Hallo Keyboardia.
Es freut mich, wenn meine Ausführungen geholfen haben.
Aber nun zu den Verstärkern:
Da ich keinen der beiden Amps persönlich kenne, kann ich keine Aussage darüber machen, auf welche Einstellung Du Deine Regler drehen musst, um ein solides Metalbrett aus den Boxen zu kitzeln. Aber setzt euch dazu mal am besten alleine mit der Gitarre vor den Amp und "spielt" ein wenig an den Reglern rum. Ich starte immer bei allen Reglern auf 12 Uhr, also neutral. Dann kann ich Bässe anheben, öhen absenken, Mitten aushöhen oder umgekehrt, je nach Geschmack.
Aber:
Wenn sich der Amp solo ganz gut anhört, muss das nicht unbedingt auch für das Bandgefüge gelten. Generell muss man sich im gesamten Frequenzspektrum seinen Bereich suchen, um keinen matschigen Sound zu kreieren, aber das ist ein eigenes Tutorial wert (mal sehen, ob es das schon gibt...) Damit hängt natürlich auch die Auswahl der Songs bzw. die Aufteilung der Gitarren zusammen, die ja nicht zwingend im selben Frequenzbereich spielen müssen. Am besten / Einfachsten hockt Ihr Euch mal zusammen und spielt gemeinsam an den Reglern rum, bis euch das Ergebnis gefällt.
So, und nun zur Positionierung der Amps & Boxen.
Ihr solltet Euch zunächst darüber klar werden, wer wen unbedingt hören muss. In der Regel wird es so sein, dass die Gitarristen die Stimme, Bass und Drums hören wollen, und dass die zweite Gitarre relativ egal ist und somit nicht im Vordergrund steht. Als Vokalist wird man sich eher die Melodischen Instrumente aussuchen wollen, die die Grundmelodie spielen und auf Gegenstimmen und Schlagzeug verzichten wollen. Das Aufstellen der Amps ist also nicht so einfach, wie man manchmal denken mag und hängt in großem Maße von der Besetzung ab, in der die Band spielt.
In kleineren Proberäumen - und das werden die meisten sein - haben die Bassanlagen genug "Wums", dass die Positionierung der Bassbox nicht so bedeutend ist. Die Drums werden höchstwahrscheinlich auch nicht abgenommen werden und somit entfällt auch da die Positionierung.
Bei uns hat es sich durchgesetzt, dass die beiden Gitarristen und die Vocals schräg in den Raum schallen, dabei die Vokalistinnen quasi in der Mitte stehen und die Gitarren sich schräg gegenseitig anstrahlen. Aber um Euch das zu suchen was ihr braucht, stellt euch einfach hin und macht Musik. Wenn jemand mehr Gitarre hören will, muss er sich dann entweder woanders hinstellen, oder die Amps werden kurz gedreht, so dass sie mehr in die gewünschte Richtung schallen.
Generell aber gilt hier, wie in allen anderen Bereichen auch: Erlaubt ist, was gefällt, und Erfolgsrezepte gibt es nicht.
Ihr solltet Euch und Euren Ohren nur nicht zu viel zumuten: macht die Amps so Leise, wie es geht. Es wird euch dann wesentlich einfacher fallen, Nuancen rauszuhören. und Euer spiel wird dann um einiges "tighter", was sich dann auf der Bühne bemerkbar machen wird.
Zum Improvisieren:
Wenn du die Skalen kennst und auch in etwa weißt, wie sie klingen hast du schon mal viel gewonnen. Am einfachsten kannst Du das Improvisieren zu Hause üben. Dazu lädst Du Dir ein paar Jamtracks (z. B.
die hier )runter, oder erstellst Dir eigene Akkordfolgen mit Programmen wie Guitar Pro, Power Tab Editor oder anderen Notations- oder Samplerprogrammen. Dann lässt du die laufen , schnappst Dir Deine Gitarre und spielst die Skalen mal hoch, mal runter, um zu sehen wie sie entsprechende Tonleiter zu den Tracks passt. Dann kannst Du aus den Tönen der Skala variieren, wie Du lustig bist. Mit etwas Übung wird man dann auch sicherer im Umgang mit den Skalen und kann sich dann "live" an den Rhythmus und das Feeling des Songs anpassen.
Also einfach üben, üben, üben.
Und vor allem: Es ist allemal besser, wenn Du Fit in den Grundlegenden Skalen (Pentatonik, Blues-Scale, Dur, Natürliche, harmonische und melodische Moll) bist, als dass Du irgendwelche freakigen Bebop-Skalen und deren Modi kennst, aber nichts von dem verinnerlicht hast. Es gibt eine ziemlich große Liste von geilen Songs, Soli, Improvisationen, die lediglich auf der Moll-Pentatonik beruhen, ohne dass es langweilig wird. Solange das Feeling rüberkommt brauchst Du Deine Skalen nicht in Lichtgeschwindigkeit runterrasseln. Der Ton macht die Musik.
So, und nun viel Spaß beim Sound basteln.
Grusz,