Delay-Länge und Wiederholungen?

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Roki1954
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Hallo zusammen!

Das ist sicher 'ne blöde Frage und ich weiß eigentlich, dass es keine allgemeingültige Antwort gibt.
Trotzdem wage ich es mal:
Welche Delay-Länge und wieviel Wiederholungen sollte man einstellen?

Bisher habe ich Delay und Reverb sehr sparsam verwendet. Meistens hat man es gar nicht gehört oder nur, wenn außenrum Stille herrschte. Ich habe in meinem Multi-Efx eine Delay-Zeit von etwa 200 msec und nur eine (leise) Wiederholung eingestellt. Reverb ebenso, fast nicht hörbar.

Ab und zu höre ich bei anderen Gitarristen, dass sie das Delay ganz bewusst und hörbar einsetzen. Meine Bemühungen, so etwas auch hinzubekommen sind aber bisher gescheitert. Meistens haben mich die Wiederholungen eher gestört und/oder sie waren ganz außerhalb der Taktgeschwindigkeit des Songs. Die meisten Gitarristen haben offenbar 2 oder 3 verschiedene Delay-Einstellungen und rufen diese passend ab. Ich habe aber keine Ahnung, womit ich da anfangen sollte/könnte.

Eigentlich müssten die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn man die Delayzeit an der Geschwindigkeit des Songs anpasst. Die Wiederholungen also z. B. entweder auf 1/4 oder auf 1/8. Ich glaube aber, es gibt keinen Gitarristen, der für jeden Song eine eigene Delay-Einstellung abspeichert. Zum Eintappen hat man auch nicht immer Zeit (habe ich noch nie gesehen, dass das einer macht), ganz abgesehen von Schwankungen innerhalb eines Songs. Also muss es wohl so etwas wie eine Grundeinstellung geben, die so etwa passt. Oder?
Wie macht Ihr das?

Schon mal vielen Dank für Eure Tipps.

:hat:
 
Eigenschaft
 
Ich glaube aber, es gibt keinen Gitarristen, der für jeden Song eine eigene Delay-Einstellung abspeichert.
Doch, klar. Wenn man ein Delaymit Speicherplätzen hat, macht das aus den von dir genannten Gründen auch Sinn. Oder man macht es wie The Edge - für jeden Song ein Delay ;). Bei weniger auffälligen oder Slapback-Delays können sich auch viele Songs eine Einstellung teilen.

Tap Tempo ist ein guter Kompromiss, wenn man keine Speicherplätze hat oder wenn die Band das Tempo verändert. Ich habe das ehrlich gesagt auch schon häufig gesehen.

Meine Erfahrung sagt mir, dass es bei zwei bis vier deutlichen Wiederholungen in Viertelnotenlänge nicht so genau auf das perfekte Timing ankommt, es sei denn, man spielt mit dem Delay. Wenn das Delay quasi die zweite, versetzte Gitarrenstimme liefert muss es exakt passen.

Also muss es wohl so etwas wie eine Grundeinstellung geben, die so etwa passt. Oder?
Für viele Sachen ja. Je nachdem aber doch unterschiedlich, wenn's mir nicht 95%ig passt, mache ich halt ein neues Preset. Meine Faustregel: ca. 400 ms, 3 Wiederholungen, bei viel Mix gerne auch ein Duckingdelay, das erst in Spielpausen aufdreht. Je nachdem wie sehr das Delay alles einsahnen soll ;)

Was hast du denn für ein Echogerät?
 
Zwei Delays auf dem Brett, ein AE X4 und ein Nova, das X4 hat 3 Presets, davon eines ein generelles Echorec 1/4 mit ca 3 Repeats, das zweite ein SlapBack und das dritte ist für Still haven't found und das Nova wird eigentlich (trotz Bereitstellung von Presets) nur im 2290/Ducking Modus für Lead Delays benutzt, die sind dann aber eher Gilmourös, also deutlich und mit ca 5-6 Repeats (ich steh drauf wenn ein Song mit nem ordentlich exit Solo eine Fahne zieht). Beide bieten Tapping und das braucht es definitiv weil man Live meist (je nach Publikum und Adrenalinpegel mehr oder weniger) schneller spielt und man es so den einzelnen Songs anpassen kann, also hier nicht sparen....
 
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Hui,
schon so viel Antworten! Erst einmal vielen Dank.

@Alex_S. toll, das Video muss ich mir am Abend mal in Ruhe anschauen und -hören.

@micharockz ,
hm, ja, wenn man The Edge heißt, braucht man je Song einen eigenen Speicherplatz. ;)
400 ms und 3 Wiederholungen! Wow! Da bin ich ja schon beim nächsten Akkord und das Delay spielt immer noch den vorherigen. :D
(das ist übertrieben. Klar.) ;)

Ich habe mal die Delayzeit auf 250 ms oder etwas mehr(?) gesetzt und eine Wiederholung mehr zugelassen. Wir wollten dann "Don't be Cruel" von Cheap Trick spielen. Das hat mich aber so irritiert, dass ich es ausschalten musste.

Das Delay kommt von einem Boss GT-1000. Das hat natürlich sehr viele Möglichkeiten, eigentlich zu viele.

@bluesfreak , ja so eine lange Delay-Fahne am Ende würde mir auch gefallen. ;)
Okay, also ums Tappen kommt man dann wohl nicht herum, will man nicht x verschiedene Delays vorprogrammieren.

Ich hoffe, ich finde eine oder zwei Einstellungen, mit denen man 90% der Titel spielen kann. Für den Rest programmiere ich dann gerne ein "Spezial-Delay".
Muss man vielleicht auch unterscheiden, ob man Solo oder Rhythmus spielt?
 
Solche Werte sind ja vom Tempo der Musik abhängig wenn man von Slapback absieht, insofern sehe ich es so wie Bluesfreak, nämlich dass der Tap Schalter sehr wohl wichtig ist. Im Falle meines Tape Echos ohne Presets ist dies noch essenzieller.....

In meinem bevorzugten Tempo liege ich zumeist bei 375ms, Wiederholungen bei + - 4 um gebundenes, flüssiges Spiel zu unterstützen. Je nach Anwendung kann auch ein Expession Pedal Wunder wirken, kann man so doch die Feedback Fahne beliebig verlängern, bzw. reduzieren.

Wiederholungen können stark von einem sich ändernden Obertonspektrum profitieren, so wie es von analogen und Tape Echos erzeugt wird. Mir geht es sogar so, dass mir diese klanglichen „Nebenwirkungen“ noch wichtiger sind als die Primärfunktion des Delays.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne Tap-Tempo geht bei mir garnichts mehr. Das Delay (ausschließlich für Soli) habe ich idR so eingestellt, dass ich zwei Delays habe, eines mit 3-5 Wiederholungen im Tempo punktierter 8tel und eines mit 3-4 Wiederholungen in 4teln. Beide Delays in etwa so, dass sie zwischen 15%-20% der Lautstärke des Originalsignals haben. Das ist sozusagen mein Brot-und-Butter-Delay. Fest eingestellte Delay-Zeiten haben in meinen Augen bzw. eher Ohren noch nie wirklich Sinn ergeben.

Ansonsten hängt es natürlich ganz davon ab, welchen Effekt ich tatsächlich zu erreichen versuche.
 
Ok.
Wenn ich das zusammenfasse, sollte ich vielleicht beim Rhythmus-Spiel auf das Delay verzichten und es nur für Soli einsetzen. So wie es @Absint macht.

Dann werde ich mal tatsächlich längere Delay-Zeiten probieren. @micharockz und @Seven 11 haben ja ähnliche Zeiten (400 ms bzw. 375 ms) genannt. Dann probiere ich, ob mir 3 oder 4 Wiederholungen besser liegen und mach' das Ganze mal auf die erwähnten 15 bis 20 % des Originalsignals. Mal sehen, ob es mir gefällt, dann werden das auch meine "Brot-und-Butter-Delays". :)

Und dann probiere ich das mit dem Tappen. Ob ich das hinbekomme, ist aber noch fraglich. :redface:
 
Das Tappen ist nicht so schwer, man neigt dazu dies zu schnell zu tun, einfach ein wenig Zeit nehmen und ausprobieren.

Fürs das Rhythmusspiel lasse ich Delay auch weg, wenngleich man auch hier nicht pauschalisieren sollte. Pickings können gut damit klingen, selbst dann wenn rhythmische Versätze am Start sind.
 
Wenn ich das zusammenfasse, sollte ich vielleicht beim Rhythmus-Spiel auf das Delay verzichten und es nur für Soli einsetzen.

Also wenn Du nicht gerade den kompletten U2 Backkatalog coverst dann brauchts beim Rhythmus kein Delay, ganz im Gegenteil, vor allem wenns rocken, drücken und schieben soll muss der Rhythmus auf den Punkt genau kommen und absolut trocken sein, sonst verschwimmt ja alles. Einziger Punkt wo das funktioniert ist wenn das ganze per Klick läuft, jeder 1000% am Punkt ist und der Klick via Midi das Delay triggert...
 
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Es kommt wirklich darauf an, was man erreichen möchte. Bei U2 ist Delay fundamentaler Teil vom Sound und soll und muss durchklingen!

Ich bin, bei dem was und wie ich spiele, der Ansicht, dass Effekte den Sound zwar unterstützen/verbessern sollen, aber vordergründig als solche gar nicht besonders wahrnehmbar sind.
So regel ich mir das auch ein. So max. 3 Wiederholungen kommt hin und um die 400 ms nutze ich um meinen Lead Sound tragender zu machen Der Mix liegt bei max. 25% Wet. Da wir einige Rock'nRoll/Rockabilly Nummern im Programm haben, habe ich auch ein Slapback Echo am Start, logischer weise da mit einer Wiederholung und zwischen 100 und 200 ms der Mix irgendwo zwischen 25 und 30% Wet-Anteil.
 
Also wenn Du nicht gerade den kompletten U2 Backkatalog coverst dann brauchts beim Rhythmus kein Delay, ganz im Gegenteil, vor allem wenns rocken, drücken und schieben soll muss der Rhythmus auf den Punkt genau kommen und absolut trocken sein, sonst verschwimmt ja alles. Einziger Punkt wo das funktioniert ist wenn das ganze per Klick läuft, jeder 1000% am Punkt ist und der Klick via Midi das Delay triggert...
Das ist so nicht ganz richtig. Im klassischen Rock‘n roll ist ein kurzes slapback Delay auch im Rhythmus üblich.
 
Es ist eh erlaubt, was gefällt. Jetzt, wo du gerade so viel über Delays nachdenkst, werden dir wahrscheinlich in nächster Zeit beim Musik hören ständig neue Einsatzformen auffallen...
 
Das Tappen ist nicht so schwer, man neigt dazu dies zu schnell zu tun, einfach ein wenig Zeit nehmen und ausprobieren.
Ok, ich werd's mal probieren. :great:

...wenn ... der Klick via Midi das Delay triggert...
Das habe ich in den 90ern tatsächlich mal lange Jahre gemacht. Allerdings nicht für die Gitarre, sondern für den Gesang in einer Schlager-/Tanzmucke-Band.
Das passt aber nicht zu meiner 60er-/70er-Rock-Band. ;)

Ich bin, bei dem was und wie ich spiele, der Ansicht, dass Effekte den Sound zwar unterstützen/verbessern sollen, aber vordergründig als solche gar nicht besonders wahrnehmbar sind.
Genau dies will ich erreichen. :great:

Jetzt, wo du gerade so viel über Delays nachdenkst, werden dir wahrscheinlich in nächster Zeit beim Musik hören ständig neue Einsatzformen auffallen...
Das befürchte ich auch. :D
 
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Das ist so nicht ganz richtig. Im klassischen Rock‘n roll ist ein kurzes slapback Delay auch im Rhythmus üblich.

Das funktioniert aber dann nur wenn der Guitarrero allein ist, sprich klassisches Trio aus Gitarre,Bass,Drums.
Mach da ne zweite Gitarre dazu und fertig ist der Brei, vor allem wenn der auch noch Slapback drauf hat...definitiv.
 
Das funktioniert aber dann nur wenn der Guitarrero allein ist, sprich klassisches Trio aus Gitarre,Bass,Drums.
Mach da ne zweite Gitarre dazu und fertig ist der Brei, vor allem wenn der auch noch Slapback drauf hat...definitiv.

Rockabilly Musik ist klar durch das Slapback Echo geprägt (siehe z.B. Brian Setzer). Es dort auch eher nicht üblich, zwei "Lead" und/oder zwei "Rhythmus-Gitarren" im Arrangement zu haben. Wohl aber funktioniert es gut, z.B. eine Akustik Gitarre für den Rhythmus und eine E-Gitarre mit Slapback für die Leadlines bzw. Riffs zu kombinieren.

Generell ist es letztlich immer so, dass es soundtechnisch problematisch wird, wenn mehrere Instrumente gleichzeitig und sehr Effekt beladen am Start sind. Anders herum, kann aber eine einzelne Gitarre mit Effekten sehr viel fülliger und breiter klingend gemacht werden (Ambiente Sound Teppiche)....
 
Welche Delay-Länge und wieviel Wiederholungen sollte man einstellen?
Hab ich keine Ahnung. Ich bin technisch eher untalentiert und interessiere mich auch nicht so viel dafür. Es muss einfach sein und funktionieren. Ich habe mir damals ein gebrauchtes Boss DD-3 gekauft. Ich habe genau zwei Einstellungen dafür, bzw eigentlich nur eine für "Heavy Cross", slapback würd ich sagen, und zwar -nach den Reglern gehend-2 uhr-3uhr-9uhr und Mode auf 200ms...glaube ich. Für "Normales" Delay, was ich aber auf Grund von Chorus und Princeton-REverb nicht mehr viel nutze, alle Regler auf 12 Uhr und Mode auf 800ms-glaub ich. Aber du siehst, Ahnung hab ich keine davon, dezent eingesetzt kann man es schon mal nutzen.
 
... Ahnung hab ich keine davon...
Also wie ich. :D

Ich bin der einzige Gitarrist in der Band (60er/70er-Jahre-Rock) und versuche, mit möglichst wenig Effekten und möglichst wenig unterschiedlichen Sounds auszukommen. Ich habe drei Grundsounds (clean, angecruncht und Overdrive), dazu ein bisschen Hall und eben ein leichtes Delay, mit dem ich mich jetzt ein bisschen mehr beschäftige. Ich möchte möglichst keine verschiedenen Delay-Zeiten einsetzen, sonst muss ich live zu viel denken. ;)
Aber irgendwie würde ich gerne mein (mäßiges) Gitarenspiel damit ein bisschen würzen. Vielleicht kann man damit auch kleinere Fehler vertuschen. :redface: Dann wär's ideal. ;)

Ich hatte noch keine Gelegenheit, Eure Tipps auszuprobieren. Heute Abend vielleicht... :great:
 
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Vielleicht kann man damit auch kleinere Fehler vertuschen.
Naja, das sollte man natürlich nicht bzw das geht nur mit viiiiiiel Gain, wenn überhaupt :)
Ich wollte nur deutlich machen, das man mit 2 Delay-Zeiten schon weit kommt. Die meisten Lieder (wir covern ja nur Rock-Punk-Rock Kram) vertragen oft auch kein Delay. Deshalb ist es ein spezieller Effekt, der hier und da mal schön sein kann, aber auch gerne mal zu viel. The Edge ist ja so ein Spezi, der hat glaub ich 2 Delays im Set, die zusammen angeschaltet sind, aber mit unterschiedlichen Zeiten oder sowas. Wenn man also ne U2-Tribute-Band gründet, sollte man sich mit Delay auskennen. Sonst eher "ausprobieren". Die 2-3 Modes hat man ja schnell raus, und dann eben an den 3 linken knöppen bisschen drehen und anschlagen und hören. Selbst Laien wie ich bekommen da was relativ vernünftiges hin. Ich hab jetzt meine 2 Settings, die ich mal schnell live ändern kann, und gut ist.
 

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