Der Satz - Songtext Optimierung

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Ich suche für einen Songtext von mir Verbesserungsvorschläge.
Da ich bislang eher als Musikus unterwegs bin, bin ich in Bezug auf den Text noch recht unsicher.
Ich hab ihn spontan nach der Lektüre des Buches "Die Bücherdiebin" von Markus Zusag geschrieben.
Der Inhalt des Romans hatte mich an eigene Kindheitserlebnisse erinnert.
Musikalisch schwebt mir ein Slow Blues vor, wobei jeweils eine Strophe 12 Takte umfassen soll.
Ein erstes Demo von mir ist auch bereits fertig, habs auch bereits im Internet veröffentlicht, weiß allerdings nicht, ob ich
Links zu anderen Quellen reinsetzen darf, hab mich grad erst registriert.

Aber nun der Text.


Der Satz

//Text entfernt//
 
Eigenschaft
 
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Hi n****t,
herzlich Willkommen auf dem Musiker-Board und im Texte-Bereich.
Zwei Hinweise gleich zu Anfang: es gibt auch eine Hörproben-Ecke, wo Du Deinen song, wenn Du magst, reinstellen kannst. Links zu soundcloud oder so sind kein Problem, auch zu eigenen WEB-Seiten nicht, wo der song zu hören ist.
Möglicherweise interessiert Dich als songtexte-Starter ein workshop zu diesem Thema - gibt es auch als PDF zum download - link in meiner Signatur.

Zu Deinem Text und Deinem Anliegen:
"Ich suche für einen Songtext von mir Verbesserungsvorschläge."

Welche Art Verbesserungsvorschläge schweben Dir denn vor?

Wenn ich Deinen Text lese, ist er recht kurz. Geht es also um eine Weiterentwicklung Deiner im Grunde schon angelegten story, die ich so zusammenfassen würde, dass ein Erwachsener einen Satz, der ihm als Kind unverständlich war, nun verstehen kann und über die Umstände Ausgrenzung und Ermordung von Menschen etc., die dahinter stehen, zum Friedenskämpfer wird/wurde.

Wenn ich mir die Textstruktur anschaue, paßt er sehr gut zu einem klassischen musikalischen Blues-Thema - er könnte aber auch erweitert werden um Bridge und Refrain ...

Vielleicht könnte es auch darum gehen, dass die Zuhörer die "Lösung" (also was der Satz bedeutet) nicht so früh erfahren ... das hätte den Vorteil, dass es quasi nicht nur um eine historische Erfahrung geht, sondern dass die Verletzung der dahinterstehenden Rechte (Menschenwürde, Menschenrechte) universell und immer wieder zu verteidigen sind ... schaut man sich manches an, was derzeit hier und in Europa läuft, ein sehr aktuelles Thema ...

So weit erst mal ein paar meiner Gedanken.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Erst mal danke für die nette Begrüßung und die Tipps.
Zu Deiner Frage, was ich mir an Optimierung wünsche oder vorstelle:
Grundsätzlich würde ich die Bluesstruktur gern so wie beabsichtigt beibehalten.

Sicherlich gäbe es andere Varianten mit Refrain und Bridge, aber meine heutigen Gefühle zum damaligen Geschehen passen
besser zu einem klassischen Blues als zu einer eher kopfgesteuerten Songstruktur.

Als Optimierung stelle ich mir vor allem eine stimmigere Reimstruktur vor, z.b. passt das Wort "Insasse" für mich nicht ganz ideal zu dem, was ich meine. Es geht ja um die - nicht vorhandenen - Bewohner des Hauses. Da die Bewohner ja auch zu der Zeit als sie noch dort lebten, vermutlich auch schon rechtlos und isoliert waren, kam ich auf den Begriff Insassen. Aber als Kind konnte ich so ja noch nicht kombinieren, weshalb ich damit etwas unzufrieden bin. Die ersten beiden Strophen sollen ja das abbilden was ich als Kind erlebt habe, erst die letzte Strophe löst das Staunen des Kindes auf durch die Erkenntnis als Heranwachsender, das dort unfassbar Grausames geschehen ist, und dass diese Erkenntnis prägend war für mein späteres Leben. Als Kind wußte ich davon ja nichts, für uns Kinder war das Haus ein idealer Ort zum Spielen, wir konnten im ganzen Haus herumtollen, die Kacheln in der Küche und im Bad kann ich noch erinnern, auch vereinzelt Einrichtungsgegenstände.
 
Ah ja - jetzt ist schon einiges klarer von dem, was Du Dir vorstellst.
Generell hätte ich die Anregung, mehr von den Kindheitserlebnissen mit reinzunehmen. Dass Ihr in die Wohnung konntet, dies wahrscheinlich für Euch eine Mischung aus Rückzugs- und Erlebnis- udn Spielraum war, Ihr vielleicht dort Eurer Phantasie habt folgen können, brigt für mich das Kind und das Kindheitserlebnis viel konkreter - bis dahin hatte ich ein Kind gesehen, das nur von Außen dieses Schild sieht und nichts mit dem anfangen kann, sonst aber keinen Bezug zu dem Haus oder der Wohnung oder den Wohnungen hat.

//Text entfernt//

Aus dem Bauch heraus:
Denn das Haus stand da, einsam und leer
und es gab in ihm keine Bewohner mehr // schon lange gab es in ihm keine Bewohner mehr // schon lange wohnte dort niemand mehr.

oder:
Einsam und leer stand dieses große Gebäude
warum es leer war, darüber schwiegen die Leute.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Hallo x-Riff,

Du hast mir schon sehr geholfen, Dein
"Denn das Haus stand da, einsam und leer
und es gab in ihm keine Bewohner mehr "
trifft es viel besser als mein Text.
Das werde ich auf jeden Fall übernehmen.

Über Deine Idee, meine hier in Prosa geschilderten Kindheitserlebnisse
zum Inneren des Hauses in den Songtext einzubeziehen denke ich grad intensiv nach.
Es stimmt, für uns Kinder war das ein schöner Ort, ein idealer Platz zum Spielen und auch Rückzug.
Wahrscheinlich war es auch dieser krasse Widerspruch zwischen dem Erleben als Kind und der späteren Vergegenwärtigung, was dort in Wirklichkeit sich zuvor zugetragen hatte, was mich später so stark erschüttert und fürs Leben geprägt hat.

Die Umsetzung würde dann aber vermutlich den Rahmen eines Blues sprengen. Trotzdem, eine sehr gute Idee von Dir, die ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten werde.

Nebenbei, es war kein Schild, sondern mit roter Farbe direkt an der Front des Hauses aufgemalt, ein Wort an jeder glatten Fläche zwischen den Holzbohlen des Fachwerkhauses über die ganze Vorderfront des Hauses verteilt.
 
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Hallo n****t,

schöner Text, da fällt mir der Stolperstein hier drei Häuser weiter ein und die vielen Stolpersteine denen man sonst so über den Weg läuft in vielen idyllischen kleinen Städtchen :(

//Text entfernt//

Die Variante von X-Riff hätte ich so auch vorgeschlagen. Als Alternative hätte ich noch Folgendes im Kopf gehabt:
Das Haus stand einsam und allein,
war nur noch Haus und nicht mehr Heim.


//Text entfernt//
Diese Stelle empfinde ich auch noch nicht als ideal, vielleicht so:
Ermordert durch braunen Hass und seine Triebe
für sie kämpfe ich, für Frieden und für Liebe.

Ich hoffe man versteht die Intention hinter den Zeilen, ansonsten einfach kurz fragen :)

Viele Grüße

Shoto
 
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Hi Shoto,
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich war einige Tage in Berlin, deshalb kommt meine Antwort etwas später.
Die Aktion "Stolpersteine" empfinde ich auch als wichtig. Wir sollten uns immer wieder erinnern, was damals geschah, damit sich Geschichte in diesem Fall nie wiederholt.
In Berlin hab ich grad wieder das Holocaust Denkmal besucht, ein wahres Phänomen! Wenn man dort "eintaucht", in die Schluchten zwischen den Betonklötzen, die immer mächtiger und höher werden, kann man förmlich spüren, was Faschismus ausmacht: Das Individuum wird gegenüber diesem Umfeld immer ohnmächtiger und schutzloser.

Das Haus stand einsam und allein,
war nur noch Haus und nicht mehr Heim.
Als Variante sicher gut, allerdings sind die ersten beiden Strophen aus der Sicht des sechsjähren Jungen, der ich damals war, geschrieben, und da passt es dann wieder nicht, weil ich nicht so analytisch gedacht hätte. Passt mehr zu einem Erwachsenen.

Diese Stelle empfinde ich auch noch nicht als ideal, vielleicht so:
Ermordert durch braunen Hass und seine Triebe
für sie kämpfe ich, für Frieden und für Liebe.
Ich habe mit Bedacht den Begriff "verblendet" benutzt, weil es mir gar ncht um Schuldzuweisung geht. Ob ich in der damaligen Zeit die Kraft gehabt hätte Widerstand zu leisten, weiß ich nicht. Es geht mir um Aufklärung und Bildung, auf dem Fundament friedlichen Zusammenlebens. Informierte Bürger lassen sich nicht so schnell blenden. Und nur so, das ist meine Haltung, läßt sich hoffentlich verhindern, daß sich so etwas wiederholt. Das gilt übrigens nicht nur bei uns, ich denke, auch dem IS und ähnlichen Gruppen könnte letztlich so Einhalt geboten werden.
 
Hallo n****t,

immer gerne, die Wahl liegt natürlich bei dir, ich wollte nur beitragen was mir spontan durch den Kopf ging :)

Viele Grüße
 
immer gerne, die Wahl liegt natürlich bei dir, ich wollte nur beitragen was mir spontan durch den Kopf ging

Hallo Shoto,
das weiß ich auch zu schätzen, vielen Dank nochmal, daß Du Dir für mein Anliegen Zeit genommen hast. Vielleicht fällt Dir nach meinen Erläuterungen noch etwas ein, weil, optimal finde ich meinen Text nicht.
 
Hallo n****t,

ich probiere es gerne mal, ob ich den Horizont deines sechsjährigen Ichs Treffe ist natürlich die Frage, aber es ist definitiv mal wieder eine Herausforderung :)

//Text entfernt//
Denn das Haus stand ja ganz allein,
kein Mensch ging je dort aus und ein.

Für den zweiten Teil fällt mir unter den gegebenen Voraussetzungen leider nichts anderes ein :)

Viele Grüße
 
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Denn das Haus stand ja ganz allein,
kein Mensch ging je dort aus und ein

Hi Shoto,
Ich bin grad dabei, einen Countrysong zu schreiben zu demselben Thema, wobei ich die "Geschichte", also meine kindlichen Erinnerungen, ausführlicher beschreiben kann. Im doch relativ engen Korsett des 12 Takte Schemas eines Blues läßt sich ja leider nur plakativ etwas aussagen. Das macht es für Dich und andere, die mir helfen möchten, natürlich schwer, genau deckungsgleich mit meinen Erinnerungen zu bleiben.
Deswegen sieh es bitte nicht als arrogant von mir an, wenn ich auch diese Variante von Dir nicht passend finde. Du kanntest den Hintergrund zu wenig. Es war ja so, daß das Haus, weil es leer stand, für uns Kinder ein idealer Spielplatz war, wir konnten uns frei darin bewegen, ohne gestört zu werden. Wir Kinder gingen da also durchaus ein und aus, auch schon zu den Zeiten, als ich noch nicht lesen konnte, auch den Satz an der Vorderfront des Hauses nicht. Es war also ein schöner Ort für uns. Umso mehr traf es mich als Heranwachsender, als ich die Hintergründe erfuhr.
Sobald ich den Text für den Country Song fertig habe, stelle ich ihn hier ein.
 
Ja, mach.

Finde ich ne gute Idee und Entscheidung, einen neuen Text und song dazu zu schreiben.
Gleichzeitig nicht ganz einfach. Manchmal weiß ich: da paßt alles und diese Version ist es definitiv. Bei anderen songs doktere ich rum, komm nicht ran und wenn ich eine Passage ändere, stimmt die andere nicht mehr oder das gesamte Gefüge wird brüchig ... Und manchmal merke ich dann, dass ich was anderes am Wickel habe als das, was ich beim ersten Schreiben ausdrücken wollte - und dann ist ein neuer song fällig ...

Bin gespannt, was Du reinstellst.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
//Text entfernt//
Ach wie wo, alles gut :) ist doch klar, dass sich das nicht zwingend decken muss. Man kann versuchen Tipps zu geben und zu helfen, aber letztendlich muss es in dein Konzept passen.
Stellst du die Vertonung hier irgendwann dann ein? Würde ich gerne mal hören.

Beim Countrytext bin ich auch gerne wieder als Leser dabei :D
 
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