Die Dichtungsfrage

Intone
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Hallo liebe Leute, sind eigentlich die Dichtungen bei allen Querflötenmarken identisch, also untereinander austauschbar ? Ich habe eine kaum bespielte Thomann-Flöte, die aber nichts taugt und eine 15 Jahre alte vielgespielte Yamaha 211. Wenn bei der die Polster mal am Ende sind, kann ich dann die Thomann - Polster bei ihr einbauen ? Kann ich das alleine machen ? Mein Musikhändler sagt natürlich: "nein, das muß auf jeden Fall eine Werkstatt machen", aber der will ja Geld an dieser OP verdienen.
Wer von Euch hat Erfahrung mit so einer Aktion ?
 
Eigenschaft
 
Hoy @Intone, ich verstehe wenn du es gerne selbst machen möchtest. Aber das ist nicht so einfach. Da muß man schon erstens genau wissen was man macht und braucht dann auch spezielles Gerät dazu. Eine Querflöte dieser Art ist nun mal ein Hightech Instrument und da muss "alles" stimmen, ansonsten klappt nix.
Mal abgesehen von den Polstern, welche man theoretisch schon reinpfrimeln könnte... aber die Feinabstimmung, wie genaue Höhe der Polster, damit die Klappe richtig schliesst etc. Da kann man schnell verzweifeln und sein Instrument verderben. Schliesslich wird sie wenn dann wirklich alles stimmt am Ende noch unter Dampf eingespannt, damit das Polster dicht auf dem Tonkamin sitzt.
Dazu ist sie vielleicht mal flott auseinander genommen, aber das ganze wieder richtig zusammen bauen und einstellen ist echt kniffelig wenn man nicht genau weis wo man ansetzen muss.
Ich möchte es dir nicht absprechen, ich habe es vor über 30 Jahren auch einmal gemacht und es hat auch irgendwie geklappt, aber bis sie wirklich wieder dicht war hat es über ein halbes Jahr gedauert.
Wenns dich immer noch reizt, dann fang doch mal an der Thomannflöte an und schau ganz genau hin. Hier findest du auch welche die schon an ihrer Flöte gepfriemelt haben, mit mehr oder weniger Frust und Erfolg.
 
Hallo funstrumentalist,
hab Dank für die Warnung. Wenn es doch so kompliziert ist, lasse ich lieber die Finger davon.
Schließlich liebe ich meine Flöte ja und möchte noch viele vergnügliche Stunden mit ihr verbringen.
LG Intone.
 
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Liebe Gemeinde,
nun muß ich Euch mitteilen, daß ich ein neugieriger und experimentierfreudiger Dickkopf bin und es jetzt wissen will.
Also habe ich mir bei ebay-Kleinanz. eine Flöte ohne Namen für 25.- Euro bestellt. Nach Verkäuferangabe am Telefon spielt sie nur die hohen Töne (c, h, a).
Sie kam schnell bei mir an und macht von der Mechanik her einen guten Eindruck, nur die Polster sehen aus, als ob sie von Mäusen angefressen worden sind. So ist sie natürlich total undicht und absolut unbespielbar.
Zuerst einmal habe ich den Fuß komplett auseinandergenommen, um einen Eindruck und das Gefühl für solch eine Aktion zu bekommen.
Wieder zusammengebaut , Federn eingehängt, soweit alles OK.
Jetzt werde ich mir für 15.- Euro einen kompletten Satz Polster besorgen, das ganze Ding auseinandernehmen und die Polster einbauen.
Wie das mit der Dampfbehandlung geht, weiß ich noch nicht, werde es aber schon noch rauskriegen.
Ich lach mich dann kaputt, wenn ich danach tatsächlich eine funktionierende Mehrtonpfeife habe.
Es ist halt ein Versuch, ein Experiment - vielleicht klappt es, und wenn nicht, kann ich sie immer noch aus dem Fenster schmeissen.
Bin gespannt auf das Ergebnis und werde Euch über den Ausgang in Kenntnis setzen.
Bis dahin LG Intone.
 
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@Intone,

wenn du das hinbekommst ( die flöte zu dichten) spendiere ich die kosten der polster (15 Euro), hiermit öffentlich versprochen!

kleiner tipp, du darfst nicht nur einen polstersatz für diese quer bestellen, sondern must die richtigen durchmesser und DICKEN bestellen.
die eigentliche kunst ist dann die polster so einzubringen, dass sie wirklich dichten.


ich habe dazu ein dichtemessgerät (kosten runde 900 euro), dass mit unterdruck arbeitet und leckagen anzeigt.


toi toi toi, sagt


voiceintune

weder verwandt noch verschwägert.
 
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Danke.
Ich komm drauf zurück.
LG Intime.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Sorry, autom. Korrektur, natürlich Intone.
 
Grund: Link eingefügt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo, hier ein kurzer Zwischenbericht:
Leider hat sich herausgestellt, daß die Polster meiner Yamaha total durch sind (man soll wirklich keine Flöten im Internet kaufen).
Nachdem meine Trauer abgeklungen war, habe ich die Polster aus der Thomann - Flöte ausgebaut und sie der Yamaha spendiert.
Die Dichtigkeit habe ich mit einer in die Flöte eingeführten Endoskoplampe geprüft.
Bisheriges Ergebnis: c",h, a, g, f spielen gut.
Bei e ist der Ton schon viel dünner, bei c und cis geht gar nichts mehr.
Ich werde die Flöte wohl noch etliche male auseinandernehmen müssen und dann dabei die Dichtigkeit mit einem Stückchen Tonband testen. Wenn ich den Eindruck habe, daß die Polster richtig gerade auf dem Kamin sitzen, werde ich sie noch einmal alle ausbauen und eine Stunde lang wässern. Dann unter Beachtung der richtigen Reihenfolge wieder einbauen und mit Klammern (die es ja wohl im Musikhandel geben wird) andrücken.
Mal sehen, ob alles so klappt.
Über das Ergebnis werde ich Euch dann dieser Stelle berichten.
Bis dahin LG Intone.
 
Hallo, hier ein kurzer Zwischenbericht:
Leider hat sich herausgestellt, daß die Polster meiner Yamaha total durch sind (man soll wirklich keine Flöten im Internet kaufen).
Nachdem meine Trauer abgeklungen war, habe ich die Polster aus der Thomann - Flöte ausgebaut und sie der Yamaha spendiert.
Die Dichtigkeit habe ich mit einer in die Flöte eingeführten Endoskoplampe geprüft.
Bisheriges Ergebnis: c",h, a, g, f spielen gut.
Bei e ist der Ton schon viel dünner, bei c und cis geht gar nichts mehr.
Ich werde die Flöte wohl noch etliche male auseinandernehmen müssen und dann dabei die Dichtigkeit mit einem Stückchen Tonband testen. Wenn ich den Eindruck habe, daß die Polster richtig gerade auf dem Kamin sitzen, werde ich sie noch einmal alle ausbauen und eine Stunde lang wässern. Dann unter Beachtung der richtigen Reihenfolge wieder einbauen und mit Klammern (die es ja wohl im Musikhandel geben wird) andrücken.
Mal sehen, ob alles so klappt.
Über das Ergebnis werde ich Euch dann dieser Stelle berichten.
Bis dahin LG Intone.


ja nicht wässern!! dann kannst du sie gleich wegwerfen - trocken einbauen!

das ergebnis ist typisch = je länger die tonsäule wird desto schlechter werden die töne (deckung) es summieren sich die DARÜBER liegenden fehlstellen!!!
klammern muss nicht sein, du kannst gummis nehmen und legst jeweils AUF die klappe UNTER das gummi etwas rundes im durchmesser von ca 10 mm.
erst gummi drauf und dann das "runde" drunterklemmen um die spannung zu erhöhen.

weiterhin viel glück





- lol




denke auch an die kopplungen, die müssen exact eingestellt sein, sonst dichtet sie nicht auch wenn alle klappen mit den fingern geschlossen sind!
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt ist es schon passiert: hatte zwischenzeitlich einige Polster, die nicht dicht werden wollten, ca. 45
min in Wasser gelegt, dann eingebaut und die Klappen mit längs durchgeschnittenen Präservativen (natürlich trockenen - ohne Beschichtung) angedrückt. 2 Tage trocknen lassen, dann die Flöte ausprobiert und das Ergebnis kann sich hören lassen. Jetzt ist noch entspr. Feinabstimmung angesagt, damit auch wirklich alle Töne klar und sauber kommen, aber ich meine, ich gehe mit diesen Schritten in die richtige Richtung.
Es bleibt mir ja eh nichts anderes übrig, weil ein Polstern durch die Werkstatt an den Neupreis herankäme und ich ja ansonsten der Flöte nicht schade, sondern höchstens die Polster versauen kann. Es ist ein interessanter Versuch für mich, ich berichte weiter.
LG Intone.
 
in den polstern ist ein material drinn, d. wasser durchaus gerne aufnimmt, aber auch wieder abgibt (verdunstung)
ich gehe davon aus, dass du dann deine gewünschte deckung nicht mehr hast und eine JETZIGE feineinstellung sich erübrigt.


da ist jetzt kein witz:
um ein saxophon mit herruntergekommenen polstern zu testen bin ich schon mit diesem unter die dusche gegangen. erstaunliche erfolge, aber einmalig!
 
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Juhu, es ist vollbracht - die Yamaha spielt wieder richtig !
Nach den guten Ratschlägen von Voiceintune, dem ich an dieser Stelle noch einmal herzlich danken möchte, habe ich die Polster trocken einebaut.
Die drei polster im Fuß, die ich ja vorher gewässert hatte, haben dadurch anscheinend keinen Schaden bekommen. Sie haben ganz einfach nach dem Trocknen wieder ihre alte Form angenommen.
Es war ein mühsames Ausprobieren mit Unterlegscheiben aus Plastik und Papier, meist nur Fragmente davon und anschließendem Dichtigkeitstest mit einem Stück Videoband. Ich habe die Flöte dabei viele male auseinandergenommen und dadurch Routine erlangt, über die ich froh bin, weil dadurch die Abhängigkeit von teuren Werkstätten kleiner geworden ist. Wer weiß, was die mir für diese Arbeit an Euros abgenommen hätten !
Jetzt bekommt die Yamaha noch einen neuen Stimmkorken spendiert - der alte sitzt sehr locker und läßt sich ganz leicht verschieben - das werde ich auch selbst versuchen, und dann habe ich wohl wieder eine vollwertige Flöte. Sollte das mit dem Kork aus irgendwelchen Gründen nicht klappen, macht es die Werkstatt für 20.- .
Die Bilanz dieser Aktion sehe ich als zufriedenstellend und kann nur jedem empfehlen:
Besorgt Euch über die Kleinanzeigen Schrottflöten und bastelt daran herum. So lernt Ihr Euer Instrument auch von dieser Seite kennen und könnt für kleines Geld manche ansich gute Flöte wieder zum Laufen bringen.
Das war die gute Nachricht zum Sonntag von
Intone.
 
stimmkork auf hausmannsart hergestellt.

ist das interessant für dich? als beitrag hier?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Voiceintune, das ist sehr interessant für mich.
Welchen Kleber nehme ich am besten dafür ?
Alten Kleber mit Wasser lösen - richtig ?
Auch hier nochmal an dieser Stelle herzlichen Dank für Deine bisherige Hilfe.
Gruß Intone.
 
KEIN kleber!!!

ein querflötenkopf (boehmausführung - also deine) hat einen konischen kopf.
die schraube kannst du abnehmen, das war es aber auch, dann muss der kork auf die ANDERE seite raus, also in richtung (rest)flöte=klappenwerk.
dazu nimmst du am besten (sofern du hast) eine längliche nuss (aus dem rätschenkasten) oder etwas vergleichbares (röhrchen dergl).
keinen hammer, sondern die geschichte auf eine fläche stellen und nur drücken (in die richtige richtung!!)
dabei das gewinde nicht beschädigen - oder du läst die schraube dran, drehst sie etwas auf und drückst dann.
in der regel ist der stimmkork (so nennt sich das teil) festgebacken!

wenn derselbige (kork) draussen ist, genau vermessen, - notieren.
Mundrohr vermessen OBEN und unten (innenseite - also lichte)


einen stimmkork besorgen (siehe unten) eine gewindestange einführen, vorne und hinten eine unterlegscheibe setzen (kleiner als durchmesser stimmkork = logisch), mit einer mutter fixieren und ab in die bohrmaschine.

diese hält eine "dritte" hand , du nimmst schleifpapier und jetzt beginnt die kunst - du must den kork KONISCH passend schmirgeln.
(bestell am besten gleich zwei). mit feinem schmirgel nacharbeiten = feinarbeit.

dann die stange raus, das original(metall)teil des ALTEN stimmkorken einbauen (vorher alles säubern), die mutter LEICHT anziehen, testen ob der der kork "gängig" ist ( nicht ganz reindrücken) jetzt wieder raus und leicht einfetten NICHT ölen.

jetzt rein in das mundrohr und bis an die fixstelle drücken. dazu nimmst du die beiliegende stange mit dem RING !besser gesagt NUT. diese nut muss MITTIG im anblasloch zu sehen sein.
abschlusschraube drauf = fertig.

je nachdem, eventuell korrektur des korkes, REIN oder RAUS, je nachdem mit der rändelschraube oder wieder mit dem stäbchen korrigieren.

mundrohr innen putzen (fettrückstände vom kork)

http://www.saxophon-service.de/onli...orken/368/stimmkorken-fuer-querfloeten?c=1041



klingt umfangreich ist es aber nicht!
max. 10 minuten.

viel glück, notfalls anrufen.


nachsatz - hab noch etwas für dich gefunden
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Habe z.Zt. unglaublich viel zu tun und werde diese OP jetzt nicht an der Yamaha durchführen, bin aber froh, daß ich Deine Anleitung habe (und sie ist ja auch für alle anderen hier im Forum hilfreich) und werde sie an anderen Flöten ausprobieren.
Du hast geschrieben, daß Du ein Messgerät hast, aber ich glaube, es wäre Blödsinn, Dir jetzt die Flöte zuzuschicken, ich lasse die Dichtigkeit bei meinem Händler messen. Bin schon auf das Ergebnis gespannt.
Die Töne hören sich schon sehr schön an, es geht aber noch besser und ich nehme an, daß ein neuer Kork da jedenfalls hilfreich ist.
Was mir wichtig war, die Töne behalten Ihre Qualität Ton für Ton auch bei längerer Tonsäule bis zum tiefen c hin.
Immerhin schon ein Erfolg - Arbeitszeit an den Polstern insgesamt ca. 8 Stunden.
Ich lasse weiteres von mir hören.
Gruß Intone.
 
An Voiceintune, Stimmkorkenwechsel hat sich erledigt, war gar nicht nötig - die Schraube auf dem Gewinde war locker.
Habe den Kork rausgeholt - sah noch gut aus.
Schraube fest angedreht, dadurch hat sich der Kork etwas gespreizt und sitzt jetzt fest an seinem Platz.
Am Donnerstag gehts in die Werkstatt zur Druckmessung, bin schon sehr gespannt, wie weit der Zeiger dieses mal geht.
Flöte klingt jedenfalls gut, alle Töne lassen sich sauber und kräftig bis zum c runter spielen.
Ich hoffe auch, daß wir durch unsere Beiträge vielen Lesern weiterhelfen konnten und sehen uns bestimmt auch bei anderen Themen wieder.
Gruß Intone.
 
prima das zu lesen - mach weiter so !
 
Wie ich jetzt gehört habe, soll man nie Flöte spielen nach dem Genuss zuckerhaltiger Getränke wie Cola, Fanta, energy drinks u.ä., weil die Polster Zucker überhaupt nicht mögen.
Gruß Intone.
 
mit etwas ironie sage ich dazu..... das hört man schon in der grundschule.

aber noch etwas ernster zu diesem thema, das gilt auch für klappenlose instrumente, ABLAGERUNGEN sind nie gut und die sind nun mal in unserer Atemluft auch enthalten, wenn auch mikroskopisch klein; aber mit der zeit....
 

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