Hallo Nicole,
wenn Du hier mal bei der Suchfunktion "diatonisch" eingibst, findest Du einige Threads zum Thema, vielleicht hilft dir das ja schon etwas weiter.
Leider habe ich nicht wirklich so gute Kenntnisse, dass ich viel zu den Instrumenten sagen könnte, ich habe erst gerade angefangen, diatonisches Akkordeon zu lernen. Allerdings habe ich mich im Internet ausgiebig informiert.
Ich spiele zur Zeit ein Leihinstrument, eine ältere "Delicia Popular", Stimmung C/F. Für den Anfang ist das ok, aber "leichtgängig" ist das Instrument keinesfalls und mit dem Castagnari-Akkordeon meiner Lehrerin lässt es sich nicht annhähernd vergleichen, das geht so traumhaft leicht und liegt so gut am Körper, das man das Gefühl hat, es spielt sich fast von selbst...
In der Folk-Bewegung hat sich wohl die Stimmung G/C am stärksten durchgesetzt (wobei das je nach Land auch etwas unterschiedlich ist), d.h. wenn Du dich für diese Szene interessiert und zusammen mit anderen Musik machen willst, wäre langfristig dann wahrscheinlich ein Instrument in G/C am besten. Gute Instrumente kommen häufig aus Frankreich oder Italien (z. B. von Saltarelle, Loffet oder Castagnari). Etwas günstiger sind deutsche Modelle (wie Hohner Morgane oder Merlin oder entsprechende Weltmeister-Modelle) - ich habe aber keine Ahnung, ob die vergleichbar gut und leichtgängig sind.
Für solche guten, schlichten Holzinstrumente scheint es so gut wie keinen Gebrauchtmarkt zu geben, dagegen gibts ältere diatonische Instrumente von Hohner (z. B. Hohner Goldbrand), Weltmeister oder Delicia häufiger gebraucht (meist in C/F), sie bieten aber eben weniger Spielkomfort und klingen oft auch anders, weil sie meist mit deutlichem Tremolo gestimmt sind, was bei den typischen Folk-Instrumenten nicht so ist.
Ob mehr Knöpfe (d.h. erweiterte Spielmöglichkeiten in Richtung Chromatik) oder ein zusätzlicher Chor (also mehr klangliche Möglichkeiten, z. B. durch eine tiefe Oktave) wichtiger sind, kann ich nicht sagen, hängt sicherlich auch von den persönlichen Vorlieben ab. Die meisten Anfänger-Instrumente sind recht einfach ausgestattet, im Diskant zweichörig und mit zwei Knopfreihen und acht Bässen. Manche haben auf der Bassseite noch eine Terzabschaltung, was die harmonischen Möglichkeiten erweitert.
Selbst beibringen kannst Du natürlich versuchen, da Du schon Concertina spielst, hast Du ja mit dem wechseltönigen Spiel schon Erfahrung. Die Schule von Yann Dour finde ich für jemanden, der schon ein wenig Ahnung hat, ok. Sie ist für Instrumente in G/C ausgerichtet, aber Du kannst im Prinzip auch mit einem anders gestimmten Instrument danach lernen, die Töne klingen dann halt anders, als sie notiert sind.
Viele Grüße,
Seelchen