Der <2€ / m Kabel Test Thread

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Hallo Leute,

aus eigenem Interesse habe ich mir mal (erstmal 4) 1m Kabelstücke gekauft, um die Qualität zu vergleichen. Da ich das Experiment ganz aufschlussreich fand, möchte ich den Test mit der Zeit auf alle Kabel-Meterware, welche <2€ / meter kostet ausweiten. Hier also der aktuelle Stand der Dinge.

Bitte beachten: Dieser Test dient vorerst nur der Analyse der Kabelverarbeitung, für Impedanzmesswerte etc. bitte bei bemymonkey vorbeischauen: https://www.musiker-board.de/threads/der-ultimative-kabel-thread.278051/

Insgesamt waren alle Kabel zufriedenstellen, da kein Leiter wirklich spröde war und alle aus fünf Schichten bestanden und sich in etwa gleich gut verarbeiten ließen. Erstaunlicherweise ähnelt das the sssnake 175 seeehr nah dem Sommer Sprit und war in Sachen Flechtung der Schirmung fast noch besser. Allerdings bleibt die Frage, wie es um die Impedanz beim sssnake steht.
Das Cordial war etwas enttäuschend auch wenn es das günstigste war. Auch hat mich etwas gestört, wie stark die Kunststoffteile wegschmelzen.

Ich denke ich werde mir noch ein paar andere Kabel aus dem <2€ segment besorgen (voran das Cordial CGK 122) und vielleicht auch etwas über den Tellerrand in richtung 2,50€ schnuppern, auch wenn ich nicht denke, dass man so viel für ein gutes Kabel ausgeben muss. Nein muss man definitiv nicht, denn das Spirit und das the sssnake sind für mich von der Qualität her schon voll zufriedenstellend.


1. Sommer Cable Spirit
- insgesamt sehr guter Eindruck
- Schirmung: Mittel ("zweinlagig"), Kupfer verzint, teilweise nicht ganz "dicht" geflochten, Adern nicht sonderlich spröde, reichlich Material
- Innenleiter: ca. 16. Adern, recht dick aber nicht spröde.
- Kunststoff schmilzt bei Kontakt mit Lötkolben
- Flexibilität: Mittel

http://imgur.com/a/OQRdX#0
http://imgur.com/a/OQRdX#1


2. Sommer Cable Tricone MK II
- Schirmung: Dünn (einlagig), Kupfer, dicht gedreht, deutlich weniger Material als beim Spirit.
- Innenleiter: dünnere Adern als beim Spirit, Kupfer verzinkt, ebenfalls nicht spröde, mehr Aderns als beim Spirit
- Kunststoff schmlizt bei Kontakt mit Lötkolben.
- Flexibilität: Extrem Flexibel

http://imgur.com/a/OQRdX#2
http://imgur.com/a/OQRdX#3


3. Cordial CIK 122
- Schirmung: Dünn (einlagig), Kupfer, dicht gedreht, noch weniger Material als beim Tricone MK II
- Innenleiter: Dünn, wenige Adern, Kupfer, nicht spröde.
- Flexibilität: sehr flexibel

http://imgur.com/a/OQRdX#4
http://imgur.com/a/OQRdX#5


4. the sssnake SIK 175
- Schirmung: Mittel (zweilagig), sauberer gewickelt als beim Spirit, Kupfer verzinkt, reichlich Material
- Innenleiter: fast noch ein Taken dicker als beim Spirit, Kupfer verzinkt, viele Adern, nicht spröde.
- Kunststoff schmilzt beim Kontakt mit Lötkolben.
- Flexibilität: Mittel

http://imgur.com/a/OQRdX#6
http://imgur.com/a/OQRdX#7


Viele Grüße,
Max

PS: sollte vielleicht erwähnen, dass das runterschreiben dieses Tests etwas hastig geschehen ist, wenn ich die Zeit finde, werde ich es nochmal überarbeiten.
 
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entscheidend ist doch zu 90 prozent, wie welches kabel klingt oder? was bringen mir "gute" messwerte wenn mans nicht hört?
 
entscheidend ist doch zu 90 prozent, wie welches kabel klingt oder? was bringen mir "gute" messwerte wenn mans nicht hört?

Vollkommen richtig :) Messwerte sind nur interessant, da sie einem vor dem hören sagen, wie viel Höhen weggefiltert werden. Und meine Tests sind nur interessant, falls sich jemand interessiert, wie die Kabel so von Innen aussehen und wie gut die Schirmung (bekämpft das einkoppeln von Fremdsignalen, die man sicherlich nicht will) ist... und wie sich das Kabel "anfühlt" und verarbeiten lässt.
 
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entscheidend ist doch zu 90 prozent, wie welches kabel klingt oder? was bringen mir "gute" messwerte wenn mans nicht hört?

Ein Kabel klingt nicht! Ansonsten wäre die gesamte Physik hinfällig.

Messwerte belegen wie gut oder schlecht ein Kabel ist - alles andere sind Urban Legends, Mojo oder einfach Einbildung.
Punkt.
 
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@netstalker, sehe ich etwas anders ;) wenn du ein richtig beschissenes kabel baust, klingt das auch anders. Manche Leute fändens vielleicht auch cool mit einem ungeschirmten Kabel zu spielen.

Ich finds auch cool mit teilweise kaputten Stompboxen zu spielen weil die geil klingen. Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass Kabel so technisch gut sein sollten, wie es "Sinn" macht. Sonstige Effekte kann man sich mitm EQ oder was nach Zaubern :p
 
Wenn man mit ungeeigneten Mitteln arbeitet, kann nichts gutes dabei herauskommen.
Ein "schlechtes Kabel" klingt nicht schlecht, es ist aufgrund seiner elektrischen Eigenschaften einfach nicht geeignet.
Ich mag nicht über dünne Möchtegern-Koaxkabel diskutieren - ein vernünftiges Kabel mit genügend Kupfer in der Abschirmung und im Mittelleiter, mit einer Kapazität von 40-80pF/meter wird immer so klingen wie man es gewohnt ist - solange man keine 10m davon auf der Bühne 'rumschleppt.
 
Also ich kann tatsächlich keinen Unterschied zwischen den billigsten (2,50 EUR) und höherwertigeren (47 EUR) Kabeln im Bereich 3-9m hören - von Störgeräuschen bei mieser Schirmung abgesehen.

Ich habe hier ein paar Vergleichs-Audiofiles gemacht, bei denen ich mittels Reamping nur das Kabel getauscht habe (am Ende des ersten Posts):
https://www.musiker-board.de/thread...n-stage-killswitch-cable.612996/#post-7485639

Ich hatte gehofft, jemand hört heraus, welches Kabel wann in den Aufnahmen dran ist, aber leider hat sich noch keiner dazu gemeldet.
@XaserIII und @superafro182 - möchtest Ihr vielleicht mal reinhören, ob ihr die Kabel unterscheiden könnt?
 
Also ich kann tatsächlich keinen Unterschied zwischen den billigsten (2,50 EUR) und höherwertigeren (47 EUR) Kabeln im Bereich 3-9m hören - von Störgeräuschen bei mieser Schirmung abgesehen.

Hätte mich auch sehr gewundert; die Physik lässt sich nun mal nicht betrügen - auch nicht mit Voodoo, Mojo oder 250€ für 3 Meter Kabel.

upload_2015-8-3_20-30-44.gif
 
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Zur Kabellänge folgende Videos





Meine bescheidenen Amateurerfahrungen:
- bis 3m uninteressant, ab 6m relevant, dazwischen Grauzone
- auf der Bühne, auf der man Bewegungsfreiheit braucht, ist ein Buffer pflicht
- ein paar Euro mehr investiert man besser in störunempfindliche und robuste Kabel, anstatt in leere Soundversprechen

Allgemein möchte ich eine Lanze für das Kabel brechen. Für mich steht es nach dem Amp zusammen mit dem Pickup auf Platz 2 der "Klangbeeinflusser". Eine möglichst geringe Kapazität muss nicht immer das non plus ultra sein. Zwischen Santana und Amp befanden sich 20-30m Kabel um den mittigen, nasalen Sound zu erzeugen, für den er berühmt geworden ist.
 
Meine bescheidenen Amateurerfahrungen:
- bis 3m uninteressant, ab 6m relevant, dazwischen Grauzone

- ein paar Euro mehr investiert man besser in störunempfindliche und robuste Kabel, anstatt in leere Soundversprechen

Das entspricht so auch meinen Erfahrungen.


Übrigens mal kurz die Meterpreise für die obengenannten Kabel:
Cordial CIK 0,79 €
Sommer Tricone 0,99 €
Sommer Spirit 1,49 €
the Snake SIK 175 1,19 €

Das Cordial CIK 122 war jahrelang mein Gitarrenkabel und tat ohne zu Mucken seinen
Dienst. Dann wollte ich doch mal etwas "besseres" von Cordial probieren .....

Zuerst bestellte ich Cordial CGK 122 (1,60 €). Kurzfazit
Mechanisch zwar robuster, da dicker, aber irre steif und für mich unpraktisch.

Danach Cordial CGK 175 (2,40 €)
Deutlich dickerer Innenleiter (0,75 mm statt 0,22mm) mechanisch sehr robust,
weniger Kapazität als das CIK 122 und trotzdem sehr flexibel.

Das benutze ich jetzt als Instrumentenkabel, das CIK 122 würde ich aber jederzeit
als Patchkabel zwischen Pedalen benutzen.
Mein altes CIK 122 hab ich als Backup Kabel, oder benutze es an meinerm billig
Vox Transistor Amp (um die etwas fizzeligen Höhen des 8er Speakers einzuschränken).
 
Ein Kabel klingt nicht! Ansonsten wäre die gesamte Physik hinfällig.
Der Einfluss eines Gitarrenkabels beschränkt sich auf die Kapazität, die zu einem Abfallen der Höhen führt, die Resonanzfrequenz des Tonabnehmers wird umso mehr nach unten verschoben, je größer die Kapazität des Kabels ist.
Das war es aber auch schon mit dem Einfluss auf den Klang. Bei einem 1m Stück fällt das eh nicht auf. Nehme ich 10m Kabel, macht es schon einen Unterschied, ob es unter 100 oder über 200pF pro Meter hat.
Habe ich auf dem Effektboard 10 Kabel mit je 10cm, ist es auch egal, ob es eine etwas höhere Kapazität hat, zumal nach dem ersten Effektgerät mit Buffer auch die Kapazität eine untergeordnete Rolle spielt.
Je länger das Kabel und je größer die Kapazität pro Meter, desto eher wird man einen Unterschied hören können.
Auch recht billige Kabel können eine niedrige Kapazität haben, ich würde darauf achten, dass sie angegeben ist und nicht zu hoch ausfällt. Unter 100pF/m gibt es so wenig Luft nach oben, dass sich eine höhere Investition nicht mehr auszahlen wird.

Wie dick oder dünn der Innenleiter ist, spielt für den Klang auch keine Rolle, denn der ohmsche Widerstand hat bei einem Gitarrenkabel einfach nichts zu melden. Die anderen Komponenten (Amp, Gitarre) sind einfach so viel hochohmiger, dass es ega ist.

Ich würde noch auf die mechanische Stabilität achten, aber selbst meine Billigkabel hatten noch keinen Kabelbruch. Die schwachstelle ist fast immer der Stecker. Der sollte stabil und gut befestigt sein. Auch der muss nicht teuer sein, denn selbst Billigstecker halten gut ohne Probleme, wenn man sie sauber verarbeitet.
Ich hatte gleichermaßen mit teuren und billigen Steckern Probleme. Am meisten ettäuschte mich bisher ein gar nicht so billiger Hicon Winkelstecker, dessen Spitze sich nach wenigen Wochen Einsatz daheim enfach löste.
Die billigen Thoman Winkelstecker halten dagegen schon lange ohne Probleme.
Die neutrik rean Winkelstecker sind auch nicht übel, aber einmal fest drauf getreten oder im falschen Winkel unsanft zu Boden befördert, bricht der Plastikdeckel.
Mein Favorit ist im Low Budget sektor der Thomann SK140. Davon habe ich mehrere und es ging noch keiner kaputt, dabei wird darauf auch rum getrampelt.
Mit geraden Steckern hatte ich noch keine Probleme, aber die liegen ja auch nicht auf dem Boden rum, sondern stecken im Amp.

Wer selbst basteln will, sollte schauen, dass er Lot mit nicht zu geringem Bleianteil her bekommt. Das fließt besser und man kann die Temperaturen niedrig halten.
 
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Wer selbst basteln will, sollte schauen, dass er Lot mit nicht zu geringem Bleianteil her bekommt. Das fließt besser und man kann die Temperaturen niedrig halten.

Dazu kommt dass mit bleihaltigem Lot ausgeführte Lötstellen weit "elastischer" sind als mit "Bleifrei" - das Zeug bastelt förmlich Wackelkontakte wenn die Löstelle ständig vibriert (so wie in Amps....).
 
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Für die meisten Anwendungen finde ich bleihaltiges Lötzinn auch geeigneter. es lässt sich einfach schöner damit arbeiten.
Wenn man nicht drauf rum kaut und sich nach der Arbeit die finger wäscht, passiert nichts.
 
Wenn ich bedenke, dass ich in früher Jugend ein Kabel aus Antennekabel gebaut habe. Na ja ich habe auch über eine Telefunken Röhrenradio gespielt und ich habe Chords noch rausgehört und meine erste Gitarre bei Horton gekauft.....aber ich schweife ab ;-)

Wer sagte noch gleich? "To play Rock´n´Roll I need a guitar, an amp and a tubescreamer"

In diesem Sinne kauft euch vergoldete Innenleiter und Platinstecker ;-)
 
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Wenn ich bedenke, dass ich in früher Jugend ein Kabel aus Antennekabel gebaut habe.
Die sind auch auf niedrige Kapazität hin optimiert, aber eben etwas steif.
In diesem Sinne kauft euch vergoldete Innenleiter und Platinstecker
Es gibt so viel Unfug für teuer Geld zu kaufen, aber wenn Scheiße das nachgewiesen beste Material für eine Gitarrenkabel wäre, würde sich trotzdem kaum jemand ein Solches Kabel anschaffen. Das Image wäre einfach nicht so toll.
Stellt euch mal vor, drei Gitarristen treffen sich. Der erste sagt: "ich spiele Vovox", der zweite sagt" Ich spiele Klotz" und der dritte sagt:"Ich spiele scheiße":D:D:D
 
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Horton gab es ja damals noch gar nicht ....
...ups, verdammt. Natürlich war das bei Horten. Sehr gut aufgepasst.

Die sind auch auf niedrige Kapazität hin optimiert, aber eben etwas steif.
Die waren aber super zum Einrichten von Proberäumen. Wir hatten umlaufend im Raum einen Kabelkanal mit Stromanschlüssen und Klinkenbuchsen. Die habe ich dann mit Antennenkabel bis zum Mixer gelegt. Der Vorteil war einfach das wir keinen Kabelsalat im Raum hatten. Ob das dem Sound geschadet hat mag ich mal bezweifeln.
Ich vermute das min. 90 % der Musiker den Unterschied zwischen 9€ und 90 € Kabel hören.
So what jeder soll das machen wozu er Lust und Geld hat und vor allem dabei glücklich ist.
 
Ich vermute das min. 90 % der Musiker den Unterschied zwischen 9€ und 90 € Kabel hören.
Wenn man die üblichen Meterpreise bednkt, dann ist der Unterschied zwischen 3m Kabel und 30m Kabel schon gewaltig.
Bei zwei gleich langen Kabeln ist der Unterschied sehr gering, wenn überhaupt wahrnehmbar, denn bei 3m ist auch eine etwas höhere Kapazität noch nicht schlimm.
 
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