Diatonisches für Anfänger

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diaton
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Hallo, möchte mir gerne ein diatonisches Akkordeon zulegen. "Wenn ich dann mal groß bin":) würde ich am liebsten Folk damit spielen und zwar vielseitig von Frankreich (Bretagne) über den Balkan bis hin zu jiddischen Liedern. Also meine erste Instrumentenerfahrung begann vor einem Jahr mit einer kleinen 20 knöpfigen Concertina aus Irland. Jetzt kam ich zu der Überzeugung, dass man musikalisch schon sehr gut sein muss um mit so wenig Tönen eine Melodie mit Begleitung hinzukriegen - also will ich mich, ein wenig, vergrößern. Ja, wer kann mir ein nettes Instrument empfehlen? Es sollte "leichtgängig" sein. Was wäre denn bei gleichem Preis wichtiger, mehr Knöpfe oder ein zusätzlicher Chor? Kann man sich das Instrument z.B. mit Yann Dour selber beibringen (bis ich irgendwann mal zu nem Workshop komm)? Es wäre nett, wenn jemand hier was einfällt
Grüße Nicole
 
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Hallo Nicole,

wenn Du hier mal bei der Suchfunktion "diatonisch" eingibst, findest Du einige Threads zum Thema, vielleicht hilft dir das ja schon etwas weiter.

Leider habe ich nicht wirklich so gute Kenntnisse, dass ich viel zu den Instrumenten sagen könnte, ich habe erst gerade angefangen, diatonisches Akkordeon zu lernen. Allerdings habe ich mich im Internet ausgiebig informiert.

Ich spiele zur Zeit ein Leihinstrument, eine ältere "Delicia Popular", Stimmung C/F. Für den Anfang ist das ok, aber "leichtgängig" ist das Instrument keinesfalls und mit dem Castagnari-Akkordeon meiner Lehrerin lässt es sich nicht annhähernd vergleichen, das geht so traumhaft leicht und liegt so gut am Körper, das man das Gefühl hat, es spielt sich fast von selbst...

In der Folk-Bewegung hat sich wohl die Stimmung G/C am stärksten durchgesetzt (wobei das je nach Land auch etwas unterschiedlich ist), d.h. wenn Du dich für diese Szene interessiert und zusammen mit anderen Musik machen willst, wäre langfristig dann wahrscheinlich ein Instrument in G/C am besten. Gute Instrumente kommen häufig aus Frankreich oder Italien (z. B. von Saltarelle, Loffet oder Castagnari). Etwas günstiger sind deutsche Modelle (wie Hohner Morgane oder Merlin oder entsprechende Weltmeister-Modelle) - ich habe aber keine Ahnung, ob die vergleichbar gut und leichtgängig sind.

Für solche guten, schlichten Holzinstrumente scheint es so gut wie keinen Gebrauchtmarkt zu geben, dagegen gibts ältere diatonische Instrumente von Hohner (z. B. Hohner Goldbrand), Weltmeister oder Delicia häufiger gebraucht (meist in C/F), sie bieten aber eben weniger Spielkomfort und klingen oft auch anders, weil sie meist mit deutlichem Tremolo gestimmt sind, was bei den typischen Folk-Instrumenten nicht so ist.

Ob mehr Knöpfe (d.h. erweiterte Spielmöglichkeiten in Richtung Chromatik) oder ein zusätzlicher Chor (also mehr klangliche Möglichkeiten, z. B. durch eine tiefe Oktave) wichtiger sind, kann ich nicht sagen, hängt sicherlich auch von den persönlichen Vorlieben ab. Die meisten Anfänger-Instrumente sind recht einfach ausgestattet, im Diskant zweichörig und mit zwei Knopfreihen und acht Bässen. Manche haben auf der Bassseite noch eine Terzabschaltung, was die harmonischen Möglichkeiten erweitert.

Selbst beibringen kannst Du natürlich versuchen, da Du schon Concertina spielst, hast Du ja mit dem wechseltönigen Spiel schon Erfahrung. Die Schule von Yann Dour finde ich für jemanden, der schon ein wenig Ahnung hat, ok. Sie ist für Instrumente in G/C ausgerichtet, aber Du kannst im Prinzip auch mit einem anders gestimmten Instrument danach lernen, die Töne klingen dann halt anders, als sie notiert sind.

Viele Grüße,
Seelchen
 
Zwischen Balkan und Frankreich liegt die Schweiz ;), und hier gibts die diatonischen Schwyzerörgeli, in Musikgeschäften und den einschlägigen Internetseiten z.T. auch günstig. Vielleicht ist da was dabei, das Du suchst.
 
Hallo Seelchen,
danke für deinen Erfahrungsbericht und den Verweis auf threads im Forum. Ich denke, wenn ich die ganze Zeit, die ich für Infos über das Instrument schon durchs Netz düse, geübt hätte ... könnte ich bestimmt schon so einiges Spielen :redface:. Irgendwann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als mich zu entscheiden, zu kaufen und anzufangen! Aber bei den Preisen für einigermaßen Qualität fällt mir das nicht so leicht. Ja, seufz eine Lehrerin wäre toll. Ich hab mich in dem einen Jahr Concertina mal mit jemand getroffen und das hat mir Input für Monate gegeben ... also Selbstbeibringen mit einmal im Jahr Workshop müsste doch klappen.
Viele Grüße
Nicole

Hallo accordion,
danke für deinen Tipp. Kennst du dich damit weiter aus? Ich schau einfach mal ...
Viele Grüße
Nicole
 
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Huhu!!
Du hast ne PN :D
 
Hallo gunni82,

herzlich willkommen im Musiker-Board!

Ist das ein Geheimnis, was Du Nicole mitteilen möchtest? Oder meinst Du nicht, dass das evtl. auch für andere Board-User interessant sein könnte?
 
ähäm Tschuldigung, aber muss man hier denn alles für die öffentlich preisgeben? kenn ich aus anderen Foren nicht so.
 
Hallo nochmal,

muss man nicht, aber genauso wenig muss man Geheimniskrämerei nicht auch noch öffentlich ankündigen :rolleyes: - solche "Du hast PN"-Beiträge nerven...
Spaß beiseite: Sinn eines Internetforums ist doch der öffentliche Austausch zwischen Usern, oder hast Du etwas zu verbergen (Verstoß gegen die Board-Regeln o. ä.)?
 
Ich würd ein zwereihiges (12/11) oder (11/10) mit Zusatztonreihe und 12 Bässen empfehlen, damit kommt man sehr weit
z.b.
Castagnari Handry http://www.castagnari.com/index.php?strparam=&language=uk&sz=301&id=22
Saltarelle Callimaque http://www.saltarelle.com/collection_ville_accordeon.htm
Beltuna Samuel http://www.beltuna.com/de/diatonico.html

Solche Instrumente kosten allerdings mehr als 2500 Euro ... allerdings sind sie
im Notfall ohne großen Wertverlust wieder weiterverkaufbar.

Weitere Hersteller: Bompezzo, Loffet, Verde, Stelvio, Maugein, ...

Vom Goldbrand oder einer Hohner Erica würd ich eher abraten ... hab selbst angefangen mit einer
Hohner Erica ... aber dem Spielkomfort meines jetztigen Bompezzo Akkordeon möcht ich nimmer missen.

Akkordeonkurse 2010: http://www.diatonie.de/kurse.html

EDIT (2.6. 10:40)
Wegen Größe: Ich würde der Anzahl der Knöpfe der Anzahl der Register vorziehen ... also
als Minimum ein 2 chöriges mit einer 11/10/9 oder 12/11/10 Konfiguration und 12 Bässen mit zumindest Terzabschaltung


LG, Michael
 
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Hallo Michael, danke für deinen Rat

[Vom Goldbrand oder einer Hohner Erica würd ich eher abraten ... hab selbst angefangen mit einer
Hohner Erica ... aber dem Spielkomfort meines jetztigen Bompezzo Akkordeon möcht ich nimmer missen.]
((tja, tu mich noch etwas schwer mit dem Zitieren;), aber das kommt auch noch))

Also die Unterschiede kenn ich auch schon. Meine erste Konzertina, war so ein typisches altes "souvenierstück" (neben qualitativ hochwertigen Instrumenten, gab es einfach halt auch so "Mitbringsel"). Und ich brauchte großen Willen und eiserne Entschlossenheit um mit dem instrument zu "arbeiten". Erst mit einem besseren Instrument kam ich zum "Spielen". Also darauf will ich bei dem kommenden Instrument schon achten.
Viele Grüße
Nicole
 
G
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Verstoß gegen Board-Regel #12
Hallo,

was genau schaltet eine Terzabschaltung eigentlich ab? Die kleine Terz oder die große?
Oder wird vom Intervall aus gerechnet und nur die große Terz, bspw. also bei C Dur das E abgeschaltet ?
Wie ist das bei Moll Dreiklängen?
 
Hallo Pueblo, auf einem diatonischen Akkordeon sind nur begrenzte Akkorde vorhanden, auf meinem G/C-Instrument sind das G-Dur, C-Dur, D-Dur, F-Dur, E-Dur und A-Moll. Mit der Terzabschaltung wird die jeweilige Terz des Akkords abgeschaltet, bei den Dur-Akkorden also eine große Terz, beim Moll-Akkord eine kleine, beim C-Dur-Akkord fehlt dann also das E.

Dadurch erhält man Akkorde ohne Tongeschlecht, so dass die Möglichkeiten des Instruments erweitert werden. So kann man z. B. dann auch Stücke in E-Moll spielen.

LG, Seelchen
 
Nur spaßeshalber: vielleicht kann man den Threadtitel auch in "Diatonisch für Anfänger" unbenennen
 
Hallo klangschale,

könnte man (d. h. ein Mod ;)), aber warum? Gemeint ist ein diatonisches Instrument, wobei der Threadersteller das Wort "Instrument" eben weggelassen hat :nix:...
 

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