Der Dean Zelinsky Z-Glide Neck - Erfahrungen dazu?

  • Ersteller smartin
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Ich finde, das sieht interessant aus. Könnte meiner Meinung nach was bringen und ich bin sehr interessiert, wie die das fertigen. Ob das aber den zwangsläufigen Mehraufwand wieder raus holt, wage ich zu bezwifeln.
 
Ach die Fertigung ist simpel... 5-Achs CNC-Technik. Das macht die Maschine in 15 Minuten.

Ich finde das Patent darauf etwas albern, weil das nämlich ne einfache Technik aus dem Waffenbau ist - jedes Jagdgewehr hat so ein Profil (kann optisch abweichen) am Schaft. Könnte mir also vorstellen, dass das Patent (wie üblich bei USA-Patenten) leicht auszuhebeln ist :D
 
So ganz verstehe ich den Sinn dahinter eh nicht:
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Patent number 8,637,753 includes altering the surface area on the back of a guitar neck, creating a pattern of depressions and ridges, leaving less surface area for the palm and/or thumb to contact resulting in reducing or eliminating tackiness on the neck.
"

Das Profil soll weniger "Klebrigkeit" erzeugen? Normalerweise gibt man einer Oberfläche ein Profil damit man gerade einen bessern Halt hat, beispielsweise eben auch beim Jagdgewehr. Es könnte höchstens einen Effekt haben, wenn man ohne Druck mit dem Daumen am Hals entlang gleitet und dann etwas weniger Reibung erzeugen, aber ohne Druck bleib man auch an einem normalen Hals nicht hängen. Generell erkenne ich eh das Problem nicht wirklich, für das hier eine Lösung vorliegen soll. Vielleicht ists optisch ein netter Gag, aber sonst?
 
Ich würde sogar behaupten, dass es einem leicht unsauber greifenden Profimusiker, der sich 4h am Tag mit dem Instrument befasst, irgendwann ordentlich die Haut abzieht :D

Wenn ich schwitze, gleite ich eigentlich auch mehr, was ich nicht gut finde - daher WILL ich immer etwas Haftung, aber leichten "Glide". Ob es das bringen soll?!
 
Zuletzt bearbeitet:
ich sehe das hier auch eher skeptisch, aber ohne es vorher mal ausprobiert zu haben, schwer zu sagen..
Zumindest kann ich es mir als unangenehm vorstellen wenn da so ein grobes und spürbares Muster hineingeschnitzt wurde, optisch sieht es allerdings interessant aus
Und wie Martin schon sagt, wenn man dann stundenlang am Hals hin und herrutscht auf dem Muster, tja, ich weiss nicht ob sich das soo gut anfühlt

Warum nicht gleich etwas wie einen mit Nanotechnologie optimierten Lack der supergleitend ist ;)
(und dann darf natürlich der "Achtung Rutschgefahr" Hangtag nicht fehlen ;) )
 
ich denke auch ans putzen, nach einer schweißreichen Show im Hochsommer :D

Muss man da mit Wattestäbchen ran?! :D
 
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Warum nicht eine Teflonbeschichtung wie bei Bratpfannen? Wäre billig und gleitet schön. WQäre auch leichter sauber zu halten als die vielen Vertiefungen.
 
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Weil Du das Teflon nicht aufs Holz brennen kannst ;)
 
Inzwischen gibt es doch sogar Wandfarbe und Lacke mit Lotus Effekt. Ist das nicht so ähnlich?
Naja, ist eh etewas neben dem Thema.
Ich müsste mal eine Gitarre mit dem eingefrästen Muster in die Finger bekommen, den die Idee ist schon interessant. Wenn es da keine scharfen Kanten gibt, wird es wohl auch keine Probleme bei längerem Spielen geben.
 
Wenn es da keine scharfen Kanten gibt, wird es wohl auch keine Probleme bei längerem Spielen geben

Na sag das mal nicht.... es reicht ja schon, wenn man mal mit einem etwas roh geschliffenem Halsrohling etwas länger rumprobiert - da wird man schnell mal wund.

Aber interessieren würde es mich auch - also bei der nächsten Musikmesse mal zu Dean gehen :rolleyes:
 
Moin,

Zumindest ich brauche nicht zu spekulieren, da ich die Gitarren schon probegespielt habe und mit Dean zusammen auf der Messe drüber gesprochen habe.

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Versuchen wir mal zu beschreiben oder einzuordnen …

Am ungewöhnlichsten ist wohl die Optik. Greift man den Hals an, fühlt es sich an wie ein "abgeschmirgelter" Fender Hals. Im Vergleich zu Lack hat man die gleiche "Griffigkeit" aber eine Gleitfähigkeit wie bei "abgeschmirgelten" Hälsen. Das "Anfühlen" bleibt auch bei feuchten Hände konstant. Die Dimples sind da in kleinster Weise störend und ich ich glaube nicht, dass man sich da die Haut aufreissen kann - man bleibt ja auch nicht dran hängen.

Wie so oft hilft nur ausprobieren - und dies ist bei Dean Private Label ja zum Glück keine riesige Anschaffung.

Ungefähr ab 5:30 geht es los …



Nach dem Thomann Sommer Fest hatten wir noch ein paar interessante Gespräche (und ich habe ihn mit dem Fender Schlüsselanhänger der Gästewohnung behängt :p )

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Mitte August bin ich bei Dean in Chicago zu Besuch. Solltet ihr an ihn direkt Fragen haben, nehme ich die gerne mit ..

Gruß
Martin
 
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Okay.... interessant....na das will ich mal so glauben.

Ich muss aber über seine Aussage etwas schmunzeln, dass er wegen dem Patent der Einzige in der Welt ist, der das machen kann :D - Amipatente sind immer mit einer Formbeschreibung und einer daraus resultierenden Funktion hinterlegt. Ändert man die Form bzw. das Erscheinungsbild und die dazu gehörende Funktion, kann man es wieder herstellen.

Also liebe Gitarrenbauer mit CNC-Maschinen :D ... macht ein Schachbrettmuster und beschreibt es als Schweißfänger und Gleitverbesserer. Düdümm....
 
Kann man das überhaupt patentieren … nach meiner Meinung ist diese Art ein gutes Griffgefühl herzustellen bereits in tausenden Produkten des osmanischen Reiches angewandt worden. Das Neue ist es im Gitarrenbau zu verwenden.

Ich hatte ja scherzhaft gesagt, dass man das durch konsequentes umwerfen der Gitarre nachbilden kann :cool:

Gruß
Martin

Da wir letztens auch im PRS Thread kurz über den Hals diskutiert haben - sind die Fühler ausgestreckt um vielleicht mal eine Wandergitarre auf die Reise zu geben.
 
In den USA wird vieles unter dem Oberbegriff "Patent" zusammengefasst, nicht nur das, was in Deutschland ein Patent wäre. In Deutschland wäre dies ein "eingetragenes Design" (bis vor kurzem Geschmacksmuster), in den USA ein "design patent". Da hat Smartin recht, eine Kleinigkeit am Aussehen geändert und es genießt keinen Schutz mehr.
 
ja in den USA kannst Du alles patentieren lassen. Dort gibt es nicht die Basisregel (wie in D) der "Innovation" (also vorher noch nicht da gewesen).
Man patentiert dabei die Gestalt in Kombination mit der Funktion.

Man kann aber nicht nur die Gestalt ändern, wenn damit die gleiche Funktion erreicht werden soll. Man muss beides "ändern" oder zumindest anders nennen. Wenn man also statt der Karoform einfach feine quadrate einarbeitet oder zum Beispiel die Waffen-Fischhaut oder das sogenannte "stippling" anwendet und die Sache dann "für verbesserten Grip" nennt, ist das Patent umgangen - die Gestalt ist verändert und die Funktion das Gegenteil.


Zur Herstellung braucht man dann auch nichtmal eine teure Maschine, sondern bekommt spezielle Handwerkzeuge dafür beim Büchsenmacher-Bedarf. Das Stippling auf dem Foto kann man übrigens auch mit einem Dremel und einem feinen Kugelkopffräser machen. Damit macht man dann gleichmäßige Punkte und wird immer feiner:

stipples-img50.png

Eine kleine Selbstbauanleitung :D ;)


Putzen muss man die Sache dann mit einem Borstigen Pinsel... aber das macht nichts, weil man dann auch immer mal etwas Hartöl oder Wachs auftragen kann.
 

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