Der Tag

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sepia-toned
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So, ein neuer Text von mir, diesmal auf Deutsch. Ist in einer schlaflosen Nacht entstanden, viel mehr gibts erstmal nicht zu sagen, denke ich.

Ich würde mich über Kritik freuen und mich würde interessieren wie der Text auf euch wirkt oder welches Gefühl bei euch ankommt...bzw ob das Gefühl des Textes bei euch ankommt.


Der Tag


Bin wieder wach gelegen
Hab zu viel nachgedacht
Hab mir den Kopf zerbrochen
Kein Auge zugemacht

Und ich bin wieder verzweifelt
Schon wieder resigniert
Denn das, was uns verbindet
Liegt längst schon hinter mir

Und ich warte auf den Tag…
Ich warte auf den Tag…

Und ich hoff es wird ihn geben
Nur die Hoffnung hält mich wach
Denn uns beide trennt das Leben
Vielleicht sehen wir uns danach


Ich steh so oft vor deinem Grab
Wenn ich dich sehen will
Es kommt mir vor als ob es gestern wäre
Denn die Zeit steht still

Und ich bin wieder verzweifelt
Schon wieder resigniert
Denn was uns beide trennt
Liegt noch nicht hinter mir

Und ich warte auf den Tag…
Ich warte auf den Tag…

Und ich hoff es wird ihn geben
Nur die Hoffnung hält mich wach
Denn uns beide trennt das Leben
Vielleicht sehen wir uns danach


Obwohl ich weiß es wird ihn geben
Macht mich die Sehnsucht manchmal krank
Denn uns beide trennt das Leben
Wir sehen uns wieder - irgendwann
 
Eigenschaft
 
Hi sepia,
dein Text ist in seiner Einfachheit sehr anrührend. Auch wenn Du keine interessanten Bilder benutzt und man Hintergrund und Sinn sofort erfasst. Etwas fürs große Gefühl.
Sehr schlicht- aber gerade deswegen sehr unmittelbar. Geht direkt ins Blut.
Besonders stark find ich die Passage
"Denn uns beide trennt das Leben
Vielleicht sehen wir uns danach"

Sehr schön. Ich stelle mir eine Frau alleine auf einer dunklen Bühne vor. Nur mit einem Klavier, wahlweise Gitarre.
Grüße
willy
 
Ein sehr schöner Text, sehr bewegend. Und in der richtigen musikalischen Umsetzung sicher noch rührender. Ich finde ihn wirklich schön.

Ich hab nur eine einzige Sache, die mich etwas irritiert (erinnert mich jetzt ein wenig an das "jetzt sitz ich damit an" aus dem "Im falschen Film"-Thread ;)) - und zwar das hier:

Bin wieder wach gelegen

Das ist sone Formulierung, wie ich sie hin und wieder mal höre. Ich selbst kenne es aber eher als "hab wach gelegen".

Besonders schön finde ich auch die Stelle, die Willy schon nannte, die mit "nach dem Leben" - das ist traurig und wunderschön zugleich.
 
Juhu, Lob :great: Danke für die schnelle und positive Rückmeldung :)
Vielleicht sollte ich doch auch mal wieder mehr auf Deutsch schreiben.

Das ist sone Formulierung, wie ich sie hin und wieder mal höre. Ich selbst kenne es aber eher als "hab wach gelegen".

Alsoo, das ist ja die Sache mit der Transitivität bzw. Intransitivität. Im Norden sagt man "ich habe gelegen/gestanden/...", im Süden "ich bin gelegen/gestanden/...". Was da jetzt grammatikalisch korrekt ist weiß ich auch nicht, ich würde mal sagen "ich bin gelegen", weil liegen ja intransitiv ist...aber ist auch eigentlich egal :D
Ich war mir bei der Stelle auch nicht ganz sicher ;)
 
hey

allgemein schließe ich mich willypanic an, trotz der einfachheit wirkt der text weder plump noch zu simpel,

allerdings verstehe ich das mit dem wachliegen nicht ganz:
auf der einen seite, ist es in der ersten strophe etwas negatives, und erweckt ein bild des nichteinschlafenkönnens, sich ständig den kopf zu zerbrechen, und vllt auchg selbst an der schlaflosigkeit zu zerbrechen.
andererseits ist es die hoffnung die wachhält, etwas sehr positives dass zum träumen anregt und einen deshalb nicht schlafen lässt.

ist dieser widerspruch beabsichtigt?

zusätzlich würde ich vllt das gefühl hervorheben, während der nacht auf den tag zu warten, den tag allgemein also mit dem tag an dem man sich wiedersieht zu verknüpfen.
natürlich ohne das es in selbstmordgedanken endet.
vllt könnte man mit bildern verdeutlichen, dass die nacht etwas negatives, nie enden wollendes etwas ist, und der tag (eben die genannte verknüpfung) für das lyrische ich das einzig positive darstellt..

alles nur ideen ;)
 
Juhu, Lob :great: Danke für die schnelle und positive Rückmeldung :)
Vielleicht sollte ich doch auch mal wieder mehr auf Deutsch schreiben.



Alsoo, das ist ja die Sache mit der Transitivität bzw. Intransitivität. Im Norden sagt man "ich habe gelegen/gestanden/...", im Süden "ich bin gelegen/gestanden/...". Was da jetzt grammatikalisch korrekt ist weiß ich auch nicht, ich würde mal sagen "ich bin gelegen", weil liegen ja intransitiv ist...aber ist auch eigentlich egal :D
Ich war mir bei der Stelle auch nicht ganz sicher ;)

Also, ich bin mir eigentlich sicher, dass "habe" korrekt ist. Weiß es jemand evtl. genauer? Würd mich ja auch interessieren. :)
 
Ich hab mich mal schlau gemacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es kein Ergebnis gibt. Wie schon gesagt, das eine wird im Süden verwendet, das andere im Norden. Hochdeutsch wäre eher deine Variante, aber so ein "mediterraner" Einschlag wäre ja auch nicht schlecht :D

Sofern man "liegen" als Bewegung ansieht, ist es intransitiv, kann also kein Akkusativ-Objekt haben und bildet somit sein Perfekt mit sein. Wenn es eine Tätigkeit beschreit, ist es transitiv, kann als ein Akkusativ-Objekt haben und bildet sein Perfekt mit haben.

Somit haben wir alle was gelernt und ich werds wohl abändern ;)
Hast du irgendwas mit Sprachen zu tun? :D
 
So will ich auch mal was dazu sagen ^^

Jaja alles wirklich sehr schön. Mir gefällt das eigentich rund um und ich hab nichts zu meckern und will noch was hervorheben.

Die Stelle im Refrain "Denn uns beide trennt das Leben" Wirkt so kräftig und weiß auch nicht. Auf jeden fall hat sie mich gleich in ihren Bann gezogen. Was vergleichbares ,was aber in eine andere Richtung geht ist aus einem Text von Planlos. Zitat:
Planlos - Blender

Ich schäme mich ein Mensch zu sein
Ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll aber solche sachen Machen ein Text gleich viel aufregender. Ist dir wirklich gut gelungen und nach meinen gefallen.
 
Moin

allerdings verstehe ich das mit dem wachliegen nicht ganz:
auf der einen seite, ist es in der ersten strophe etwas negatives, und erweckt ein bild des nichteinschlafenkönnens, sich ständig den kopf zu zerbrechen, und vllt auchg selbst an der schlaflosigkeit zu zerbrechen.
andererseits ist es die hoffnung die wachhält, etwas sehr positives dass zum träumen anregt und einen deshalb nicht schlafen lässt.

Das mit der ersten Strophe verstehe ich als Einstieg.
Verdeutlicht einfach auch die Entstehung des Textes
Für den dens interessiert (mich eigtl auch^^) find ichs gut.

Ansonsten kann ich mich nur anschliessen
Einfach. Gut.
wirklich sehr gut^^
 
Danke für die vielen Rückmeldungen :great: Hat mich wirklich gefreut, dass euch der Text so gut gefällt!!

allerdings verstehe ich das mit dem wachliegen nicht ganz:
auf der einen seite, ist es in der ersten strophe etwas negatives, und erweckt ein bild des nichteinschlafenkönnens, sich ständig den kopf zu zerbrechen, und vllt auchg selbst an der schlaflosigkeit zu zerbrechen.
andererseits ist es die hoffnung die wachhält, etwas sehr positives dass zum träumen anregt und einen deshalb nicht schlafen lässt.

ist dieser widerspruch beabsichtigt?

Gute Frage!! Also...eigentlich war das nicht beabsichtigt, ist mir auch ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Aber ich würde sagen das wach liegen bedeutet nicht schlafen können, das wach halten heißt am Leben halten. Ich werd mal drüber nachdenken, aber ich glaube des Widerspruch macht sich auch ganz gut ;) Aber danke für den Hinweis!!

zusätzlich würde ich vllt das gefühl hervorheben, während der nacht auf den tag zu warten, den tag allgemein also mit dem tag an dem man sich wiedersieht zu verknüpfen.
natürlich ohne das es in selbstmordgedanken endet.
vllt könnte man mit bildern verdeutlichen, dass die nacht etwas negatives, nie enden wollendes etwas ist, und der tag (eben die genannte verknüpfung) für das lyrische ich das einzig positive darstellt..

Gute Idee!! Eigentlich hatte ich auch noch eine dritte Strophe geplant, in der dann der Umschwung kommt, da könnte ich das noch unterbringen. Wobei das dann eher darauf rauslaufen würde, dass das lyrische Ich erkennt, dass nicht Leben=Nacht und Tod=Tag=Wiedersehen bedeutet, sondern, dass auch das Leben aus vielen schönen Tagen besteht und man sich ja irgendwann wiedersieht. Also irgendwie sowas...danke für die Tipps :great:
 

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