Wenn ich da auch was anmerken dürfte:
Geh erstmal mit dem Teil zu einem Gitarrenbauer, und frage nach den Reparaturkosten, weil die nicht sooo hoch sein dürften.
Falls Du es in Eigenregie versuchen willst, dann würde ich den Tipp mit dem Dremel gleich vergessen, weil es eigentlich logisch sein dürfte, daß man zu einer Reparatur erstmal nicht noch mehr kaputt macht, als schon kaputt ist. Hier kommt auch noch dazu, daß es sich bei der so "reparierten" Gitarre um eine Nylonsaitengitarre handelte, und der Riß im Bassbereich,also auf der linken Seite war. Bei Deiner Gitarre handelt es sich ja anscheinend um eine Stahlsaitengitarre mit dem Riß auf der rechten Seite. Die Verbalkung bei beiden Gitarrentypen ist aber unterschiedlich, weil bei einer Stahlsaitengitarre wesentlich mehr Druck bzw. Zug auf der ganzen Konstruktion liegt, und speziell bei einer Western ist da unter der Decke einiges anders als bei einer (billigeren) Konzertgitarre. Außerdem wird durch das Auffüllen der dremolierten Stelle mit Holzspachtel oder - Kitt die Decke ja am Schwingen gehindert, und fraglich ist auch, ob nicht irgendwann nach fleißigem Gebrauch der Gitarre der ganze Kitt nicht wieder lockergeschüttelt wird und dann in Einzelteilen oder als Ganzes einfach abfällt.
Die Kiste mit dem Superkleber ist auch nicht so gut, weil speziell dünnflüssiger Superkleber sehr schnell durchhärtet, und dann nicht mehr reversibel ist.
Besser wäre es, mit einem nassen Lappen entlang der Bruchstelle zu streichen, damit das Deckenholz Wasser ziehen kann. Dann einen Holzleim (Ponal oder ein anderer Weißleim) in die Bruchstelle einmassieren. Das Wasser wird ihn dann in das Holz hineinziehen. Danach die Decke von den Leimresten säubern, und dann mit zwei oder besser drei langen Zwingen Korpus und Decke leicht zusammendrücken und die Kiste mal zwei oder drei Tage stehen lassen. Wenn die Reparatur halten sollte, hast Du Glück gehabt, es kann aber sein, daß die Decke in der nächsten Trockenperiode an der selben Stelle wieder reißt, zumal es ja auch noch eine Zederndecke zu sein scheint, die schneller reißen als Fichte. Wenn die Decke hält, kann man die Bruchstelle an der Zarge mit der gleichen Vorgehensweise reparieren, nur sollte man dann keine Zwingen, sondern sogenannte "Spool-Clamps" nehmen (die gibt es hier
http://www.stewmac.com/Shopping;jse...18?actn=search&keyword=spool+clamps&x=30&y=19 , allerdings kann man die sich auch selbst mit Baumarktmaterialien (Holzscheiben, lange Schrauben, Kork etc.) selber basteln.
Und wenn dann von außen fast alles wieder in Ordnung ist, kann man das fehlende Holzstück vom ersten Bild mit etwas Farbe oder Beize und einigen Tropfen Lack einigermaßen kaschieren.
Wenn Du Glück hast, haut damit alles wieder hin, wenn danach allerdings immer nach Schnarr- oder sonstige Geräusche auftreten, ist irgendwas an der Verbalkung lose geworden und das zu reparieren könnte dann ein etwas teurerer Job für einen Gitarrenbauer werden, weil man die entsprechende Reparatur nur von innen machen kann und das dann zeitaufwendig wird.
Na denn, viel Glück!
Der Nachsatz:
die Anmerkung mit dem Furnierstreifen würde ich ebenfalls nicht befolgen, weil dann die Decke ziemlich am Schwingen gehindert würde. Da gibt es feinere Methoden, die aber handwerkliches Geschick, Werkzeug und KnoHau benötigen. Das Stichwort wäre hier "Splinten", was bedeutet, daß man den Deckenriß etwas verbreitert (bei StewMac gibt es dafür feines Werkzeug) und dann in den Deckenriß ein Holzstreifen eingesetzt wird, der dann von unten/innen mit kleinen Furnierklötzchen fixiert wird. Das ist aber wirklich ein Job für Profis, der, wenn es richtig gemacht wird, keinerlei Spuren hinterlässt, aber dann auch etwas teuerer wird, und sich bei einer billigeren Gitarre fast nicht lohnt. Außerdem, wenn es nicht richtig gemacht wird, drückt es den Splint in der nächsten Feuchteperiode wieder aus der Decke heraus, und der Riß ist wieder da.