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Tolayon
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Wundert mich irgendwie, dass es zu dieser Band noch keinen eigenen Thread gibt, über die interne Suchfunktion konnte ich jedenfalls keinen finden...
Also mache ich ihn hier mal selbst auf.
Depeche Mode scheinen trotz mehr als 30 Jahren im Geschäft immer noch nicht müde zu sein, auch wenn ihr neues Album "Delta Machine" - dieselben Initialen wie der Name der Band - im Vergleich zum Vorgänger schon nicht mehr ganz so mitreißend klingt (ist jetzt aber erst mal nur mein persönlicher Eindruck).
Wie bei Elektronik-Musikern üblich spiegelt die Geschichte Depeche Modes auch die Geschichte der eingesetzten Instrumente wieder, was über die Jahre ein sehr heterogenes Klangbild ergab:
Vom weitestgehend analogen Debüt "Speak & Spell" über das schon mit mehr digitalem Sound aufwartenden "A Broken Frame" bis hin zu den frühen Sample-Orgien auf den beiden Nachfolge-Alben.
Darüber hinaus gibt es mit "A Broken Frame" nach dem Ausscheiden des Songwriters Vince Clark (der später mit Erasure seine eigene Karriere machte) auch einen stilistischen Wechsel, hin zu nachdenklichen, melancholischen Songs mit der gelegentlichen Neigung zu dissonanter Spielweise.
"Black Celebration" von 1986 markiert in meinen Augen (oder vielmehr Ohren) den Höhepunkt von Depeche Modes digitaler Ära; Samples klingen nicht mehr so stark wie ihre natürlichen Quellen, sondern werden stärker verfremdet und mit digital synthetisierten Sounds gemischt.
Für den Mainstream war dieses Album aber wohl doch einen Tick zu düster, weshalb mit "Music for the Masses" wieder mehr in Richtung eines gesampelten, episch klingenden Orchesters gegangen wurde. Auch Gitarren kamen dort (erstmals?) vermehrt zum Einsatz, vor allem im Schluss-Track "Pleasure Little Treasure", der aufgrund zumindest einer herausragenden Phrasierung als Blaupause für "Personal Jesus" gelten kann.
Im Nachhinein wird "Music for the Masses" von Martin Gore als zu "rockig" (im Sinne von Stadion-Rock) angesehen, und er wollte klarstellen, dass Depeche Mode eine Synthie-Band sei, die nebenbei Gitarren einsetzt und keine Rockband, die mit Synthesizern spielt.
Als musikalische Quintessenz dieser Unterscheidung wird "Violator" aufgenommen, welches tatsächlich eine weitgehende Rückkehr zu analogen Klängen darstellt; die noch vorhandenen Digitalsamples fügen sich perfekt in die Arrangements ein, insgesamt wird dieses Album als Initiatonszündung der Techno-Welle der 90er Jahre wahrgenommen.
Das war dann anscheinend doch zuviel "Techno" für Depeche Mode, denn wie um Gores Aussage, DM sei keine Rockband zu konterkarieren, klingen sie auf den "Songs of Faith and Devotion" (1993) rockiger denn je, mit noch aggressiveren Gitarrensounds, Gospel-Anleihen und sogar live gespielten Akustik-Drums.
Um die alten Fans nicht vollends zu schockieren, wurden auf der dazugehörigen Tour aber wieder massenweise Keyboards auf die Bühne gestellt.
Das 1997er Album "Ultra" stellte konsequenterweise ebenfalls eine Rückkehr von den Rock'n'Roll-Ausflügen dar, war aber weiterhin von einer starken Spiritualität geprägt (Sänger Dave Gahan hatte zuvor mit starken Drogenproblemen zu kämpfen gehabt, die sogar kurzzeitig zu seinem klinischen Tod führten).
Sämtliche Alben des neuen Jahrtausends bauen im Grunde auf "Ultra" auf, der aktuelle Depeche-Mode-Sound zeichnet sich durch maximale analoge Synth-Power aus, ergänzt durch angezerrte E-Gitarren und gelegentlichen Sample-/ Digital-Einsprengseln. Auch hin und wieder zu hörende klassische E-Pianos runden das Gesamtbild einer "analogen" Band ab.
Wie sehr ihr Depeche Mode und den Lauf ihrer Karriere? Welches Album, welcher Song ist euer Favorit?
Also mache ich ihn hier mal selbst auf.
Depeche Mode scheinen trotz mehr als 30 Jahren im Geschäft immer noch nicht müde zu sein, auch wenn ihr neues Album "Delta Machine" - dieselben Initialen wie der Name der Band - im Vergleich zum Vorgänger schon nicht mehr ganz so mitreißend klingt (ist jetzt aber erst mal nur mein persönlicher Eindruck).
Wie bei Elektronik-Musikern üblich spiegelt die Geschichte Depeche Modes auch die Geschichte der eingesetzten Instrumente wieder, was über die Jahre ein sehr heterogenes Klangbild ergab:
Vom weitestgehend analogen Debüt "Speak & Spell" über das schon mit mehr digitalem Sound aufwartenden "A Broken Frame" bis hin zu den frühen Sample-Orgien auf den beiden Nachfolge-Alben.
Darüber hinaus gibt es mit "A Broken Frame" nach dem Ausscheiden des Songwriters Vince Clark (der später mit Erasure seine eigene Karriere machte) auch einen stilistischen Wechsel, hin zu nachdenklichen, melancholischen Songs mit der gelegentlichen Neigung zu dissonanter Spielweise.
"Black Celebration" von 1986 markiert in meinen Augen (oder vielmehr Ohren) den Höhepunkt von Depeche Modes digitaler Ära; Samples klingen nicht mehr so stark wie ihre natürlichen Quellen, sondern werden stärker verfremdet und mit digital synthetisierten Sounds gemischt.
Für den Mainstream war dieses Album aber wohl doch einen Tick zu düster, weshalb mit "Music for the Masses" wieder mehr in Richtung eines gesampelten, episch klingenden Orchesters gegangen wurde. Auch Gitarren kamen dort (erstmals?) vermehrt zum Einsatz, vor allem im Schluss-Track "Pleasure Little Treasure", der aufgrund zumindest einer herausragenden Phrasierung als Blaupause für "Personal Jesus" gelten kann.
Im Nachhinein wird "Music for the Masses" von Martin Gore als zu "rockig" (im Sinne von Stadion-Rock) angesehen, und er wollte klarstellen, dass Depeche Mode eine Synthie-Band sei, die nebenbei Gitarren einsetzt und keine Rockband, die mit Synthesizern spielt.
Als musikalische Quintessenz dieser Unterscheidung wird "Violator" aufgenommen, welches tatsächlich eine weitgehende Rückkehr zu analogen Klängen darstellt; die noch vorhandenen Digitalsamples fügen sich perfekt in die Arrangements ein, insgesamt wird dieses Album als Initiatonszündung der Techno-Welle der 90er Jahre wahrgenommen.
Das war dann anscheinend doch zuviel "Techno" für Depeche Mode, denn wie um Gores Aussage, DM sei keine Rockband zu konterkarieren, klingen sie auf den "Songs of Faith and Devotion" (1993) rockiger denn je, mit noch aggressiveren Gitarrensounds, Gospel-Anleihen und sogar live gespielten Akustik-Drums.
Um die alten Fans nicht vollends zu schockieren, wurden auf der dazugehörigen Tour aber wieder massenweise Keyboards auf die Bühne gestellt.
Das 1997er Album "Ultra" stellte konsequenterweise ebenfalls eine Rückkehr von den Rock'n'Roll-Ausflügen dar, war aber weiterhin von einer starken Spiritualität geprägt (Sänger Dave Gahan hatte zuvor mit starken Drogenproblemen zu kämpfen gehabt, die sogar kurzzeitig zu seinem klinischen Tod führten).
Sämtliche Alben des neuen Jahrtausends bauen im Grunde auf "Ultra" auf, der aktuelle Depeche-Mode-Sound zeichnet sich durch maximale analoge Synth-Power aus, ergänzt durch angezerrte E-Gitarren und gelegentlichen Sample-/ Digital-Einsprengseln. Auch hin und wieder zu hörende klassische E-Pianos runden das Gesamtbild einer "analogen" Band ab.
Wie sehr ihr Depeche Mode und den Lauf ihrer Karriere? Welches Album, welcher Song ist euer Favorit?
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