Zäumen wir das Pferd mal von hinten auf.
Der grundsätzliche Gedanke hinter einer DI ist, dass ein Instrument mit hoher Ausgangsimpedanz an einen Mischpulteingang mit niedriger Impedanz angeschlossen werden soll. Daher auch der 10:1-Übertrager. Außerdem kann durch die Symmetrierung das Ausgangssignal praktisch störungsfrei über weite Strecken übertragen werden, aber der Punkt sollte ja eh bekannt sein.
Bild 2 zeigt jetzt eine Box, die wohl das verstärkte Signal zwischen Amp und Speaker abgreifen soll, daher auch der dicke Vorwiderstand zur Pegel-/Leistungsanpassung. Aufgrund der vorliegenden niedrigen Impedanz des Lautsprecherausgangs genügt da ein 1:1-Übertrager; man entgeht damit auch einem zusätzlichen Pegelverlust, der bei 10:1-Wandlung unweigerlich entstünde. Nach der gezeigten Box gehts dann aber sinnigerweise noch in irgendeine Speakersimulation, denn
die Kreissäge möchte keiner direkt auf der PA haben.
In diesem Zusammenhang wäre es also höchst interessant, zu wissen, wie dein weiteres Konzept aussieht. Wie wird diese Box eingespeist? Hättest du direkt das Speakersignal abgegriffen oder hat der Amp schon einen frequenzkorrigierten Ausgang, welcher zudem Line-Pegel liefert?
Ich gehe mal von Ersterem aus und da gibts eigentlich nur einen vernünftigen Tipp:
https://www.thomann.de/de/behringer_gi100_ultra-g.htm
Genau diese Box kenne ich nicht, habe aber mit einer älteren RedBox am Effekt-Send eines HotRod schon richtig geile Ergebnisse hinbekommen, und das, ohne am Pult noch großartig schrauben zu müssen. Wenn man den Kundenbewertungen einigermaßen Glauben schenken darf, erledigt auch die Behringer ihren Job mehr als zufriedenstellend. Da du wie gesagt eine solche Simulation im Falle eines Direktabgriffs des Lautsprechersignals so oder so benötigen würdest, rechnet sich da m.E. ein Selbstbau einfach nicht. So nen Monacor-Übertrager habe ich mir selbst grade schon für nen anderen Zweck gegönnt, der allein kostet schon nen 10er. Und dann ist das Zeug noch in kein Gehäuse eingebaut - grade im Amp lauern doch gern mal Quellen für Einstreuungen.
Wenn die externe Box auf Dauer stört, kannst du sie ja direkt in den Amp reinschrauben und dann ggfs. den XLR auf ne zusätzliche Buchse rausführen, wenn man so nicht mehr drankommt. Einziger Nachteil könnte sein, dass die Box immer aktiv ist, sobald der Input-Stecker steckt - also entweder immer drauf bestehen, dass du Phantomspeisung vom Pult bekommst, dann kann die Batterie draußen bleiben, ansonsten muss da halt noch etwas gebastelt werden (Einspeisung über Stereoklinke + kleiner Schalter, der Ring und Sleeve brückt, dürfte ein gangbarer Weg sein, wenn die Einschaltung mittels Stereobuchse und nicht mittels potenzialfreiem Schaltkontakt gelöst wurde).
Gruß Stephan