Die Bedeutung des Akkordeons

Akkordeonengel
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Liebe Leute,

Heute ist ein wunderschöner Tag. Der erste Tag der Freiheit. Nach vielen Quarantäne-Wochen durfte ich gestern wieder in unserer Kirche zum Gottesdienst spielen (natürlich mit einer Schutzmaske..). Ich fühle ein atemberaubendes Gefühl der Freiheit. Super! Super! Super! Aber ich vergesse auch nicht die Dinge, die mir eine großartige Psychohygiene ermöglichten: meine Instrumente. Damit möchte ich mich öffentlich bei meinen Instrumenten, dem großen Konzertinstrument Dineta und der kleinen volkstümlichen Kiste Melodia II, herzlich bedanken. Im Anhang füge ich musikalische Grüße von beiden Instrumenten hinzu, die ich an das Forum weitergeben soll. Ich mache das gerne, aber mit einer Warnung: Diese minderwertigen Wohnungszimmer-Mobil-Amateuraufnahmen können bei Profis Symptome von Fieber, Übelkeit, Durchfall und Husten verursachen. Denken Sie deshalb sorgfältig darüber nach, ihnen zuzuhören... :D;):engel:










Und jetzt sehr ernst.
Ein altes römisches Sprichwort lautet: „Wenn die Waffen sprechen, schweigen die Musen". Versuchen Sie, Schlüsselwörter in Ihren Webbrowser einzugeben: Accordion+War oder Akkordeon+Welktrieg. Es hat mich erstaunt, wie viele Soldaten mit ihnen in den Krieg Akkordeon trug. Eine scheinbar unnötige Belastung, die den Soldaten verlangsamt und benachteiligt. Also warum? Ich habe es erst nach meiner eigenen Erfahrung verstanden! Für diese Jungen war das Akkordeon ein „Rettungsring“ und die letzte Verbindung zur normalen Welt. Meine Großmutter hat mir die Geschichte anders erwähnt als offiziell geschrieben. Eine Front ging durch ihr Dorf. Die Deutschen waren in den Häusern untergebracht und spielten auf Mundkarmonikas ... Die Russen wurden dann im Haus der Großmutter untergebracht. Ihr Kommandant Ivan spielte die russische Garmoshka. In beiden Fällen waren es Männer, die an ihre Mütter, Frauen und Kinder dachten. Und sie wollten lebendig und gesund zu ihnen zurückkehren. Auch dank des Akkordeons war der Krieg-Ansatz in Konflikten menschlicher und die Verluste geringer. Deshalb glaube ich, dass das lateinische Sprichwort für das Akkordeon gilt nicht. Deshalb danke ich Gott für meine Mutter, die mich in die Musikschule einschreibt, für meine Oma und für mein Instrument…

Heute ist ein schöner sonniger Tag hier in der Slowakei. Ich wünsche Ihnen allen auch Gesundheit und Sonnenschein in der Seele. :heartbeat:

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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Danke, lieber Vladimir, für deine Worte und für deine Musik.

Ich möchte sehr gerne öfter von dir hören und auch lesen.

Auch dir wünsche ich Gesundheit und "Let the sunshine in"

Sei gegrüßt - Werner
 
Lieber Vladimir, besten Dank für die ergreifenden Worte, die auch ein bisschen Ermahnen beinhalten, gerade am heutigen Tag, 75 Jahre nach dem Ende der schrecklichen Nazi-Zeit. Ich bin sehr sehr froh, dass diese Zeit deutlich vor meiner Geburt war, trotzdem weiß ich sehr wohl von älteren Menschen und Eltern (einst auch Großeltern) wie diese Zeit gewesen sein muss.
Aber genug dem Trübsal, richte deinen zwei Akkordeons schönen Dank für die kleine Kostprobe aus, und dir selbst eine gute und gesunde Zeit.
 
Lieber Vladimir, ich habe heute in einem Artikel gelesen, dass durch Corona viele Menschen ihre Freude an der Musik wieder entdeckt und so manches in Vergessenheit geratene Instrument aus der Ecke geholt haben. Ich hoffe, dass darunter etliche Akkordeons waren. Mir haben die letzten Wochen viel Zeit zum Üben und Spielen geschenkt. Musik schafft dem Kopf so viele Freiräume und positive Erlebnisse, genau das, was man in Krisen braucht. Und Musik verbindet: Über Schützengräben hinweg, von Balkonen und offenen Fenstern zu denen, die man nicht treffen kann. So gesehen ist diese Krise eine riesige Kampagne für Musik, besonders auch für selbst gespielte. Hoffentlich bleibt von diesem Erleben viel erhalten und erhöht ihren Stellenwert in unserer Gesellschaft. Deine Musik hat mir auf jeden Fall viel Freude bereitet und passt wunderbar zu dem auch bei uns im Norden sonnig-warmen Wetter.
LG Tygge
 
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Manfred Leuchter nannte sein Instrument mal "weapon of mass harmony" ...
 
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Ich möchte mich auch für Deine, für mich wunderschönen Musikaufnahmen und herzlichen Worte bedanken.
Ich hatte gerade meinen Kater auf‘m Schoß und obwohl er bei Akkordeonmusik eher flüchtet, hat er mitgelauscht und sagt damit auch danke:heartbeat:
 
Damit möchte ich mich öffentlich bei meinen Instrumenten, dem großen Konzertinstrument Dineta und der kleinen volkstümlichen Kiste Melodia II, herzlich bedanken.

Dann möchte ich mich hier an dieser Stelle auch bei dir für die musikalischen Beiträge bedanken. Besonders die Fuge hat mir sehr gut gefallen. Das flötenartige Register gefällt mir außerordentlich gut und sehr gut passend bei dem Stück.
Ob das so sein muss, oder anders gespielt gehört - die Diskussion überlass ich den Fachkundigen auf dem Sektor - mir hat die Gleichmäßigkeit wie du diese Fuge gespielt hast sehr gut gefallen. Das wirkt auf einen ... wie soll ich sagen... es macht einen friedlich, wenn man da einfach sitzt und zuhört.

Dankeschön!:claphands:



Es hat mich erstaunt, wie viele Soldaten mit ihnen in den Krieg Akkordeon trug.

...und für den unseligeren Teil den du in deinem Beitrag ansprichst:

Ich hab mal Bilder gesehen von (Hohner) Akkordeons die mit einem Wehrmachtsstempel versehen waren - Akkordeon gehörte also offenbar zum offiziellen Ausrüstungsgegenstand der Truppen! Das zeigt, wie wichtig Musik im Leben ist ... auch wenn es nur dazu gut war einen etwas zu beruhigen, während man in sein eigenes Verderben rennt.

Drum bin ich sehr froh, dass ich a) diese Zeit nicht erleben musste und b) diese üblen Zeiten bei uns derzeit nicht mehr existieren und das Akkordeon und die Musik die Zeit überstanden haben und weiter Präsent sind.
 
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Guten Tag,

ganz vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Feedback! Ich bin sehr erfreut, ich schätze es wirklich...

"weapon of mass harmony" ...

Genial! ... Danke!

Hoffentlich bleibt von diesem Erleben viel erhalten und erhöht ihren Stellenwert in unserer Gesellschaft.

Ich stimme voll und ganz zu ...

... bin ich sehr froh, dass ich ... diese Zeit nicht erleben musste..."

Ich gehöre zu den Menschen, die eine der Formen des Totalitarismus überlebt haben: den kommunistischen Sozialismus. Paradoxerweise habe ich schöne Erinnerungen an meine Kindheit. Warum? Weil sich das Kind keine Sorgen machen muss und seine Eltern es vor den schlechten Dingen des Alltags schützen. Als Teenager hatte ich die Musik als nur eine Welt der Freiheit, in die ich intern auswandern konnte. Ich habe Musik seitdem geliebt und es ist mir sehr wichtig. Ich bin glücklich, im Zeitalter des Internets - also heute - zu leben. Sonst hätte ich nicht das Glück, mit Ihnen zu kommunizieren. Dafür bin ich sehr dankbar...

...Ich hab mal Bilder gesehen von (Hohner) Akkordeons die mit einem ... Stempel versehen waren...

Dies ist ein gemeinsames Phänomen für allen Totalitarismus im Allgemeinen.... Ich lege zwei historische Fotografien bei, auf denen ich im Jahr 1985 mein Akkordeon spiele. Auf dem ersten Foto befindet sich eine slowakische Inschrift über der Bühne: "SO SOVIETSKYM ZVÄZOM NA VEČNÉ ČASY!" In Übersetzung: "MIT DER SOWJETUNION FÜR ALLE ZEITEN!"… (roter Pfeil = ich, knapp dreizehn Jahre alt...). Auf dem zweiten Foto spiele ich eine der ersten Soloauftritte. Alles in der Zeit des Hochsozialismus. Hmm, es geht immer um Menschen...
History 1.jpg History 2.jpg

Viele Grüße, Vladimir
 
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