Delayline dimensionieren

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Moin,

ich muss im Februar eine Kirche beschallen - hatte den gleichen Job letztes Jahr schonmal und das ging nur sehr schwer ohne Delayline, da ich die Front sehr laut fahren musste damit in der Schlauchkirche (ca. 12m breit und 40m lang, nach 25m steigt die Raumhöhe von 3m auf >7m an) hinten noch was ankommt ("Saalplan? Nö, haben wir nicht. Raummaße? Öh, keine Ahnung. Ist halt ne Kirche. Wie jede andere Kirche."). Also diesmal halt mit Delayline. Mein Pult (Qu-16) gibt das alles her, meine Frage wäre jetzt aber, wie man so eine Delay Line dimensioniert. Meine Front besteht aus zwei 12er ZLX-EVs und einem 15er Alto-Sub, die Musik ist Akustik/Folk, 300 PAX, Topteile vorne sehr hoch und angewinkelt gestellt, Subwoofer rechts.

- was sollte die Delayline leisten?
- muss/sollte man baugleiche Lautsprecher wie bei der Front als Topteile hernehmen?
- Subwoofer nötig?

Konkret gefragt: die Band, die ich da mit Sound versorge, hat noch zwei passive JBL-Lautsprecher rumfliegen (Typ + Leistung unbekannt, >20 Jahre alt, von der Größe her vermutlich 12er) mit passendem Amping, könnte man die hernehmen? Dann müsste ich nicht zumieten, und das Budget ist eh schon eng.

Grüße,
shib
 
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In der Kirche mit Delay - echt? :gruebel:

Am besten wären natürlich nochmal 2 Stk. ZLX (oder was ähnliches mit 12/1 Bestückung, eigentlich egal).
Subs brauchst du für diese Anwendung im Delay keinesfalls. Nehmen wir z.B. für unser Orchester nie, da reichen auch im Festzelt 2 Stk. 12/1er.
Das wird auch manchmal überschätzt - ich würde die auf jeden Fall wirklich nur gaaanz dezent anfahren.

JBL - kommt drauf an: da gab es und gibts grausige Dinger....
Genauso gab es und gibt es Top Boxen von JBL.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, der Raum ist keine Kirche wie man sie sich vorstellt...hab mal ne Skizze gemacht:

kirche.jpg

Letztes Mal habe ich halt nur vorne die beiden ZLX plus Sub stehen gehabt und das war nix.

Vielleicht miete ich mir dann doch zwei Aktivboxen zu...die JBLs von der Band sind nicht wirklich toll :redface:

Danke dir!
 
habe letztens einen Musikverein beim Jahreskonzert in einer Hall mit Doppel-6/1 als Delayline gemacht. Frontholz 12/1,4 plus 15er Subs, abgenommen mit 6 Kleinkondensern, plus Gesangs und Solomikros

Hat wunderbar geklappt, die Delayline hat im hinteren Hallenteil alles schön gestützt...
 
Tacho!

Sub in keinem Fall zu der DL stellen. In schallharten Räumen kann die eingebrachte Energie, besonders im Bassbereich, nicht wirklich absorbiert werden und das schaukelt sich dann auf. Das Resultat ist Klangbrei mit einer Sprachverstandlichkeit gegen Null.

Die DL ist als Stütze gedacht. Je nach Anwendung ist es gut, wenn man die Ortung nach vorne behält. Um dies zu bewerkstelligen muss man wissen was man tut. Man kann zwar stur die Entfernung zwischen Front und DL messen und dannach die Verzögerung einstellen, doch das zerstört meist die Ortung für die Personen, welche hinter der DL sind. Als Maß der Dinge ist der Punkt der gleichen Lautheit zwischen Front und DL entscheidend und das kann dann doch oftmals um mehrere ms differieren.
Pegelmässig wie schon gesagt: Es ist eine Stütze und nicht das Hauptsystem. Es sollte einen gewissen Pegelabfall und vor allem die Sprachverständlichkeit erhöhen. Ein weiterer Grund, um hier auf einen dedizierten Sub zu verzichten.

So, wo steht das gedönse?
Je nach Hauptsystem zwischen 40% und 70% der gesamten zu beschallenden Länge. Es kommt auch auf die Anzahl der zu setzenden DL an. In deinem Fall wird es wohl nur eine sein. Aus dem Bauch würde ich mal bei 60% ansetzen.
Genau bestimmen kannst du das nur durch messen. Sobald der Pegel des Hauptsystems bzw. dessen Sprachverständlichkeit auf 2/3 abgefallen ist muss in jedem Fall eine DL gesetzt werden, sofern das weiter hinten stehende Publikum auch noch etwas mitbekommen möchte.

ich muss im Februar eine Kirche beschallen
Nein! Du darfst im Februar eine Kirch beschallen. Und damit das auch so bleibt würde ich bei der Auswahl des Materials keine Kompromisse eingehen, sofern ich mit meinem Namen dahinter stehe. Mach deinem Auftraggeber klar, dass deine Auswahl (auch wenn du zumieten musst) ein optimales Ergebnis liefert. Alles darunter ist ein Kompromiss und ab einer bestimmten Beschneidung des Budgets mache ich den Job nicht, da ich mir dadurch nur den Namen versaue. Selbst wenn der Kunde dafür Unterschreibt. Das Publikum möchte auch zufrieden sein und die lesen dann ganz genau wer das verbrochen hat.
 
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Jajaja... Yamah - Jetzt mal nicht übertreiben, die Delaylines in dieser Anwendung werden ja kaum hörbar sein (wenn sie richtig eingestellt werden ;D) da zuviel zu investieren wird dann auch nicht gelobt! Ich hab im August was ähnliches gemacht in ner alten Turnhalle - Jugendchor mit Band. Front waren Seeburg A6 (12") Tops mit B1801 (18") als sub. Delay Line Nova VS10 (10") auf Tellerstativen (mixer war auch das Qu-16 ;D)
Ob du die JBL einsetzen kannst ist ausser Frage.. Ob du sie einsetzen "willst" musst du selber wissen! Gleicher Boxentyp (nochmals genau die EV 12") bedeutet halt dass EQ Einstellungen ziemlich sicher gleich wiedergegeben werden. Du konzentriest dich also auf das FrontPA und weisst dass das Delayline genau gleich mitzieht!
Ich habs so gemacht dass ich zuerst die FrontPA eingepegelt und den Raum entsprechend getunt habe. FoH war ziemlich genau in der mitte der Halle. Delaylines habe ich etwa auf meiner Höhe am Seitenrand gehabt (würd ich dir auch vorschlagen.. delayline noch etwas nach hinten versetzen so dass du hauptsächlich die Front hörst und nicht die Delayline) nun die Verzögerung von Front- zu Delayspeaker einstellen (machst du das delay auch über einen Auxweg den du postfader schaltest?) wenn nun die Verzögerung und das Front-PA passt kannst du mal deine lieblingsmukke über die Anlage laufen lassen, nun vergleich den Unterschied und probier das "Boxenmögliche" zu korrigieren mit dem Delay-Aux Equalizer so dass die Boxen möglichst fliessend übereinstimmen. Beim Soundcheck kannst du dann auch mal dich gebau auf Höhe delayline stellen und den Hnterschied versuchen zu hören! Toll am Postfader-Auxweg - die Stimmen kannst du separat etwas lauter machen als die Instrumente die im Raum sowieso schon reflektiert werden! (Hab ich noch was vergessen?) ;)
 
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