der Balg zusätzlich mit den Schultern kontrollieren??

  • Ersteller Meisterklasse454
  • Erstellt am
M
Meisterklasse454
R.I.P.
Zuletzt hier
14.11.14
Registriert
15.05.10
Beiträge
134
Kekse
423
Hallo Zusammen,

Vor kurzem könnte ich auf ein sehr groß und schwer Pianoakkordeon (45 Tasten, 5-Chörig mit Converter, ca. 15-16 Kg..) spielen. Dabei könnte ich bei weitem nicht den Dynamischen Differenzen (f-p, ff-pp, fff-ppp) so wie ich es haben wollte, kontrollieren, was mir natürlich sehr enttäuschend war.

Insgesamt lag mir das Spielen darauf nicht naturell: Ich musste viel Balg-Arbeit leisten, konnte dabei aber nicht ganz fest stellen, wo genau liege ich bei der Dynamik: Bin ich zu Laut, oder "nur" Laut, oder nicht Leise genügend?

Sicherlich ist es auch eine Sache der Gewohnheit (insgesamt kam mir das Instrument schon als lautstark vor; die Feindynamik könnte ich nicht meistern).

Der Akkordeon-Inhaber (einer Spitze-Akkordeonist!) meinte, ich soll der Balg, bei solche schwere Akkordeons, nicht nur mit dem linken Hand kontrollieren, sonder sogar mit dem ganzem Körper, und zwar, hauptsächlich mit dem Schulter.

Stimmt das??

Grüß,

Mkl.454
 
Eigenschaft
 
ja, das stimmt. Zumindest habe ich es so auch mal gelernt (und mache es seither): die linke Hand hält den Balg quasi nur fest; die Bewegung kommt aus der Schulter. Lässt sich nicht beschreiben, wie das funktioniert, aber es geht.

Gruß,
INge
 
Danke INge, danke waldgyst,
Ich frage mich ob das auch Konstruktion bedingt
ist. Auch wenn das Akkordeonspielen, wie jeder
Instrument ein persönliche Sache ist, kann man schon
an sein Grenze kommen.
Ich meine, der Schulter zu offnen ist ein wunderbare
"Espressivo" Mittel; aber es zu Nutzung zu bringen,
einfach weil den Instrument zu schwer ist?
 
Ich meine, der Schulter zu offnen ist ein wunderbare "Espressivo" Mittel; aber es zu Nutzung zu bringen, einfach weil den Instrument zu schwer ist?
Ich muss gestehen, dass ich bisher das "Schulter nutzen" noch nie mit dem Gewicht des Instruments in Verbindung gebracht habe. Ich bekam den Tipp, "Balgbewegung aus der Schulter, dann hast Du das Instrument viel besser in der Hand" (oder so ähnlich - ist mehr als 20 Jahre her) und seither mache ich das so - egal, mit welchem Instrument.

Wenn ich ein Instrument gespielt habe, das für mich zu groß bzw. zu schwer ist (z.B. die Morino VI oder die "große" Gola), dann bin ich hinterher erledigt. Aber der linke Arm oder die linke Schulter sind nicht stärker beansprucht als der Rest des Körpers auch.

Gruß,
INge
 
Hallo Mkl454,

Wenn das Instrument so groß ist, kannst Du den Trick mit dem rechten Bein wahrscheinlich nicht anwenden. Große Tastenakkordeons sind meist so mit dem Körper verbunden, dass man nur mit dem GANZEN Körper arbeiten kann um Gewichte zu verlagern. Das Griffbrett ist so hoch, dass es praktisch vollständig mit dem Körper verbunden ist, von der Beinbeuge bis zum Kinn. Du bist auch gezwungen immer gerade zu sitzen, Du kannst kaum auf die Tasten sehen und es gibt auch nicht den Abstand des Griffbretts vom Körper. Immerhin entspringt die Tastatur dem hinteren Ende des Korpus und geht dann meist noch weiter hinter. Bei den Bajans entspringt das Griffbrett der Mitte des Korpus. Der Arm und die Schulter ist freier, die Höhe des Instruments kleiner, dadurch ist auch der Kopf freier.

Ich schiebe das Instrument gern richtig weit von mir weg und ziehe es auch sehr gern fast in mich hinein. Dadurch ändern sich auch die Hörverhältnisse, wenn es näher ist spielt man intimer und hört detaillierter, schiebt man es weg kann man den Klang so richtig schön von sich weg "schleudern".

Im Übrigen habe ich bei manchen Sounds und Instrumenten auch ein schlechteres Dynamikempfinden als bei anderen.
Ein extrem warmer Cassottoklang erscheint mir manchmal lauter als ein Tutti des selben Instruments. Das kommt auf die Mischung an:
ein einzelner starker Cassottochor kann bei großem Spieldruck seine ganze Stärke ausspielen und kann durch zusätzliche Chöre ausgebremst werden. Er wird zwar umgarnt und ergänzt, gleichzeitig verliert er aber an Präsenz.

Vielleicht können wir ja morgen doch probieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Klangbutter,

Höchstinteressant!!

Dann haben wir sehr ähnliche Erfahrungen gessamelt :)
So z.B. finde ich den Unterschiede beim Dynamik
zwischen verschiedenen Instrumenten immer wieder
verblufend. Bei einige Akkoredeons verliere ich meine Lust
überhaupt zu spielen.

Auch die freie Bewegung ist mir enorm wichtig. Und wenn den
Intrument sehr gross ist, löst sich den Klang jedoch anderes von
Körper aus, oder zumal nicht direkt im Richtung Ohr strahlt.
Und beim Kombination von warme Cassotto, Grosse Testature
und wenig Hoch-Tone Material können sogar die Naturlichkeit,
Lebendigkeit sowie auch den Orientierung stark leiden.

In sofern kann ich mich schon vorstellen, das bei solce Instrumenten
wird man mehr "Power" beim Spielen brauchen, um die Akkordeon
lebendig zu haben.

Bis morgen also (soll ich mein Akkordeon doch mitbringen?)

Mkl.454
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben