Die besten Klaviersounds

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Hallo !
Bin ein begeisterter Leser dieses Forums und noch immer auf der Suche
nach einem guten und authetischen Klaviersound, ohne Software und Rechner
einsetzen zu müssen. Leider bin ich von den Klaviersounds der einzelnen
DP - Geräte meist enttäuscht. Entweder man hat einen vollen runden Klavierklang, der
aber in allen Dynamikstufen ähnlich klingt, oder man hat einen Sound der
sehr facettenreich ist, aber absolut ohne Volumen. Die besten Ergebnisse erziehle
ich durch das Übereinanderlegen von Klaviersounds. Im Moment mische ich
das Stereo Piano des Korg x 50 ( = Piano vom Korg TR ) mit dem Piano
des Fantom ( = RD 700 ).
Beide Pianossounds ergänzen sich hervorragend. Ausserdem kann man
das Korg Piano mit Compressor, Enhancer und 7 Band EQ gewaltig aufpeppen
und dem angeschlossenen Soundsystem anpassen.
Da kommen eindeutig die Vorzüge des Synthesizers zum Vorschein.
Einzeln genommen finde ich die Sounds beide ziemlich schwach.
Zusammen klingts ziemlich authentisch.
Sogar ohne Hammermechanik kann man vom Charakter her sehr gut
auf dem Korg Klavier spielen. Das Korg - Klavier vom TR bzw. xa ist schon deutlich besser als das anderer Korg Modelle,
stand - alone aber meiner Meinung immer noch
nicht im Solobetrieb einsetzbar.
Schade das die Samples der einzelnen Geräte immer noch teilweise so
schwach sind. Auch mein Yamaha P 120 kann klanglich gegen diese Soundkombination
nicht mithalten. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen ?
 
Eigenschaft
 
Ja, ich sehe das ähnlich wie du. Pianosamples, die sich tatsächlich anhören wie ein abgenommenes Piano, findet man sehr selten. Das meiste ist so überbearbeitet, angepasst und komprimiert, daß ein Großteil der Echtheit verloren geht. (Vielleicht sogar absichtlich?) Wieso nun aber das Übereinanderlegen von Pianosounds die Rettung bringen soll, leuchtet mir nicht ein.
Den derzeit wohl besten Pianoklang hat das Nord Stage - leider bin ich selber noch nicht dazu gekommen, mich von dem Schätzchen selbst zu überzeugen, da die das diese Woche bei Musik Produktiv nicht vorrätig hatten - aber die Demos klingen wirklich haargenau so, wie wenn Profis einen guten Yamaha-Flügel für eine Jazz-Aufnahme abnehmen.
Nah dran kommen Roland RD700SX und Yamaha S90ES, die ich auch für sehr brauchbar halte. Das Korg TR fand ich vom Klang nicht schlecht, aber es hat kaum Dynamik! Der Name des Pianosamples ("Stereo Grand mf/ff") sagt irgendwie alles...

Wobei die Situation auf dem Pianosample-Markt noch relativ glimpflich ist - bei den Rhodes-Samples ist das viel schlimmer! Die sind bis auf ein paar Ausnahmen im Prinzip so ziemlich alle shice.

Wenn du einen wirklich echten Klaviersound willst, führt letztlich kein Weg am Klavier vorbei. Wenn du für die Bühne was brauchbares benötigst, das halbwegs nach Piano klingt, braucht man auch nicht den ganzen neumodischen Scheiß - ich hatte mal auf einem Jazzgig ein altes Technics P30 gehört (wird gebraucht um 500 € gehandelt) und selbst gespielt. Da können die ganzen 2000 €-Topmodelle einpacken - die schaffens nämlich trotz Mega-fünzigfach-Velocity-Samples (die wiederum so verdünnisiert sind, daß sie nach CP80 klingen) auch nicht, klavieriger zu klingen.
 
:) Das P-30...jaja...feines kleines Ding.
 
Wieso nun aber das Übereinanderlegen von Pianosounds die Rettung bringen soll, leuchtet mir nicht ein.

Hallo !
Ja weil es nicht gleichen Samples von einem Hersteller sind, sondern
Klaviersamples mit unterschiedlichem Charakter, die sich sowohl dynamisch und
klanglich unterscheiden und somit ergänzen. Sind sich die Samples zu ähnlich,
neutralisiert sich der Klang hingegen und fängt an zu "schweben".
Der Klavierklang vom Nord Stage ist ähnlich, wie der vom RD 700 SX.
Sehr facettenreich, aber ohne Volumen im Bass und den Höhen.
Da kann ein Synthie wie der Korg den Klang deutlich voluminöser machen.
Beim echten Klavier gibts immer diese Transportprobleme ;-).
Und für Zuhause über 4 unterschiedlich positionierte Aktivmonitore + Stereoanlage klingts sowieso wie im Konzertsaal. Rhodes spiele ich nicht so oft.
Das P 30 von Technics kenne ich leider nicht.
Das "Holy Grail " vom Alesis HD 6 bzw. HD 8 klingt auch verhältnissmäßig gut.
Beim Korg finde ich gut, dass man die Mechanikgeräusche über den Compressor
toll in den Vordergrund bringen kann. Zuviel des guten hört sich allerdings schnell
künstlich an. Bei soviel technischen Möglichkeiten kommt das Spielen allerdings
manchmal zu kurz ;-).Hier ein Beispiel (740 + 350 Kb ) :

( mit Kompressor )
 
Klingt ganz gut, aber ich finde der Klang "scharrt" etwas. Das Fantom-X alleine klänge für meinen Geschmack vermutlich nicht ganz so voll, aber etwas realistischer. Ich löse solche Probleme immer per (Pseudo-)EQ. An mein P120, das im Naturzustand ein wahrer Oberton-Torpedo ist, habe ich einen On/Off-Fußschalter als Softpedal angeschlossen, womit ich die ganzen schrillen Höhen rausnehme und den Pianoklang zarter mache. Da sich das Soft-Pedal nur auf die "leisen" Layers (bis mf) auswirkt, bekommt das Instrument so auch mehr Dynamik.
 
Klingt ganz gut, aber ich finde der Klang "scharrt" etwas.

Jo !
Weiß net was Du mit "scharren" meinst. Natürlich könnte man den Korg jetzt noch von der Lautstärke zurücknehmen, bzw. Höhen oder Bässe absenken oder Mitten
rauf oder runter. Mit dem spreizbaren EQ bleiben da eigentlich keine
Wünsche offen. Natürlich ist auch alles wieder eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Schade ist nur, dass man diesen technischen Aufwand treiben muß, um ein
halbwegs vernünftiges Ergebnis zu erziehlen. Das mit dem Softpedal beim P 120
habe ich auch probiert. Hörte da ehrlich gesagt nur einen sehr minimalen Unterschied.
Wenn man in ein Gerät mehrere Klaviersamples einbauen würde, könnte man
sich doch sein Klavier schon irgendwo "zusammenmixen! ?
Zusammen mit den Möglichkeiten eines Synthesizers, wird dann jeder DP / Klavierspieler
zum Musikmechaniker ;-). Aber gut, hat man seinen Lieblingsklaviersound gefunden,
müßte man diesen nur noch entsprechend abspeichern.
Übrigens der HD 6 bzw. 8 von Alesis hat eine tolle Abstimmung von Tastatur
zum Sound. Da kann man durchaus auch Klavierspielen ohne Hammermechanik.
 
Möchte mal wieder das Promega 3 von GEM ins Spiel bringen, weil dort die Klangerzeugung nicht aus reinen Samples besteht. Bevor ich mir das alles nochmal aus den Fingern sauge, hier eine Aufarbeitung, welche ich für einen anderen Thread mal angefangen (und immer noch nicht fertiggestellt :eek: ) habe. Ist glaube ich sehr interessant im Bezug auf die verwendeten Technologien. Ich möchte auf nichts anderem mehr Klavier spielen (außer natürlich, auf nem echten Flügel, den ziehe ich vor):

GEM Promega 3 (um 2000 €, Oberklasse)

Klang:
a) akustischer Pianoklang: sehr gut
Der Piano-Klang (St-Grand1) gehört nach Experten- und meiner bescheidenen persönlichen Meinung zum Besten, was es auf dem Markt gibt. Er resultiert aus fünf verschiedenen Sound-Design-Technologien. Damit ist das Promega weit entfernt von einem klassichen Sample-Digitalpiano.

Kurzzusammenfassung der Sound-Design-Technologien:

I) "Physical Modeling"
kurz zusammengefasst: Sound-Synthese welche auf einem mathematischen Modell beruht, welches die physikalische Konstruktion eines zu simulierenden Flügels beschreibt.

II) Natürliche Saiten-Resonanz
Reproduktion der komplexen Harmonien, welche beim Flügel durch den Zusammenklang angeschlagener, klingender und gedämpfter Saiten entsteht

III)
Physikalisches Dämpfer-Modell
Mit einem entsprechenden Dämpfer-Pedal kann die Dämpfer-Mechanik simuliert werden. Möglich sind z.B. das Spiel mit halbgedämpften Saiten usw.

IV)
Erweiterete Release-Technologie
Das Dämpfen einer Saite bei Loslassen der Klaviertaste erfolgt wie beim echten Flügel: Sobald der Dämpfer die Saite berührt, verstummen nicht adhoc alle Obertonklänge, sondern dies geschieht dynamisch.

V)
FADE - Dynamische Filter-Algorythmus-Emulation
Dient zur Reproduktion der komplexen harmonischen und dynamischen Veränderungen, welche sich aus dem mehr oder weniger harten Anschlagen einer Taste ergeben.

Diese fünf Sound-Design-Technologien stehen nicht nur im Manual, sondern sind beim praktischen Spiel des Promega 3 als Erlebnis erfahrbar. Kein anderes mir bekanntes Master- oder Digitalpiano ist so nah am akustischen Vorbild. Ob es um die Interpretation von klassicher- oder U-Musik geht, stets lässt sich ein detailliertes authentisches Klangbild erzeugen.

Die insgesamt 14 weiteren akustischen Piano-Sounds fallen zum Teil qualitativ mehr oder weniger deutlicht ab und finden sich damit im Bereich gut bis ausreichend.

Gesamtnote Akustik-Pianos: aufgrund des einen überwältigenden Flügel-Clones: sehr gut.

b) Vintage-Sounds: gut bis befriedigend
Mit den 4 vorhandenen Rhodes-Clones kann man schon was anständiges bewerkstelligen (Note gut), wobei sie z.B. im Gegensatz zu den amtlichen Nord Electro-Clones etwas abfallen. In jedem Fall sind sie aber (aufgrund der ausgezeichneten Effektsektion) absolut Bühnentauglich. Das selbe gilt für 2 Wurlitzer-Clones, wobei der 2. (Note befriedigend) eher schon in Richtung des legendären Korg Polysix geht. In hohen Lagen ist er etwas quäkig. Als Note für den 1. Wurlitzer-Sound würde ich gut vergeben.
Die 2 Clavinet-Sounds würde ich auch im Bereich gut ansiedeln.
Dann existiert ein sehr ordentlicher DX-7-Sound, ich würde ihn fast mit sehr gut bewerten.

Sehr ordentlich (um nicht zu sagen sehr gut) ist die Cembalo-Simulation. Sie lässt nicht zu wünschen übrig. Damit würde ich mich auch in eine ehrwürdige Kathedrale zur Matthäus-Passion wagen. Leider gibt es allerdings nur die eine Simulation (8' und 4') und nicht ein reines 8'-Clone. Schade!

Der Vibraphon-Clone ist ordentlich, jedoch haut es einen nicht vom Hocker, Note gut minus. Es kling in den hohen Lagen etwas quäkig. Fürs Marimba gilt das selbe.

Über die zwei Organ-Clones kann ich als Electro-Besitzer eher nur lächeln ;-). Liegt aber nicht unbedingt am Sound, sondern vielmehr an der fehlenden Leslie-Simulation. Demnach röhrt die Rock-Organ ganz ordentlich (sogar fast ein bisschen besser als beim electro). Auch die Jazz-Organ (888300000) ist brauchbar. Beide kämen über ein gutes Röhrenleslie richtig gut zur Geltung (nur dann Note sehr gut).

Gesamtnote Vintage-Sounds: gut.

c) Synth-Sounds: Warm Pad, Slowstring Pad, Space Pad, Hollow Pad, Brass 1 und Brass 2, Choir, Synth Vox, Synth Pad: alle vorgenannten kann man schlichtweg vergessen (Note ausreichend). Verstehe nicht, warum man als Beigabe diese Schrottsounds verwendet hat. Naja, dafür habe ich dann meinen Fantom XR, der in dieser Disziplin natürlich die Note "sehr gut" erhält.

d) Strings
Die Strings-Section ist durchweg als gut zu bezeichnen. Vorhanden sind folgende Sounds: String 1, High String, Legato, Symph und Octave. Sowohl solistisch als auch als Flächensounds absolut brauchbar. Wegen der guten Effekt-Sektion bin ich sogar dazu geneigt, den Strings insgesamt die Note sehr gut zu geben.

e) Bass: Acoustic, Electric, Fretless, Pick, Synth 1 und Synth 2: alles brauchbare Basssounds, Note gut.
Slap-Bass: ist zu schwach auf der Brust. Note befriedigend.
Es gibt auch einen Sound Bass&Ride. Hier erklingt bei jedem Ton ein angeschlagenes Ride-Becken mit. Ist mal ganz nett, aber nicht wirklich interessant.

f) Sonstige Sounds:
Die Church-Organ klingt mit entsprechendem Hall sehr sehr authentisch nach einer in vollem Tutti gespielten großen Orgel (würde z.B. excellent kommen bei "Also sprach Zarathustra").
Alle anderen noch vergessenen Sounds sind nicht der Rede wert.

Tastatur: gut plus.
88-Tasten Hammermechanik. Die Tasten sind solide, stabil und wackeln nicht. Ein Druckpunkt ist allerdings nicht vorhanden. Ich persönlich fühle mich wohl darauf (ist ja immer eine sehr subjektive Sache mit den Tastaturen). Aftertouch arbeitet sauber (kommt z.B. beim Fretless-Bass gut zur Geltung). Keyboard-Velocity (Anschlagsempflindlichkeit) lässt sich in drei Presets (soft, normal und hard) sowie stufenlos einstellen. Stufenlos bedeutet hier eine lineare Auswahl zwischen 0 (extrem leicht) und 100 (extrem hart). Eine inverse oder logarythmische Einstellung (wie z.B. beim Doepfer LMK4+) ist nicht möglich.
 
Hallo; Deine Einschätzung des Promega 3 kann ich nahezu komplett bestätigen.
Nach dem ersten Durchspielen der Sounds war ich zunächst der Meinung, das Stereo-Grand und einige der E-Pianos sind gut (bis sehr gut) gelungen, für alles andere sind Alternativen besser. Inzwischen hat es sich aber herausgestellt, dass einige Sounds aus den anderen Bereichen (mit Ausnahme der Orgeln) im Mix durchaus passend sein können.
Beim Stereo-Grand ist mir aufgefallen, dass es bezüglich Monokompatibilität hart an der Grenze ist (um es 'mal vorsichtig auszudrücken), wodurch bei Aufnahmen immer Nacharbeit erforderlich ist. Das scheint mir beim Nordstage etwas besser gelöst. Es sind aber beide überaus brauchbar.
Das Rhodes hebt sich klanglich von den Nordstage-Rhodessounds ab, gefällt mir aber immer noch sehr gut und ist somit eine gute Ergänzung.
Der Church-Organsound fand ich zunächst klasse (vielleicht auch, weil ich den 'mal bei Rick Wakeman live hören konnte), habe mich aber irgendwann daran satt gehört. Im Vergleich zu anderen derartigen Versuchen kommt er aber bestimmt nicht schlecht weg.

Viele Grüße
ukm
 
Ist glaube ich sehr interessant im Bezug auf die verwendeten Technologien. Ich möchte auf nichts anderem mehr Klavier spielen

Hallo TravelinLight,

Was nützt die beste Technik, wenn der Klang nicht das entsprechende Volumen
reproduziert ? .
Habe den Promega auch schon gespielt. Also der Klavierklang
ist nicht übel, aber ähnlich dünn wie bei anderen Modellen.
Also ich find den Klavierklang jetzt nicht überragend oder besonders "lebendig".
Da gefällt mir persönlich das "Holly Grail" - Piano von Alesis weitaus besser,
das läßt sich weitaus dynmischer spielen.
Aber das ist ja zum Glück Geschmacksache. Ich wollte mit diesem Thread
eigentlich nur aufzeigen, dass sich verschiedene Klaviersamples zusammen ideal
ergänzen können. Vielleicht bringt das ja manchen auf die Idee, sein aktuelles
Key mit einem alten ausgedienten Expander zu kombinieren und so seinen ultimativen
Klaviersound zu basteln. Manche Klaviersamples sind eher mittenbetont, andere
ziemlich spitz oder basslastig. Wenn die Samples jetzt noch unterschiedlich den
Velocity-switch innerhalb des Samples auswerten, ist das Ergebnis u.Umständen
sehr viel echter, als der Sound eines Gerätes alleine. Es darf expermientiert werden ;-)
Leider hat man dann trozdem noch das Problem, den Sound entsprechend seiner Qualität
hörbar zu machen.....
 

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