Den Faden verloren?

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Hallo Leute,
Achtung, ich stelle mich hier nicht nur vor, es wird auch ein bisschen psycho.
Ich habe schon ziemlich viele Sachen gemacht in meinem Leben, einfach weil mich auch sehr viel interessiert - Broterwerb ist letztendlich dann meine Metallwerkstatt geworden in der ich hauptsächlich mehr oder weniger strange Sachen für andere Künstler baue, hat sich halt so entwickelt. Ich habe früher auch gemalt und war selbst bildender Künstler (dabei bin ich am Metall hängen geblieben) aber Musik ist ein Thema, das sich wirklich durchzieht - einfach von der Begeisterung her. In meinen jungen Jahren war ich begeistert vom Plan, DAF, Neubauten usw. und habe mich selbst als "genialer Dilettant" betätigt. Später ging es stark in Richtung Elektrische- und Maschinen Musik. Mit Mitte 29 habe ich den Blues für mich entdeckt und wieder Gitarrenunterricht genommen, bin dann recht schnell bei offen Stimmungen und Slide spielen gelandet. Das hat sich dann aber irgendwann als Sackgasse herausgestellt, einerseits weil harmonisch eingeschränkt, immer nur allein rumgedaddelt und viel mehr an den Geräten gebastelt als geübt.....
So blieb die Gitarre irgendwann fast nur noch in der Ecke stehen für vielleicht 15 Jahre. Was mich aber nicht abgehalten hat ungeheuere Mengen an seltsamen Effekt Geräten u.ä. zu bauen.
Vor gut einem Jahr habe ich mir ein Herz gefasst und nehme wieder Unterricht, von Anfang an, in Normalstimmung und versuche dabei auch einigermaßen Harmonielehre zu verstehen. (schwierig!)

Warum ich das alles erzähle? Weil ich wirklich den Faden verloren habe, was ich da eigentlich tue. Ich sitze in meinem Zimmer das wirklich bis unter die Decke vollgestopft ist mit schrägem Kram und gleichzeitig übe ich eben Stücke, an denen mir etwas liegt und versuche sie zu verstehen. Aber "üben ist nicht spielen", nur das hole ich so schnell auch nicht auf.
Wenn Ichs mir so überlege, das Problem kennen wohl einige - "jetzt noch den XY Effekt kaufen, dann gehts total ab" - es ist eine Sackgasse.
Ganz ehrlich, ich weiß im Moment nicht was tun.
 
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Hallo und willkommen auf dem Musiker-Board @36Gollum
Wenn Ichs mir so überlege, das Problem kennen wohl einige
Die Situation kennen einige, sogar viele - ob und was daran ein Problem ist, ist dabei durchaus unterschiedlich ...
Aus dem Bauch heraus: das Tüfteln, das kreative Schaffen und Schöpfen, das sich Einlassen auf einen Prozess, bei dem man nicht weiß, worauf es herausläuft - das kennst Du. Da hast Du einige Erfahrungen mit und damit scheinst Du ja auch nicht schlecht zu fahren. Alleine schon, dass Du daraus eine Existenzgrundlage aufgebaut hast, zeigt ja schon, dass Du da mit einigem Geschick zu Werke gehst.
Ich lese aus Deinem post heraus, dass Du kein Problem damit hättest, wenn der Umgang mit der Gitarre auf die gleiche Grundlage gestellt wäre. Ich lese heraus, dass Du aber dort etwas anderes willst: "richtig" Gitarre lernen, beim Ball bleiben, üben, Dich mit der Harmonielehre auskennen, um - was zu machen? So Gitarre zu spielen, wie andere Gitarre spielen? So zu spielen, dass Du die Stücke spielen kannst, die Du magst bzw. die Du Dir vorgenommen hast, zu spielen so wie man sie spielt, so wie es dem Original entspricht?

Das scheint mir das Neue zu sein. Und dass Du Dich dabei verlierst oder zu verlieren drohst, scheint mir angesichts dessen nicht ungewöhnlich. Denn das erfordert eine andere Herangehensweise als die, welche Du kennst. Vielleicht traust Du dem nicht so ganz, vielleicht erwartest Du zu schnelle Fortschritte und bist frustriert, vielleicht ist Dir das ganze Vorhaben auch suspekt.

Das mag so sein. Manchmal übernimmt man sich aber auch einfach an den Stücken, die man sich vorknöpft. Welche Stücke willst Du denn spielen? Was daran kannst Du problemlos und an welchen Stellen hast Du Probleme? Was sagt Dein Gitarrenlehrer oder Deine Gitarrenlehrerin dazu? Wie oft nimmst Du Unterricht, welche Fortschritte hast Du bislang gemacht?

Er ist nur zu verführerisch, der Blick zu den Effektgeräten und dem schrägen Kram, den Du bastelst. Das kennt wirklich jede/r. Und auch alles, was einen vom Üben abhält. Wie oft übst Du? Übst Du effektiv?

Du merkst, es stellen sich Fragen. Auf verschiedenen Ebenen. Stell Dich ihnen. Berichte, wenn Du hier mehr haben willst als Meinungen zu Deinem ersten Post und Deiner Situation. Rom wurde nicht an einem Tag gebaut und Rom war auch nicht am ersten Tag schön.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Hi, willkommen im Board,

Warum ich das alles erzähle? Weil ich wirklich den Faden verloren habe, was ich da eigentlich tue.
tja, etwas spielen kannst du ja wohl, also würde ich dir empfehlen, such dir Leute mit denen du was zusammen machen kannst.
Da würde sich automatisch ein "Faden" entwickeln, den du weiter verfolgen kannst mit hörbarem Ergebnis. So alleine in deinem Zimmer,
ohne konkrete Vorstellungen, wird es schwierig.
lG Micky
 
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Hi, willkommen im Board,


tja, etwas spielen kannst du ja wohl, also würde ich dir empfehlen, such dir Leute mit denen du was zusammen machen kannst.
Das wollte ich Dir auch gerade schreiben.
Das ist auch das, was mein Gitarrenlehrer mir geraten hat: Möglichst viel mit anderen Musikern spielen, egal, welches Instrument die spielen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Außerdem: Ich persönlich (und ich spreche jetzt nur von mir, muss jeder selber sehen und fühlen, ob das für ihn passt!) habe festgestellt, dass es mir am besten geht, wenn ich meine Habseligkeiten auf das beschränke, was ich wirklich brauche. Konkret sortiere ich regelmäßig Sachen (Bücher, Kleidung, was auch immer) aus, die ich 3 bis 5 Jahre nicht in den Händen / in Benutzung hatte. Das schafft mir Luft!

Vielleicht könnte das hilfreich für Dich sein? Zu überlegen (und nicht zu lange, sondern aus dem Bauch heraus), was an Equipment Du benutzt und was Du aussortieren kannst?
 
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Vielen Dank für die wirklich guten Worte!
Mein "Equipment" besteht zum aller größten Teil aus Eigenbauten (Effektgeräte im weitesten Sinn und etwas Synthesizer Kram) oder alten Gitarren, die ich entweder restauriert habe oder umgebaut. Da ließe sich wenig von verkaufen und es ist schon auch Teil meiner Leidenschaft, so was zu tüfteln. Steht das Zeug aber nur rum, wird es langsam belastend.

Was will ich mit der Gitarre? Wie gesagt mit der offenen Stimmung war ich in eine Sackgasse geraten. Ich habe eigentlich den ziemlich konkreten Plan bewusst nur Cover Stücke zu machen um Titel neu zu interpretieren.
Wenn man bedenkt, das ich in den ersten Stunden mit der Normalstimmung und nach dieser sehr langen Pause wie ein Idiot da stand, habe ich in dem einen Jahr schon eine ganz gute Entwicklung gemacht, denke ich. Für eine Band reicht das aber sicher noch nicht. Im Unterricht zeigt sich jetzt einer der Knackpunkte - Gesang. Die Stücke, die ich da lerne sind etwas witzlos ohne, bzw. es sind Stücke die mit einer ganzen Band funktionieren, aber alleine eine Virtuosität verlangen würden, die ich nicht habe.

Der Gedanke, das ich bald Leute finden sollte mit denen ich spielen kann ist richtig. Absolut auch mein Fehler früher. Muss nur echt schauen, wie ich die finde, so daß es vom Niveau halbwegs passt.
Berichte, wenn Du hier mehr haben willst als Meinungen zu Deinem ersten Post und Deiner Situation.
Sehr gerne! Ich scheine gerade etwas lost und betriebsblind.
 
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Klingt, als wärst du mehr Bastler als Musiker. Ich war immer ganz begeistert davon, wie die Instrumentenbauer musizierten, mit einem wunderbaren intuitivem Zugang, in inniger Verschmelzung mit dem Instrument. Ich gehe davon aus, daß es bei Dir ähnlich ist. Mit Sicherheit ist die Musik, die du aus deinen Gerätschaften herausholst, toll und beeindruckend. Aber es würde mich wundern, wenn es dabei um die Musik geht, und nicht um die Instrumente. Vielleicht geht es eher darum, wie die Geräte "an den Mann", also in Gebrauch kommen.
Natürlich muss man auch als Instrumentenbauer ein wenig Musik üben, um auf den Instrumenten spielen zu können. Einen guten Unterricht sollte sich jeder mal ab und zu für eine Weile gönnen, damit man nicht in seinem eigenen Saft schmort. Ich an Deiner Stelle würde das aber nur als das "nebenbei" verstehen, während es doch eigentlich darum geht, Leute zu finden, die aus deinen Geräten das herausholen, was du dir nur vorstellen kannst. just my 2ct, herzliche Grüße
 
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gut gesagt, das stimmt so
 
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