Delaporte Congas - der Thread für alles rund um

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Oui, es ist wohl an der Zeit, mal einen Thread für alle Freunde des französischen Edel-Congaherstellers Michel Delaporte aufzumachen.

Also die handwerklichen und klanglichen Meisterstücke des bereits verstorbenen Percussionisten, die auch heute noch unter seinem Nachfolger, dem Tonnellier Michel Dussiaux, vermarktet werden:
http://md-tonnellerie-percussions.fr/page2.html


Es gibt etliche Unklarheiten, wenn nicht sogar Mysterien, was es für Holzarten und Serien gegeben hat in den 1980er und 1990er Jahren.

Hier wäre der Ort , um Fachwissen auszutauschen, Bilder oder gar alte Kataloge hochladen.

Alles, was es gibt - her damit! :)

Hier mal der gegenwärtige Stand der aktuellen Diskussion zur Holzfrage:

1989 gab es drei MD-Serien. Oriente Traveller: 76cm hoch - ø 27,0 cm, 29,5 cm, 32,0 cm - Kesselwandstärke 22 mm - Walnuss - Felle von irischen Rindern (mit Nummerncode) - Spannringe aus verchromtem Stahl - 6 Spannhaken mit ø 10 mm - silberne Guss-Böckchen (vierfach verschraubt) Oriente Resonance: 78 cm hoch - ø 27,0 cm, 29,5 cm, 32,5 cm - Kesselwandstärke 18 - 20 mm - Elicea - Felle von irischen Rindern (mit Nummerncode) - Spannringe aus verchromtem Stahl - 5 Spannhaken ø10 mm - Guss-Böckchen (silbern oder schwarz, vierfach verschraubt) Habanna Resonance: 78 cm hoch - ø 27,0 cm, 29,0 cm, 32,0 cm - Kesselwandstärke 25 mm - Walnuss (Oak- oder Orange Lasur) - Felle von irischen Rindern (mit Nummerncode) - Spannringe aus verchromtem Stahl - 6 Spannhaken ø 10 mm (chrom oder vergoldet) - schwarze Guss-Böckchen (vierfach verschraubt) Elicea findet sich auf Holz-Seiten nicht. Mir ist mal zu Ohren gekommen, dass es sich um eine Fichten- oder gar Kiefernart handelt. 1987 wurden für Oriente-Congas folgende Durchmesser angegeben: 9 1/12" für Requintos, 10 5/8" für Quintos, 11 5/8" für Congas, 12 5/8 " für Tumbas und 13 3/4 " für Salidors. Vermutlich hat Ms. Delaporte lieber in Zentimetern gemessen. Als Holzart taucht der Begriff "Kaore" auf (finde ich ebenfalls auf keiner Holz-Seite des www), was eine afrikanische Hickory-Art sein soll. Auf der Standfläche sind Metallkappen eingeschlagen. Die Felle können von irischen oder allgäuer Rindern sein. Von einer Besonderheit, die vielleicht der Begriff "Resonance" reflektiert, habe ich gehört, dass nämlich die Wandung der Congas um den Bauch herum dünner ist (quasi eine innerliche Bauchigkeit besteht).

Ich weiß bei Delaporte-Congas nur von afrikanischem (sipa ) u. Eschen- (frène ), Eichen- (chène ) sowie Nadelholz (épicéa ). WilliamBasie, hast Du noch mehr Insiderwissen? Oder gar Kataloge von damals?

Meine Recherchen, die ich auch schon über längere Zeit betreibe, ergaben noch diese zusätzlichen Infos, die hier noch fehlen und deren Richtigkeit auch immer ein Stück weit Glaubenssache ist. Tom Schäfer schrieb in Sticks 4/88 auf Seite 73, dass je zwei neue MD Serien erschienen seien. Davon jeweils zwei Dreiersets aus Wallnuß und aus afrikanischem Assie. Ich habe noch keine MD aus Wallnuss gesehen, aber wer einmal in Frankreich schaut, findet ja noch eine Reihe anderer Serien, etwa diese mit den Ringen, die in Oldgermany eher extremst selten auftauchen. Im allseits bekannten "Katalog" sind sie jedenfalls gar nicht zu sehen. Hier mal zwei Bilder: Anhang anzeigen 413867 Anhang anzeigen 413868 Außerdem möchte ich gerne auf einen Sticks Test von 12/91 Seite 48/49 aufmerksam machen. Dort findet man Hinweise zu den Holzkesseln der Serie Habana Resonance. Um die Verwirrung noch etwas zu steigern ist dort von "Sipo", einem Gewächs aus der Mahagoniefamilie und von Agathis aus Neu-Guinea die Rede.

Aha, also Sticks Test von 12/91 Seite 48/49 sowie Sticks 4/88 auf Seite 73 könnte man z.B. gerne mal publik machen her ;-)

EDIT: P.S.: DIe Sache mit den irischen Eselsfellen mit Nummerierung finde ich irgendwie stark, quasi wie eine Zertifzierung. Ich frage mich, wo man das auf den Fellen sieht? Meine 3 Delaportes mit Originalfell habe das auf jeden Fall nirgendwo sichtbar (und abnehmen möchte ich die Fell nun wirklich nicht).
 
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Leider kann ich nichts beitragen zu den Hintergründen (und Geheimnissen) - die meisten Details habe ich eh von Dir.

Die Delaporte haben bei uns ein Schattendasein gehabt, meine Frau hat sie nicht mehr gespielt, weil sie trommelmäßig über Afrika letztendlich in Japan + Korea gelandet ist, ich hab die Delaporte mit seltensten Ausnahmen nicht gespielt, weil sie mir zu hoch waren.

...die anderen drei haben wir immer noch - meine Frau konnte sich nicht aufraffen...
 


Nunja, fangen wir mal mit der Musik an. Michel Delaporte war ja auch Musiker. Hier ein Stück bei dem er mitgespielt hat. Sollte als Erinnerung gelten dürfen. Außerdem ist er bei Demis Roussos tätig gewesen... manchen (Älteren) wird Aphrodite's Child etwas sagen. Daneben weitere andere Bands z.B. bei Georges Moustaki, Alain Dayan ...kann man bei Youtube alles finden und hören, wenn einem nostalgisch zumute ist. Der Mann hatte wohl eine Affinität nach Griechenland.

Interessant ist die Evolution der Signaturen auf den Congas. Von Klein und fett bis Großspurig ist alles dabei. Anfangs hat er mit ausgeschriebenem Vornamen gezeichnet. Später mit M. Delaporte. Etwas fragwürdig finde ich, dass die Geschäftsnachfolger seine Unterschrift imitiert haben... Das sollte eigentlich tabu sein, oder? Wer mal bei Google Bilder schaut, findet alle möglichen Variationen. Hier das Original. Auf dem anschließenden Foto der aktuellen Congaserie die Imitation.

Delaporte Signature.png


3er oben.JPG


Nun mal ein Foto vom Meister mit Freunden:

vlnr Jacques Delécluse Michel Delaporte und Cloy Petersen.jpg


vl: Jacques Delécluse Michel Delaporte und Cloy Petersen

Grüße

Sonoero
 

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Urheberrechtlich ist es nicht erlaubt, ohne Lizenz hier aus Zeitschriften etwas abzudrucken. Jedoch sind die Sticksartikel ohnehin per Download frei verfügbar und von 1991 und 1992. Deshalb stelle ich hier in der Vermutung, dass es unter diesen Bedingungen möglich ist, mal Scans ein. Desgleichen ein Artikel aus Drums & Percussion aus derselben Zeit.

Um nochmal auf das "leidige" spannende Holzthema zurück zu kommen. Wir hatten bis jetzt Wallnuss, Fichte (épicéa ), afrikanisches Sipo, Aghatis aus Neu Guinea und Esche. Im D&P Test ist auch von Kaore einer leichten afrikanischen Hickoryart die Rede. Der gute MD hat sich offensichtlich in vielen Bereichen nach geeigneten Hölzern umgesehen und viel ausprobiert. Am Ende der Schaffenszeit und auch von den Nachfolgern wurde m. E. überwiegend Esche verwendet. Die Maserung ist recht eindeutig.

aus Sticks 04/88:
MD 0488 Wallnuß und Assie.jpg



Sticks Test von 12/91 Seite 48/49:
Habana resonance Test 1.jpg


Habana resonance Test 2.jpg


aus Drums & Percussion ca. 1990:

MD Oriente Test DuP.jpg


MD Oriente Test DuP a 001.jpg

MD Oriente Test DuP a.jpg


Grüße

Sono
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hier noch ein Testbericht von 05/92 aus Sticks von der Serie MD Oriente Pro
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Michel Delaporte hat auch mal eine LP herausgebracht. Hier das Plattencover:

Michel Delaporte LP 1.jpg
Michel Delaporte LP 2.jpg
 

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Wow, vielen Dank für die Infos, sonoero!:great:
Da werde ich mich erst einmal durchwühlen.

Hier sind solange meine vier:
4%20MD%20tambours_1600x900_zpsa4htvptd.jpg


li. Superquinto Oriente/Esche, in der Mitte Conga/Tumba Epicéa (mit Alma), rechts die Supertumba Habana, Esche.
 
@Congaman
sieht sehr schön aus, so eine Phalanx! Die Signaturen befinden sich jeweils auf der Rückseite? Die Fell-Nummern sind, glaube ich, einfach mit Edding auf das Fell draufgeschrieben (hab ich mal so gesehen). Welche Hinweise hast Du, dass es sich um (irische) Eselsfelle handelt? In den Artikeln, die ich bisher gelesen habe, ist immer nur von irischen und/oder allgäuer Rindern und einer geheimen Behandlung derselben die Rede.
 
der Hinweis auf die Felle ist von mir, meine Frau hat die meisten Congas davon direkt bei Delaporte gekauft.
 
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Was Tom Schäfer in der Sticks 1991 anmoppert wegen des vom Schweißen geschwärzten Holzes innerhalb des Kessels
dort, wo der Verstärkungsring angebracht ist, entspricht wohl der Wahrheit, aber mir persönlich macht das
jedoch nichts aus. Erstens sieht man es nicht und von Holzkohle innen kann nicht die Rede sein ;-)
P1070595_zpszyl2q7ni.jpg

Zu den Fellen: Also das sind wohl dicke Pellen, und ich weiß halt von WilliamBasie von den Eselsfellen.
OK, eine Zertifikatsnummer ist nicht drauf, aber ich denke der gute Michel hat im Laufe der Zeit nicht
nur verschiedene Holzsorten ausprobiert, sondern auch mal dieses oder jenes getan oder gelassen.
Mit den überaus zahlreichen Spannhakitos ist feinstes Stimmen auf jeden Fall kein Problem, und die Trommeln klingen vor allem tief
wie mittel wie hoch gestimmt einfach exzellent!

P1070593_zpsyixa7gjw.jpg


Zu den Unterschriften: Die Signaturen sind eher groß "M. Delaporte", die Trommeln stammen halt aus der Produktion zwischen
1993 und 1997. Die Tumba ist nicht signiert (? vergessen? ist die jüngste im Team)
P1070592_zpsnrb4ddpe.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
na ja, wir haben damals ja auch Congas aus dem Dreier- und dem Vierersatz gemischt - wahrscheinlich liegt es daran.

Ja, denke ich auch. Ist aber für mich überhaupt kein Problem, besonders die Tumba hat mir auf Anhieb super gefallen - und tut es immer noch :)

Noch was anderes: Ich habe mir gerade einmal die Artikel durchgelesen, die sonoero gepostet hat:
Witzigerweise bemängelte Tom Schäfer in der Sticks, dass die aufgeklebten Gummipuffer unten am Kessel "gebastelt" aussähen,
wohingegen Peter Schmidt in der D&P die eingeschlagenen Metallkappen bei seiner Rezension moniert und meint, dass Gummipuffer
die "professionellere" Lösung gewesen wären. Was dem einen sin Uhl ist dem anderen sin Nachtigall...:rolleyes:

P.S.: Hier kann man die LP "Stoned Drums"von M.D. hören:
http://boxes-of-toys.blogspot.de/2015/02/stoned-drums-toy-1231.html
 
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Was mich mal interessieren würde:

Wie viele Delaporte-Conga-Besitzer oder "Mal-gespielt-Haber" gibt es denn hier eigentlich (außer meiner Wenigkeit) ?
 
Hey MD FreundInnen,

aus einer Anzeige aus Frankreich hier mal wieder "NochniegesehenDelaportes" mit schwarzen Metallringen und Griffen, letztere ähnlich angeordnet, wie Sonoc das gemacht hat. Da Michel Delaporte ein großer Cuba und Sonocfan war, was ich mal irgendwo gelesen habe, könnten diese Teile aus seiner von dort inspirierten Anfangszeit stammen.

Es grüßt

Sono(c)i

xx 106.jpg
xx 108.jpg
 
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Schick, schick! :great:
Ist schon interessant, was in solchen edlen Conga-Schmieden für Schätzchen produziert wurden.:cool:
 
Wobei die Spannringe der beiden beringten Congas ja anders als die üblichen Delaporte-Rims sind.
Von Sonoc sind die ja auch nicht, sehen eher nach Gon Bops-Verschnitt aus.
Hm, eigenartig.
 

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