Ich würde eher sagen, dass das ein Sound/Tone ist den man wiedererkennt.
Ich würde ebenfalls behaupten, dass sich das aus folgenden Punkten zusammensetzt:
1.) Eigenes Spiel, offensichtlich, aber dennoch sollte es aufgeführt werden, denn da kann man auch differenzieren:
- Wie schlage/betone ich die Note/die Noten an, also die Anschlagsdynamik (fest, "weich", in welchem Winkel mit dem Plek)
- wie lange lasse ich die einzelnen Noten erklingen, was auch mit der Geschwindigkeit zu tun hat
- spiele ich vorwiegend Legato oder Stakkato, was natürlich auch variert, doch trotzdem zeichnet sich oft ein Bild ab
- nutze ich fast nur Pentatoniken oder gar komplexere Skalen etc.
- teilweise zum vorherigen Punkt: Habe ich bestimmte Phrasen/Licks die ich exzessiv nutze
- welche Techniken nutze ich vorwiegend?
- zu den Techniken sei auch gesagt: WIE nutze ich die Techniken, vorallem Techniken wie Vibrato und Bendings sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich oder auch die Nutzung des Tremolos an der Gitarre
- Effekte: Habe ich zum Beispiel einen Verzerrer oder Overdrive (natürlich gehört da auch der Sound des Amps dazu) der meinen Sound prägt? Teilweise nutzen viele Musiker auch mehrere Pedale, auch mehrere Zerrer zusammen, wodurch sich ein gewisser "eigener" Sound entsteht.
- einige Beispiele zu den Effekten: John Frusciante nutzt gerade für Solos sehr, sehr oft das BOSS DS-2 und den Ibanez WH10 als Wah-Wah (welcher übrigens auch ein wenig den Sound verändert, auch wenn man das Ding nicht aktiv nutzt), wodurch gerade das gerade genannte Wah-Wah schon als "Frusciante-Wah" bekannt geworden ist und durch ihn auch die Anfrage auf dieses Pedal so stark gestiegen ist in den letzten Jahren, was auch sicherlich Ibanez veranlasst hat eine Neuauflage zu bringen (auf der eBucht gehen die alten Originalpedale für mehrere hundert Geldeinheiten weg)
ein anderes, extremeres Beispiel: Matthew Bellamy von muse, zum einen hat er soviele Effekte die er nutzt, wo auch Synthisounds ermöglicht werden (z.B. das KAOSS Pad, die er in einigen Gitarren hat) oder das Fuzz Factory von Zachery Vex (Z-vex) welches zum einen in seinen Gitarren eingebaut ist als Oscilator, als auch als Pedal teilweise zum Einsatz kommt und er nutzt ebenfalls sehr oft das Fernandes Sustainer Kit in seinen Gitarren, manchmal auch zusammen mit dem Feedback (gibt einige Videos dazu wie er auf Live-Shows vor dem Amp steht und dadurch ein sehr, sehr extremes Feedback entsteht, da das Sustainer Kit den Effekt nochmal verstärkt)
Dazu braucht man aber auch nicht unbedingt viele Effekte, ein gutes Beispiel dafür ist Derek Trucks, der ein extrem puristisches Equipment hat, aber schon alleine die vermehrte Nutzung des Slides prägt seinen Sound
Als Hendrix'sche Zerre ist auch der Fuzz-Effekt (ich glaube bei ihm war es das Big Muff, aber bitte nicht steinigen wenn es nicht stimmt!) bekannt geworden damals
Auch das ineinanderfließenlassen von verschiedenen Grundstilen wie Metal/Klassik, Rock/Funk, Jazz/Blues, Dies/Das in sein Spiel prägt den Ton eines Gitarristen (oder allgemein Musikers), ich kann dazu nur empfehlen sich die neue Platte von Serj Tankian, Imperfect Harmonies, anzuhören. Da gibt es von Rock, über Metal, über Jazz, bis hin zum ganzen Orchester etc. so ziemlich alles und es wechselt teilweise Mitten im Song die Stilrichtung, welches ich sehr, sehr aufregend finde, wieder andere finden das deswegen "schrecklich" und sogar ich gebe zu, dass gerade die neuesten Stücke vom Maestro Tankian schon gewöhnungsbedürftig sind.
Das liegt auch daran, dass er sich an keine Grenzen hält im musikalischen Aspekt und auch nie irgendetwas in Richtung Musik "professionell" gelernt hat, sondern nur durch das tun. Laut ihm (ich kenne so ziemlich jedes Interview, daher sollten diese Angaben präzise genug sein) habe er somit eine gewisse "Naivität" behalten, die man so oft bei Kindern beobachten kann, da experementiert man unvoreingenommen mit verschiedenen Sachen und auch, dass er dadurch "sehr auf sein eigenes Ohr vertrauen muss" und somit entscheidet was sich gut anhört und was nicht und nicht nach irgendwelchen Grundsätzen/Regeln/Theorien.
Der Mann hat ebenfalls mit einem, für einen mittlerweile solch professionellen Musiker, sehr hohen Alter angefangen (das genaue Alter ist mir nicht bekannt, leider), aber es hieß noch zur College-Zeit habe er mit dem Keyboard angefangen und kurz darauf mit der Gitarre und dann kam der Gesang (er hatte angeblich auch noch nie Unterricht), d.h. er war schon ein junger Erwachsener.
Aber habe schon genug über mein, nun wohl um so mehr offensichtliches, "Idol" (ich hasse solche Worte) geschrieben, daher bringe ich mein Posting zu Ende, falls mir was einfällt ergänze ich es noch, jedoch bezweifle ich sowieso , dass sich das irgendjemand durchliest.
Mit freundlichen Grüßen, NoName