wollen nach Berlin, die anderen nach Hamburg, wird man sich früher oder später trennen müssen, je nachdem wo man herkommt. Wenn du aber wirklich Profi werden willst, eine Band haben willst, die was reißt und Geld verdient, dann mußt du das selbst in die Hand nehmen. Davon zu träumen, die perfekte Band zu finden, ist nutzlos. Dein Traum ist, motivierte und engagierte Leute zu haben - und darum bleibst du für dich und übst alleine. Sorry, wenn ich das so sagen muß, aber diese Leute stehen nicht plötzlich mirnixdirnix vor deiner Tür. Du mußt tätig werden, du mußt raus und Kontakte knüpfen, sonst passiert nämlich nix, niemals.

Das zweite Beispiel ist ein ganz klares Egoproblem. Auch da kann man nur raten, das Weite zu suchen. Es ist nicht einfach, eine Band ist in vielerlei Hinsicht wie eine Beziehung....mit mehreren Leuten. Bis man da die richtigen Leute zusammen hat.............

Evtl. hilft das Buch Bandologie weiter. Ich fand es sehr nützlich, wenn man noch nicht zu lange dabei ist. Irgendwann hat man nämlich alle Fehler selbst gemacht und die Lösungen gefunden, die im Buch stehen. Für mich war fast nix neues drin, ich hätte mir aber gewünscht, das Buch vor 20 Jahren gelesen zu haben...
Wer des Englischen mächtig ist, sollte auch den Indie Band Survival Guide lesen. Da werden dann die Ärmel hochgekrempelt und es geht ans Tun. Bandologie ist eher für's richtige Mindset und räumt mit den üblichen Ausreden und Bremsklötzen auf.
 
Davon zu träumen, die perfekte Band zu finden, ist nutzlos. Dein Traum ist, motivierte und engagierte Leute zu haben - und darum bleibst du für dich und übst alleine. Sorry, wenn ich das so sagen muß, aber diese Leute stehen nicht plötzlich mirnixdirnix vor deiner Tür. Du mußt tätig werden, du mußt raus und Kontakte knüpfen, sonst passiert nämlich nix, niemals.

Vielen Dank schon mal für eure Antworten! Also, Was meinst du genau mit "Du mußt tätig werden, du mußt raus und Kontakte knüpfen, sonst passiert nämlich nix, niemals." Was ist genau damit gemeint? Also mit Musikern Kontakt knüpfen habe ich bis jetzt immer via Anzeige am schwarzen Brett oder im Internet. Meinst du das damit oder noch was komplett anderes?

Bandologie habe ich im übrigen auch gelesen und war begeistert von dem Buch!!!!
 
Ich habe noch einen anderen Ansatz:

Abgesehen davon sich ne Band zu suchen/zu gründen, die deine Einstellung teilt, solltest du dich musikalisch nicht von einer Band abhängig machen. Ich hab z.B. nach Jahren Band 8 Jahre Pause gemacht und trotzdem weiter Gitarre gespielt. Wichtig ist für mich, mich selbst weiter zu entwickeln. Jetzt spiele ich schon wieder seit 6 Jahren in Bands und es nicht auszudenken, wenn ich zwischendurch nicht weiter gespielt hätte... Ach ja, antipasti hat recht, spiel einfach und üb nicht so viel. Ich schreibe meine Songs immer schon so, einfach irgendwas spielen...
 
Also, Was meinst du genau mit "Du mußt tätig werden, du mußt raus und Kontakte knüpfen, sonst passiert nämlich nix, niemals." Was ist genau damit gemeint? Mit Musikern Kontakt knüpfen habe ich bis jetzt immer via Anzeige am schwarzen Brett oder im Internet. Meinst du das damit oder noch was komplett anderes?

Ich meine genau das, was ich sage. Du mußt raus. Geh zu so vielen Festivals, Konzerten, Proben von befreundeten Bands etc. wie du kannst und rede mit den Leuten. Du könntest z.B. Reviews für Konzerte schreiben und sie hier posten, dafür die Bands interviewen (vielleicht eine doofe Idee, bin grade aufgestanden...). Natürlich kannst du auch die sozialen Medien wie Gesichtsbuch und Zwitscher beackern, aber Kontake im echten Leben sind um ein Vielfaches wertvoller. Ich bin damals in alle möglichen Bands einfach eingestiegen und hab ne Zeit lang mitgemacht, auch wenn's gar nicht wirklich mein Ding war - einfach, um Erfahrungen zu sammeln. Dann muß man aber aufpassen, daß man sich mit den Leuten auch noch versteht, wenn man wieder geht. Einige nehmen einem das übel. Offene Bühnen sind auch eine Möglichkeit und du kannst natürlich Anzeigen schalten, Aushänge machen und auf solche antworten. Einfach alle Möglichkeiten nutzen, die dich mit Musikern in Kontakt bringen. Und zwar auch dann, wenn du denkst, derjenige nutzt dir im Moment gar nix. Du weißt nie, wen er noch kennt und ob er vielleicht neben klassischer Triangel noch einen Mörder-Rockbass spielt.
Und jetzt kommt was wichtiges: zeige ehrliches Interesse an den Leuten. Wenn du überall hingehst und jeden nur von dir vollaberst, was du so machst, was du dir vorstellst, was du suchst, will keiner was mit dir zu tun haben. Es geht immer in beide Richtungen, interessier dich für die anderen, dann kommt der Rest von alleine. Nicht immer, es gibt auch eine Menge Deppen in der Musikerschar.
Du kannst auch mal kucken, ob es bei dir einen Bandverein gibt. In vielen Städten schließen sich Bands und Musiker zusammen und gründen einen Verein, um Festivals zu organisieren, Förderungen abzugreifen, sich bei Proberäumen zu organisieren etc. Evtl. gibt es sowas bei dir ja auch...

Ich muß hinzufügen, daß ich darin nicht gerade gut bin. Nach über 20 Jahren Banderfahrung kann ich meine richtigen Kontakte in diesem Bereich locker an zwei Händen abzählen :eek:. Bei den meisten Bands, in denen ich war - und das waren Dutzende - hat es schlecht geendet und man wollte miteinander nix mehr zu tun haben. Das lag eigentlich immer am Ego von irgendeinem - oft genug dem von mir :rolleyes:. Naja, man war halt noch jünger...

Ich möchte noch den Tipp von Herrn Onkelai aufgreifen und etwas vertiefen. Du weißt nie, ob und wann du Leute findest. Also mach dich unabhängig und starte ein Soloprojekt. Mach deine eigene Musik, ganz alleine, schreib Songs und mach Aufnahmen. Lerne vielleicht ein (weiteres) Instrument, beschäftige dich mit Recording etc. Mittlerweile wäre es für mich relativ leicht, mit Bands in Kontakt zu kommen, da ich sie aufnehmen und abmischen kann und diese Fähigkeit immer gesucht ist, auch für Livegigs nicht zu verachten. Mach dich also wertvoll, dann wollen die Leute mit dir in Kontakt kommen - vorausgesetzt sie wissen von dir (siehe oben).
 
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Wenn Du das nur zum Spass machst, dann hast Du ja auch den "Luxus" mal ne Weile nichts in die Richtung zu machen, bis die Batterie wieder aufgeladen ist. Die Gefahr ist dann halt, den Einstieg nicht mehr zu finden und ich würde Instrumente etc. stehts in Sicht- und Griffweite halten.
Die Gitarre steht bei mir z.B. seit einiger Zeit direkt neben dem Schreibtisch, da greife ich automatisch mal in die Saiten, auch wenn ich nicht mehr wirklich uebe. Davor stand sie ein paar Jahre nur ein,zwei Meter hinter mir; das langte schon, um sie nicht mehr wahrzunehmen.
Bei mir ist das z.B. so, dass ich Phasen hab, wo ich mich mehr für manche Sachen interessiere und dann auch mal weniger und dann erzwing ich es auch nicht. (Wenn es der Beruf ist, dann geht das natuerlich nicht. )

Ein Soloprojekt klingt auch nach nem guten Plan, vor allem wenn die negativen Gefühle scheinbar zu einem Großteil durch die Bandprobleme verursacht worden sind.
Manchmal muss man auch innehalten und rausfinden warum man macht, was man macht. Am Beispiel des Musizierens:
Reicht schon der Selbstzweck, die "Reise" an sich? Das besser werden und für sich selber die Musik genießen? (Schon da kann ja Frust eintreten, wenn man gefühlt auf der Stelle tritt und den eigenen Ansprüchen nicht genügt. )
Oder braucht man ein Gegenüber, den kleinen Kreis der Bandkollegen? Ein möglichst großes Publikum?
Oder hat die Gitarre nur gekauft um cool zu sein und bei potenziellen Paarungspartnern Eindruck zu schinden?

Du sagt, Du machst ständig Fehler etc. und bist unzufrieden. Dann nimm doch einfach mal den Druck und die Erwartungshaltung weg und spiel was einfaches oder klimper vor Dich hin. (Und halt ein Aufnahmegeraet bereit.)
Du wirst ja nicht bei ALLEM was Du spielst komplett versagen.
 
Mach doch ne Anzeige und ein Casting. Meint viele Interessenten an einem Tag daten und gucken. Mehr Auswahl, mehr Chancrn die richtigrn Leute zu finden. Wenn die Leute zuerst ans Feiern denken, da haette ich auch keine Lust mehr. Schreib deine Vorstellungrn in die Anzeige, dann bleiben die Hobbymusiker weg und du findest eher Musiker, die dieselbrn Vorstellungen haben. Darum grht's ja. Wäre doch schade, alles hinzuwerfen. Komplett neu ist evtl besser?! Viel Glück bei der Suche.
 

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