@Richelle: mit Verlaub, Euer Ehren, aber das war nix! Aus den Bildern ist ganz klar ersichtlich, daß die Decke gewaltig hochgewölbt ist, und mit dem Hals hat das rein gar nix zu tun, bzw. läßt sich da auch mit einem Stellstab nichts mehr machen. Das bei der hier behandelten Gitarrenmarke wie auch bei den anderen günstigen China-Akustiks mal ab und zu beim Zusammenbau der Halswinkel nicht stimmt, bzw. die Halsstäbe falsch eingesetzt sind, hat damit auch nichts zu tun, deswegen - lass es!
Was den Vergleich mit der Lakewood angeht, die spielt in einer völlig anderen Preisklasse als die hier besprochenen. Und ich habe in meinem vorigen Post schon von drei anderen 115AS geschrieben. Bei zwei von denen gibt es keine Probleme mit der Decke, während Nr. 3 halt ohne Koffer aufbewahrt wird, und ebenfalls schön (?) rund geworden ist. Die Abhilfemöglichkeit habe ich auch schon genannt, und die heißt eben Gitarre trocken machen.
Danach könnte man zur Verbesserung der Saitenlage irgendwann in ein paar Jahren über den Einsatz eines Fuchsschwanzes (Säge) nachdenken, weil sich bei den Dingern der Hals nicht auf die traditionelle Art mittels Dampf und Zwinge lösen läßt, aber wie das dann genau geht, darüber schweige ich mich hier lieber aus, bevor irgendjemand auf dumme Gedanken kommt.
Und was den Saitenzug angeht, ich fahre auf meiner TW15DLX seit vier Jahren 13er DÁdddario, die Decke hat sich im Stegbereich leicht gehoben, aber so, daß man damit leben kann. Und seitdem der Kollege so nett war, mir neue Bünde reinzupressen und wir dabei noch ein paar Tricks aus diversen Reparaturhandbüchern angewendet haben, ist deren Hals und Bespielbarkeit traumhaft, und der Hals auch wesentlich steifer geworden.
@taschentuch: das ist ähnlich wie bei den Autos - die kann man groß und schwer bauen, und dann können die nach 30 Jahren immer noch so wie am ersten Tag aussehen, oder man baut sie so, daß sie gut beschleunigen, wenig Sprit brauchen und umweltverträglich sind und so weiter und so fort......
Bei Yamaha und den anderen Herstellern wurde zumindest früher das Billigsegment nur aus laminierten Hölzern zusammengeklebt und dick lackiert. Deswegen sahen die Gitarren auch noch nach Jahren fast so aus wie am ersten Tag, über den Klang möchte ich mich hier aber nicht weiter auslassen.
Obwohl - ich habe letztens eine ziemlich ungepflegte, ungefähr zwanzig Jahre alte Harmony Sovereign in die Finger bekommen, und das war die erste laminierte Gitarre, bei der ich schwach werden könnte. Die klang nämlich gar nicht schlecht.
Tanglewood hat einen anderen Vorteil, die Dinger klingen einfach, haben eine gute Ansprache, können mit wesentlich teureren Gitarren mithalten, und halten bei artgerechter Haltung, ähh, wollte sagen Behandlung auch ein Leben lang. Nur muss man halt gewisse grundlegende Dinge beherzigen, zum Beispiel die Sache mit dem Koffer.
Wie es natürlich nach dem Vertriebswechsel und eventuell anderen Fertigungsstätten aussieht, wird abzuwarten bleiben.
Aber nu reichts - gute Nacht allerseits!
Nachtrag - laß den Herbst jetzt mal kommen, und ich möchte fast wetten, daß die Kuhle wieder vergeht. Allerdings - wenn im Winter die Bundstäbchenenden am Griffbrett fühlbar werden, ist sie zu trocken, das mögen sie auch nicht so besonders, weil danach die Deckenrisse kommen, und die sind gar nicht schön zu reparieren. Also - schön aufpassen!