Der Sound der Saiten

Boerx
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Ich habe die letzten Wochen und Monate mit unterschiedlichen Saitenarten und Saitenmarkten experimentiert.

Normalerweise spiele ich D'addario EXL 170, auf die ich mich schon vor ettlichen Jahren eingeschossen hatte. Doch aufgrund diverser Gründe (z.b. Verfügbarkeit) hatte ich den letzten Wochen mehrer unterschiedlichen Saitenmarken/Arten und Stärken auf dem gleichen Bass im Einsatz. Ich will jetzt nicht wirklich auf alle eingehen und welche das waren, jedoch wurde mir richtig bewusst wie wichtig es ist die passenden Saiten, zum passenden Bass und zur eigenen Spielweise zu haben.
Ich habe alle Saiten sowohl im Proberaum als auch live gespielt. Immer war der gleiche Mischer dabei, bei manchen hab ich hinterher nen kurzen Mittschnitt gehört. Die Unterschiede bei absolut gleichem Equipment und gleichen Einstellungen waren frappierend. Nicht das die Saiten gut, weniger gut, oder schlecht klangen. Es hat einfach nicht gepasst. Das Zusammenspiel zwischen dem Equipment, dem Bandsound und den Saiten war jedesmal anders. Das einemal war der Sound briliant und klar aber ohne Attack, beim nächsten mal hatte ich wunderbare Bässe aber es mumpfte. Dann wieder hatte ich super Attack aber es klang dünn und leblos. Manchmal hat der Sound super ins Bandgefüge gepasst, ein andermal war er ein Fremdkörper oder ging ganz unter.
Als weitere Faktor kam dann noch hinzu, dass bei gleichem Bass und Equipment aber anderem Basser sich ein komplett anderes Bild ergab.


Fazit: Saiten sind nicht gut oder schlecht. sondern nur passend oder unpassend und absolut abhängig vom Musiker und seiner Spielweise. Das beste Equipment kann sich nciht entfalten wenn die Saiten nicht harmonieren. Imho finde ich es einfacher Tipps zum Basskauf oder Verstärkerkauf zu geben als zum Saitenkauf, da viel mehr Faktoren viel subtiler zusammenarbeiten.
Was meint ihr? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemcht oder sind für euch die Saiten nur Mittel zum Zweck?


(ein paar der gespielten Saiten: div. GHS, D'addario, Ernie Ball...)
 
Eigenschaft
 
Ich gehe d'accord, dass die Subjektivität bei der Beurteilung der Saiten, gerade wegen der unterschiedlichen Vorlieben in der Haptik, eine große Rolle spielt. Allerdings kann man die Saiten dennoch recht gut kategorisieren (Material, Bauart, Beschichtung, Stärken etc) und dann pro Kategorie auf entsprechende Qualitäten reduzieren.

Für mich geht es alles in allem darum ansprechende Saiten zu finden, die meinen Sound erzeugen können. Ich bin mir bewusst, dass es sich lohnt entsprechend in gute Saiten zu investieren. In der Industrie gibt es den Begriff "Bottleneck", zu Deutsch: Ein System ist nur so gut wie sein schwächster Punkt. Wenn man einen teuren Bass mit teurer Elektronik an einem teuren Amp mit teurer Box spielt, dann sollte man nicht an den Saiten sparen wollen.

Allerdings glaube ich nicht, dass es die eine Saite für einen Bassisten gibt, sondern dass es immer mehrere gibt, welche sich mit den Vorlieben des Spielers decken. Die "perfekte Saite" zu finden ist vermutlich ein endloser Weg.

Da ich alle möglichen Arten von Bässen spiele (4-/5-/6-Saiter, Fretless), habe ich auch immer verschiedene Saitenhersteller, Saitenstärken und z.T. auch Saitenmaterialien. Für Slap'n'Pop auf dem Fender Jazz sind mir die D'Addario (Stahl, roundwound, 100/80/60/40) am liebsten, auf dem 6-Saiter TRB-JB hab ich die Thomastik Infeld Supperalloy (130-32), auf dem Fretless DR High Beams und auf meinem "Popmusik"-5-Saiter die fast unkaputtbaren Elixir medium (130-45)
 
Leidiges thema...
Ich weiß nicht wieviele Saitenmarken/Arten/Stärken ich durch hab... aber einige.
Ich hab meinen persönlichen liebling gefunden,was nicht grad das einfachste war,
aber ich bin sehr zufrieden.
Jeder kann einer Saite was gutes und schlechtes abgewinnen,
in einem Thread hier wollte ich alte mit neuen saiten vergleichen,
hatte aber als neue eine andere marke in anderer stärke.
was war? Kein hör oder messbarer unterschied... (den thread werd ich allerdings noch vervollständigen wenn ich das nächste mal wechsel).

Ich find allerdings schon das es unterschiede gibt,die frei von jeder subjektivität sind. Natürlich ist das ganze auch eine Preisfrage. Ein Satz für 14€kann nicht so gut sein, wie einer für 30€. Hier ist die frage eher,ob er doppelt so gut ist, damit sich das geld lohnt...
Gerade bei günstigen saiten ist die qualitätsstreuung groß.
Wer mehr als einen Satz Boomers drauf hatte,weiß was ich meine...
Man muss bei günstiger eben gewisse abstriche machen (Red Lables z.B.= günstig, sound ok, aber extrem grob).
Es ist für viele eine scheinbar endlose suche, und man muss sich irgendwann eben mal mit etwas zufrieden geben...
 
Ich bin für mich selbst zu dem Ergebnis gekommen, dass für mich hauptsächlich das Spielgefühl ausschlaggebend ist.

Eine Saite kann noch so toll klingen oder noch so lange halten, wenn sie sich schlecht anfühlt spiele ich auch dementsprechend.
Es haben sich bei mir 2 Favoriten herausgebildet, zum einen die d'Addario EXL und zum anderen Elixirs.
Beide hauen einen klanglich nicht um, aber fühlen sich subjektiv toll an, was wiederum bedeutet, dass ich besser spiele und somit dann wieder besser klinge....
Ein sehr komplexes Thema, wie wir ja schon festgestellt haben, wo eine detaillierte Beratung sehr schwer fällt.
 
Ich kann das schon nachvollziehen. Allerdings kommt es auch auf den Bass an.

Superkrass in der Hinsicht ist mein RBX. Bei dem habe ich schon mehr als einen Test-Satz eine Probe nach dem Aufziehen mit verzogenem Gesicht wieder runtergeschmissen, weil es einfach grauenvoll klang. Das hatte mit dem Preis der Saiten übrigens nichts zu tun - nur damit, dass meiner Ansicht nach die Saitencharakteristiken nicht zum Bass und meiner Spielweise gepasst haben.

Der Fernandes ist da... wenn ich es mal so sagen darf... freundlicher. Der kommt mit fast jeder Saite akzeptabel klar. Manche mag er mehr, manche mag er weniger. Sind die Saiten nicht brillant genug, mumpft er sehr, sehr schnell. Aber da bin ich relativ frei im Ausprobieren.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich für jeden der beiden auf *seine* Saite eingeschossen habe - das sind komplett unterschiedliche - und da eigentlich gar nicht mehr probieren möchte.
 
Meine Erfahrungen sind ähnlich wie Eure. Die richtigen Saiten für sein Instrument und seine Spielweise zu finden, dauert lange (= Jahre) und kostet Geld. Man kann halt einen bereits aufgezogenen Saitensatz bei Nichtgefallen nicht einfach zurückgeben. Hinzu kommt noch erschwerend, dass einem Beschreibungen und Soundfiles von Saiten nur bedingt etwas nützen, weil sie von einem anderen Spieler auf einem anderen Instrument gemacht wurden. Es muss also jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Man kann zwar Saiten grob kategorisieren ( z.b. von "bright" bis "mellow"), aber wie sie unter den eigenen Fingern klingen, weiß man erst, wenn man sie probiert hat.
 
Man kann halt einen bereits aufgezogenen Saitensatz bei Nichtgefallen nicht einfach zurückgeben.

Das stimmt wohl. Aber man könnte hier im Board anfangen Saiten bei nichtgefallen in den Flohmarkt zu setzen. Dann haben alle was davon :)

Wobei intensiv getestete Saiten keiner mehr haben wollen dürfte.
 
. Man kann halt einen bereits aufgezogenen Saitensatz bei Nichtgefallen nicht einfach zurückgeben.


herbieschnerbie schrieb:

Eigentlich stimmt es nicht. Der Gesetzgeber sieht zumindest bei Käufen über das Internet vor, dass man Ware ohne Angabe von Gründen innerhalb von 14 Tagen wieder zurückgeben kann.
Wenn ein bestimmtes Produkt zunächst eingebaut, oder im Falle von Saiten aufgezogen werden muss, um sich ein Bild davon machen zu können, so bleibt auch dieses Recht bestehen. Wer das nachlesen möchte, kann das gerne hier tun:

https://www.musiker-board.de/vb/faq-workshop/205404-garantie-gew-hrleistung-reklamation-mir-als-k-ufer-zusteht.html

Aber was die Praxis angeht, so tut man sich als Käufer einfach schwer sowas tatsächlich zurückzugeben, deshalb macht es vermutlich auch kaum jemand (mich eingeschlossen).
 
Saiten für mich das Wichtigste am Sound. Normalerweise spiele ich immer mit alles auf Flat, am liebsten mit dem ReußenzehnBassMax direkt in die Endstufe/Pult.

Die gewählten Saiten prägen bei mir extrem die Spielweise, hat aber lange gedauert bis ich mir das eingestanden habe.
Nun setze ich die Dinger bewußst ein um gezielt an einen Sound/Stil zu kommen.
Ich nutze paralell Elites (Roundwound Stainless Steel) auf einem SKC-Bass und Rotosound Swingbass (Halfwounds) auf einem Esh.
Auf meiner Spielwiese auf http://www.youtube.com/muriske gibts das auch zum hören.
 

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