Der Samba - Ein (komplettes) Stück entsteht .....

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So, ... liebe Freunde der brasilianischen Musik, die Samba-Serie hier im Musiker-Board geht in die 3. Runde. :great:

Eigentlich hatte ich den nächsten Teil erst in einigen Wochen geplant gehabt, jetzt aber dieses Thema "außerplanmäßig" reingeschoben, da ich noch einige größere Ergänzungen zum meinen Techniken, Grooves & Rhythmen habe!

In diesem, nennt es ruhig, Workshop dreht sich diesmal alles um ganze Stücke, nicht nur um einzelne Stimmen.

Warum ich in besagtem anderen Thread nur die einzelnen Stimmen genommen habe lässt sich leicht erklären: Die meisten von euch spielen nicht in einer Sambagruppe, da sich das aber vielleicht einmal ändern wird, möchte ich euch das Thema "Ganze Stücke" denoch nicht vorenthalten! :great:

Der Samba - Ein (komplettes) Stück entsteht...

Da dieser Thread und dieses Thema auf Vorhergegangenes aufbaut, verzichte ich auf nochmalige Erklärungen und steige sofort ein...


Ein "Samba-Batucada" (einfach) entsteht:

- Welche Instrumente werden benötigt: Surdo, Contra, Caixa, Repinique, Ganzâ, Tamborin

- Welche Elemente kommen vor: Intro, Rhythmus, Break, Schluss

- Wie sieht es dann aus:

Legende:
Tb = Tamborin
Gz = Ganzá
Rp = Repinique
Cx = Caixa
Sd = Surdo
Co = Contra

X = Betonung (Stick; bei Repinique: Rim Shot (Stick))
x = normaler Schlag (Stick)
O = Rim Shot (Hand)
o = normaler Schlag (Hand)
X = normaler Schlag Hand und Stick gleichzeitig



Intro
--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/
1---2---3---4---/1---2---3---4---/
Tb/----------------/----------------/x-x-x--x-x-x-xx-/x-x-x--x-x-x-xx-/
Gz/----------------/----------------/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Rp/----------------/x-X--Xo-xxxo----/xxxoxxxoxxxoxxxo/xxxoxxxoxxxoxxxo/
Cx/----------------/----------------/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Sd/----------------/------------X-X-/----x-------x---/----x-------x---/
Co/----------------/----------------/x-------x-------/x-------x-------/

Rhythmus:
--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/[/FONT]1---2---3---4---/1---2---3---4---/...
Tb/x-x-x--x-x-x-xx-/x-x-x--x-x-x-xx-/x-x-x--x-x-x-xx-/x-x-x--x-x-x-xx-/...
Gz/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/...
Rp/xxxoxxxoxxxoxxxo/xxxoxxxoxxxoxxxo/xxxoxxxoxxxoxxxo/xxxoxxxoxxxoxxxo/...
Cx/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/...
Sd/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/...
Co/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/...

Dieser Rhythmus wird jetzt solange wiederholt, bis der Repinique-Spieler mit seiner Apito (Pfeife) den Break ankündigt. Dies geschieht durch einen kurzen Warnpfiff, damit jeder in der Bateria merkt, dass jetzt etwas passiert. Während der Warnpfiff ertönt spielen zunächst alle normal weiter, sollten aber zum "Pfeiffer" schauen, da dieser per Handzeichen ankündigt, welcher Break nun folgen wird (hier gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, denn je Gruppe und je Stück kann ein und das selbe Handzeichen die unterschiedlichsten Bedeutungen haben...)

Wie lange es dann noch bis zum eigentlichen Break dauert hängt ebenfalls vom Pfeiffer ab (bei großen Gruppen ist ein langes anzeigen Pflicht, da es etwas dauert bis jeder das Zeichen mitbekommen hat. Auf der anderen Seite kann der Pfeiffer aber auch nochmal wichtige Stellen des Breaks in der Luft vorspielen, da diese entweder lang und kompliziert sind oder jedoch eine bestimmte Instrumentengruppe es an dieser Stelle immer versaut hat. ;))

>>> Wenn das dann alles geschafft ist, ertönt wieder die Pfeiffe mit einer vorgegebenen und jeder Gruppe selbst zu überlegenden Tonfolge und der eigentliche Break beginnt. (Wichtig hierbei: Breaks beginnen sinnvollerweise auf der 1 eines Taktes; Außerdem beendet sich der Break nach einer festgelegten Anzahlt von Takten selber was bedeuten soll, dass zwar der Pfeiffer den Break einleitet, die Bateria aber selbstständig zum Rhythmus zurück findet.)

Da es sich hier außerdem um ein einfaches Stück handelt, habe ich auch die Pfiffkombination und den Break selbst recht einfach gehalten, was aber nicht bedeutet, dass es keine Stimmung verursacht.

Rhythmus, Warnpfiff und einzählen des Breaks:
--/X--(Warnpfiff)--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/X---X---X---X---/
--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/
Tb/x-x-x--x-x-x-xx-/x-x-x--x-x-x-xx-/x-x-x--x-x-x-xx-/x-x-x--x-x-x-xx-/
Gz/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Rp/xxxoxxxoxxxoxxxo/xxxoxxxoxxxoxxxo/xxxoxxxoxxxoxxxo/xxxoxxxoxxxoxxxo/
Cx/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Sd/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/
Co/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/

Break:
--/1---2---3---4---/
Tb/x-x-x-x-x-x-x---/
Gz/x-x-x-x-x-x-x---/
Rp/x-x-x-x-x-x-x---/
Cx/x-x-x-x-x-x-x---/
Sd/x-x-x-x-x-x-x-X-/
Co/x-x-x-x-x-x-x---/

Wenn das ganze steigernd gespielt wird, also von leise nach laut, macht dieser eine einzige Takt richtig Stimmung und ist eine willkommene Abwechslung (also das, was ein Break auch sein soll; ja so einfach ist Samba manchmal :rolleyes: :D ;))


Danach normal weiter im vorherigen Rhythmus (vgl. Rhythmus, oben)

Das ganze wird wieder solange gespielt, bis erneut ein Break kommt (der gleiche Break kommt in der Regel öfters in einem Stück vor, abhängig von der Länge des Stücks und der Anzahl der unterschiedlichen Breaks in diesem Stück).

Aber jedes Stück geht mal zu Ende... so auch dieses: Ein eigener Rhythmus wird für ein Ende im Samba nicht oft extra erfunden, meistens ist es eine Abwandlung eines der, in diesem Stück vorkommenden, Breaks.

>>>
Ende des Stücks:
--/X--(Warnpfiff)--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/X---X---X---X---/
--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/
Tb/x-x-x--x-x-x-xx-/x-x-x--x-x-x-xx-/x-x-x--x-x-x-xx-/x-x-x--x-x-x-xx-/
Gz/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Rp/xxxoxxxoxxxoxxxo/xxxoxxxoxxxoxxxo/xxxoxxxoxxxoxxxo/xxxoxxxoxxxoxxxo/
Cx/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Sd/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/
Co/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/

--/1---2---3---4---/1-
Tb/x-x-x-x-x-x-x-x-/x-
Gz/x-x-x-x-x-x-x-x-/x-
Rp/x-x-x-x-x-x-x-x-/x-
Cx/x-x-x-x-x-x-x-x-/x-
Sd/x-x-x-x-x-x-x-x-/x-
Co/x-x-x-x-x-x-x-x-/x-

(ebenfalls wieder mit Steigerung)

Ende gut, alles gut (zumindest für dieses einfache Beispiel des Samba-Batucadas)... :)


Ein "Samba-Batucada" (fortgeschritten) entsteht:

- Welche Instrumente werden benötigt: Surdo, Contra, Centrador, Caixa, Repinique, Ganzâ, Tamborin, Agogô

- Welche Elemente kommen vor: Intro, Rhythmus 1, Break 1, Rhythmus 2, Break 2, Schluss

- Wie sieht es dann aus:

Legende:
Tb = Tamborin
Gz = Ganzá
Ag = Agogô
Rp = Repinique
Cx = Caixa
Sd = Surdo
Ct = Centrador
Co = Contra

X = Betonung (Stick; bei Repinique: Rim Shot (Stick))
x = normaler Schlag (Stick)
O = Rim Shot (Hand)
o = normaler Schlag (Hand)
X = normaler Schlag Hand und Stick gleichzeitig
P = Press-Schlag
X(xx) = Triolen; immer die erste Triole von drei gleich lauten Triolen nacheinander ("Rest-Triolen" in Klammern stehend)


Intro
--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/
1---2---3---4---/1---2---3---4---/
Tb/----------------/----------------/----------------/----------------/
Gz/----------------/----------------/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Ag/----------------/----------------/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/ X = hohe Glocke; x = tiefe Glocke
Rp/--------x-X-x-X-/x-XX-Po-xxxo----/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/
Cx/----------------/------------X-X-/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Sd/----------------/------------X-X-/----x-------x---/----x-------x---/
Ct/----------------/------------X-X-/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/
Co/
----------------/------------X---/x-------x-------/x-------x-------/
Rhythmus 1:
--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/
1---2---3---4---/1---2---3---4---/
Tb/X(xx)X(xx)x-x-x---/X(xx)X(xx)x-------/X(xx)X(xx)x-x-x---/X(xx)X(xx)x-------/
Gz/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Ag/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/ X = hohe Glocke; x = tiefe Glocke
Rp/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/
Cx/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Sd/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/
Ct/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/
Co/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/

--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/
Tb/x-x-----x-x-----/X(xx)X(xx)x-------/x-x-----x-x-----/X(xx)X(xx)x-x-----/
Gz/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Ag/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/ X = hohe Glocke; x = tiefe Glocke
Rp/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/
Cx/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Sd/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/
Ct/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/
Co/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/

Dieser Rhythmus wird immer und immer wiederholt, bis der Pfeiffer seinen berühmten Warnpfiff abgibt und sein Zeichen anzeigt, diesmal aber mit anschließendem Wechsel in einen anderen Rhythmus...

--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3--XX---/ Warnpfiff)
--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/
Tb/X(xx)X(xx)x-x-x---/X(xx)X(xx)x-------/X(xx)X(xx)x-x-x---/X(xx)X(xx)x-------/
Gz/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Ag/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/ X = hohe Glocke; x = tiefe Glocke
Rp/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/
Cx/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Sd/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/
Ct/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/
Co/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/

--/1---2---3---4---/
1---2---3---4---/X-X-----X-X-----/-----Break------/
--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/
Tb/x-x-----x-x-----/X(xx)X(xx)x-------/x-x-----x-x-----/xx-xx-x-x-------/
Gz/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/xx-xx-x-x-------/
Ag/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/x---X-x-x---X-x-/xx-xx-x-x-------/ X = hohe Glocke; x = tiefe Glocke
Rp/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xx-xx-x-x-----X-/
Cx/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/xx-xx-x-x-----X-/
Sd/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/------X-------X-/
Ct/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/------X-------X-/
Co/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/--------X-------/

Rhythmus 2:
--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/
Tb/x---x---x---x---/x---x---x---x---/x---x---x---x---/x---x---x---x---/
Gz/x---x---x---x---/x---x---x---x---/x---x---x---x---/x---x---x---x---/
Ag/----------------/----------------/----------------/----------------/
Rp/x--X--x-x-X-X-o-/x--X--x-x-X-X--o/x--X--x-x-X-X-o-/x--X--x-x-X-X--o/
Cx/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/
Sd/------x-------x-/------x---xx--x-/------x-------x-/------x---xx--x-/
Ct/------x-------x-/------x---xx--x-/------x-------x-/------x---xx--x-/
Co/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/

Schön, schön, Rhythmus 2 wird ebenfalls so lange gespielt wie der Gruppenleiter es für nötig hält, danach kommt wieder der Pfiff und ein 2. Break, nachdem wieder der 1. Rhythmus kommt.

--/X--(Warnpfiff)--/X---X---X---X---/
Tb/x---x---x---x---/x---x---x---x---/
Gz/x---x---x---x---/x---x---x---x---/
Ag/----------------/----------------/
Rp/x--X--x-x-X-X-o-/x--X--x-x-X-X--o/
Cx/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/
Sd/------x-------x-/------x---xx--x-/
Ct/------x-------x-/------x---xx--x-/
Co/x-------x-------/x-------x-------/

Break 2:
--/1---2---/1---2---3---4---/
Tb/x--x--x-/x---------------/
Gz/x--x--x-/x---------------/
Ag/x--x--x-/x---------------/
Rp/--------/x-X--Po-xxxo----/
Cx/x--x--x-/x-----------X-X-/
Sd/x--x--x-/x-----------X-X-/
Ct/x--x--x-/x-----------X-X-/
Co/x--x--x-/x-----------X---/

Danach wieder Rhythmus 1, der sich auch gut mit Break 2 kombinieren lässt...

Ende:

Hier wird eine Mischung aus Break 1 und 2 hergenommen (und doch ganz anders) um das Stück zu beenden (der Unterschied besteht z.B. darin, dass der Pfeiffer nun das Ende-Signal anstelle des Break-Signals gibt).

--/1---2---/1---2---3---4---/
Tb/x--x--x-/x---------------/
Gz/x--x--x-/x---------------/
Ag/x--x--x-/x---------------/
Rp/x--x--x-/x---------------/
Cx/x--x--x-/x---------------/
Sd/x--x--x-/x---------------/
Ct/x--x--x-/x---------------/
Co/x--x--x-/x---------------/

...und fertig ist das fortgeschrittenes Samba-Batucada Stück. :great:


--------
@ Mods: Diesen Thread bitte noch solange hier stehen lassen, bis ich auch noch Stücke zu Samba-Reggae und Carnaval-Samba fertig habe... Danke! ;) :)
 
Eigenschaft
 
So... hat jetzt etwas gedauert, aber ich habe heute mal die Zeit gefunden um dies hier zu schreiben. :great:

Eigentlich wollte ich ja mit dem Reggae fortfahren, da es da aber gewisse "Schwierigkeiten" gibt, wie zum Beispiel der Fakt, dass es keine Schemata (Ist doch der Plural oder?! :eek: ;)) gibt, müsste ich mir entweder ein eigenes Stück ausdenken, oder aber Eins nehmen, welches ich selbst oft spiele... Da das aber ein Lied der "Escola" wäre, habe ich (verständlicherweise) keine Lust das hier quasi "preiszugeben"! :)

>>> Deshalb zunächst der Samba, wie er in Rio beim Carnaval gespielt wird und sein Feinheiten (bis hin zu einem kompletten Stück).


Der Samba - Ein (komplettes) Stück entsteht.. (Samba, wie beim Carnaval in Rio)

Vorweg mal wieder Organisatorisches bzw. Anmerkungen:

In Rio gehören neben der Musik auch noch etliche weitere Dinge zu einem perfekten Carnaval, welche ich aber nochmal extra in einem weiteren Workshop behandeln möchte (inkl. der erneuten Zerlegung eines Stückes und dessen Wirkung auf das Publikum und Brasilien)...

Deshalb möchte ich mich doch jetzt in erster Linie mit der Musik an sich beschäftigen! :rolleyes:


Ein Samba, wie er in Rio gespielt wird, entsteht:

- Welche Instrumente werden benötigt: Surdo, Contra, Centrador, Caixa, Repinique, Ganzâ, Tamborin, Agogô; Quicà (nicht zwingend notwendig)

- Welche Elemente kommen vor: ...das lässt sich nicht genau definieren, in Rio ist alles anders... :p ;)

- Wie sieht es dann aus:

Legende:
Tb = Tamborin
Gz = Ganzá
Ag = Agogô
Rp = Repinique
Cx = Caixa
Sd = Surdo
Ct = Centrador
Co = Contra

X = Betonung (Stick; bei Repinique: Rim Shot (Stick))
x = normaler Schlag (Stick)
O = Rim Shot (Hand)
o = normaler Schlag (Hand)
P = Press-Schlag
X(xx) = Triolen; immer die erste Triole von drei gleich lauten Triolen nacheinander ("Rest-Triolen" in Klammern stehend)


Intro

Ja, dass Intro, in Rio meißt einfach gehalten, könnte u.a. wie folgt aussehen (bestehend aus den schon bekannten Elementen des Reqinique Intros und der anschließenden "kurzen Sorbida"):

--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/
Tb/----------------/----------------/X(xx)X(xx)X(xx)X(xx)/X---------------/
Gz/----------------/----------------/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Ag/----------------/----------------/----------------/----------------/
Rp/XOXOXOXOXOXOXOXO/X-X--Po-xxxo----/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/
Cx/----------------/------------X-X-/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/
Sd/----------------/------------X-X-/
----x-------x---/----x-------x---/
Ct/----------------/------------X-X-/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/
Co/----------------/------------X---/x-------x-------/x-------x-------/

Nach dem Intro wird der Standartrhythmus runtergespielt, immer und immer wieder. Gleichheit ist hier, wie ich schonmal erwähnte, das A und O. Eine Bateria kann beim Carnaval aus bis zu 300 Musikern bestehen (ofizielle Regel beim Carnaval; bei Verstößen gibt's sogar Punktabzug ;)). Alle im Schnitt 40-50 Caixas sollten wie eine große Klingen, alle 15-20 Surdos ebenso, Contras, etc.

Große Freiheiten für Improvisationen und Hervorhebung der eigenen Persönlichkeit bleibt da nicht. :rolleyes:

Im Prinzip könnte der Rhythmus der gespielt wird auch als normaler Straßensamba (also Samba-Batucada) durchgehen, wenn da nicht der Gesang, die Breaks und die Tamborins wären...

- Der Gesang spielt in Rio selbst eine zentrale Rolle, jedoch habe ich es auf einem Workshop schon selbst miterlebt, dass es ohne auch geht. Mit Gesang fällt einem die Orientierung leichter, und es groovt noch ein wenig mehr (meine persönliche, subjektive Meinung). :p Ohne Gesang steht die Bateria etwas mehr im Vordergrund.

- Auf die Breaks gehe ich später noch ein!

- Die Tamborins, ja ganz wichtig... die gefürchtete Drehtechnik macht das Ganze so interessant!!! :D Auch wenn es dem ein oder anderen unlogisch erscheint (bzw. physikalisch nicht nachvollziehbar), wer die Drehtechnik gut beherrscht, spart bei 16teln und Triolen viel Kraft und kann deutlich länger und schneller spielen!

Zur Drehtechnik an sich ist eigentlich schon alles gesagt (vgl. https://www.musiker-board.de/vb/percussion/128967-spieltechnik-tamborim.html)
Mehr lässt sich einfach nicht anfügen. Natürlich hat jede Samba Schule noch so ihre Feinheiten, jedoch ist das hier nicht das Auschlaggebende.

So, jetzt aber der Rhythmus:
--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/
Tb/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Gz/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/
Ag/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/ X = hohe Glocke; x = tiefe Glocke
Rp/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/
Cx/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/
Sd/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/
Ct/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/
Co/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/

Dazu noch 3 Anmerkungen:

1) Die Tamborin-Line wird hierbei zwar nach altem Muster wie die Ganza oder Caixa auf der 4 und 1 betont, jedoch geschiet das alles in Zusammenhang mit der Anwendung der Drehtechnik (Gründe, warum wurden hierfür bereits genannt!)

2) Ganza ist nicht gleich Ganza: In Rio kommt fast immer die Ganza-do-disco zum Einsatz, welche lauter ist als eine normale Ganza, wodurch auch nicht ganz so Viele benötigt werden.

3) In Rio hat sich heutzutage der Trend durchgetzt, das klasische Agogo mit 2 oder 3 Glocken durch solche zu ersetzen, die aus 5 Glocken bestehen, welche jedoch nebeneinader angeordnet sind. (Das ist reine Geschmackssache!)


An sich wäre das Lied schon fertig, vom Schluss mal abgesehen, aber das wäre dann doch ein bisschen langweilig. :rolleyes: Deshalb gibt es ja noch die Breaks, wieder eine Eigenheit für sich...

Der Break funktioniert so ähnlich, wie in meinem Samba-Batucada für Fortgeschrittene Beispiel:

--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/-----Break------/
Tb/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/xx-xx-x-x-------/
Gz/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/xx-xx-x-x-------/
Ag/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/x---X-x-x---X-x-/xx-xx-x-x-------/ X = hohe Glocke; x = tiefe Glocke
Rp/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xx-xx-x-x-------/
Cx/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/xx-xx-x-x-------/
Sd/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/------X-------X-/
Ct/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/------X-------X-/
Co/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/--------X-------/

"Problem" hierbei: In Rio wird die Apito (Pfeiffe) selten benutzt. Höchstens ein kurzer Warnpfiff, aber im Endeffekt gibt es vorne den Mestre, welcher kein Instrument spielt (was nicht bedeutet, dass er Keins beherrschen muss; im Gegenteil, der Mestre muss alle Stimmen aller Instrumente der Bateria können) der ein Zeichen gibt, welches mittels weiterer "Unter"-Chefs der einzelnen Instrumentengruppen weitergegeben wird. Höchste Konzentration ist hier erforderlich, da letztendlich alles an einer Person hängt und die Zeichen von allen gleichzeitig wargenommen und umgesetzt werden müssen.

Nach einem solchen Break kann entweder der vorhergegangene Rhythmus erneut gespielt werden (diesmal vielleicht mit der "langen Sorbida"), oder aber es kommt ein 2ter Rhythmus. <<< An sich ist zu sagen, dass es im Endeffekt an den Gruppen und deren Leitern selbst liegt, wie ein Break aussieht, und wieviele Rhythmen es gibt. Aber ein bestimmtes "Schema" kommt so gut wie immer, welches eine Art Solo für alle Instrumente außer den Tamborins beinhaltet. Nach einem Break kann in diesen Rhythmus gewechselt werden, der im Prinzip gleich zu dem Vorhergegangen ist, jedoch die Tamborins fehlen und die restlichen Instrumente lauter spielen sollten und sogar einzelen Improvisationen der Spieler erlaubt sind. (Also ein gewolltes leichtes Chaos als zusätzlicher Stimmungsmacher und Motivationsschub eines jeden Spielers, wobei Fehler im spielen für einzelen Personen fatale Folgen haben könen <> doch dazu mehr im nächsten Workshop, wenn der "Mythos" Canraval in Rio genauer unter die Lupe genommen wird! ;) )

...

Im Endeffekt war es das auch schon, da mit dem gleichen Break wie oben, wieder zurückgegangen werden kann und es entweder mit der großen oder kleine Sorbida weitergeht...

Das Ende an sich ist daher auch relativ unspektakulär, da sich jeder eigentlich nur den Break vorstellen muss ohne dem anschließenden Surdo-Auftakt (interessant wird es dann, wenn der Mestre eine Tak vorgibt und die Bateria nach einer best., nicht mehr angezeigten Anzahl an Takten einfach auf die nächste 1 eines Taktes aufhören soll):

--/1---2---3---4---/1---2---3---4---/1---2---3---4---/----Schluss-----/
Tb/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/xx-xx-x-x-------/
Gz/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/XxxXXxxXXxxXXxxX/xx-xx-x-x-------/
Ag/x---X-x-x---X-x-/--x-X-x-x---X---/x---X-x-x---X-x-/xx-xx-x-x-------/ X = hohe Glocke; x = tiefe Glocke
Rp/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xXXOxXXoxXXOxXXo/xx-xx-x-x-------/
Cx/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/XxxXxxXxxxXxxXxx/xx-xx-x-x-------/
Sd/----x-------x---/----x-------x---/----x-------x---/------X---------/
Ct/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/----x-x-----x--x/------X---------/
Co/x-------x-------/x-------x-------/x-------x-------/--------X-------/


[edit] - Auch hier gibt es wieder ein kleines [edit]: So oft ich euch das schon erzählt habe, und so oft ihr das schon gehört habt, aber Fakt ist nun mal: Samba muss jeder selbst erlebt haben, da es so viele Einzelheiten und Ideen gibt, dass es quasi unmöglich ist, alles zu erfassen und zu verarbeiten (jedenfalls würde ich nicht behaupten schon alles zu kennen, was es im Samba gibt, und wenn es nur ein neuer "freakiger" Break ist, der ab Stimmung macht und richtig groovt)!!!!!! :) ;)
 
Guten Abend Zusammen,

ich hatte in den letzen Tagen und Wochen wenig Zeit, diesen Workshop hier zu beenden bzw. den Samba-Reggae noch vorzustellen.

Ich habe mich aber letzte Woche (Aufgrund der Ferien) mal hingesetzt und versucht ein Samba-Reggae-Stück zu zerlegen und "Grundelemete" herauszuarbeiten...

Dabei bin ich zu der Ansicht gekommen, dass es keine Sinn macht, hier "Regeln" festzulegen, da jeder Samba-Reggae von Grund auf verschieden ist:

Anders als beim Samba-Batucada und Carnavals-Samba gibt es keine Schemata, die Kreativität gibt hier den Takt vor.
Es besteht höchstens die Möglichkeit, dass ich einige Eigenschaften des Samba-Reggaes aufzähle, welche ein gutes Stück beinhalten sollte. Ein Solches jedoch zu zerlegen macht wie gesagt keine Sinn, da es dafür zu viele Unterschiede gibt (das ist der Vorteil von den beiden anderen Samba-Arten - Batucada und Carnaval - , da diese immer nach dem gleichen "Grundmuster" gestrickt sind. ;) )!


Nun aber doch einige Eigenschaften, die ein guter und ansprechender Samba-Reggae beinhalten sollte:

- Geschwindigkeit: Der Samba-Reggae ist nicht auf Schnelligkeit ausgelegt, sondern auf Rhythmus und Optik. >>> Wo der Carnavals-Samba noch locker bei mehr als 150 und teilweise 180 bpm gespielt wird, findet sich der Reggae bei ca. 100 bpm wieder. (Ausnahmen bestätigen die Regel. :rolleyes: :cool: ;))

- Rhythmik: Je mehr es groovt, desto besser, wobei hier besonders die Surdos gefragt sind. Häufige Rhythmuswechsel bzw. sehr lange Breaks sind die Regel.

- Optik: Eine ansprechende Choreographie ist immer gut da sie, falls sehr gut einstudiert, genau zu jedem einzelnen Groove und Rhythmus des Stückes passt und so die "groovende" Wirkung noch weiter verstärkt bzw. die Leute eher dazu geneigt sind, sich im Takt mit zu bewegen (Wie es eben immer ist, je mehr Show eine Band - hier Sambatruppe - macht, desto besser gefällt es auch dem Publikum! :p :rolleyes: ;))

- Anfänge, Breaks, etc.: Hir gilt: Je abwechslungsreicher, desto besser.
Es sollte nicht immer nur die Repinique ein Stück beginnen, sondern auch mal Caixas, Surdos, Timbas, etc. (oder auch das Agogô!).

Breaks werden in der Regel nach einer - jeder Gruppe selbstüberlassenen - festen Anzahl von Takten gespielt, ohne das groß Jemand was anzeigt (deutlicher Unterschied hier auch wieder zum Batucada und Carnaval).


----------
Das war's für diesen Workshop (mind. ein weiterer ist schon in Plannung :great: ;))!

Bleibt mir nur noch zu sagen: "Ab in den Workshop-Bereich und Ruhe dort in Frieden!" :p :)
 
Vielen Dank an mb20, für den wirklich guten Workshop.


Der Originalbeitrag ist weiterhin offen, so das der Workshop nun von fachkundigen Drummern diskutiert und zerpflückt werden kann. :D


Grüße

Bob
 
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