Hab jetzt mal so einen "Thummer für Arme" mithilfe des Computers nachgebaut.
Das Tastenkonzept ist wirklich
sehr lustig, falls euch bei der nächsten Zugfahrt also mal langweilig sein sollte...
Hier ein entsprechendes Skript für PIE. (Den
"Programmierbaren Eingabe Emulator", ein kleines aber geniales Tool mit dem man nahezu alle nur denkbaren Eingabegeräte ansprechen und konvertieren kann - etwa Tastatur, Maus, Joystick, Datenhandschuh, MIDI und sogar Sprache etc.)
Das Ganze funktioniert relativ einfach: Mit der Tastatur spielt man entsprechend dem
ThumMusic Pitch System die Töne, mit der Maus steuert man die Anschlaglautstärke (in die Vertikalrichtung, horizontal kann man noch den Modulationsparameter ändern - das funktioniert genauso wie das Modulationsrad bei einem Keyboard. Wer will, kann anstatt Modulation auch z.B. den Pitch Bend Parameter ansteuern, dazu muss man nur eine Zeile löschen und eine andere (bereits vorbereitete) aktivieren. Oder man kann anstatt der Maus einen Joystick verwenden etc.) Schließlich kann man mit den "Bild auf", "Bild runter" Tasten das Instrument noch jeweils oktavenweise rauf- und runtertransponieren und so einen Bereich von knapp 10 Oktaven abdecken.
Letztendlich gibt das Skript nur MIDI-Events auf dem Standardausgabeport aus. Welcher das ist, kann man mit "Sounds und Audiogeräte->Audio->MIDI-Wiedergabe" in der Systemsteuerung festlegen. Standardmäßig ist das der Microsoft Wavetable Synth (grusel), man kann aber z.B. auch einen externen Hardwaresynthesizer ansteuern, indem man den MIDI-Ausgang seiner Soundkarte auswählt (so sie denn einen hat...) und die Hardware dann da anschließt. Oder man lädt sich
MidiYoke runter, dass ist eine Art virtuelles MIDI-Kabel, mit dem man midi-fähige Softwareprogramme miteinander verbinden kann. So kann man z.B. "Midi Yoke #0" als Standardausgabeport in der Systemsteuerung festlegen und dann besagten Port als Eingang z.B. in einem Notationsprogramm (oder Softwaresynthesizer, Host etc.) verwenden und so das Programm mit dem Skript ansteuern.
Der PIE ist zwar teilweise relativ umständlich zu programmieren, habe das Programm dann aber trotzdem verwendet, da es ein entscheidendes Feature bietet: PIE fängt die Eingabesignale (Tastaturanschläge, Mausbewegungen etc.) auf einer niedrigeren Ebene ab und funktioniert deswegen auch dann, wenn eine andere Applikation den Eingabefokus hat. Das ist recht nützlich, um mit dem System z.B. Noten in ein MIDI-fähiges Notationsprogramm einzugeben,gleichzeitig an einem Synthesizerprogramm rumzuschrauben etc. (damit sollte man allerdings auch ein bisschen vorsichtig sein, da die Tastenanschläge, nachdem PIE sie ausgewertet hat, unverändert an das momentan aktive Fenster weitergeleitet werden. Wer also die einzige Kopie seiner nahezu fertigen Diplomarbeit in sein Office Paket lädt und die dann durch wildes Tastengedrücke schrottet, soll später nicht sagen, ich hätte ihn/sie nicht gewarnt...
).
Viel Spaß damit,
NothanUmber