Defektes Saxophon

cala
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Hallo!
Eine Freundin hat vor Jahren ein altes Saxophon geschenkt bekommen, nach Urteil ihrer Klarinettenlehrerin zwar recht einfach spielbar, aber intonationstechnisch nicht so der Renner (Dixon Tenorsax, Bj. 90er oder älter). Außerdem damals schon teilweise undicht /verbogen. Aus Zeitmangel wurde es dann nie gespielt und wanderte auf den Dachboden. Jetzt haben wir es mal wieder ausgepackt und festgestellt, dass das Gestänge sich komplett gelöst hat, beide Lötstellen sind ab. Für mich sieht das erst mal nach Totalschaden aus, aber ich weiß von anderen Instrumenten, dass manchmal so "große" Schäden auch eher simpel zu beheben sind, so lange es nur ums "spielbar machen" geht. Kennt sich jemand aus, ob sich da überhaupt noch der Gang zum Instrumentenbauer lohnt? Oder gleich entsorgen? Dass es nie ein wirklich gutes Sax wird ist klar, wäre eher zum Hausgebrauch und ein bisschen Spaß haben mit anderen Halb-Ahnungslosen. Aber dafür sollte es doch irgendwie funktionieren...
 
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Für mich klingt das nach einer guten Chance, die eigenen Bastelfähigkeiten auszutesten. ;) ...das ist zumindest besser, als gleich wegschmeißen. Eine Reparatur beim Instrumentenbauer ist da rein finanziell wohl nicht mehr sinnvoll. Das klingt, als wäre da eine Generalüberholung nötig, die schnell mal mehrere 100€ verschlingt.
 
Stimme Knebi zu. Selbst basteln oder an Bastler verschenken. Es gibt viele, die sich ein Saxophon zum rumbasteln wünschen...
Den Spass werdet Ihr allerdings vor allem beim Basteln haben :whistle:

Grüße,

Kokopelli
 
Knebi sagt es schon, auch wenn es nur "spielfähig" gemacht werden soll, das heißt ja schon mal das Gestänge drauf löten, dann die Klappen richten ev noch Polster tauschen, das kostet locker mal mindesten 250.

Nur eine Einschränkung habe ich beim selber Basteln: wenn ihr keine Ahnung vom Löten habt, dann bringt das schon mal nix, das muss schon genau sein sonst und ohne eine gewisse Erfahrung ist das eigentlich nicht machbar.

Vielleicht habt ihr jemand der Löten kann (mit dem Lötkolben geht das nicht!).

Trotz allem würde ich das Teil mal zum Instrumentbauer mitnehmen, fragen kostet ja nichts, handeln kann man ev. auch noch.

Vielliecht meldet sich hier jemand im board, könnte ja auch sein.


Grüße

atrofent
 
Vielen Dank für eure Antworten!

"Fragen kostet nix" war auch so meine Einstellung zum Thema Instrumentenbauer, aber ist auf jeden Fall gut, eure Einschätzung schon mal zu haben. Im Prinzip wären auch 250,- € immer noch deutlich günstiger als ein billiges Neu-Instrument, aber für ein Just-for-fun-Instrument eigentlich schon die Schmerzgrenze.

Basteltechnisch sind wir zum Glück nicht ganz unbegabt, wir trauen uns nur nicht so richtig ran (Instrument= wertvoll=empfindlich). Das wäre dann wohl v.a. meines Papas Job, begeisterter Lötfachmann (Elektrotechniker) aber ohne auch nur ansatzweise Ahnung vom Instrument. Und doofe Frage: Wie lötet man, wenn das mit dem Lötkolben nicht geht? Bzw. warum geht es mit einem Lötkolben nicht? Stört da der Lack, oder ist der Lötpunkt (Fingernagelgroß) zu groß?

Vieleicht wäre es doch sicherer, zumindest das Grundlegende jemand machen zu lassen, der sich damit auskennt, so teuer dürfte die Arbeitsstunde eines Instrumentenbauers ja nicht sein, oder? Polster tauschen geht wohl eher in Eigenarbeit (machen wir mit der Klarinette normalerweise auch selber), hemmungslos mit der Zange dranrumbiegen, wenn man eh nicht mehr viel kaputt machen kann, wohl auch. Ein Tenorsax wirkt gegenüber einer Klarinette ja doch etwas gröber und verzeiht hoffentlich dann auch eher was...
 
Der Lötkolben hat nicht genug Schmackes. Außerdem hat er eine zu kleine Auflagefläche, die Gasflamme kann auch unebene Flächen und mehrere Teile gleichzeitig erhitzen.

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Wie man lötet? Flächen blankkratzen, mit Flussmittel einschmieren. Teile aufeinandersetzen, mit Draht fixieren und mit der Flamme erhitzen, bis es heiß genug ist. Dann den Lötdraht dranhalten. Der schmilzt und das Lot wird durch die Kapillarwirkung reingezogen.
So weit die Theorie. Am Anfang ist mit ein paar Komplikationen zu rechnen ...
 
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Wie man lötet? Flächen blankkratzen, mit Flussmittel einschmieren. Teile aufeinandersetzen, mit Draht fixieren und mit der Flamme erhitzen, bis es heiß genug ist. Dann den Lötdraht dranhalten. Der schmilzt und das Lot wird durch die Kapillarwirkung reingezogen.
So weit die Theorie. Am Anfang ist mit ein paar Komplikationen zu rechnen ...

der letzte Satz von rbur ist genau das Problem!!!

"Elektroniker" die meist mit dem Lötkolben wahre Wunder vollbringen aber noch nie mit der Gasflamme gelötet haben tun sich da auch schwer und zahlen Lehrgeld.
(Man lötet ein Böckchen des Gestänges fest - wunderbar- nimmt sich das zweite vor, macht den Platz wo es hinkommen soll heiß, das Lötzinn fließt - und das erste Böckchen verrutscht. Das Metall hat einfach die Hitze weitergeleitet. Garnicht so einfach da die Balance zu halten.
Instrumentenbauer lernen da, ich sag's mal so, ein paar Tricks wie man das verhindert.

Wenn euch an dem Instrumenet nicht mehr allzuviel liegt, könnte ihr ja mal ein paar Varianten ausprobieren, vielleicht ist das Ergebnis auch wider erwarten besser als gedacht.

Bevor ihr den Arbeitsanzug anzieht würde ich bei Youtube oder auch generell im Internet nachsehen wie man mit dem Gasbrenner lötet, da gibt's schon ein paar Hinweise. Einfach mal eingeben: "Mit Gasbrenner löten".

viel Erfolg

Grüße

atrofent
 
Kurzer Zwischenbericht: Der Instrumentenbauer war sich gestern beim Anblick der Marke spontan sehr sicher, dass man von einer ernsthaften Generalüberholung unbedingt absehen sollte. Spielbarmachen für Hausgebrauch (so zusammenlöten und hinbiegen, dass alle Töne wieder irgendwie funktionieren) hielt er aber für vertretbar, traut er sich für unter 100,- € zu ;-) Das wird uns der Spaß jetzt mal wert sein, denn wenn man faktisch keine Ahnung hat, dauert das "Selbermachen" sicher ewig und ein Erfolg ist keineswegs garantiert. Jetzt sind wir also gespannt, was rauskommt, aber das finanzielle Risiko ist auf jeden Fall überschaubar.
Und vielen Dank für die spannenden Infos zum Thema "Löten mit Gasbrenner", davon hatte ich bisher noch nie gehört...und will ich glaube ich auch nicht unbedingt lernen. Lieber jemanden machen lassen, der sich damit auskennt!
 
Joo, ich denke das ist der richtiige Weg.

Es wird ja auch bald wieder Weihnachten und als Geschenk wäre so ein kleiner Gasbrenner doch ganz nett, über die Feiertage etwas üben beim Kerzenanzünden, danach geht's dann in die Vollen.....;)


Grüße

atrofent
 
Dann doch lieber ein kleines Saxophon als Geschenk zu Weihnachten... z.B. ein Soprillo :D

Grüße,

Kokopelli
 

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