"Der" Stingray-Sound: Präziser Growl (oder so ähnlich)

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Hallo liebe Basser-Gemeinde

Wie der Titel hoffentlich schon einigermaßen vermuten lässt, bin ich aktuell auf der Suche nach "dem" Stingray-Sound. Ich habe mitlerweile den Eindruck gewonnen, jeder hat eine etwas andere Vorstellung von "dem" Stingray-Sound.
Ich denke beim Stichwort "Stingray-Sound" an das erste Rage Against The Maschine Album oder auch an Zebrahead oder aber auch an Chic.

Ich besitze nun seit einer Weile schon einen Stingray mit dem ich auch mehr als zufrieden bin - wobei das bei mir stark von den Saiten abhängt.
Aber - verglichen mit u.a. den oben genannten Beispielen - klinge ich mir oft entweder zu fett und mumpfig oder zu dünn und scharf (Saitenabhängig - dazu später mehr)
Vorab: Mein Ray ist mitlerweile ausschließlich auf Drop-D gestimmt und ich spiele bisher immer relativ fette Saiten (110), weil mir alles dünnere oft zu wabbelig wird.

Hier mal ein kurzes schönes Beispiel:

Der Sound in dem Song ist sicher nicht das absolute non-plus-ultra, geht aber "growl"-mäßig ganz gut in die Richtung.
Ab ca. 2:52 hört man den Bass sehr schön: Präsent, "straff" würde ich es mal nennen. Aber genau da komme ich nicht hin.
Mit Ernie Ball Power Slinkys klingt alles nach eine Probe schon wie tote Saiten - irgendwie mumpfig, zwar fett aber keine Höhen mehr und kein Biss.
Bei D'addario Pro Steels klingelt es obenrum gut, präsent und "scharf" wird der Sound dann auch, aber eben zu sehr und es fehlt an Fettgehalt.
Das knurren kommt bei mir auch nicht richtig in den Vordergrund...
Ich suche also:
- typisches Stingray-knurren (falls man das so nennen darf)
- schub untenrum ohne mumf
- knallig untenrum ohne druckverlust und zu scharfen Sound

Ich hoffe ich konnte mein Problem einigermaßen verständlich beschreiben.

Kurz mal mein Setup:
Stingray -> EHX Bass Big Muff Deluxe -> Digitech Bass Driver -> Ashdown JBB 500 -> Ashdown VS412

Könnte es an der 412er Box liegen? Die Box gehört nicht mir, weshalb ich dankbar bin, aber wäre eine 410er (+115?) vielleicht für meine Bedürfnisse die bessere Wahl? Eine gewisse Zeit habe ich über eine Ashdown Mag410 gespielt, die Erinnerung daran fehlt jedoch in gewissem Maße...

Was Saiten angeht, könnten da vielleicht doch dünnere Saiten eher den erwünschten Sound unterstützen?
Ich habe mich bei Saiten ehrlich gesagt noch nicht großartig durchprobiert: Ich hatte mal einen Satz Fender Steels, die so garnicht meins waren. Sonst bisher immer Ernie Ball Slinkys oder D'addario Pro Steels, wobei mir bei beiden das gewisse Etwas gefehlt hat: Die Slinkys klingen für mich sehr schnell tot und die ProSteels nicht fett genug. Als nächstes wollte ich mal Ernie Ball Cobalt Slinkys ausprobieren (auch "Power"), weil ich mal gelesen hatte, die liegen irgendwo zwischen Stahl und Nickel.

Wie siehts aus mit EQ-Setting? Ich muss gestehen, dass ich da recht wenig Ahnung habe und der 12-Band EQ meines Amps mir fast schon zu viel ist. Wenn notwendig, kann ich von meiner aktuellen Einstellung am Mittwoch mal nen Schnappschuss machen.

Zu guter Letzt nochmal quasi ein negativ-Beispiel ("quasi" weil ich es nicht absolut kacke finde, es aber eben auch nicht das Gesuchte ist) aus dem Demo meiner Band:
https://soundcloud.com/atmosonic-band/dirty-phantasies#t=1:31
ca. bei 1:32 oder auch bei 3:02 hört man das hohe klingeln der Pro Steels ziemlich gut - das stört mich weiter nicht, aber an fette fehlt es. Über meine Box ist es nicht ganz so arg, geht aber doch auch in diese Richtung.

Für jede Art von Hilfe - falls mir überhaupt noch geholfen werde kann - wäre ich dankbar :)

Cheerio!
 
Eigenschaft
 
das Shoe beispiel ist (fast sicher) eine Avalon U5 oder vergleichbare DI
deine Aufnahme entweder normales Interface oder Mikro an normalem Interface
(wobei ich da die Box als Schwachpunkt sehen würde - selbst bei hochwertiger Abnahme kann nur das rüberkommen, was da ist)

die in meinen Ohren besten 12er waren die Genz Neox
(werden leider bekanntlich nicht mehr gebaut - wurden gern aus 2 Stk gestapelt statt einer Doppel-12)
die 2x12 hatte einen relativ brutalen Ansatz, in 2 einzelnen war das straffer und 'disziplinerter' bzw besser für kleine locations
waren geniale Teile mit genau dem bischen Dreck was ein Ray oder Preci zum Rocken braucht, nicht billig - dafür Extraklasse
SAD sind etwas sauberer, aber das würde auch in die angedachte Richtung gehen, die kenne ich aber nur einfach
mit Ashdown bin ich boxenmässig noch nie warm geworden - die Amps sind ok...

cheers, Tom
 
Hast du einen 2 oder 3 Band Stingray? Mein 2-Bänder klingt nur mit Slinkys so richtig nach Ray, aber sehr empfehlenswerte knurrige und fette Steels sind die DR Lo-Rider, für mich DIE Stahlsaiten schlechthin. Ich hab sehr viele durch und spiele die DRs auf jedem Bass - außer auf dem Stingray ;)

Der 2 Band Ray macht so krasse Höhen, die drehe ich immer voll auf und dann ein kleines Stück wieder zurück. Das klingelt dann mit Horn schon fast zu krass, selbst mit mittelalten Slinkys.
Wie stellst du den Bass ein? Ich finde ja das macht beim Ray immer sehr viel aus, und wer den Bass als One-Trick Pony bezeichnet hat ihn noch nicht selbst über längere Zeit gespielt.

Lässt sich die fehlende Fette auf der Aufnahme nicht mit einem EQ in den Griff kriegen? Ich find den Bass Sound btw gut, unfett finde ich den echt nicht. Den Muff und Drive müsste ich jetzt nicht haben, finde so richtig punchig und fett klingen Bässe eh nur clean und mit Compressor.
 
Wie djaxup kann ich da nur auf das Setup verweisen - damit hat man den Einfluss wieviel "Bund" im Sound ist. Beim Stingray, mit seinen sehr markanten und oft betonten Höhen ist dies ein ziemlich großer Hebel.
Im "Shoe"-Sound aus dem Video ist der Bass recht sauber gespielt - also kaum Saitengeräusche. Bei deiner Demo rasselt es dort deutlich mehr. Passt aber ganz gut zu der Mucke!

Insgesamt finde ich das Demo vom Bass-Sound gar nicht schlecht - da dürfte nen bissl EQing um da noch ein bissl mehr Fundament reinzubekommen reichen. Insgesamt wirkt die Aufnahme "untenrum" etwas dünn.
 
Hi, deinen sound auf der aufnahme find ich richtig gut.
Was deinen wunschsound angeht hat djaxup den nagel auf den kopf getroffen: dein angezerrter Sound klingt gut aber den typischen präzisen und punchigen stingray sound kriegt man am besten clean hin. Da wirst du wohl einen kompromiss finden müssen

Was das fundament angeht: ich kenne die 412 nicht aber ashdown boxen sind in der regel nicht so auf straffe tiefbässe ausgelegt sondern gehen eher über die tiefmitten, villt mal ne andere box ausprobieren.
Ansonsten mal nen EQ zwischen bass und amp stecken und gucken ob du damit mehr in die wunschrichtung gehst.
 
Huhu...MEIN Traumsound ist auch der von T.C. vom ersten Ratm-Album.
Ich habe einen Stingray5 und alle Regler des 3-Band-EQs aufgedreht.
Ich benutze GHS-Boomers und die Amps lasse ich eq-technisch neutral.
Das Ganze, im fingerstyle-Modus, ist für mich DER Stingraysound, den ich haben wollte:)
 
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Hey :)
Danke schonmal für die vielen Antworten.

Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen: Bei meiner Aufnahme habe ich über meinen Amp gespielt. Von da aus (ohne Box) direkt ins Pult. Dass die Aufnahme insgesamt etwas zu wenig Druck hat, ist mir auch schon aufgefallen. Ich finde es aber noch OK und es ist ja auch ein Demo, eigentlich nur um zu zeigen, was wir für Musik machen.

Die Vermutung mit der Box hatte ich auch schon. Da sollte ich mich bei Zeiten mal umschauen, wobei ich den Sound (im Proberaum/live) eigentlich auch OK finde, es fehlt mir nur das gewisse Etwas.

Was Saiten angeht muss ich sowieso noch viel probieren. Aber wie ich hier lese, sollte ich nach den Cobalt Slinkys (nebenbei: hat die schonmal jemand getestet?) wohl mal GHS Boomers und DR LoRider besorgen.

Was den EQ angeht: Wie gesagt, ich befürchte ich bin mit dem fetten 12bd-EQ etwas überfordert bzw. nehme mir da auch nicht genug Zeit um großartig zu tüfteln :D Ich befürchte aber, dass das doch noch etwas bewirken könnte.

Also versuche ichs erstmal am EQ und mit neuen Saiten... das mit der Box wird spontan eher nix.

Nach nem Kompressor würde ich mich dann aber auch gern mal umschauen. Ich denke das ist auch nicht unerheblich.

Bei der Aufnahme war der Bass Driver übrigens nicht im Spiel und der Big Muff auch noch recht minimal - ich weiß aber nicht genau, wie sehr im Nachhinein noch am Sound geschraubt wurde.
 
ich würde mal den Bass Driver weglassen - live ist er nicht tragisch, aber solche Digitalgeräte sind nicht für Aufnahmen ausgelegt
für die Definitiion der Aufnahme ist es tatsächlich am günstigsten, möglichst wenig und möglichst hochwertiges in der Kette zu haben
eine Aufnahmespur ist von Natur etwas völlig anderes als der Raumeindruck, den man direkt hört

es muss nicht unbedingt eine U5 sein, aber wenn du die Gelegenheit hast, solltest du so ein Ding mal als Referenz anspielen
(hat einen Kopfhörer-Ausgang, logischerweise in top Qualität)

cheers, Tom
 
Den Bass Driver hab ich noch nicht lange - bei meiner Aufnahme ist er noch nicht zu hören und auch so setze ich ihn bisher eher wenig ein.

Puh son U5 scheint ganz schön teuer zu sein. Wenn ich mal die Gelegenheit hab probier ich das aber mal
 
sorry, wo du U5 schreibst, fällt es mir wieder ein - viele live-Amps haben nicht die Definition solcher DIs
(hab's selbst mal A/B getestet, indem ich eine ähnliche DI per Return direkt an die Endstufe gelegt habe)
das Gerät ist halt ein Studio Standard mit makellosen Werten, rund 5 Kg iirc

das Audient ID22 hat einen ähnlich guten hi-z Eingang, findet man allerdings auch nicht an jeder Ecke zum Testen
Countryman DIs, oder die Radial mit dem Jensen-Übertrager sind nicht ganz so schmerzhaft

cheers, Tom
 
Telefunky: Dass der BDDI ein Digitalgerät sein soll, wäre mir neu. :weird:

Avalon U5 kann ich aber aus Studioerfahrung ebenfalls empfehlen. ;)
 
Es geht um den digitech bass driver ;)
 
Ah. 'Tschuldigung, ist noch zu früh. :D :coffee:
 
ich musste auch erst nachsehen...
was ich in solchen Fällen über den Gerätenamen + 'guts' und Bildsuche mache
da findet man meist ein paar aufgeschraubte :D

vheers, Tom
 
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Mit etwas Verspätung melde ich mich hier jetzt auch nochmal zu Wort.

An Effekten ist jetzt aktuell nurnoch der Bass Muff am Start.

Nach einigen Proben muss ich jetzt aber doch nochmal sagen, dass ich im Großen und Ganzen zufrieden bin mit meinem Sound. Mir fehlen nur gewisse Nuancen (wie oben beschrieben...)
Ich hab jetzt einfach mal meine EQ-Setting abfotografiert

Diese Einstellungen hatte ich mit dem Mann im Studio so "erarbeitet" und seitdem nicht verändert. Einzig an diesem "Harmonic Ephasis"-Regler dreh ich ab und an (normalerweise steht er aber immer irgendwo um die 12 Uhr).

Erst jetzt beim Foto fällt mir auf, dass die Höhen ja recht weit runtergeregelt sind... minimal mehr wäre mal ne Maßnahme (bei EB Slinkys zumindest).
 

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bbkassel
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PastorOfMuppets
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Das Problem hat sich übrigens größtenteils erledigt:
Ein bisschen mit dem EQ rumspielen hat schon etwas geholfen. Mittlerweile habe ich nen neuen Amp, mit dem es noch besser funktioniert. Mit meiner neuen Box (die hoffentlich im Dezember kommt) werde ich mein Ziel dann ziemlich sicher nahezu einwandfrei erreichen.
 

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