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Die GEMA - Freund oder Feind der Musikschaffenden?

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XoundXXX
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Ursprünglich wurde die GEMA ins Leben gerufen, um die Urheberrechte der Texter und Komponisten zu schützen, wie auch treuhänderisch wahrzunehmen. Ein ohne Zweifel guter Auftrag, aber ist die Verteilung der Einnahmen wirklich gerecht?
Mehr und mehr kommt seitens vieler Autoren, deren Rechte durch die GEMA geschützt werden sollen, Unmut gegenüber dem Verein GEMA auf.

Im Sommer 2009 wurde eine Petition beim deutschen Bundestag eingereicht, um dem Handeln der GEMA einmal über offizielle Wege “auf den Zahn zu fühlen“. Bereits nach einigen Wochen konnte man weit mehr als 100.000 Mitzeichner im Rahmen des Online-Verfahrens nennen. Dies zeigt, dass es hier durchaus einen Klärungsbedarf gibt.

In der aktuellen Xound-Ausgabe (sechs09) haben wir einen Artikel zu diesem Thema, inkl. offizieller Stellungnahme der GEMA veröffentlicht.

Hier der Link zum Artikel:

Download PDF (2,7 MB)

Welche Erfahrungen habt ihr mit der GEMA gemacht?
 
Eigenschaft
 
sehr interessantes thema. ich bin gerade auch nämlich bei dem schritt mit der gema.
songs melden?, songs nicht melden?muss man die melden?sind die auch so geschützt? usw usw.
ich werde hier sicher mitlesen!!!!
 
Ich gehöre zu den Leuten, die mit der GEMA nix am hut haben!

und wenn man bock auf vervielfältigen hat ohne gema stress
schaut euch die seite mal an ... die habe ich über eine band namens "früchte des zorns" gefunden...

http://creativecommons.org/

habe die allerdings noch nicht genutzt, da unsere plattenkollegen das mit der gemafreistellung schon alles gemacht hatten.
aber bei den nächsten geschichten nutzen wir das bestimmt.
hat vielleicht schon jmd. erfahrung mit dieser möglichkeit?
 
Hallo HaGü,

Dein Thread-Titel ist ja recht provokant, zumindest herausfordernd:
Die GEMA - Freund oder Feind der Musikschaffenden?

Ich wüßte ja ganz gerne, mit welcher Absicht Du diese Diskussion gestartet hast?

Deinen Analog/Digital-Vergleich der Neumänner hab ich mitverfolgt, den "Xound Remix Wettbewerb" sowie die "Webaktion Band sucht Musiker" habe ich ja mitverfolgt - nur: verifizierbare Ergebnisse sind mir da nicht so aufgefallen?


Ich hab nicht die geringste Absicht, Dich hier an irgendetwas zu behindern, aber Deine Ziele würden mich doch sehr interessieren.
Und, falls Du Dich das sowieso selbst fragst: Deine Zielsetzung in Verbindung mit dem Musiker-Board interessiert mich natürlich ganz besonders :).


Ursprünglich wurde die GEMA ins Leben gerufen, um die Urheberrechte der Texter und Komponisten zu schützen, wie auch treuhänderisch wahrzunehmen. Ein ohne Zweifel guter Auftrag, aber ist die Verteilung der Einnahmen wirklich gerecht?
Mehr und mehr kommt seitens vieler Autoren, deren Rechte durch die GEMA geschützt werden sollen, Unmut gegenüber dem Verein GEMA auf.
Wird das nun eine Hetzjagd werden?

Welche Erfahrungen habt ihr mit der GEMA gemacht?
Das wäre vielleicht ein neutraler, die Antworten nicht beeinflussender Titel gewesen...
 
Hallo,

ich habe mir gerade das PDF oben durchgelesen. Das ist ja mal wieder Beamtendeutsch pur.

Ich arbeite ja beim Internet-Radio Musik-Train (siehe auch meine Signatur), und wir müssen, obwohl wir nur eine kleine Handvoll Zuhörer haben, über 100 Euro im Monat Gema-Gebühren zahlen. Für mich als Arbeitsloser (bzw. ich bin quasi fast den ganzen Tag mit diesem Radio beschäftigt) ist es schon schwierig, das Geld dafür aufzutreiben. Meine selbst produzierten Musiktitel sind Gema-frei und kostenlos aus dem Internet zu laden.

Ich versuche mal, das Thema nüchtern zu betrachten. Wenn irgendwo öffentlich Musik gespielt wird, sei es im Radio, in der Disco oder als Hintergrundberieselung im Restaurant oder Fitness-Studio, handelt es sich überwiegend um eingängige, bekannte und kommerziell ausgerichtete Musik. Von daher ist es im Grunde genommen richtig, wenn die Gema von den Discos, Kneipen usw. eine Pauschalgebühr einzieht und das an die erfolgreichsten und meistgespielten Künstler ausschüttet. Es ist wie mit einem anderen Produkt auch: Wer die Musik von Dieter Bohlen im Radio oder in der Disco hören will, muss auch an ihn zahlen. Ein gewöhnliches Geschäft also wie in anderen Branchen auch. Bei Konzerten ist es genauso: Auf den meisten Live-Veranstaltungen spielen Coverbands, Alleinunterhalter und Tanzkapellen gängige Mainstream-Musik. Auch da ist die Lage genauso: Der Besucher zahlt Eintritt, die Band zieht ihre Gage ein, und die Komponisten bekommen Tantiemen für die öffentliche Präsentation ihrer Musiktitel. Jetzt wird's haarig: Die ganzen kleinen, unbekannten Musiker spielen überwiegend unbekannte Musik vor einem Mini-Publikum. Wenn da nun eine Band, die vor 30 Leuten in der Kneipe spielt, 200 € Gema-Pauschale zahlen soll, ist das für Hobby-Musiker nicht mehr finanzierbar. Aber die kleinen unbekannten Bands machen insgesamt nur einen verschwindend kleinen Marktanteil aus. Diesen tausenden kleinen Bands jeweils Tantiemen im Cent- oder einstelligen Eurobereich zukommen zu lassen, ist vom bürokratischen Aufwand her nicht machbar. Daher werden diese Bands im Verteilungsschlüssel einfach nicht erfasst; sie würden ja eh fast nichts kriegen. Eine Band, die Musik macht, die fast keiner hören will, zahlt bei der Gema nur drauf.
Ein Musiker hingegen, der Musik macht, die sehr vielen Leuten gefällt und entsprechend erfolgreich ist, für den ist die Gema ein wichtiges Standbein, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Während es in den meisten Branchen ausschließlich darauf ankommt, möglichst viele Kunden zu bekommen und möglichst viel zu verkaufen, so gibt es im Musikbereich viele Leute, die eher aus Spaß an der Freude hobbymäßig oder halbprofessionell dieser Tätigkeit nachgehen, und oftmals bewusst "unkommerzielle" Musik für ein sehr kleines Publikum zu machen. Diese Fälle werden aber bei der Gema nicht ernsthaft wahrgenommen, da solche Kleinveranstaltungen keine nennenswerten Umsätze haben. Wenn ein Top-Star wie Paul McCartney vor 20.000 Leuten in der Kölnarena spielt, dann kommt man in Größenordnungen, die für die Gema interessant werden, weil da dann wirklich viele tausend Euro fließen. So gesehen müsste man den Musikern sagen: Macht Musik, die viele Leute hören wollen, dann profitiert ihr auch von der Gema.

Ich kann nur sagen, dass ich persönlich mit der Gema nur schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich zahle überall nur drauf, aber von dem Geld bekomme ich nichts zurück, weil sich für meine Sachen fast keiner interessiert. Für mich ist die Gema ein reines Draufzahlgeschäft.

DJ Nameless
 
Wenn irgendwo öffentlich Musik gespielt wird, sei es im Radio, in der Disco oder als Hintergrundberieselung im Restaurant oder Fitness-Studio, handelt es sich überwiegend um eingängige, bekannte und kommerziell ausgerichtete Musik. Von daher ist es im Grunde genommen richtig, wenn die Gema von den Discos, Kneipen usw. eine Pauschalgebühr einzieht und das an die erfolgreichsten und meistgespielten Künstler ausschüttet.
ICh finde es nicht richtig, wenn eine Metal-Disco Geld bezhalne muss, welches dann aber kaum an die Menschen ausgezahlt wird, deren Musik tatsächlich dort gespielt wird.

Auf den meisten Live-Veranstaltungen spielen Coverbands, Alleinunterhalter und Tanzkapellen gängige Mainstream-Musik.
Gibt es da Statistiken? Also ich würde jetzt sagen, dass Cover/Alleinunterhalter/Tanzkappellen-Live-Darbietungen gegenüber "eigenen Konzerten" eher in der Minderheit sind. Und da die meisten Musiker ihre Musik selbst schreiben ist es auch dämlich, dass der Veranstalter GEld an die GEMA zahlt, und die das dann wieder an die Musiker zahlt (natürlich abzüglich Bearbeitungsgebühr...)

Die ganzen kleinen, unbekannten Musiker spielen überwiegend unbekannte Musik vor einem Mini-Publikum. Wenn da nun eine Band, die vor 30 Leuten in der Kneipe spielt, 200 € Gema-Pauschale zahlen soll, ist das für Hobby-Musiker nicht mehr finanzierbar.
Die 200€ zahlt aber doch in der Regel der Kneipier (weil er der Veranstalter ist) und nicht der Musiker.

Ich zahle überall nur drauf, aber von dem Geld bekomme ich nichts zurück, weil sich für meine Sachen fast keiner interessiert. Für mich ist die Gema ein reines Draufzahlgeschäft.
Oben schreibst du noch das deine Sachen gema-frei sind. Bist du nun GEMA-Mitgleid oder nicht? Also wolltest du eigentlich schreiben "ich würde nichts zurückbekommen, die GEMA wäre für mich ein DRaufzahlgeschaft, deshalb mit ich auch nicht in der GEMA"
 
Ich zahle überall nur drauf, aber von dem Geld bekomme ich nichts zurück, weil sich für meine Sachen fast keiner interessiert.

Naja, da liegt wohl der Hund begraben.

Die GEMA verteilt die eingenommene Kohle vor allem an die, für deren Sachen sich sehr viele interessieren.
 
Mein Lehrer musste mal bei einem Konzert, das er selbst veranstaltet hat, Gemagebühren für seine eigene Komposition zahlen.
 
Mein Lehrer musste mal bei einem Konzert, das er selbst veranstaltet hat, Gemagebühren für seine eigene Komposition zahlen.

Klar, soweit ich weiss geht das jedem so, der gemapflichtiges Material aufführt. Auch Dieter Bohlen zahlt, wenn er seine eigenen Lieder spielt. Der Unterschied ist wohl nur, dass Dieter Bohlen als einer der wenigen am Ende des Jahres mit ner positiven Bilanz darsteht, da er im Vergleich zu deinem Lehrer auch wieder was zurückbekommt.

Meine Erfahrungen mit der GEMA beschränken sich auf ein selbstveranstaltetes Konzert vor 2 Jahren, das wir natürlich angemeldet hatten, aber penibelst drauf geachtet haben keine gemapflichtigen Stücke (weder live noch Konserve) aufzuführen.
Danach haben wir brav die Liste mit den gespielten Songs an die GEMA geschickt und prompt ne Rechnung bekommen.
Auf mehrmalige Nachfrage haben wir dann erfahren, dass wir doch vermerken sollen, dass die Songs auf Gemapflicht geprüft werden sollen, denn sonst wird automatisch angenommen dass alles gemapflichtig ist.....
 
Mein Lehrer musste mal bei einem Konzert, das er selbst veranstaltet hat, Gemagebühren für seine eigene Komposition zahlen.

Die GEMA zweifelt prinzipiell an, dass irgendwer irgendwas komponieren kann, ohne dabei GEMA-geschütztes Material zu kopieren und zu nutzen. So hat es mir mal ein GEMA-Anwalt Ende der 70er Jahre erklärt.

Darüber kann man natürlich (vor Gericht) streiten, aber darauf ist die GEMA mit all ihren Anwälten bestens vorbereitet.

Ich bin wirklich kein Freund der GEMA (obwohl ich jahrelang Mitglied war). Aber wirklich erfolgreiche Künstler müssen wohl recht zufrieden mit diesem Verein sein, sonst gäb's ihn wohl nicht ;)
 
Mein Lehrer musste mal bei einem Konzert, das er selbst veranstaltet hat, Gemagebühren für seine eigene Komposition zahlen.

das sind die Momente, wo ich nicht weiß ob ich lachen oder weinen soll.

Bisher hatte ich persönlich nix mit der Gema zu tun, und irgendwie liest man hier und da hauptsächlich die negativen Seiten der Gema. Weshalb man schon ein wenig voreingenommen ist.

Und eben solche Sätze verstärken diesen Eindruck nur.
 
Die GEMA - Freund oder Feind der Musikschaffenden?

Wie bereits erwähnt wurde, kommt es auf der Position in der Erfolgsleiter drauf an!
Wer oben mitspielt, dem vereinfacht die allgegenwärtige Überwachung der GEMA seine Rechte und Einnahmen zu verwalten. Wenn ein Veranstalter mit guter Musik gutes Geld verdient, gehört dem Künstler definitiv ein Stück vom Kuchen.

Kritisch wird es dann bei kleinen Sachen, auch davon wurde hier schon berichtet. Eine lokale Band sollte es deshalb eigentlich vermeiden, sich der GEMA anzuschließen. Ansonsten wird es bei Low-Budget Geschichten (kl. Konzerte, Internetradios) immer eine Diskussion und auch ein Absagegrund sein.

Die GEMA suggeriert Rechte zu schützen, aber sie verwaltet diese nur. Geschützt sind künstlerische Dinge durch das Urheberrecht. Wobei man allerdings in der Beweispflicht steht. Das kann man von einem Notar, per digitaler Signatur oder einfach per Youtube machen. (Datum der Veröffentlichung)

Und im Grunde gilt: locker bleiben. Nur weil einer meint eine tolle Melodie oder Lied geschrieben zu haben, muss es noch lange nicht geklaut werden oder überhaupt toll sein ;-)
 
Oben schreibst du noch das deine Sachen gema-frei sind. Bist du nun GEMA-Mitgleid oder nicht? Also wolltest du eigentlich schreiben "ich würde nichts zurückbekommen, die GEMA wäre für mich ein DRaufzahlgeschaft, deshalb mit ich auch nicht in der GEMA"

Hast Recht, das kam etwas undeutlich rüber. Ich bin nicht Gema-Mitglied.

Wie bereits erwähnt wurde, kommt es auf der Position in der Erfolgsleiter drauf an!
Wer oben mitspielt, dem vereinfacht die allgegenwärtige Überwachung der GEMA seine Rechte und Einnahmen zu verwalten. Wenn ein Veranstalter mit guter Musik gutes Geld verdient, gehört dem Künstler definitiv ein Stück vom Kuchen.

Kritisch wird es dann bei kleinen Sachen, auch davon wurde hier schon berichtet. Eine lokale Band sollte es deshalb eigentlich vermeiden, sich der GEMA anzuschließen. Ansonsten wird es bei Low-Budget Geschichten (kl. Konzerte, Internetradios) immer eine Diskussion und auch ein Absagegrund sein.

Genau das ist es ja, was ich auch schon weiter oben gesagt habe. Die Frage ist aber: Wie löst man dieses Problem?

Sicher kann eine kleine Band hergehen und der Gema nicht beitreten. Aber viele Medien nehmen aufgrund des hohen Verwaltungsaufwandes Gema-freies Material gar nicht erst auf. Für einen großen Radiosender wie WDR oder NDR ist es viel zu aufwändig, Einzelverträge mit Musikern abzuschließen. Die Internetradios kümmern sich um die rechtliche Lage einfach nicht und senden, was ihnen gerade in den Kram passt - wo kein Kläger, da kein Richter (läuft bei uns bei Radio Musik-Train auch nicht anders). Aber ein großer Sender darf so etwas gar nicht. Daher nimmt ein großer, seriöser Radiosender Gema-freie Platten gar nicht erst ins Programm. Beim Fernsehen verhält es sich genauso. Ohne Gema-Mitgliedschaft kein Airplay, und ohne Airplay kein Bekanntheitsgrad. Fazit: Jede Band, die darauf hofft, etwas bekannter zu werden, kommt an einer Gema-Mitgliedschaft nicht vorbei. Es ist kein Zufall, dass in den Charts nicht eine einzige Gema-freie Platte ist.
In Internetforen wird ja oftmals die Creative-Commons-Lizenz in den Himmel gelobt. Doch auch diese Idee scheint sich unter Musikern, die wirklich was erreichen wollen, sowie unter Labels, nicht durchzusetzen: Es ist jedenfalls auch keine Creative-Commons-CD in den Charts anzutreffen.

Sicher kann eine kleine Band, die wirklich nur rein zum Spaß in einer kleinen Kneipe auftritt, sich die Gema-Anmeldung sparen. Aber sobald sie das Ziel verfolgt, etwas mehr mit ihrer Musik zu erreichen, und etwas Geld mit6 ihrer Musik zu verdienen, kommt sie an einer Gema-Mitgliedschaft kaum vorbei.

DJ Nameless
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aber sobald sie das Ziel verfolgt, etwas mehr mit ihrer Musik zu erreichen, und etwas Geld mit6 ihrer Musik zu verdienen, kommt sie an einer Gema-Mitgliedschaft kaum vorbei.

Zwischen "verfolgen" und "erreichen" ist aber ein großer Unterschied und weiter Weg. Erst wenn man wirklich sicher sein kann, sollte man die GEMA Dienste in Anspruch nehmen. Und den Zeitpunkt merkt man schnell. Wenn bei Youtube oder Myspace das Lied oder Album zig Klicks hat, man darauf angesprochen und deswegen gebucht wird oder sich ein Offizieller mal bei Einem meldet, dann wäre das so ein Zeitpunkt.

Alles Andere ist Wunschdenken und sollte realistisch gesehen werden.
 
Die GEMA suggeriert Rechte zu schützen, aber sie verwaltet diese nur.
Na ja, eigentlich will die GEMA die Rechte "treuhänderisch wahrnehmen" oder so, d. h., sie kümmert sich darum, dass der Urheber zusätzlich zu seiner einzelvertraglich (z. B. mit einer Plattenfirma) ausgehandelten Vergütung einen festgelegten Obulus bekommt, damit er nicht über den Tisch gezogen wird. Nach dem, was man hier so liest, funktioniert das aber nicht.

Die Veranstalter kleinerer Konzerte wollen am liebsten nur GEMA-freies Material haben. Die meisten würden auch noch mitspielen, wenn die Band erklärt, dass der Veranstalter nichts mit der GEMA zu tun hat, weil die von ihm an die GEMA zu entrichtenden Gelder bereits in die Gage einkalkuliert und vorab entrichtet wurden, was sie anhand des Überweisungsbelegs nachweisen kann. Nach der aktuellen Rechtsprechung (Band und Veranstalter haften gesamtschuldnerisch für die GEMA-Zahlungen) erscheint es für Bands ohnehin ratsam, so zu kalkulieren.

Der Rundfunk wiederum macht es genau umgekehrt und boykottiert GEMA-freies Material.

Der aufstrebende Musiker ist also der Dumme und wird durch die bloße Existenz der GEMA unangenehm behindert. Der Star hingegen, der wirklich von der GEMA profitiert, befindet sich in einer Verhandlungsposition, in der er die GEMA gar nicht bräuchte.
 
Die Veranstalter kleinerer Konzerte wollen am liebsten nur GEMA-freies Material haben.
...
Der Rundfunk wiederum macht es genau umgekehrt und boykottiert GEMA-freies Material.

Was spricht also dagegen, mit der GEMA einen Berechtigungsvertrag nur zur Wahrnehmung der Hörfunk- und Fernsehrechte abzuschließen, nicht aber für online und live?
 
ADAC - Freund oder Feind des Verkehrsteilnehmers?

Hallo,

die Frage ist ganz leicht zu beantworten: die GEMA nutzt den professionellen Musikschaffenden. Diese sind in aller Regel Mitglied und können somit intern an der Quelle ihre Rechte wahrnehmen und ihre Ideen einbringen. Dass das dank eines lange und groß gewachsenen Apparates keineswegs immer befriedigend ist, liegt in der Natur der Sache.
Die außenstehenden Kritiker zeigen leider immer wieder - gerade auch mit einer schlampig formulierten Petition -, dass sie von der Sache nichts verstehen und ohnehin nicht ernsthaft als Mitglieder des Vereins in Frage kommen. Erfolglose Musikschaffende haben vor der GEMA ganz andere Probleme und Veranstalter ebenfalls. Letztere wurden ja gerne als Melkkühe dargestellt. Die Wahrheit ist: wer das Haus voll haben will (um damit ordentlich zu kassieren), engagiert eine gute Unterhaltungskapelle, die bekanntes Material zelebriert. Dafür darf man dann auch ein wenig Knete abdrücken. Will man lieber eine leere Hütte mit selbst gemachten Liedern beschallen, dann nimmt man zwar sowieso nichts ein, muss aber auch nichts bezahlen. Und wer sich in der Grauzone aufhalten will, muss eben mal ausrechnen, ob sich die Sache lohnt und wie man sie lohnender macht.

Grüße
Jürgen
 
Hallo,
ich hätte mal die Frage an einen, der sich auskennt mit der Gema und der vielleicht selbst schon Alben kommerziell veröffentlicht hat:
Lohnt sich eine Mitgliedschaft für ein kommerziell ausgerichtete Band, die bei einem grösseren lndie ist und ca. 10-20 Konzerte im Jahr spielt, oder nicht?
Man muss ja erst Geld pro hergestelltem Tonträger zahlen...aber was fliesst zurück?
Wie sieht es mit Compilations und Videos aus? Da müsste man als Künstler doch wohl Geld bekommen oder?

Weiss da ein Insider Bescheid?
 

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