Brunni schrieb:
Ist ja wohl nicht gerade teuer... Ich glaube du irrst dich.
Stimmt, teuer sind auch die passiven nicht. Allerdings gibt's aktive Stereo(!)-DIs schon ab 25,-. Gute Passiv-DIs sind oft teurer (wenn auch nicht viel) als etwa gleichwertige aktive, weil dort hochwertige Übertrager-Trafos drin sind, während aktive DIs mit (inzwischen sehr billigen) Standard-Halbleiterbauteilen auskommen.
Brunni schrieb:
Und warum steht dann beim Behringer das genau anders rum?
Ich glaube du vertust dich da ganz schön:
Erste Regel beim Musikzubehörkauf: Glaube nie den Beteuerungen eines gewissen Uli Behringer, wenn es um seine eigenen Produkte geht. Behringer hat soweit ich weiß keine passiven Boxen im Programm... Also zumindest mit Skepsis zu genießen, was er da schreibt.
BTW: Aktive DI-Boxen sind nicht per se schlechter. Sie haben durchaus auch Vorteile, wie z.B. die hohen Toleranzen bei den Impedanzen oder die Fähigkeit, auch sehr hochpegelige Quellen abnehmen zu können wie zum Beispiel beim Einsatz zwischen Git.-Amp und Box. Aber wer seine DI auch mal einsetzen möchte, um Brummschleifen zu unterbrechen, wird mit einer aktiven nicht glücklich, ein echter Groundlift (galvanische Trennung) ist dort prinzipbedingt nicht möglich. Insofern sind für den alltäglichen Bühnengebrauch passive DIs die flexibleren Problemlöser.
Übrigens ist die Impedanzproblematik nicht so dramatisch, wie Uli B. es suggeriert: Es ist schon richtig, dass die Impedanzen passen müssen. Aber Line-Ausgänge und Mikrofoneingänge haben standartisierte Impedanzen, mit der jede passive DI problemlos arbeitet. Solange die DI nicht für irgendeinen Spezialzweck oder an völlig exotischen Geräten betrieben wird, ist da alles im grünen Bereich.
Die Profis unter den Tontechnikern haben meist etliche passive DIs im Handgepäck und setzen aktive eher selten für Spezialaufgaben ein (wie eben die Gitarrenabnahme nach dem Amp, oder dort, wo ein Signal noch zwischenverstärkt statt abgeschwächt werden muss)...
Die Einsatzbereiche von aktiv und passiv sind halt verschieden, wenn es auch einen recht großen Überlapp gibt. Solange man um die Vor- und Nachteile der beiden Konzepte weiß, kann man es sich in der Tat oft aussuchen, was einem lieber ist.
In diesem konkreten Fall (Abnahme des Basses zwischen Instrument und Amp) würde ich blind eine passive vorziehen, ganz einfach aus folgendem Grund: Mischpult- und Bühnenstrom liegen oft auf verschiedenen Stromkreisen, im günstigsten Fall hat man denselben Kreis, aber dann eben mal schnell 10, 20m Kabeltrommel dazwischen. Das schreit nach Brummproblemen, weil Bassamp und Mischpult i.d.R. beide übers Stromnetz geerdet sind und eine zusätzliche Masseverbindung über das Signalkabel besteht - die klassische Brummschleife eben. Daher würde ich Wert darauf legen, eine Möglichkeit zur vollständigen Entkopplung zu haben.
Wird der Bass hingegen
nur ins Pult gegeben (ohne Amp) oder geht es um die Einspeisung einer Akustikgitarre, würde ich evtl. eine aktive vorziehen, um ein möglicherweise schwaches Signal 1:1 weitergeben oder ggf. noch anheben zu können.
Jens