Die Blattschnur schlägt alle

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Mozartkugel
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Hallo,

mittlerweile hab ich einige Blattschrauben getestet. Zuletzt hatte ich sogar eine Silverstein Ligature in Carbon-Look. Allerdings war ich entsetzt über die miserable Fertigungsqualität. Die Schraube hatte gleich 2 Lackplatzer und das bei einem Preis von 149,- Euro?! :eek:

Wie auch immer, ich hab sofort gemerkt wie gut die Siverstein ja eigentlich ist. Der Wechsel zwischen den Registern flutschte damit irgendwie besser als mit meinen bisherigen Blattschrauben. Also kam ich auf die Idee mal so ne Blattschnur zu testen und siehe da... geht genauso ab wie die Silverstein! Aus 149,- Euro wurden dann 2,50 Euro. :D

Gruß
 
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dann hast du dir doch ein hervorragendes Weihnachtsgeschenk gemacht :great:

An der Vielzahl der auf dem Markt befindlichen Möglichkeiten ein Blatt zu befestigen kannst du ja erkennen, dass es die ultimative Befestigung nicht zu geben scheint.

Wahrscheinlich war die Schnur der Ursprung aller Befestigungsmöglichkeiten aber dann stand Weihnachten (das Bastelfest) vor der Tür und man wollte dem familiären Klarinettenspieler/in etwas nützliches schenken.
Teuer sollte es nicht sein, selbstgemacht auf jeden Fall, einfacher und besser als die Schnur auch. Also ab in die Bastelstube und so kam die erste Blattschraube auf die Welt. Auch in anderen Ländern muss das wohl so gewesen sein, das sieht man ja an dem Wort "Ligatur".
Das Ding gefiel und fand Nachahmer, es kam der Gedanke auf, damit könnte man doch Geld verdienen.
So kam es, dass ganze Blattschraubenfabriken gebaut wurden, die von der Metallspirale mit Gold überzogen bis zur veganen Carbonschraube fast alle denkbaren Modelle herstellten.
Bis dann ein Wiener Bürger im Jahr 2016 auf den Gedanken kam: Warum nicht eineSchnur!!! Ist doch so einfach und gleichzeitig günstig und gut. So wird das Jahr 2017 das Blattschnurrenaissancejahr werden.

Wir warten auf's Christkind - oder warten wir auf einen neuen Blattschnurschraubenerfinder?
:):););)

ein frohes Fest

wünscht atrofent
 
Das meiste, was an Zubehör angeboten wird, ist Hokuspokus, zumindest was die gepriesenen klanglichen Eigenschaften angeht. Deren Reichweite nähert sich schon ein Meter weiter entfernt gegen Null.
Dass ein Spieler, der sich im Gebrauch mit so einem Dingsda wohl und/oder bestätigt fühlt, möchte ich nicht bestreiten. Und dass jemand, der sich wohl fühlt, auch besser spielt ist schon einige Male untersucht und auch nachgewiesen worden.
Aber es sind nicht zwingend die physikalischen Eigenschaften, sondern es ist mehr die psychologische Wirkung, die den "Wert" so eines Geräts ausmachen.

Mein Lehrer hat auf einer Bundy-Klarinette (Kunststoff) genau gleich getönt wie mein Lehrer auf seiner Buffet. Immer noch wie mein Lehrer. Das gleiche gilt für die KollegInnen im Verein, die kenne ich "dem Ansatz" nach auch im Dunkeln, egal was für eine Tröte die bedienen.

Also, vertüddelt nicht zu viel Zeit mit der Suche nach dem Optimalen Dingsda. Im Gegensatz zum Üben bemerkt jemand den Unterschied...
 
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ich konnte es wieder mal nicht lassen und hab mir noch dieses hier bestellt :)


Ich kann die positiven Rezessionen nicht ganz nachvollziehen. Ich finde dieses Teil extrem unpraktisch, kann es gar nicht richtig fest zurren am Mundstück. Die ganz normale Blattschnur kann ich fester binden. Es lebe nach wie vor die gute alte Blattschnur :D

Angeblich gibt es auch Blattschnüre aus Leder. Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Wo kann ich eine aus Leder kaufen?

Gruß
 
oh es gibt noch viele Varianten, bist du die alle in der Schublade hast.........;)

Lederschnüre bekommst du wo es die Jodleranzüge und Jodlerhosen gibt oder heißen auch Lederhosen, die habe meist alle Varianten, dünne, dicke etc

Grüße und einen guten Start ins neue Jahr

atrofent
 
Oder in Taschengeschäften, zumindest wenn sie auch Reparaturen machen - oder in alternativen Schmuckläden.
Ich würde aber kein Leder nehmen, denn ich befürchte, es hat gegenüber dünnem Nylonseil nur Nachteile.
nylonseil.jpg
Quelle: Polyamidseil 2mm

Gruß Claus
 
es hat eigentlich nur Nachteile, es zieht sich entweder zusammen, dann kriegst du das Ding fast nicht mehr ab oder es dehnt sich dann bist du ständig am Nachziehen. Abhängig ist das von der Luftfeuchte und der Temperatur.

Die Freaks schreckt das wenig, die hören und fühlen etwas was ich nicht höre und nicht fühle.

Der Glaube, dass es hilft nun ja, da gehe ich voll mit "tictactux" (post weiter oben) wem es hilft soll es nutzen.

Grüße

atrofent
 
Mein Lehrer hat auf einer Bundy-Klarinette (Kunststoff) genau gleich getönt wie mein Lehrer auf seiner Buffet. Immer noch wie mein Lehrer. Das gleiche gilt für die KollegInnen im Verein, die kenne ich "dem Ansatz" nach auch im Dunkeln, egal was für eine Tröte die bedienen.
Das finde ich jetzt richtig interessant
Hälst Du den Unterschied von einer Kunstoff Bass-Klarinette zu einer aus Holz für vertretbar? Kommt es Deiner Meinung nach auch eher auf das Mundstück an?
 
Ich hab mal einen Test gemacht mit 3 Aufnahmen von einer Holz-, Kunststoff- und Metallklarinette. Keiner der "Experten" hat richtig getippt. Ich selber hätte absolut keine Hemmungen, mit meiner Metallklarinette aufzutreten. Solange das Instrument in sich stimmt, sind das Mundstück und der Ansatz (und die Begabung) des Spielers *wesentlich* mehr am "guten Ton" beteiligt.

Wenn ich mir die neue Tropenholz-Importregulierung im Rahmen des aktualisierten Washingtoner Artenschutzabkommens ansehe, behaupte ich, dass wir in Zukunft wieder vermehrt auf "Kunststoff" (ob ABS oder Hartgummi oder Bakelit ist mir egal) spielen werden.
 
Seit ich dieses Video zu Blattbefestigungen gesehen habe sehe ich das mit der Blattschraube etwas entspannter :)

 
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der Mensch spricht mir aus dem Herzen!!!

eine Variante die ich schon unzählige Male benutzt habe: Tesafilm

vielleicht habe ich sie auch auf dem Video übersehen.

Grüße

atrofent
 
Wenn ich mir die neue Tropenholz-Importregulierung im Rahmen des aktualisierten Washingtoner Artenschutzabkommens ansehe, behaupte ich, dass wir in Zukunft wieder vermehrt auf "Kunststoff" (ob ABS oder Hartgummi oder Bakelit ist mir egal) spielen werden.
Ha! Noch ein Grund mehr die PlastikKlarinette zu erstehen ;-)
 
Auch wenn - weltweit betrachtet - sicher eine stattliche Stückzahl Klarinetten (und Oboen etc.) aus Holz produziert werden, wage ich die Einschätzung, dass wir (Holz-)Klarinettenspieler kein schlechtes Gewissen deswegen haben müssen. Die Zahl der gefällten Grenadillbäume, die ausschließlich für den Instrumentenbau verwendet werden dürfte im Verhältnis zum gesamten Einschlag von Tropenholz verschwindend gering sein. Und diesen Einschlag könnte man sicher schonend und nachhaltig gestalten.

Was Ligaturen für die Klarinette und das Saxophon angeht habe ich auch schon so einiges durch. Bei der Klarinette bin ich immer wieder zur Schnur zurück gekehrt.
Bei vielen (besseren) Mundstücken für die deutsche Klarinette gibt es eine Besonderheit, die es so z.B. bei Boehm- und Saxophonmundstücken nicht gibt: die sog. "geschweifte Auflage". Das bedeutet, dass die an sich flache Auflage auf der das Blatt liegt und befestigt wird quasi zur Mitte hin ganz minimal vertietft, ´eingedellt´ ist. Wenn man das Blatt nun mit der Schnur Windung um Windung fest auf so eine Auflage aufzieht, dann bekommt es eine zusätzliche Spannung und die Spitze kommt ein wenig mehr raus. Das gibt dem Blatt beim Spielen etwas eine etwas verbesserte Ansprache und die ´Standzeit´ wird erhöht.
Das geht aber am besten nur mit der Schnur, bei der ich praktisch jede Windung mit mehr oder weniger Spannung anziehen kann, z.B. in der Mitte im Bereich der Vertiefung mehr anziehen kann.

Aber auch bei flacher Auflage habe ich bei der Klarinette mit der Schnur immer noch die besten Erfahrungen gemacht.
Bei meiner Bassklarinette(Uebel) bevorzuge ich allerdings die BG "Super Revelation" mit der ich einen deutlich kräftigeren Klang und ein fetteres Forte produzieren kann. Die Uebel Bassklarinette ist von der Bohrung her etwas enger als eine Wurlitzer & Co, da hilft mir die BG tatsächlich weiter.

Auf dem Saxophon ist die "Super Revelation" (mit der grünen Schnur) mittlerweile meine Standard-Ligatur. Sehr einfach anzubringen, sicherer Halt und gute Ansprache. Gut gefallen mir auch die Blattschrauben von Francois Louis, die aber schon recht teuer sind und etwas fummelig anzubringen.
Mehr Geld würde ich auf keinen Fall ausgeben, die tun sich alle nix, und meine übliche Empfehlung für´s Sax ist die Super Revelation.

Einzig die ganz einfachen, billigen Metallschrauben, die oft bei billigen Instrumenten mitgeliefert werden, finde ich wirklich ungünstig. Wenn so eine mal etwas verbogen wird (was unachtsamen Schülern gern passiert), bekommt man das Blatt kaum noch jemals wieder gerade aufgebracht. Jede einfache BG oder Rovner ist da besser und haltbarer.

Bei der an sich (klanglich und optisch) sehr schönen "Olegature" gibt es das Problem, dass sie auf den glatten Mundstücken verrutschen kann. Wenn man im Konzert das Sax mal nachstimmen muss (soll - nicht nur- beim Sax ja schon mal öfter vorkommen ;)), dann hat man das Blatt in der Hand - ein absolutes No-Go!
 
LoboMix - es geht hier nicht ums schlechte Gewissen, sondern dass man ohne die notwendigen Zertifikate schlicht kein Holz mehr importieren darf. (Hanson bietet alle Instrumente aus FSC-zertifizierten Plantagen an). Das dürfte nicht ohne Folgen auf den Preis bleiben...
 
Ich finde es absolut richtig und überfällig, dass kein Tropenholz mehr ohne Zertifikat eingeführt werden darf! Mir ist es auch wichtig zu wissen, dass für den Instrumentenbau jedenfalls keine Tropenwälder abgeholzt werden, weder der Menge nach noch hinsichtlich der Einschlagsmethoden.
Gemessen an der Gesamtkalkulation für die Herstellungskosten einer Klarinette fällt der Kaufpreis für das Holz nicht gar so heftig ins Gewicht, dass der Preis wegen des Zertifikats erheblich steigen muss. Und wenn es für den (überschaubaren) Mehrpreis eine Garantie für eine umweltfreundliche Holzwirtschaft gibt, sollte es das uns allen wert sein.
 
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aus Umweltschutz- oder Nachhaltigkeitsgründen lässt sich fast immer etwas finden. Ich denke wir werden sehen wie sich die Sache entwickelt. Wenn es keine Holzklaris mehr geben sollte spiele ich halt mit einer aus Plastik, deswegen werde ich das Klarinettenspiel nicht aufgeben.
Und nochmal kurz zu den Ligaturen: wer sich mit einer Ligatur aus Leder wohlfühlt soll eine benutzen und wenn jemand lieber mit der Schnur spielt dann sei es so.
Nichts ist schlimmer wenn ich mich mit meinem Equipment nicht wohlfühle, das ist ehr zu merken als unterschiedliche Blattbefestigungen.

Willst du wissen wie der Unterschied in den Ohren eines Musikerkollegen klingt, dann spiele ihm was mit unterschiedlichen Ligaturen vor aber ohne dabei zu schummeln! Frag ihn nach seinem Hörerlebnis.

Oder besser noch - lass ihn spielen und höre du zu.

Grüße

atrofent
 

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