LeGato schrieb:
In einem erschreckend hohen Prozentsatz der Fälle hat das einen ganz anderen Hintergrund: Hier versucht jemand, sein Studio auszulasten. Der Teil mit der Vermarktung und dem Bemustern von Labels ist nur dazu da, Interessenten zu ködern.
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Ich will hier niemandem was unterstellen. Ich sage bloß, dass das finanzielle Risiko gleichmäßig auf beiden Schultern lasten sollte. Das erhöht die Motivation für deinen Produzenten ungemein.LeGato
LeGato hat es auf den Punkt gebracht!
Wenn es um finanzielle Dinge geht, sollte man sich als Interpret/Band IMMER möglichst umfangreich Informationen einholen (Musikerkollegen, Musikbranchenworkshops, Foren wie dieses hier), wie die Branche wirklich tickt!
Das Beispiel von "kisslinger" mit den 700 CDs Eigenabnahme ist einer der gängigen Tricks!
Stichwort "Labelbemusterung": Ihr könnt nicht im mindesten kontrollieren, ob die "versprochene" Leistunge in diesem Umfange erbracht wurde.
UND: CDs wahllos an 1.300 Labels in Deutschland zu verschicken ist keine Kunst. Man kaufe sich die einschlägigen Branchenverzeichnisse, schreibe die Adressen ab oder importiere diese von der CDR und klebe eine Briefmarke drauf. Das ist ein üblicher Studenten- oder Praktikantenjob.
Heraus kommt bei solchen "Versprechungen" in der Regel nichts. Entsprechend halte ich auch nichts bis wenig vom sogenannten "DemoPlacement" (man zahlt heftig dafür, dass ein Song auf einer Compilation erscheint, die dann an A&R-Abteilungen von Labels und Verlagen verschickt wird) oder abgewandelten Versionen im Online-Bereich.
A&Rs hören sich solche Sachen in der Regel kaum an.
Apropos anhören: Es reichen die üblichen 3 Songs! Und zwar die drei kommerziellsten respektive die drei, denen die höchste "Markttauglichkeit" attestiert werden kann. Das müssen nicht immer die drei Songs sein, die den Bandmitgliedern am besten gefallen!!!!
Wenn man trotzdem ein Album verschicken möchte, dann bitte die drei Anspieltipps angeben.
Noch etwas zum Abhören der Demos. Das ist in der Regel ein Praktikantenjob. Diese filtern vor und deshalb ist es meistens schwierig, mit seinem Produkt beim Erstentscheider, sprich dem A&R-Manager zu landen.
Viel effizienter - und auch kostengünstiger - ist immer noch der Weg, sich möglichst viele Kontakte in der Musikbranche zu verschaffen. Der A kennt den B, dieser den C und schlussendlich landet man bei D, zu dem man sonst nicht vorgedrungen wäre.
Das funktioniert über Journalisten, Musikbranchenworkshops bei denen solche Leute zum Beispiel als Referenten auflaufen, Studioleute u.a.m.
ABER: Voraussetzung ist natürlich, dass Eure Mucke interessant genug ist und sich von dem abhebt, was es sonst schon als Dutzendware im nächstbesten Drogeriemarkt gibt.
lg