Diamant

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Seegers
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Ich habe vor einiger Zeit einen Text online gestellt (https://www.musiker-board.de/eigene-texte-lyrics-voc/487007-richtung-ballade-folk-anfaengertext.html) und möchte nach weiterer Arbeit einen "Schrieb" vorführen. Vielen Dank an alle Leser, etwas größeren Dank an PisauraXTX und x-Riff.

Herausgesprengt aus Dreck und Stein
liege ich im Schutte klein
und dreckig wie der Rest
und wart drauf das man mich schätzt

Herausgesprengt vom Altbekannten
Erstrahlen ausschließlich nur dieselben Kanten
und Ecken wie man sie beim Kiesel findet
und Warte auf den der sich für mich schindet


Diamant - Finde mich
Feile mich und du wirst sehen
Es wird der Glanz in alle Richtungen
von diesen Ecken und Kanten ausgehen

Herausgesprengt von allem Gut und Richtig
wars immer egal und nur selten wichtig
und was in mir steckt
und was sonst nur versteckt

wurde Herausgesprengt von allem Schlecht und nichtig
(hier fiel mir noch nichts zu ein)
und es wartet darauf das man mich findet
und es wartet auf den der sich für mich schindet


Diamant - Finde mich
Feile mich und du wirst sehen
Es wird der Glanz in alle Richtungen
von diesen Ecken und Kanten ausgehen


Diamant - Finde mich
Feile mich und du wirst sehen
Zusammengepresst aus alter Asche
Ists pure Reinheit für die wir stehen
 
Eigenschaft
 
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Hallo Seegers,

mir gefällt dein Text nur bedingt. Grund: er schwankt unkonzentriert zwischen Story und Gedankenlyrik. Ich könnte auch sagen, er erscheint mir nicht verdichtet

Du fängst so an, dass es eine kleine Szene werden könnte. Da liegt er, der kleine Rohdiamant und was nun...? Was geschieht nun? Kommt wer? Geht er vorbei? Bückt er sich danach... und wirft den Stein wieder weg? Oder nimmt er ihn mit nach Hause und schenkt ihn... seiner Frau, seiner geliebten, einem Kind, was macht das Kind damit?
Oder liegt der Rohdiamant auf einer Halde für industrielle Weiterverarbeitung? Welche Gefühle bewegen den kleinen "Kerl"? Welche Hoffnungen? Welche Enttäuschungen?


Aber dann scheint Dir die Puste auszugehen und du gehst zu Allgemeinplätzen zum Thema ungeschliffener Diamant über. - Dabei schreckst du nicht zurück vor nichts sagenden Wendungen wie zum Beispiel "Heraus gesprengt von allem Gut und richtig" oder " Heraus gesprengt von allem Schlecht und nichtig" und machst es mir somit unmöglich, gleichzeitig an Rohdiamanten zu denken.

Inhaltlich gibt es nix gegen Deinen Text zu sagen. Aber genau DAS ist ja das Kreuz an Allgemeinplätzen. Sie stören nicht, wecken aber auch kein Interesse.

Mein Rat: schau mal, ob Du Lust hast, die Geschichte vom kleinen Rohdiamanten weiter zu schreiben.
Wenn aber die Gedankenlyrik eher Dein Ding ist, dann werde entweder frecher oder persönlicher. Greif an oder klag derartig, dass es mir die Tränen in die Augen treibt.

Oder... lass es wie es ist. Wir werden es beide überleben ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Seegers, Hallo Jongleur,

nur in Kürze ein, zwei Beobachtungen:
Für mich persönlich (!) liegt die Schwierigkeit oder vielleicht eher die Beklemmung auf inhaltlicher Ebene darin, dass es (wie ich den Text lese) einerseits um den konkreten Diamanten geht und andererseits um den Diamanten als Metapher für ... den Menschen. Da ruft eine Person danach, geschliffen zu werten, seiner Kanten beraubt zu werden, um zum Leuchten, zur Ausstrahlung, zum Klaren, zum begehrten Objekt zu werden - und dafür soll sich ein Mensch aufraffen, ja schinden.
Darin erinnert es mich etwas an den Fuchs vom kleinen Prinzen, der begehrt, von diesem gezähmt zu werden - etwas, mit dem ich persönlich mich immer schon etwas schwer tat.

Das alles muss für Dich als Autor nicht von Belang sein - es ist von meiner Seite ein Feedback.

Sprachlich sehe ich noch Luft nach Oben, wie bei vielen Texten mit einem strengen Reimschema a.a, b.b sehe ich einige Zwangsgereimtheiten und eine - aus meiner Sicht - ambivalente Nähe zu "erhabenen" Gedichten. Auch dies ist Geschmacksache - auch dies ist vorwiegend ein Feedback meinerseits.

Gut finde ich den Ansatz, konsequent von einem Objekt aus mehrere Aspekte auszuleuchten und diese zu beschreiben - gerade darin zeigt sich (in positivem Sinne) eine Arbeit und Auseinandersetzung an Objekt, Bedeutung und sprachlicher Form.

Mit herzlichen Grüßen

x-Riff
 
Hallo Seegers,


ich finde, dass Jongleur und x-Riff wichtige und gute Anmerkungen geäußert haben, denen ich auch beipflichten würde. Ich möchte teils darauf eingehen bzw. eigene Gedanken hinzufügen:

Es fehlt mir auch irgendwie noch eine Geschichte, das Lied ist inhaltlich etwas allgemein gehalten. Ich sehe es da ähnlich wie Jongleur. Außerdem, es ist vielleicht Geschmackssache, aber die Handlung/der rote Faden ist mir zu passiv.

Ich kenne das Problem selber zu genüge. Man möchte z.B möglichst viel Sympathien für eine Figur ernten. Man lässt sie in seiner Situation leiden. Aber manchmal passiert es, dass die Figur in dieser Lage passiv bleibt und einfach nur klagt. Vielleicht haben einige Leser Mitleid mit der Figur, aber irgendwie sind die auf Dauer nicht spannend.
Oder anders formuliert: Stelle dir vor, eine Freundin würde dauernd nur klagen, wie schlecht ihr Freund sie behandelt. Am Anfang bist du nett, willst natürlich helfen. Aber wenn sie immer nur jammert und nie aktiv wird (trotz angebotener Hilfe z.B.), nervt dich im schlimmsten Fall die Freundin (Und nein, ich habe mir das eben nicht ausgedacht. ;) )
Ich persönlich mag z.B. die Art von Liebeskummer-Texte, wo die Protagonisten nicht nur in Selbstmitleid ertrinken, sondern die Initiative ergreifen (z.B. Mit dem/der Ex reden, symbolisch das Foto verbrennen, raus gehen und sich den Kummer aus dem Leib tanzen, usw.)

Was kann man tun? Ich finde, auch wenn ein Diamant scheinbar erstmal nicht "handeln" kann, so kannst du der Geschichte trotzdem einen ganz anderen Aspekt verleihen!
Da du dich scheinbar schon sehr intensiv mit Diamanten auseinandergesetzt hast, weißt du bestimmt wie sie entstehen. Ich habe das so verstanden, dass sie aus Kohlenstoff und unter hohem Druck und heißesten Temperaturen sich bilden. Dann kämpfen sie sich aus der Tiefe durch hartes Vulkangestein bis nach "oben". Ich entschuldige mich für die etwas umgangssprachliche Erklärung, ein Geologe kann das sicher besser als ich.
Warum also sollte man die Geschichte so nicht erzählen? Das könnte man auch so formulieren, dass auf die menschlichen Züge und Eigenheiten angespielt werden, wie du bereits damit angefangen hast. Nur so als Idee:

Entstanden unter hohem Druck
Es ging oft heiß her
Kämpfte ich mich durch das (Vulkan-)Gestein...

Dann kannst du außerdem beschreiben, wie einst "wertloser Dreck" sich zu etwas edlem, kostbaren entwickelt, nach einem harten Entstehungsprozess(!). Dann plötzlich, wir haben einen fertigen Diamanten, ist er begehrt, dass manche sogar dafür töten.

Oder benutze doch mal interessante Wortspiele. Ich habe eben gelesen, dass Diamant aus dem griechischen "adamas" kommt und "unbesiegbar" heißt. Daraus könnte man bestimmt etwas tolles machen und dieses kleine Ding von einer ganz anderen Seite beleuchten. Aber wie schon weiter oben geäußert, dass sind nur Anregungen meinerseits, ich kann und will dir natürlich nicht vorschreiben, wie die Geschichte verläuft.


Ich hoffe, ich konnte meine Intention klar äußern und dir ggf. auch weiterhelfen.



Beste Grüße
Frau Flummi
 
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